Vergütung

jon

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Michael schrieb:

Ab einer gewissen Seitenzahl muss auch ein ehrenamtlicher Lektor der Leselupe etwas verlangen. Ehrenamtliche Tätigkeiten werden übrigens in vielen anderen Bereichen auch vergütet. Das hat nichts mit Gewinnerzielung zu tun, sondern müsste verständlich sein.
Ich habe es bisher so gehandhabt, dass ich auch bei langen Texten (Romanen) keinen Preis gemacht habe. Vor allem deswegen, weil man, wenn man für das Lektorat bezahlt, auch eine zügige Bearbeitung erwarten darf, was ich bei längerfristigen Sachen nicht gewährleisten kann. (Vom leidigen Thama "Was muss ich wie versteuern" mal abgesehen – soooo viel Spaß macht Lektorieren nun auch wieder nicht.)
Ich sehe aber schon das Problem, dass Leute, zu deren Broterwerb Lektorate gehört, von solchen Angeboten nicht begeistert sein können. Und das Problem, dass „kostenlos“ auch leicht mit „nicht wertvoll“ assoziiert werden könnte und wir als ausbeutbare Dummbaddel herhalten müssen.
Darum würde ich gern wissen, wie ihr das handhabt bzw. wie ihr das seht.



(Der im anderen Thread genannte Aspekt, der Verlagslektor würde sich dann auf der von uns (kostenlos) geleisteten Arbeit ausruhen, trifft nicht ganz ins Schwarze – sicher wären grobe Dinge schon bereinigt, aber es bleibt – beim Romanen vor allem – immer noch massenhaft, was mit persönlichem Empfinden und Verlagsansprüchen zu tun hat und zwar sowohl im Detailbereich (Stilfragen) als auch bei Plot, Spannung, Dramaturgie generell etc.)
 
Hallo,

was heißt hier "auch bei langen Texten keinen Preis machen"? Preise werden sowieso nicht gemacht. Lange Texte gehören einfach nicht in ein kostenloses Lektorat. Das ist Zumutung durch den Autor und Dummheit vom Lektor, der hier einsteigt. Der Autor soll ein Angebot machen, wenn es sich um dreihundert Seiten handelt. Die Leselupe ist kein Rummelplatz. Und irgendwelche Bedingungen kann der Autor stecken lassen.
Niemals mehr als fünf Normseiten lektorieren, sie mit dem Überarbeitungsprogramm mit seinen Markierungen zu Streuselkuchen machen, danach den Autor fragen, was er davon hält und was aus den verbleibenden 295 Seiten werden soll.
Nicht mal der Tod ist umsonst. Und die Zeit, bis es soweit ist, muss damit überbrückt werden, dass man etwas zum Beißen hat.
Ein Vergleichsbeispiel:
"Haste mal 'ne Zigarette?"
"Klar. Hier."
"Gibste mir auch Feuer?"
Ohne Worte, Feuer geben.
Bei dieser Gelegenheit fällt dem Mann, der nach einer Zigarette gebeten hatte, auf, dass der "Spender" zwei Stangen Zigaretten in seiner Tasche hat.
"Du könntest mir doch auch eine Packung Zigaretten geben, oder?"
"Könnte ich. Hier hast du eine Schachtel. Kann ich verschmerzen."
"Und wenn du mir eine ganze Stange gibst? Du hast doch zwei."
Dieser Vergleich wird verstanden worden sein. Wer nicht begreift, dass das so nicht funktioniert, vor allem das als Lektor nicht begreifen will, ist irgendwie zu bedauern. Es wird dann unlogisch. Jon, ehrenamtliche Lektoren sind keine Nonnen, sie gehören auch nicht zur Heilsarmee.
Wenn dein Auto in die Werkstatt muss und es wird nur zur Reparatur angenommen, wenn es blitzblank geputzt ist, kannst du nicht Nina und mich fragen, ob wir das dann mal für dich putzen würden. Damit will ich ganz nebenbei verdeutlichen, dass es sehr viele Autoren gibt, die sich sagen, dass sie sich keine besonderen Gedanken machen müssen, keinen Duden brauchen, weil es doch kostenlose Lektoren in der Leselupe gibt.

