Zwischen Raum

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Label

Mitglied
Liebe Maren

ein beachtlicher Text! der aus meiner Sicht eine sehr klare Aussage mit viel Raum zum Bedenken lässt.

besonders Moschee und Schwingen setzten eine Flut von Gedanken in Gang.
Erwartet hätte ich eher einen Begriff aus der Nomenklatur der christlichen Gebetsstätten, deshalb das Innehalten, Nachdenken, warum ausgerechnet Moschee, warum nicht Tempel. Was verbindet Moschee und Eltern.
Ebenso erging es mir mit die Schwingen und dem schwingen - was beflügelt die Erfahrung solide Bausteine zu bringen.
Ich habe für mich Antworten darauf gefunden
Für den Anstoß zu diesen Fragen danke ich dir

lieber Gruß
Label
 

Vera-Lena

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Liebe Maren,

der erste Satz bleibt mir leider unverständlich in diesem interessanten und tiefgründigen Text. Vielleicht kannst Du mir auf die Sprünge helfen.

Um zu ihnen zu gehören....

Wen meinst Du mit [blue]ihnen[/blue]? Die Eltern können es ja nicht sein, wenn das Lyri zu ihnen gehören wollte, hätte sie es ja nicht verlassen; oder benutzt Du hier ein Paradoxon?

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

MarenS

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Für Label:

Vielen Dank fürs Lesen und Auseinandersetzen! Es freut mich, dass meine Zeilen Denkanstöße für dich waren und du für dich Antworten auf die entstandenen Fragen gefunden hast.

Grüße von Maren
 

MarenS

Mitglied
Für Vera_Lena:

Auch dir meinen Dank fürs Lesen und Aufdrieseln meiner Zeilen! :)

Noch möchte ich mich zu deiner Frage nicht äußern, weil ich hoffe, dass es noch mehr Antworten oder Fragen gibt und wer weiß, vielleicht löst sich die deine ja ganz von alleine?

...und tja, die Moschee...

Grüße von der Maren
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Maren,

ich versuche jetzt mal mein Glück, auch wenn ich komplett daneben liegen sollte.

Eine Moschee ist ein Gebäude in dem gläubige Anhänger des Islam ihr Gebet verrichten.

Ich begebe mich jetzt in dieses vom Glauben durchtränkte Milieu. Das Lyri kriegt die Kurve nicht zu dem Verhalten der Eltern und hofft, wenn es sie einstweilen verlässt, wird es mehr Verständnis aufbringen können. Das hat sich als Fehlschlag erwiesen. Auf sich allein gestellt, kam das Lyri nicht zurecht. Es kehrte wieder heim,aber.... durch seine Erfahrungen, die es inzwischen gemacht hatte, wurde ihm klar, dass es die Welt der Eltern niemals würde teilen können.

Lange Zeit wusste es nicht, wie es nun weitergehen sollte.
Aber dann mithilfe seiner Erfahrungen und Lebenderkentnisse war es imstande, sich seine eigene Glaubenswelt zu erschaffen.

Das lese ich aus Deinem Text heraus,liebe Maren. Es kann natürlich stellvertretend für andere Probleme als die Glaubenswelt stehen. Das sei einmal dahingestellt.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

MarenS

Mitglied
Zwischen Raum

Um zu ihnen zu gehören
verließ ich die Moschee
meiner Eltern fiel
durch morschen Boden
kehrte zurück und fand
die Türen zu klein.

Einsam wand ich mich
nirgendwo hin setzte
ich meinen Fuß.

Schwingen brachten Steine
der Erfahrung
Erkenntnis füllte Fugen
und so baue ich nun die
Moschee meines Lebens.

Maren.S
08.05.2014
 

MarenS

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

fein, dass du dich so mit meinem Gedicht auseinander gesetzt hast! Für mich interessant, welche Nuancen du setzt, welche Wege du gehst. Im Grunde stimmt deine Richtung mit meiner überein.

Die Moschee ist bewusst gewählt und dein Schritt in das vom Glauben getränkte Milieu ist passt. Der Antrieb für das Lyri besteht allerdings nicht nur oder nur aus dem Unverständnis dem Verhalten der Eltern gegenüber sondern auch aus dem dringenden Wunsch nicht nur anders zu sein sondern auch zu anderen dazu zu gehören. Angepasst und eingebettet in ein neues Leben, in einen anderen Kulturkreis. Doch die Wahl fiel auf morschen Boden usw.

Ich habe in der vorletzten Zeile die Zeit noch geändert, da mir scheint, dass man sein ganzes leben lang an seiner Moschee baut, an seinem Tempel, seinem Haus.

Sei lieb gegrüßt von Maren
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Maren,

das Präsens ist gut gewählt in der letzten Zeile, finde ich.

Aus meiner Sicht hast Du dieses grundlegende Lebensproblem mit wenigen Zeilen gut deutlich gemacht.

Zu dem Titel möchte ich noch sagen, dass das Lyri einfach Luft brauchte um aus der Bedrängnis dieser Enge, in die es hieneingeboren wurde, herauszukommen. Insofern finde ich den "Zwischen Raum" auch gut gewählt.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

MarenS

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

dir meinen Dank für dein Nachvollziehen und das Lob sowie deine Bewertung!

Grüße von der Maren
 

MarenS

Mitglied
Zwischen Raum

Um zu ihnen zu gehören
verließ ich die Moschee
meiner Eltern fiel
durch morschen Boden
kehrte zurück und fand
die Türen zu klein.

Einsam wand ich mich
nirgendwo hin setzte
ich meinen Fuß.

Wege boten Steine
der Erfahrung
Erkenntnis füllte Fugen
und so baue ich nun an
der Moschee meines Lebens.

Maren.S
08.05.2014
 
Liebe Maren,
inhaltlich gefällt mir Dein Gedicht sehr. Einmal Moschee würde ich durch z.B. Gebetshaus o.ä. ersetzen.
Herzliche Grüße
Karl
 

MarenS

Mitglied
Zwischen Raum

Um zu ihnen zu gehören
verließ ich die Moschee
meiner Eltern fiel
durch morschen Boden
kehrte zurück und fand
die Türen zu klein.

Einsam wand ich mich
nirgendwo hin setzte
ich meinen Fuß.

Wege boten Steine
der Erfahrung
Erkenntnis füllte Fugen
im Gemäuer zur
Halle meines Lebens.

Maren.S
08.05.2014
 



 
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