Eine Hand schiebt vorsichtig den Vorhang des Wiege beiseite, die Augen erblicken etwas, was die Frau die Hand vor den Mund schlagen lässt. Ihre Augen zeigen ein Entsetzen, für das ihr Mund noch nicht mal einen Schrei findet. Meine Hand zerdrückt das Sofakissen, wie immer bei dieser Szene, in der Rosemary zum ersten Mal ihr Baby sieht. Wie verrückt bin ich, diesen Film alleine so spät zu sehen? Manchmal ist das Leben so, dass man das will. Dass man es muss. Allein mit sich und dem Film von Roman Polanski.
Meine Hand hält eine andere Hand, sie ist dünn, sie bewegt sich nicht, die Haut wie Pergament, blaugeädert. Ich spüre, dass der Tod schon angeklopft hat, dass sie sich bald nicht mehr bewegen kann, diese Hand. Was kann ich tun, außer sie zu halten, nicht mal sprechen ist hier angebracht, wie auch die richtigen Worte finden? Also bleibt nur die Hand in meiner Hand. Wie viel hat diese Hand gearbeitet, wie oft hat sie sich mit der anderen Hand im Gebet vereint, wie oft hat diese Hand fremde Hände geschüttelt, wie oft hat sie gestreichelt, fest zugepackt, wie oft war sie gefüllt oder leer? Man kann es nur erahnen.
Eine andere Hand, sie ist jung, keine sichtbaren Adern, keine Falten, die Nägel blitzen übermütig goldfarben und sie ist sehr warm. Schlanke Finger verschränken sich mit meinen, unterbrechen ihr Gestikulieren und ich freue mich über das sprudelnde Leben, das mir die Hand meiner Tochter verheißt, auch ein Teil von mir fließt darin. Hoffnung und Zukunft liegen in dieser Hand, Freude und Zuversicht.
Ich sehe zwölf weiß behandschuhte Hände, sie fassen den Sarg mit kräftigem Griff und lassen ihn ins Grab gleiten, die letzte Station des irdischen Lebens. Die Hände der Trauernden fassen sich an, die überlebenden Hände, geben sich Kraft. Die weißen Handschuhe fallen auf den Sarg, ihre Träger gehen nach einer Verneigung.
Meine Hände schneiden Zwiebeln und tun tausend andere praktische Dinge, weil das Leben weitergeht, weitergehen muss, auch nach Begegnungen mit vielen weißen Handschuhen. Meine Hände tragen keine solchen, noch nicht mal bei der gröbsten Arbeit, weil mir sonst das Gefühl fehlt.
Das Gefühl für anderes. Vor allem das Gefühl für eine andere Hand, die wortlos von den Dingen des Lebens erzählt.
Meine Hand hält eine andere Hand, sie ist dünn, sie bewegt sich nicht, die Haut wie Pergament, blaugeädert. Ich spüre, dass der Tod schon angeklopft hat, dass sie sich bald nicht mehr bewegen kann, diese Hand. Was kann ich tun, außer sie zu halten, nicht mal sprechen ist hier angebracht, wie auch die richtigen Worte finden? Also bleibt nur die Hand in meiner Hand. Wie viel hat diese Hand gearbeitet, wie oft hat sie sich mit der anderen Hand im Gebet vereint, wie oft hat diese Hand fremde Hände geschüttelt, wie oft hat sie gestreichelt, fest zugepackt, wie oft war sie gefüllt oder leer? Man kann es nur erahnen.
Eine andere Hand, sie ist jung, keine sichtbaren Adern, keine Falten, die Nägel blitzen übermütig goldfarben und sie ist sehr warm. Schlanke Finger verschränken sich mit meinen, unterbrechen ihr Gestikulieren und ich freue mich über das sprudelnde Leben, das mir die Hand meiner Tochter verheißt, auch ein Teil von mir fließt darin. Hoffnung und Zukunft liegen in dieser Hand, Freude und Zuversicht.
Ich sehe zwölf weiß behandschuhte Hände, sie fassen den Sarg mit kräftigem Griff und lassen ihn ins Grab gleiten, die letzte Station des irdischen Lebens. Die Hände der Trauernden fassen sich an, die überlebenden Hände, geben sich Kraft. Die weißen Handschuhe fallen auf den Sarg, ihre Träger gehen nach einer Verneigung.
Meine Hände schneiden Zwiebeln und tun tausend andere praktische Dinge, weil das Leben weitergeht, weitergehen muss, auch nach Begegnungen mit vielen weißen Handschuhen. Meine Hände tragen keine solchen, noch nicht mal bei der gröbsten Arbeit, weil mir sonst das Gefühl fehlt.
Das Gefühl für anderes. Vor allem das Gefühl für eine andere Hand, die wortlos von den Dingen des Lebens erzählt.