Michael
 

jon

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Mal gaaanz sachte … Ich lass mich nicht gern als dumm bezeichnen, nur weil ich gern lektoriere und darum unter Umständen auch lange Texte kostenlos bearbeite. Um genau zu sein: Ich hatte erst einen Roman komplett „in der Mache" – das Teil war einfach spannend, es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Ich behalte mir auch durchaus vor, lange Texte unter 300 Seiten nicht komplett durchzugehen und dass wegen eines Lektorates mein Brotjob gelitten hätte, ist mir auch noch nicht passiert. Ich bin in Sachen Textarbeit hilfsbereit, vielleicht auch gutmütig (nein eigentlich nicht: Ich bin Junkie (nicht Nonne), der nach Text süchtig ist) – aber nicht bescheuert. Also komm mir bitte nicht so!

Nebenbei: Kein Autor hat mir je Bedingungen gestellt – wer das versucht, beißt bei mir sofort auf Granit – und als Korrektor (also Autoputzer) hab ich mich auch noch nie missbrauchen lassen (, hat aber auch noch keiner versucht). Korrektorate würde ich gar nicht machen, das langweilt mich zu sehr.

Im Übrigen mach ich die Sache ja auch deshalb kostenlos, eben damit ich in der Entscheidung, wann ich dem Autor den Text zum "so und nun mach erstmal das besser" zurückgebe, frei bin. Nicht der Hobby-Lektor, der sich nicht bezahlen lässt, ist zu bedauern, sondern der, der sich zu etwas zwingen lässt – das ist aber was gaaaaaaaanz anderes.

Ich lasse mir das Argument gefallen, dass Leute, die u. a. von Lektoraten leben (oder es als willkommenes Zubrot nutzen), es "nicht gern haben", dass diese Arbeit kostenlos erledigt wird. Das greift zwar bei meiner Art, nicht nur "stilistisch zu bügeln", sondern durchaus auch gnadenlos Struktur- und andere Grundsatzprobleme zur Sprache zu bringen, nicht 100%ig, aber DAS ist ein Argument, das ich bei Entscheidungen dieser Art zukünftig berücksichtigen würde (es eigentlich auch tue, indem ich eben „Schreiblernhelfer“ und nicht "Feinschleifer" bin) – Dummheit dagegen ist kein Argument, das ich akzeptiere, weil es schlichtweg falsch ist.
 
Hallo,

hier ein Beispiel, was gerade eben mit der Post gekommen ist. Ich muss dazusagen, dass ich Kleinverleger bin, sonst würde derartige Post nicht bei mir landen.
Ein Lektor bietet seinen Dienst folgendermaßen an:
Korrektorat: 25 €/h
Standardlektorat: 30 €/h
Fachlektorat: 35 €/h
So, Freunde. Was haltet ihr davon? Dieses Angebot ist für mich aus zwei Gründen nicht verwertbar: nicht bezahlbar und wird nicht benötigt. Würde ich selbst dann nicht wahrnehmen, wenn es kostenlos wäre. Die Bücher, die in meinem Verlag erscheinen, nehme ich selbst in die Mache. Voraussetzung, der Autor macht mit. Dann ist das auch kostenlos. Von einer freiwilligen milden Gabe bin ich zwar nicht abgeneigt, aber dazu ist niemand verpflichtet und es wurde zuvor auch nicht davon gesprochen. Ich will gar nichts haben. Was ich fordere, ist die unbedingte Mitarbeit.

Noch einmal zu den "Stundenlöhnen" dieses Lektors: Wenn man vom Standardlektorat ausgeht, kommen bei dreihundert Buchseiten ganz fix 30 Stunden zusammen. Rund tausend Euro also. Nun weiß niemand, wie schnell der Lektor ist. Es gibt so viele Faktoren, die dazu kommen. Es kann sich um eine nervende Rechtschreibfehlersammlung handeln oder um ein nahezu druckreifes Manuskript, welches sich auch noch sehr gut lesen lässt. Es können sinngemäße Wiederholungen von Kapiteln vorkommen, es gibt vielleicht Rückblenden, bei denen kaum ein Leser durchsieht, weil er nur den Text und nicht die Gedanken des Autoren lesen kann. Wie soll der Verleger oder in unserem Fall der ehrenamtliche Lektor das im Vorfeld abschätzen können? Und gibt es eine blinde Oma mit plötzlichem Scharfblick und hinterher ist sie noch blinder, artet das Ganze aus. Ein Lektor ist nämlich nicht der Vati eines dummen Kindes. Dann muss sich schon derjenige, der sich Autor nennen will oder gar Schriftsteller, schon mal selbst etwas dahinterklemmen. Und dieser Hinweis muss vom Lektor kommen, bevor er die Ärmel hochkrempelt. Ein Lektor ist nicht dazu da, aus einem Schrotthaufen von Auto eine Limousine mit Hochglanzlack zu machen, die hinterher möglicherweise dem Geschmack des Autoren nicht entspricht. Wer soll sich dann am Hinterkopf kratzen? Der Autor oder der ehrenamtliche und unbezahlte Lektor?
Es verhält sich doch so, dass ein Ehrenamt auch in aller Ehre ausgeübt wird. Aber man darf sich nicht ausnutzen lassen, um hinterher vielleicht noch für seine Mühe als unfähig hingestellt zu werden.

