Da Vincis Magierin (gelöscht)

Markus Saxer

Mitglied
Hallo Flammarion
Das ist richtig, vor vielleicht etwa 3 Jahren (?). Allerdings habe ich die Story seither im Abstand von jeweils ein paar Monaten immer wieder neu berarbeitet und wie ich hoffe verbessert.
LG, Markus
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
aha.

sie muss damals schon recht gut gewesen sein, sonst wäre sie mir nicht im gedächtnis geblieben.
lg
 

FrankK

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Hallo Markus

Im ersten Moment dachte ich:
Schon wieder eine Story, die auf der Welle von „Sakrileg“ und „Illuminati“ reitet.
Du hast mich eines besseren belehrt.
Im Tiefflug schleuderst du deinen Leser mitten ins 15. Jahrhundert, zauberst eine tolle Geschichte mit Magie und durchgehend Spannend erzählt.
Fantastische Bilder:
Die Magierin atmete auf. Sie hörte den Wallach wiehern, ging zu ihm hin und drückte ihm die Lippen zwischen die Nüstern, aus denen das Pferd Dampfkegel blies.
Diese Szene ist mein absoluter Favorit.


Hochachtungsvoll

Frank
 

Markus Saxer

Mitglied
Danke Frank für den Komm. Freut mich, dass Dir die Geschichte so gut gefällt. Sie hat schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, ich schrieb sie zu einer Zeit, da Dan Browns Megaseller „Sakrileg“ bei uns noch unbekannt war. Bin übrigens einer der Wenigen, die das Buch nie gelesen haben, dafür habe ich den gleichnamigen (mässigen) Film mit Tom Hanks gesehen.
LG, Markus
 
Hallo Markus,

habe die Geschichte mit Vergnuegen gelesen, auch wenn die Art, "wie man Fantasy schreibt" nicht gerade meinen Geschmack trifft.
Mir ist trotzdem aufgefallen, dass die Idee, die hinter der Geschichte steckt, fuer diese kurze Ausfuehrung viel zu gross, ja fast kolossal ist. Nicht allein genug, dass ich den jungen DaVinci in MacGuver- oder Indy-Manier die grossen Raetsel der Antike loesen sehe, nein, er erinnert mich auch an die Gestalt des Merlin aus Excalibur(oder besser: die Magierin erinnert mich daran).

Nur ein Problem gibt es, fuer diese Geschichte hier spannst du den Rahmen viel zu weit auf. Schliesslich hast du zwei Geschichten, die fuer sich schon den noetigen Platz einfordern. Die Geschichte um das Grabtuch koennte man ja grad noch als eines der kurzen Abenteuer von Mac-Vinci durchgehen lassen(auch wenn du schon ueber die Hinrichtung viel zu schnell druebergaloppiert bist, und ich mir da viel mehr Athmosphaere gewuenscht haette), aber - "ABER", da bei mir am Schluss der Eindruck entstand, die Magierin wuerde Mac-Vinci "fuer immer" verlassen, ist das fuer die Beziehung der beiden Charaktere ein viel zu wichtiger Augenlick, als dass du ihn so mirnichtsdirnichts abhandeln koenntest.
Das muss bombastisch kommen! Merlin sagt doch zu Arthus auch nicht tschuess, du, ich muss dann mal los.

Ich weiss natuerlich, dass die Geschichte alt ist, aber da sie dir anscheinend so am Herzen liegt, dass du dich noch einmal in ihre Welt begeben hast, musst du natuerlich das alte Konzept ueber Bord werfen, und die Geschichte voellig neu angehen. Die Geschichte mit dem Grabtuch ist schon eine Erzaehlung, und die Charaktere, die du entwirfst, muessen viel klarer gezeichnet werden und mit Handlung verwoben.

Was die andere Geschichte angeht, da wuerde ich so lange warten, bis du von dieser Magierin entgueltig die Schnauze voll hast und du sie in einem fullminanten Romanfinale ueber die Klippen gehen laesst - "Stirb, du Hure", wuerde ich ihr als Autor nachrufen.

OK, vom Stil hast du das Handwerkzeug in der Hand, die Geschichte richtig anzugehen, aber dazu muesstest du sie schreiben. Die Idee, die dahinter steht ist genial. Aber fuer mich wird die Geschichte der Idee nicht gerecht. Vielleicht ist die Idee auch zu genial. Zu kommerziell - mhm, kann sein. Kommt drauf an.

Ich hoffe jedenfalls, dass du die Idee nicht aus der Augen verlierst. Ich liebe gute Abenteuergeschichten.

