Der Geigenspieler

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lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Nachtigall,

ich hatte meine leichten Unmut ja schon geäussert.
Deine Kommentare veranlassen mich, ihn nochmals zu präsentieren.
Als Leser ist es mir egal, welche Musik der Geigenspieler fidelt.
Für mich ist die Kernaussage dieses Textes, das sich der sorgenfreie Beobachter beim Anblick des um seinen Lebensunterhalt zu verdienen irgendetwas Spielenden an seinen letzten Urlaub erinnert.

Und da Du das gerade nicht schreiben wolltest, finde ich es schlecht.

cu
lap

Und bitte Nachtigall, dieser Kommentar ist nicht persönlich, er bezieht sich ausschliesslich auf diesen Text.
 

Ralf.

Mitglied
Moin Vera-Lena

Danke dir für deine Antwort. :)
Sie bestärkt mich darin, daß man (bzw. ich) für Nachtigalls Gedicht eine gewisse Vorkenntnis braucht, was Nachtigall ja auch bestätigt. Ich habe diese Vorkenntnisse nicht (gehabt) und somit blieb das Gedicht für mich ohne Wirkung. Aber es ist schön, daß du das so empfinden konntest wie Nachtigall. :)

"Ich denke, welches Gedicht man liest, hat immer auch etwas damit zu tun, ob man den Inhalt mit dem eigenen Erleben irgendwie verknüpfen kann. Bei Prosa ist das genau andersherum. Da taucht man gerne ein in die entferntesten Welten, denn da bekommt man ja alles ausführlich mitgeteilt. Aber die Lyrik ist derart konzentriert, dass man zu vielen Texten nur einen Zugang bekommt, wenn man dazu schon eine Affinität hat."

Mh.. ich bin ja nicht so sicher. Nimm beispielsweise zwei Lyriker: Peter Huchel und Johannes Bobrowski. Beides Naturlyriker, die in ihrer Lyrik sehr stark heimatverwurzelt waren. Und obwohl die meisten ihrer Leser ihre Heimat nicht wirklich kennen bzw. kannten, blieb man vor ihren Gedichten doch nicht verschlossen. Auch jetzt nicht, nachdem sie schon einige Jahrzehnte tot sind.
Woran mag das liegen, daß man ihre Heimat nicht kennt (und zu ihren Lebzeiten konnte man nicht mal eben fix in die DDR oder nach Polen fahren, um sie zu erleben), sie aber trotzdem durch ihre Gedichte erfährt?
Es ist doch so, daß ihre Gedichte einladend sind, als Text, sie laden mich ein, etwas von ihrer Welt zu lesen und zu verstehen, obschon ich sie niemals gesehen habe.
Sicherlich sucht man in jedem Text, sei es Lyrik oder Prosa oder Drama, nach einem Stück von sich selbst. Völliges d'accord. Aber es gibt auch Texte, die einladen können, nicht nur sich selbst zu suchen, sonder auch, oder vielleicht auch mal nur, die Welt, das Erleben des Autors; Lyrik ist ja das subjektive Empfinden und Erleben des Individuums, des Autors.
Sicher ist es schön sich selbst als Leser mit Gedanken und Gefühlen in einem Text/Gedicht zu finden. Die Frage ist, ob es das einzige ist, oder ob ein Text nicht zusätzliche Komponenetn bieten kann (nicht muß).

"Ich weiß nicht, ob Dir das jetzt etwas nützt. Ich wollte nur Deine berechtigte Frage beantworten."

Ich fands schön, daß du geantwortet hast :)

lg
Ralf.
 

Willibald

Mitglied
Kulinarische Lesart und Vorwissen

Seid gegrüßt, liebe Leser des Geigenspieler-Gedichtes!

Vom Kirchturm glimmt golden
die versinkende Sonne.
Ich spüre seine Heimat und Temeswar
und alle Sonnenuntergänge.
Purpur legt sich auf die Blüten,
verschönt die Not der Armut
und den Ruf der Vergangenheit.


Ein paar Anmerkungen zu der Lesart „kulinarische, fremde Armut“ und „fehlende Einfühlungsmöglichkeiten“ in der lyrischen Szene.

