Juli

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P

Pelikan

Gast
Das ist Erotik, wie ich sie mag - fein und unaufdringlich.
Liebe Karinina, gut, dass Du dieses Gedicht ins Lupanum
gesetzt hast. So bin ich darauf aufmerksam geworden.


So streichle auch mich,
Liebster,
dort innen, wo ich
meinen geheimen Pfad
für uns geöffnet habe...

Diese Strophe ist mein absolutes Higlight!

mit herzlichen Grüßen, Pelikan :)
 

presque_rien

Mitglied
Also, ich weiß nicht, sooo prickelnd finde ich es jetzt nicht, im wahrsten Sinne des Wortes. Die letzte Strophe, ist gut, aber die ersten zwei...

In der ersten Strophe liegt das Lyri betaut, also im Grunde nackt und nass, im kühlen Gras. Ich muss sagen, ich würde selbst im Juli nur ungern nachts nackt und nass im kühlen Gras liegen (brrrr), und bei mir würde in so einer Situation auch keine erotische Stimmung aufkommen. Außerdem: Entsteht Tau nicht erst gegen Morgen? Und wie lange musste Lyri eigentlich so nackt daliegen, damit sich Tau auf der Haut bilden konnte? Und warum kommt der Geliebte erst, wenn es soweit ist? Das heißt, Lyri liegt erstmal eine Weile alleine (!) nackt (!) im kühlen (!) Gras? Wer würde so etwas tun? Tut mir leid, wenn ich Haare spalte, aber das sind tatsächlich alles Fragen, welche die erste Strophe für mich aufwirft. Und je mehr ich darüber nachdenke, desto seltsamer finde ich die Situation.

Die zweite Strophe ist leider relativ flach, da steckt nichts wirklich interessantes drin. Außerdem finde ich, dass wenn man Naturbilder in erotische Gedichte einbaut, diese auch passende Metaphern bilden sollten. Büsche und biegsame (!) Halme halte ich für weniger geeignet. Bzw., Büsche wären in einem deftigeren Gedicht gut, hier aber unpassend.

Ich finde das Gedicht nicht schlecht, aber auch nicht so gut, dass ich es noch zweimal (!) im Lupanum hätte lesen wollen. Für diese Art von Eigenwerbung ist das Lupanum eigentlich nicht gedacht...

LG, presque
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wo sind denn meine Kommentare geblieben? So lange hin und hergeschoben, bis alles verschwand?

Nicht gut, gar nicht gut.
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebe Karinina,

in der Natur der Liebesgedichte liegt, dass sie starke Gefühle beim Leser erzeugen sollen. Und - im Rückblick - vielleicht bei sich selbst. Deshalb gibt es hier nur einen schmalen Grat, der gegen Übertreibung oder gar Kitsch abgrenzt.

Das Gedicht zeigt einen guten Ansatz, schwelgt dann aber in einer Flut von Adjektiven, die ihn m. E. wieder zunichte machen. - Wie wäre es, über eine deutliche "Verschlichtung" des Textes nachzudenken? Also, einfach einige (überflüssige) Adjektive zu streichen und die Zeichensetzung zu entfernen, bis auf das Fragezeichen (vielleicht). - Ein Text gewinnt weder durch Wie-Vergleiche, noch durch Erläuterungen im Gedicht selber ...

Wenn du das bedenkst, könnte noch ein wirklich gutes Gedicht entstehen. :)

Herzliche Grüße
Heidrun
 
Hallo Karinina

das ist ein hervorragendes Gedicht und verdient die Höchstnote!
Ich sehe das wie Pelikan...dein Gedicht ist unaufdringlich leise und in seiner Schlichtheit einfach nur bezaubernd.
Ich freue mich schon auf weitere Gedichte von dir...dies hier ist ein echter Highlight!

Viele Grüße
A.D.
 

