Gerd Geiser
Mitglied
Ein Erzählgedicht
Zwei Schatten wählten zu Übungszwecken
sich eine weiße Nebelwand.
Hier konnten sie ohne anzuecken
huschen üben, Hand in Hand
mit ihrem Gegenüber:
Dem Grafen von Drunter und dem von Drüber.
-
Die Zeit wälzt sich gen viere schon,
die Schatten huschen leicht asynchron.
Zwar nimmt es der Nebel nicht allzu genau,
doch den Grafen, die´s merken, wird zunehmend flau.
Beklemmung bohrt ihre stumpfe Nadel
in die Brüste der Herren von Adel.
Das fahle Licht der Laternenbirnen
rührt Ängste auf in ihren Gehirnen.
Panik pocht hinter Windungsritzen,
sie, die doch geh´n, seh´n Schatten, die sitzen.
Auf wabernder Bank vor nebliger Wand
halten die Schatten sich innig die Hand.
Zuviel ist zuviel! Wo hochnäsig Tadel
üblicherweise dem niedrigen Adel
ausreicht, um Missmut zu artikulieren,
hier musste schon etwas and´res passieren.
So zieht man den Gehstock, es flattern die Schöße,
der niedrige Adel zeigt innere Größe.
Gestürmt wird im Laufschritt, die Krücke zur Hand,
die Stellung des Feindes vor nebliger Wand.
Und auch die Schatten sich heftig bewegen,
für den Moment halten voll sie dagegen.
Doch als die Bank diesem Ansturm gewichen,
hatten die Schatten davon sich geschlichen.
Denn: Droht einem Schatten mal Ungemach,
gibt er, weil klüger, dem ander´n stets nach.
Zwei Schatten wählten zu Übungszwecken
sich eine weiße Nebelwand.
Hier konnten sie ohne anzuecken
huschen üben, Hand in Hand
mit ihrem Gegenüber:
Dem Grafen von Drunter und dem von Drüber.
-
Die Zeit wälzt sich gen viere schon,
die Schatten huschen leicht asynchron.
Zwar nimmt es der Nebel nicht allzu genau,
doch den Grafen, die´s merken, wird zunehmend flau.
Beklemmung bohrt ihre stumpfe Nadel
in die Brüste der Herren von Adel.
Das fahle Licht der Laternenbirnen
rührt Ängste auf in ihren Gehirnen.
Panik pocht hinter Windungsritzen,
sie, die doch geh´n, seh´n Schatten, die sitzen.
Auf wabernder Bank vor nebliger Wand
halten die Schatten sich innig die Hand.
Zuviel ist zuviel! Wo hochnäsig Tadel
üblicherweise dem niedrigen Adel
ausreicht, um Missmut zu artikulieren,
hier musste schon etwas and´res passieren.
So zieht man den Gehstock, es flattern die Schöße,
der niedrige Adel zeigt innere Größe.
Gestürmt wird im Laufschritt, die Krücke zur Hand,
die Stellung des Feindes vor nebliger Wand.
Und auch die Schatten sich heftig bewegen,
für den Moment halten voll sie dagegen.
Doch als die Bank diesem Ansturm gewichen,
hatten die Schatten davon sich geschlichen.
Denn: Droht einem Schatten mal Ungemach,
gibt er, weil klüger, dem ander´n stets nach.