Michael
 

jon

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Moment: Das Lektorat, das ein Verleger an einem zu verlegenden Buch macht, ist ein anderes Thema. Das gehört zur Arbeit des (seriösen) Verlages und muss für den Autor kostenfrei sein. Der Verleger wiederrum muss selbst abschätzen, ob der Aufwand für's Lektorat in einem akzeptablen Verhältnis zum erwartbaren Erlös steht. Das ist sein Job. (Der Job des Autors ist im Gegenzug, mitzuarbeiten, klar.)


30 Stunden bei 300 Seiten = 6 Minuten pro Seite? Das hab ich, seit ich mir die Zeiten notiere, erst dreimal gehabt und das auch nur, weil ich da kein "echtes Lektorat" gemacht hatte sondern nur so eine Art Überblick und/oder eventuell ein paar Seiten (von vielen) genauer ansah. Ein Verlag, der ein interessantes Buch in die Hand bekommt, bei dem sich der Lektoratsaufwand in dieser Größenordnung bewegt, ist schon extrem fein raus. Ich erinnere mich, dass ich schon an Texten, die ich auch in der Originalfassung gedruckt hätte, länger Feinschliff-Lektorat betrieben habe …

Nein, einen realistischen Stundenlohn kann man als Autor für ein Lektorat kaum bezahlen – Angebote, die preiswert erscheinen, können sich maximal auf das Beheben von Kleinigkeiten beschränken, dafür sorgen, dass stilistische Stolpersteine aus dem Lesefluss entfernt werden. Diese Leistung aber erbringt der Verlag auch (schon im eigenen Interesse), ein Text, der so "reif" ist, braucht kein vorheriges Lektorat. Ist der Text noch nicht so reif, der Verlag schätzt aber das Potential so hoch ein, dass er über das Übliche hinaus Arbeit investieren will, dann ist es sowieso besser, diese Arbeit wird zusammen mit dem Verlag gemacht, weil ein "fremder" Lektor den Text vielleicht ausgerechnet in die Richtung bringen würde, die der Verlag nicht will. So gesehen ist jedes Fremdlektorat „verschwendet“ …

Deine Ansicht, Michael, dass der Autor sich um die "groben Sachen" zu kümmern habe, ist richtig. Er hat sich auch um die kleinen Sachen seines Textes zu kümmern. Aber: Wenn er das erfolgreich getan hat, „braucht“ er kein Lektorat. Wenn er es nicht erfolgreich getan hat, ist er eines Lektorats nicht würdig (, oder wie meintest du deine Bemerkungen?) Ergo: Lektorat ist Quatsch …

Warum reden wir hier also darüber? Weil Fremdlektorate für den Autor Prüfstein für den Reifegrad seines Textes sind – das umfasst auch, dass Schrott als solcher bezeichnet werden muss und zwar mit Begründung. Ob der Autor daraufhin den Schrotthaufen zum Ferrari aufmöbelt, liegt sowieso nicht in der Hand des Lektors, deshalb würde ich das auch nie versuchen. (Und der Lektor KANN das Buch gar nicht gegen den Willen des Autors ändern – der Autor kann sich höchsten {z.B. um gedruckt zu werden} selbst soweit verbiegen, dass ER den Text so verbiegt.) Dass ein Verleger es allerdings versuchen muss – z.B. weil er die Grundidee des Buches so brillant findet, dass er unbedingt das Thema in seinem Verlagsprogramm haben will – ist eine ganz andere Sache und hat mit der Diskussion um uns Laien-Lektoren (also außerhalb des Berufs) nichts zu tun …