Karinina

Mitglied
Liebe Heidrun, ich denke schon, dass Du recht hast, es ist ja auch so, dass "Juli" das erste von 3 Gedichten ist, die ich je geschrieben habe. Ich bin sowieso überrascht, das das so über mich kam, weil ich nur Kurzgeschichten schreibe.
Irgend wann werd ich es vielleicht ändern, aber da brauch ich Ruhe, die ich jetzt nicht habe. Eines ist aber sicher, ja, es ist eine angestoßene Erinnerung, die sich anders für mich nicht ausdrücken lies. Und dazu gehörte eben auch der Wind im Gebüsch und über den Getreidefeldern. Am liebsten hätte ich noch den herrlichen Sommernachtgeruch dahineingepackt.
Danke Dir. Lieben Gruß von Karinina
 

Karinina

Mitglied
Für presque-rien:
Ich habe Deine Zuschrift zu "Leidenschaft" gelesen, es ist schön, dass Dir das so gefallen hat, es ist auch mein eigentlicher Schreibstil. Wie ich schon zu Heidrun gesagt habe, sind Gedichte für mich neu und ich werde, wenn ich wieder mal eines verfassen will, an Deine Bemerkungen denken.
Schönen Gruß

Und für Andere Dimension:
Ach, das macht mich glücklich. Sei bedankt. Ich grüße Dich

Für Otto Lenk: Lieber Otto, wer das Gedicht in der anderen Rubrik gelöscht hat, weiß ich nicht. Dabei sind Deine guten Gedamken abhanden gekommen, ich finde das auch schade und gemein.
Auch Dir liebe Grüße

Karinina
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Moderation:

Liebe Karinina,

du hast das Gedicht im Lupanum eingestellt und dort hat Otto geantwortet. Seine Kommentare sind dort natürlich noch vorhanden. Bitte erst einmal richtig nachschauen, bevor du uns Gemeinheiten vorwirft.

Franka
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Franka

Nein, nein. Ich fand es in der Rubrik 'erotische Geschichten'. Dort war es auf einmal verschwunden. Ich denke, Karinina weiß auch nicht recht, wie es von dort wieder zurück ins Lupanum wanderte und nun hier...sagen wir, es ist Unwissenheit, mehr nicht.

Alles Liebe

Otto
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Lieber Otto,

ich habe das mit Karinina geklärt. Sie hatte das Werk gleich 3x eingestellt.

Ein schönes Wochenende wünscht
Franka
 
P

Pelikan

Gast
In der ersten Strophe liegt das Lyri betaut, also im Grunde nackt und nass, im kühlen Gras. Ich muss sagen, ich würde selbst im Juli nur ungern nachts nackt und nass im kühlen Gras liegen (brrrr), und bei mir würde in so einer Situation auch keine erotische Stimmung aufkommen. Außerdem: Entsteht Tau nicht erst gegen Morgen? Und wie lange musste Lyri eigentlich so nackt daliegen, damit sich Tau auf der Haut bilden konnte? Und warum kommt der Geliebte erst, wenn es soweit ist? Das heißt, Lyri liegt erstmal eine Weile alleine (!) nackt (!) im kühlen (!) Gras? Wer würde so etwas tun? Tut mir leid, wenn ich Haare spalte, aber das sind tatsächlich alles Fragen, welche die erste Strophe für mich aufwirft. Und je mehr ich darüber nachdenke, desto seltsamer finde ich die Situation.

Liebe Presque, ich habe das Gefühl, dass Du hier ein wenig zu sehr den kühlen Verstand einsetzt. Erstmal, im Juli habe ich schon oft die sogenannten Hundstage erlebt=Tageshitze und damit verbundene sehr, sehr warme Nächte. In solchen Nächten kann ich es mir durchaus vorstellen nackt im Grase zu liegen.
Ich habe es mir in solchen Nächten, in welchen ich mich vor lauter Hitze schlaflos im Bett gewälzt habe, gewünscht:
"Jetzt ohne alles im kühlen Gras schlafen zu dürfen" ;)
Hier verstehe ich Dein "Brrr" nicht - es sei denn Du hast den Juli mit dem März verwechselt - obwohl ich auch schon warme Märztage erlebt habe. Und nun zum Tau - auch hier nimmst Du alles zu verkopft. Tau besteht doch aus Wasser/Perlen.
Könnte es nicht sein, dass hier das Lyrich mit Schweißperlen bedeckt ist und diese dann Tau nennt=Tau (der Haut)?
Es gehört ja nicht zu viel Fantasie um solches zu erkennen,
denke ich. Schweißperlen klingen halt nicht so lyrisch, es sei denn man schreibt eines dieser Ficki-Gedichte, dann kann es nicht genug dampfen und stinken :D
Und warum sollte das Lyrich in einer heißen Nacht nicht allein in den Garten gegangen sein, in der Hoffnung der Geliebte vermisst sie im Bett und kommt dann in den Garten.
Vielleicht waren die beiden schon oft im Garten um...
na, Du weißt... Ich finde Deine Bedenken sind in der Tat Haarspaltereien. Ich finde dieses Gedicht nach wie vor
ausgezeichnet, schon weil es nicht so verkopft kommt -
es ist bezaubernd. Doch ich will Dir damit nicht Deine Bedenken nehmen, sondern nur zeigen, dass man es auch anders sehen kann. Pelikan, herzlich grüßend :)
 