Ein Gedicht ist notwendigerweise kurz gehalten und braucht nicht sehr ausführliche Hintergründe geben. Es muss sogar darauf achten, nicht allzu viel zu sagen. So scheint mir - auf der ästhetischen Ebene – das Wort „verschönt“ zu direktiv-interpretierend. „Verklärt“ ist vielleicht ein bisschen weniger eindeutig, da es noch stärker signalisiert, dass etwas, das „eigentlich“ Traueraffekte erregt, in dem Purpurlicht der Abendsonne eine ästhetische Aura bekommt, eine Aura, hinter der aber die Realität doch erhalten bleibt. (Eine Überlegung zielte auf eine sparsamere Variante: Purpur legt sich auf die Blüten, die Armut und den Ruf der Vergangenheit ..)

Jetzt aber doch zu den Textsignalen:

Der „Ruf der Vergangenheit“ oder auch nur das Wort „Vergangenheit“ scheint mir aber recht eindrucksvoll zu sein. Die Worte sind markiert und inhaltlich nicht flach. Das ist nicht mehr nur eine Leerstelle, sondern da finden sich auch verdeckte Hinweise. Und offene Kontextanschlüsse: das Schild mit "Banat" und die starke Gefühlsbewegung beim lyrischen Ich. Ich denke, es ist eher unwahrscheinlich, dass der Autor so etwas als Fingerzeige auf einen letzten Urlaub setzt und damit dann eine romantisch-sentimentale Erinnerung wachruft, in der sich das Elend des Spielers kulinarisch genießen lässt, weil man selber es behaglich hat, jenseits der Armut.

Bei „Vergangenheit“ lässt sich nämlich wohl eher die „Vergangenheit“ des „lyrischen Ichs“ assoziieren. Auch wenn man „Temeswar“ und „Banat“ oder „Banater-Deutsche“ nicht mit Inhalt fühlen kann, wird doch deutlich, dass es hier wahrscheinlich (wahrscheinlich!) um eine verlorene Heimat geht, mit aller Bitterkeit und Sehnsucht und was noch daran hängt. Zumal das nun keine typischen Urlaubsorte und Regionen sind. So etwas wie Versöhnung mit der Vergangenheit ist vielleicht spürbar.

Umgekehrt keine Kritik jetzt an den Kritikern. Ich denke, es ist spannend, welche Lesarten ein Gedicht hervorrufen kann. Und welche Textstellen dabei eine Rolle spielen. Mich interessiert also im Moment die handwerkliche Technik des Textes, die Textur der Zeilen und der Bedeutungshof der Worte, der dabei entsteht. Wohl wissend, wieviel Erlebtes und wie viel Gefühle dabei zu Wort kommen

Zum Schluss noch eine Hoffnung: vielleicht kann bei einem solchen "Röntgenblick" auf Worte, der ja nicht nur klinisch-sezierend sein muss, auch so etwas wie ein Purpur erkennbar werden, der mit seinem schweren Rot die Diskussion adelt, das Heimweh nicht zudeckt und die Armut nicht verkitscht und das lyrische Ich dort lässt, wo es sich Gottseidank auch finden lässt, im Zustand der Versöhnung mit seiner (wahrscheinlich bitteren) Vergangenheit.

Valete

P.S.

Die Zeilen

Beinahe ungehörig
fügsam der Geigenbogen,
flüsternd wie die Gebete
frommer alter Frauen

finde ich sprachlich und von der Metaphorik ("beinahe ungehörig" und dann der "wie-Vergleich") immer noch - ich hab früher dazu gepostet - wirklich toll.
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Lapismont,

MIR als Leser ist die Musik NICHT egal, die er fidelt. Ich..kann sie sogar "hören" :)
Wenn ich den Inkas zuhöre, dann denke ich sicher auch NICHT an meinen letzten Urlaub. Die Griechen würden es mir verübeln*ggg*
Hier ist es ein Fidler, der der Betrachterin viel rüber bringt...es in sie einströmen lässt. Und sie...bringt es mir..der Leserin sehr nahe.Das Feuer seiner Augen, mei..in mancher Menschen Augen ist was abzulesen.

