Zwiesprache?

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Perry

Mitglied
Hallo Vera-Lena,

die Thematik spricht mich an, ebenfalls die "natürliche" Bildebene.
Irgendwie bringt mich aber die erste Strophe gedanklich ins Stolpern.

Dem Augenblick
erblüht das Wort,
doch du bist Erdreich
an seinen Wurzeln.

Vielleicht kannst Du mit meiner Anregung was anfangen.
LG
Manfred
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Manfred, danke für Deinen Kommentar und für Deinen Hinweis auf Deine Lesart.

Für mich sieht es so aus.

Die Wurzeln sind die eigentliche Pflanze.

Alles, was man sieht, ist ihr Werk, dass sie mit Hilfe von Licht und Wasser hervorgebracht hat.

Wenn ich die verwendeten Metaphern jetzt deutlich mache,
dann heißt das, das Lyri steht jemandem gegenüber, und erkennt diesen Menschen bis in seine Tiefe (in Wirklichkeit kommt das selten vor.)

Das heißt es erkennt das Erdreich (nicht nur das physische, sondern auch das psychische und geistige Sein dieses Menschen)

Es erkennt diesen Menschen (an dem Duft seines Wortes)

Und nun fragt es sich, ob es diesem Menschen mit seiner eigenen Tiefe, die es nicht so unbedingt für ebenbürtig einschätzt, ein Gegenüber sein kann.

Also das Lyrdu arbeitet beständig an sich selbst und wird dadurch auch zum Erdreich seiner selbst.


Ich danke Dir, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, den Text zu verbessern. Als Autor wünscht man sich das ja.

Auch um der Satzmelodie willen möchte ich Deine Anregung nicht aufgreifen.

Aber noch einmal Danke!

Danke auch an alle, die diesen Text bewertet haben!

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Tula

Mitglied
Hallo Vera

Deine Erklärung ist ok, so wie die Idee. Stilistisch schlägt es in die Kerbe der "Verumständlichung" der Sprache.

Warum nicht?:

Das Wort erblüht im Augenblick ... usw.

LG
Tula
 

Vera-Lena

Mitglied
Zwiesprache?

Das Wort erblüht
im Augenblick
und du bist Erdreich
seinen Wurzeln.

An seinem Duft
erkenne
ich dich.

Kann ich Dir
Antwort sein?
 
G

Gelöschtes Mitglied 18005

Gast
Hallo Vera-Lena

Was soll das also sein: ein Liebesgedicht? Kitschig. Lyrisches Ich in Bewunderung des lyrischen Du.

Für mich störend: die Formulierung von "und du bist erdreich seinen Wurzeln". Gefällt mir nicht.

"Kann ich dir antwort sein?" wiederum ist toll!

LG
Peter

PS: "an seinem Duft erkenne ich dich" hier dachte ich erstmal dass das lyrische Du fremdgeht aber es soll am duft seiner worte erkannt sein, das ist schön
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo Peter,

erst einmal danke für Deinen Kommentar!

Hier geht es nicht um eine bestimmte Person, sondern es ist allgemein gültig.

Jeder Mensch begegnet ja anderen Menschen und dann erlebt er, wer da vor ihm steht. Vielleicht ist es jemand, der aus Sicht des Lyri viel an sich selbst gearbeitet hat und dadurch in seiner Persönlichkeit bzw. Individualität eine große Tiefe erreicht hat. Da fragt sich das Lyri natürlich, ob es diesem Menschen ein entsprechendes Gegenüber sein kann.

So ist es von mir gemeint.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 



 
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