Karinina

Mitglied
Danke, mein lieber Pelikan, für die Ehrenrettung. Ich seh wohl ein, dass ich ein bißchen zu sehr in die euphorische Kiste gegriffen habe, wie Heidrun und per...(schwierig)meinen, aber ich denke auch, man sollte mir, und denen, denen es gefällt, solche Sommernächte gönnen. Ich war in meiner Jugend Melkerin. Ich hab in einem Weidemelkstand gearbeitet, früh zwischen Zwei und halb Drei, ach, ach, ich kenn die Sommernächte...
Schönes Wochenende von Karinina
 

presque_rien

Mitglied
Liebe Pelikan,

ich habe ja auch nur meine subjektive Meinung geäußert. Ich verstehe ja, wie die erste Strophe gemeint ist, aber für mich funktioniert sie einfach nicht. Sie erzeugt bei mir kein schönes, und vor allem kein erotisches Bild (und darum schaltet sich auch die Kopfebene ein, um zu analysieren, warum). Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich leicht friere. :D Ich sehe auch keinen Hinweis im Text, dass der Tau als Schweiß interpretiert werden müsste, weil eine Atmosphäre von Kühle transportiert wird, nicht von Hitze. Aber du hast Recht, man könnte es so auslegen. Es war wirklich nicht meine Absicht, den Text runterzumachen - ich habe nur aufgeschrieben, welche Assoziationen er bei mir persönlich auslöste.

Liebe Karinina,

wo habe ich denn bitte etwas von "zuviel Euphorik" geschrieben? Ich habe geschrieben, dass ich die erste Strophe zu kühl und die zweite zu flach finde - da ist mir also zu wenig Euphorik. Wobei sich mein Kommentar generell auf die Bild-, nicht die Stimmungsebene bezog. Würdest du dir bitte die Mühe machen, Kommentare genau zu lesen, anderen keine Worte in den Mund zu legen, und die Namen der Kommentatoren korrekt zu schreiben?

LG,
presque
 
H

Heidrun D.

Gast
Ich melde mich auch noch mal, Karinina.

Bei aller Kritik, halte ich dich doch für eine deutlich erkennbare Begabung. :) Die Sache mit den überzähligen Adjektiven ist ein klassischer Anfangsfehler, der sich mit zunehmender Erfahrung leicht beheben lässt (es gibt sehr schöne Substantivierungen).

Du bringst auf jedem Fall eine ansprechende Sprache mit (!), gutes Rhythmusgefühl und ein heftig schlagendes Herz. - Das ist sehr viel und mehr als manches andere, mit dem wir uns sonst auseinandersetzen müssen.

Lass das Gedicht etwas ruhen, und geh dann noch mal ran, trenn dich von Überflüssigem, nicht aber vom Herz. ;)

Liebe Grüße
Heidrun

Liebesgedichte sind hier übrigens meist umstritten (mir ergeht es bei meinen eigenen nicht anders); sie sind halt sehr vom Gefühl abhängig, das sie auslösen. - Und die "Komiker" unter uns sind natürlich tief in ihrem Inneren hoffnungslose Romantiker. Und ich, ähem ...
 



 
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