Sinnenspaziergang am Fluss

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lintschi

Mitglied
Der Duft der Männer
steigt aus dem Fluss
Und hüllt mich in eine Wolke ein
Die mich sinnlicher
als so mancher Kuss
Wahrer Männlichkeit
bewusst lässt sein

Schlammige Würze
An feuchte Erde mahnt
Dort
Wo der Quell des Lebens
Sich kraftvoll den Weg bahnt

Salzige Feuchte
wie Säfte der Lust
riecht
Und prickelnd
mir über die Sinne kriecht

Samtige Schwüle
beschwört den Duft
Der nach einem Gewitter ruft
Das in männlicher Hitze entsteht
Und sich in mir
dann kraftvoll entlädt

Herbfrische Kühle
In glitzernder Kaskade
Erinnert an Tropfen
Die nach dem Bade
an Haar und Haut
einer Männerbrust blinken
Und verleiten
Von so köstlichem Nass
zu trinken

Zartbittere Schwere
Wie Geruch der Müdigkeit
Die mich manchmal drängt
nach der Lust
in die Einsamkeit

Doch der Fluss
ist niemals einsam
Weil er immer geben kann

Diesmal
gab er
meinen Sinnen Nahrung
Roch er doch heute
wie ein Mann
 

San Martin

Mitglied
Am Anfang war ich ablehnend gegenüber deinem Gedicht, am Ende wurde ich aber versöhnt.

"Schlammige Würze" fine ich gar nicht gut. Beide Worte passen wenig zueinander. Den ersten 3 Strophen kann ich wenig bis nichts abgewinnen. Formulierungen wie "Der Duft der Männer steigt aus dem Fluss Und hüllt mich in eine Wolke ein" empfinde ich als ungeschickt und assoziationsarm. In der 2. und 3. Strophe gibt es grammatikalische Brüche, und diese Strophen stellen keine normalen Sätze dar, was im restlichen Gedicht nicht so ist. Wenn du am Anfang zielgerichter und deutlicher deine Intention klar werden lässt, würde für mich der Text an Aussage gewinnen.
 

lintschi

Mitglied
hallo san martin,

danke schön, dass du dir die mühe gemacht hast ...

nun, ich habe es während eines spaziergangs am fluss nach einem gewitter "geschrieben".
es roch einfach so.
deshalb passt mir die schlammige würze doch sehr gut.

... hüllt mich in eine wolke ein ..., da bin ich auch nicht unbedingt glücklich damit, aber es war halt irgendwie so.

nun und die 2. und 3. strophe klingt sicher nicht sehr krampflos, da hast du recht. aber richtig erscheinen sie mir schon. die 2. sowieso und bei der dritten muss man genau darauf achten, worauf sich was bezieht und nachdem ich halt in meinen gedichten nie satzzeichen verwende, ist das nicht gerade das richtige für so ein gedicht.

ich mag dieses gedicht sehr, weil die stimmung einfach genial war damals. für mich hat "der fluss" an und für sich auch sehr viel persönliche bedeutung. ich ziehe ihn gern für "lebenspendend" heran.
und deshalb werde ich mir deine kritik noch sehr zu herzen gehen lassen.

danke noch einmal
lintschi
 
B

bonanza

Gast
lintschi

ich würde noch mal an den formulierungen arbeiten.
denn die idee ist gut - der fluß als erotische
assoziationsquelle.
zuerst stolperte ich über den titel: "sinnenspaziergang".
das ist bereits das erste unmögliche wort.

vielleicht wird aus deinem spaziergang noch was, wenn
du etwas mehr sprachliche mühe investierst.

gruß
bon.
 

lintschi

Mitglied
danke bon!

ja auch ich denke, dass die assoziation gar nicht so schlecht ist. immerhin war es ja auch so.
den titel hab ich nur für hier so gewählt, weil nur "spaziergang am fluss", wie es sonst heißt, hier zu wenig aussage gehabt hätte. aber gefallen tut mir der auch nicht.

und nach dem nächsten gewitter werde ich mich wieder an den fluss begeben und mit den worten spielen, die dann hoch kommen.

einen schönen tag dir!
lg aus wien
lintschi
 

Zarathustra

Mitglied
servus lintschi

eine supergute Idee ist dein Gedicht...
mir gefällt auche der

Duft der Männer, der aus dem Fluss steigt.

Es sind eben diese Assoziationen, die uns das Leben und die Natur schickt.

Nun denn,
die Verse leiden aber manchesmal am Rhythmus.
Besonders der 2. und der 3. Vers..

Aber trotzdem, ... ich werde mal wieder am Fluss entlangspatzieren, obwohl ich ein Mann bin...
 

lintschi

Mitglied
hallo zarathustra, danke!

nun - der duft der männer steigt aus dem fluss - das gefällt mir auch noch, aber dieses - und hüllt mich in eine wolke ein - ist wirklich nicht das gelbe vom ei ...

ich weiß, dass der 2. und 3. vers holpert, aber es ist mir dann lieber, als mit gewalt zu reimen. nachdem ich gedichte meistens laut lese, kann ich mir da ein wenig helfen.

am fluss spazieren zu gehen, hat mir einen ganzen zyklus "fluss"-gedichte eingebracht. denn der fluss gibt immer!
aber - nicht vergessen, nach dem gewitter ist's am spannendsten für diese art von gerüchen! hihi

lieber gruß aus wien
lintschi
 

Perry

Mitglied
Hallo lintschi,
den "Duft der Frauen" kennen wir ja schon mit Al Pacino warum also nicht den "Duft der Männer" lyrisch aufbereiten. Die Bildvergleiche des Männlichen mit den Flussimpressionen gefällt mir gut.
LG
Manfred
PS: Vielleicht solltest Du noch an der ein oder anderen Formulierungen ein wenig feilen.
 

lintschi

Mitglied
danke manfred!

ja, ein bissl was, denke ich, werd ich schon noch herummurksen.
ich wart halt auf den nächsten spaziergang nach einem gewitter. mal sehen, was dann kommt.

schönen abend und gute nacht!
lintschi
 



 
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