Nochmal zum Ausnutzen lassen: Theoretisch stimmt es schon, dass bei einer anschließenden Veröffentlichung Autor und Verlag das Geld aus dem Buchverkauf bekommen, während ich leer ausgehe. Aber mal ehrlich: Wie groß ist die Chance, dass ein Buch, in das ich jede Menge Arbeit stecken musste, am Ende das Zeug zum Bestseller hat … Nicht, dass ich nicht schon interessante Sachen in der Hand hatte, aber ein zweiter "Haarteppichknüpfer" war eben doch noch nicht dabei. Mein Frage nach "bezahlenlassen" bezeiht sich also (in meiner gegenwärtigen Situation) wirklich nur auf die Fairness gegenüber Berufs(nichtverlags)lektoren …
 
Jon,

du glaubst hoffentlich nicht ernsthaft, dass es jemals Bestseller in Deutschland geben wird, die tatsächlich auch deutschsprachigen Autoren entstammen. Ausnahmen stellen vielleicht Leute wie Dieter Bohlen und andere Promis dar. Aber die lassen zumeist schreiben. Die Autoren bleiben gut bezahlt im Hintergrund. Alle anderen sind graue Mäuse.
Für einen Promi zu lektorieren, wäre natürlich keine schlechte Angelegenheit; aber auch der Promi müsste in seinem eigenen Interesse mitziehen. Ich wüsste dann nicht, ob ein "Penisbruch" erwähnt werden sollte, dann müsste der Urheber darauf bestehen.

Michael
 

jon

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„Die Haarteppichknüpfer“, "Das Jesus-Video", "Der Schwarm" stammen von deutschen Autoren. Hera Lindt hat vor Jahren auch Bestseller verbrochen. Nur mal so spontane Ideen zum Thema. Es gibt da doch dies und jenes Buch aus deutscher Feder, das sich jenseits der „Auto-Biografie" und "Soll ein Sachbuch sein"-Ebene bewegt und gut verkauft. Megaseller sind seltener dabei, aber grade die ersten drei Bücher sind zum Beispiel auch international gut bis sehr gut aufgelegt worden …

(Ich weiß nicht, warum du immer wieder drauf hinweist, dass der Autor mitziehen muss – das steht doch ganz und gar außer Frage.)
 
Hallo Jon,

die drei von dir genannten Buchtitel sind mir allesamt unbekannt. Ich muss allerdings zugeben, dass ich sehr wenig lese. Lassen wir es zehntausend Buchtitel im belletristischen Bereich sein, die jährlich erscheinen, verhält es sich ähnlich wie bei DSDS. Da kannst du machen, was du willst. Es lässt sich nichts erzwingen. Eine Werbecampagne wie für Harry Potter kann nicht jeder Verlag finanzieren, schon gar kein Kleinverlag. Ob das dann einschlagen würde, ist fraglich.

Die Mitarbeit der Autoren wird nicht immer als selbstverständlich angesehen. Der Begriff "Umschreiben" ist vielmals ein Fremdwort. Dabei ist das doch beim heutigen Stand der Technik eigentlich ein Lacher.
Ich hatte mal ein Manuskript vor der Nase, was ausgedruckt war. Auf jeder Seite waren handschriftliche Korrekturen mit Haken und Erweiterungen, es gab Streichungen und dergleichen. Da musste ich mich fragen, warum denn der Autor das nicht am Computer selbst erledigt hatte. Seine Denkweise war vermutlich die, dass ich das doch machen könnte. Sprich: Alles abschreiben und dabei einfügen, weglassen, was gestrichen ist usw. Was soll dieser Schwachsinn. Wer das als Lektor auf sich nimmt, ist selbst Schuld.
Ein anderes Beispiel waren Schreibmaschinenseiten, viele an der Zahl. Die Autorin war eine ältere Dame, der ich nicht zumuten wollte, auf die Computertechnik umzusteigen. Gut, dann musste ich eben diese Seiten mit der OCR-Funktion meines Scanners zu einer Datei wandeln, und dann ging es am Telefon los. Diese Frau hat mir immer nach einer zweistündigen "Telefonsitzung" Leid getan. Sie war ganz nebenbei eine ausgezeichnete Illustratorin. Einband farbig und viele Schwarzweißbilder im Buchblock. Hervorragend. Sie hat auch ein anderes Buch so gestaltet. Leider ist sie vor vier Jahren gestorben. Aber ihr eigenes Buch hat sie noch vor ihrem Tod in den Händen halten können. Wenn diese Frau noch leben würde, wäre sie voll ausgelastet mit ihren Illustrationen. Und sie würde das gerne "ehrenamtlich" tun und es würde etwas dabei herauskommen.