Gruss, Marcus
 

Markus Saxer

Mitglied
Hi Marcus

Danke für die ausführliche Textkritik, für die Zeit, die Du da investiert hast. Du willst mich wohl dazu überreden, aus der ganzen Sache einen Roman zu machen - He? Natürlich könnte ich alles in Deinem Sinne überarbeiten, ABER: Die Geschichte ist schon ein paar Jährchen alt, es wäre dann so, als ob ich ein früheres Kapitel meines eigenen Lebens umschreiben würde, denn diese Story ist irgendwie ein ganz kleiner Teil von mir. Nun aber zeig mir mal konkret die Stelle, wo Du den Leonardo mit “Peitschen-Indy” assoziierst. Bin gespannt…
Fakt scheint zu sein, dass Meister Leonardo eine dunkle Seite an sich hatte, dass er auch ein berüchtigter Kunstfälscher und nebenbei noch Häretiker war, so man den Biographien Glauben schenken darf.
Was ich nicht ganz nachvollziehen kann, ist Dein Vorschlag, die Hinrichtung breiter auszuwalzen, denn das bringt der Geschichte doch nicht wirklich etwas. Es geht doch nur darum zu zeigen, wie Leonardo zu seiner Leiche gekommen ist, mit Hilfe derer er das Turiner Grabtuch fälschte (obschon ich persönlich nicht glaube, dass es sich beim T.G. effektiv um ein Artefakt Da Vincis handelt, aber um diese Reliquie und deren Entstehung ranken sich eh viele Gerüchte und wilde Spekulationen).
“No, No, Noooo!” Muss ich zu Deinem Vorschlag hinsichtlich Milana ausrufen. Ich würde sie nie und nimmer als Hure titulieren, ich mag sie zu sehr, sie ist mein Geistes-Kind, dem ich nichts Böses will. Sie ist dem Maler liebevoll zugetan - und er ihr. Natürlich kann man sich fragen, weshalb sie sich seiner angenommen hat, als er noch ein Junge war, und warum sie ihn am Ende so mir nichts dir nichts verlässt.
Ich glaube, Leonardo hatte als Kind viele Visionen, und eine davon war eben, dass er dieses Erlebnis mit einem Milan hatte, der ihm eines Tages in einem Garten erschien, als er mit einem Holzreif spielte, und ihn mit einer Art Ambrosia fütterte. Der Milan ist vermutlich nur eine Ersatzfigur für Da Vincis früh verstorbene Mutter, der er als Junge natürlich nachtrauerte.
Sagen wir einfach, die Zauberin hat sich des Jungen angenommen, weil sie seine Göttlichkeit erkannte und fördern wollte, das schreibe ich zwar nicht explizit im Text, aber man muss ja nicht immer alles penibel en Detail beschreiben, denn der Leser besitzt ja selbst eine gewisses Maß an Phantasie. Am Ende verlässt sie ihn, “weil ihre Zeit gekommen ist und sie Leonardo nichts mehr beibringen kann”, ich finde, das genügt völlig. Der Clou der Story ist ja nicht das WARUM ihres Verschwindens, sondern der, dass sie sich letzten Endes zugleich als Mona Lisa entpuppt, als die Frau also, in deren Lächeln mehr Rätsel stecken, als in allen Weltwundern der Antike.
 
Ok, wenn ein Autor klar zu seinem Text Stellung bezieht, kann man als Kritiker schlecht einhaken. Aber das ist auch gut so.

Wie das immer so ist, Markus, man liest einen Text und sofort gehen einem im Kopf die Sicherungen durch und man fängt an, das Thema im Kopf zu erweitern und weiterzuspinnen. Das ist für mich immer ein Zeichen, dass Idee hinter dem Text gut ist, und den Leser zum Träumen anregt.
Das ist es auch im Kern für mich, was ein Text beim Leser, also auch bei mir, erreichen muss(jedenfalls wenn es um den Bereich der Phantastik geht).
Dass mir die Hinrichtung zu protokollarisch war, liegt nur daran, dass ich Bilder brauche, damit ein Text durchweg Gestalt in meinem Kopf annimmt. Ich glaube sogar, dass das einen Text erst erstklassig macht, wenn man es schafft, die Geschichte durchweg mit Bildern und Handlung, die der unmittelbar miterlebt, zu vermitteln. Aber da lass ich gut und gerne gelten, dass das eine Geschmackssache ist.

Also, der Leser dankt,
bis dahin, Marcus
 

Markus Saxer

Mitglied
Hallo Marcus

Du hast sicherlich schon Recht, wenn ich meiner Geschichte und den verschiedenen Ideen die darin stecken mehr Raum geben würde, könnte die Story gewiss mehr Potenzial entfalten. Ich müsste dann aber wohl eine längere Erzählung daraus machen. Ich überleg mir das mal in Ruhe. Noch zu der Hinrichtungsszene: Wenn da nicht die von mir gewünschten Bilder in Deinem Kopf ablaufen, hab ich vielleicht doch was falsch gemacht oder die Szene zu wenig intensiv heraufbeschworen.- Hm ... muss mal drüber grübeln.

Inzwischen:
Herzliche Grüsse,
von Markus
 



 
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