Seelenflügel

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anbas

Mitglied
Seelenflügel

Manchmal wünschte ich mir Flügel. Mit ihnen schriebe ich Worte meiner Seele in den Himmel. Worte, die mein Verstand nie finden würde, doch nach denen sich mein Herz schon seit ewigen Zeiten sehnt.

Manchmal wünschte ich mir Flügel. Durch die Lüfte vogelgleich gleitend - Tränen der Freude, wie Diamanten funkelnd im Sonnenlicht. Ich sänge und schriee Töne und Lieder, entsprungen aus den tiefsten Verliesen meines Herzens. Allein das Universum könnte sie verstehen. Doch all jene, die mich hörten, würden spüren, dass dort am Himmel eine Seele sich befreit.

Manchmal wünschte ich mir Flügel. Keine goldenen Schwingen, wie in manch Mythen beschrieben. Große Flügel sollten es sein, kraftvoll und weit gespannt. Flügel, die mich spielend leicht sanft gen Himmel trügen. An die Grenzen zum Universum, der Freiheit meiner Seele.

Manchmal wünschte ich mir Flügel. Doch meine Seele sucht den Himmel auf Erden. - Und darum bin ich noch hier.
 
O

Orangekagebo

Gast
Guter Text, anbas. Gefällt mir. Gefühl von Worten, die man gern sagen möchte, wenn man sie denn kennen würde. Genau deshalb platzt die Seele, wird zu Träumen, realitätsfremd und doch so begehrt. Dennoch resignieren die Gedanken, wie sollte es auch anders sein, scheitern an der Enge des Weltlichen, denn den Himmel auf Erden gibt es eben nicht.
Ich habe, denke ich, Deinen Text verstanden.

LG, orangekagebo
 

anbas

Mitglied
Hallo orangekagebo,

ja, es geht um die Worte, die man gerne kennen möchte. Doch geht es mir nicht um Resignation. Für mich stehen eher Hoffnung auf und Sehnsucht nach einer inneren Befreiung im Mittelpunkt. Hinzu kommt dann die Idee, dass das Glück nicht in den Wolken sondern hier auf der Erde zu finden ist und das es sich lohnt, für diese Suche zu leben.

Liebe Grüße

Andreas
 

anbas

Mitglied
Seelenflügel

Manchmal wünschte ich mir Flügel. Mit ihnen schriebe ich Worte meiner Seele in den Himmel. Worte, die mein Verstand nie finden würde, doch nach denen sich mein Herz schon seit ewigen Zeiten sehnt.

Manchmal wünschte ich mir Flügel. Durch die Lüfte vogelgleich gleitend - Tränen der Freude, wie Diamanten funkelnd im Sonnenlicht. Ich sänge und schriee Töne und Lieder, entsprungen aus den Tiefen meines Herzens. Allein das Universum könnte sie verstehen. Doch all jene, die mich hörten, würden spüren, dass dort am Himmel eine Seele sich befreit.

Manchmal wünschte ich mir Flügel. Keine goldenen Schwingen, wie in manch Mythen beschrieben. Große Flügel sollten es sein, kraftvoll und weit gespannt. Flügel, die mich spielend leicht sanft gen Himmel trügen. An die Grenzen zum Universum, der Freiheit meiner Seele.

Manchmal wünschte ich mir Flügel. Doch meine Seele sucht den Himmel auf Erden. - Und darum bin ich noch hier.
 
Hallo Andreas,
da haben wir also den gleichen Titel gefunden. Meiner ist aus der Not heraus entstanden. Eigentlich hatte das Gedicht gar keinen, aber in der Lyrikecke braucht man einen und den habe ich dann auch für die Leselupe übernommen.
Dein Text gefällt mir sehr. Die Suche nach Freiheit und dem Glück der Seele, dem "peace of mind", wie man im englischsprachigen Raum sagt - das kenne ich auch!

Liebe Grüße

Bernd
 

chrissieanne

Mitglied
ich würde nach im vierten absatz "manchmal wünschte ich mir flügel." enden.

die erklärung warum du noch hier bist ist überflüssig. du lebst noch und je nach dem ob man dran glaubt- deine seele sucht - und wünscht - obiger traum sollte für sich stehn. -find ich.
 

anbas

Mitglied
Hallo Bernd,

ich danke Dir für Deine Rückmeldung. Auch, wenn der Titel zu Deinem Gedicht aus der Not heraus geboren wurde, so ist es ein so schöner Text, dass ich gerne an dieser Stelle noch einmal auf ihn verweise. Hier klicken!


Hallo Chrissieanne,

Deine Überlegung kenne ich ;). Ich hatte sie auch schon mehrfach. Aber für mich sind die letzten Worte fast so etwas wie das Sahnehäubchen. Es ist ja nicht nur die bloße Erklärung, warum ich noch hier bin. Durch diese Worte kommt es zu einem leichten Augenzwinkern ohne, dass die Poesie, die in diesem Text steckt, verloren geht. So erlebe ich es jedenfalls, wenn ich den Text lese, und ich erhalte auch ähnliche Rückmeldungen, wenn ich ihn mal auf einer Lesung vortrage. Aber nicht jeder mag Sahne. Von daher bleibt es eine Frage des Geschmacks :D. Auf jeden Fall danke ich Dir für Deine Rückmeldung.


Liebe Grüße an Euch beide

Andreas
 

Ternessa

Mitglied
Ein Text der Individualität. Du willst fliegen? Wohin?
Es klingt melancholisch und bleibt es auch- die Seele bleibt auf der Erde und ist gefangen.

Vielleicht liegt es daran, dass zwar beschrieben wird, worin sich manchmal die Seele verliert, aber ihr Ziel nur undeutlich klar wird.

Ein Text, der mich nachdenken ließ und doch nicht verweilen- da ist viel mehr drin.

Lg von Ternessa
 

anbas

Mitglied
Hallo Ternessa,

vielen Dank für Deine Eindrücke. Schön, dass der Text Dich nachdenken ließ.

Du schreibst, dass da noch viel mehr drin wäre. Mag sein, doch ich möchte ihn gerne möglichst offen halten. Für mich hat dieser Text, wenn ich ihn lese, immer wieder einen gewissen Zauber. Ich habe Angst, dass dieser verloren geht, wenn ich darin zu viel verändere oder ergänze.

Außerdem wird es, aus meiner Sicht, deutlich, dass es um Ausdruck und Befreiung der Seele geht. Das ist das Ziel. Wie diese Befreiung konkret aussieht und ob das mit dem Verbleiben auf der Erde auch möglich ist (nebenbei: ist sie wirklich gefangen oder entscheidet sie sich dazu, auf der Erde zu bleiben?), wäre dann eine andere Geschichte, ein anderer Text.

Liebe Grüße

Andreas
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Manchmal hast Du den Traum schon verwirklicht, die richtigen Worte in den Himmel zu schreiben, mit diesem Text auf jeden Fall. Alles andere bleibt ungelöst..
Schöner Text.
LG Doc
 

anbas

Mitglied
Hallo Doc,

vielen Dank für Deine schönen Worte zu diesem Text. Vielen Dank auch dafür, dass Du ihn noch einmal "nach vorne" geholt hast! Von den Texten, die ich bisher geschrieben habe, gehört er zu meinen persönlichen Favoriten.

Liebe Grüße

Andreas
 



 
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