Ich muss betonen, dass ich als Kleinverleger nicht gewinnorientiert arbeite. Sollte jedoch einmal bei irgendeinem Buch der Knoten platzen, dann wäre das eine ganz andere Angelegenheit.

Du bezeichnest dich gelegentlich als Laienlektor. Was soll das? Ein Lektor wird niemals ein Profi, wenn er es nicht drauf hat. Kein Talent. Da ist nichts zu machen. Da kann er studiert haben, was er will.
Du hast aber Talent. Stelle dich nicht selbst unter den Scheffel!

Michael
 

jon

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Teammitglied
Ne, keine Sorge, so eitel bin ich schon, dass ich mein Licht nicht unter'n Scheffel stelle. ;) Ich meinte das eher im ursprünglichen Wortsinn von „nicht berufsmäßig".

Das mit den Korrekturen am Manuskript-Ausdruck ist ja hammerhart – dem würd ich was husten! Sowas finde ich dann doch deutlich unverschämt.
Was anderes ist es, wenn es um Korrekturen im schon "fertig" gesetzten Buchblock geht – das ist das "händische" Korrigieren durch den Verlag(slektor) oft sinnvoller.
 

Nina H.

Mitglied
Um noch mal auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen: Ich bin der Meinung, dass das bei der Leselupe ein ehrenamtliches Service ist, sprich, die LL-Lektoren auch nichts verlangen dürfen. Auch wenn es in vielen Fällen gerechtfertigt wäre, würde es auch dem Schindluder Tür und Tor öffnen. Bereichern soll sich hier ja keiner.

Ich habe auch ganze Romane schon auf diese Weise gelesen, mache das aber jetzt aus Zeitmangel und weil ich auch für zwei Verlage das mit einer kleinen Entschädigung tun kann, nicht mehr. Aus dem Grund beschränke ich mich auf kurze Texte und auch auf die Genres, die mir Spaß machen. Da es eben nicht bezahlt ist, kann mich ja keiner zwingen, irgendwas zu lesen, wozu ich keine Lust habe.

Des weiteren behalte ich es mir vor, allzu rohe Texte (so etwas, was normalerweise bei einem freien Lektor unter "Lektorat mit erhöhtem Arbeitsaufwand" auch teurer werden würde), nach dem Anlesen abzulehnen.
 
Vergütung = Wertschätzung

Ich bin ebenfalls Lektorin und Kleinverlegerin und selbst Schriftstellerin, und ich kann nur sagen, es ist auch im professionellen Bereich ausgesprochen schwierig, gute Lektoren zu finden, die man auch bezahlen kann. Weil nämlich der Aufwand viel höher ist, als die meisten (insbesondere bisher noch unveröffentlichte Autoren, die sich für den Nabel der Welt halten) denken. Ein angemessener Stundenlohn springt da selbst für einen professionellen Lektor kaum heraus. Außer er läßt gerade nur einmal die Rechtschreibprüfung über den Text laufen.

Also ist es endeffektlich fast egal, ob man es kostenlos macht oder für ein im Grunde genommen immer zu geringes Entgelt: Man muß als Lektor in erster Linie Idealist sein und Spaß an der Sache an sich haben, ohne auf die Bezahlung zu schauen. Sonst sucht man sich einen anderen Beruf. Ich glaube, jeder Bauarbeiter hat einen höheren Stundenlohn. ;)
 
Also wirklich, wenn Du nur so dummes Zeug daherzulabern hast, dann halt doch lieber den Mund. Offenbar weißt Du überhaupt nicht, wovon Du sprichst. Statt Dich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen oder einen konstruktiven Beitrag zu leisten, benimmst Du Dich wie ein Dreijähriger. Oder bist Du tatsächlich erst drei Jahre alt? Was soll denn so ein dummer Kommentar?
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
ähem.
Vielleicht galt ja die Antwort einem anderen Kommentar, meiner entstand rein aus der Wortbegeisterung eines Lyrikers.

:eek:
 



 
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