Toller Kommentar, Willibald;)

Allen einen schönen Tag
lG
Susanne
;)
 

Nachtigall

Mitglied
Liebe Stoffel und liebe Vera-Lena
Lieber Ralf, Lapismont und Willibald,

zuerst einmal meinen Dank an alle, die sich die Mühe machten und ihre Gedanken zum "Geigenspieler" einbrachten.

Mit solch großer Resonanz habe ich eigentlich nicht gerechnet und bin überrascht.

Bei allem Lob und aller Kritik ist mir etwas besonders wichtig.
Jeder Leser hat die Freiheit Texte und Worte auf seine Weise zu interpretieren, je vielfältiger und aufregender desto wertvoller für mich, aber auch für den Leser.
Ich finde Bücher immer interessanter als den nachfolgenden Film. So soll auch das Erlebnis individuell bleiben dürfen.
Dies muß jedoch nicht identisch sein mit meinen Gedanken und meiner Weise mich auszudrücken und auch nicht mit dem von mir gewolltem Inhalt.

Über den Vorschlag von Willibald denke ich noch nach. Er bezieht sich auf Handwerkliches und ist gut. Sicher werde ich hier etwas verändern.

Doch nochmals ein großes Danke, auch wenn ich nicht alle Hinweise verwerten kann oder möchte.

Liebe Grüße
Alma Marie
 

Willibald

Mitglied
Textsignale

Dear Nachtigall und interessierte Leser des Geigenspieler-Gedichtes!

Aus brennenden Augen
lächelt er leutselig.
Daneben, im stumpfen Fell,
liegt träge sein dürrer Hund.
Fast schüchtern die Schale
und ein Schild aus Pappe:
„Musik aus dem Banat“

Einzigartige Laute
streuen bittere Mandeln
zwischen die Noten.
Beinahe ungehörig
fügsam der Geigenbogen,
flüsternd wie die Gebete
frommer alter Frauen.

Vom Kirchturm glimmt golden
die versinkende Sonne.
Ich spüre seine Heimat und Temeswar
und alle Sonnenuntergänge.
Purpur legt sich auf die Blüten,
verschönt die Not der Armut
und den Ruf der Vergangenheit.

Hier noch mal zu den Textsignalen und zu den verschiedenen Lesarten. Und damit noch mal eine Beschäftigung mit dem Text, der mich - auch und gerade wegen der unterschiedlichen Leserreaktionen fasziniert.

Es ist sicher so, dass unterschiedliche Leser unterschiedlich lesen, wie Nachtigall betont. Trotzdem glaube ich, dass Textsignale einen bestimmten Spielraum für das Verstehen abstecken.

Ich probier es noch einmal:

„Musik aus dem Banat“

Daraus schließt der Leser,
a)
dass der Spieler wohl nicht im Banat seinen Auftritt hat, also im heutigen Rumänien, sondern vor deutschen Zuhörern spielt, vielleicht auch weil er damit rechnet, dass diese Tradition der Musik hier bekannt ist, bei wenigen, aber ...
b)
dass der Spieler sich von anderer, vielleicht von herkömmlicher Straßenmusik abgrenzt. Das könnte auch an einem Fremdenverkehrsort geschehen.

Das Lyrische Ich in "Ich spüre seine Heimat und Temeswar und alle Sonnenuntergänge" akzentuiert das Banatschild, es assoziiert "Heimat" und einen Städtenamen im Banat. Das ist natürlich primär die Heimat des Geigenspielers. Dass das lyrische Ich aber auch den Städtenamen kennt, weist darauf hin, dass auch der Zuhörer/das lyrische Ich eine besondere Beziehung zum Banat hat.

Der Hinweis auf "alle Sonnenuntergänge" weitet zunächst einmal die individuelle Situation aus. Wenn man den Ausdruck mit der Perspektive des lyrischen Ichs in Beziehung setzt, dann kann das die Erinnerung, auch die Beziehung an frühere Sonnenuntergänge bedeuten. Wenn das lyrische Ich eine enge Beziehung zum Banat hat, dann sind das auch Sonnenuntergänge im Banat. Es ist nicht zwingend, aber doch nicht unwahrscheinlich, dass der Zuhörer hier mit mit Musik und einem Bild seiner Erinnerung und damit seiner Vergangenheit (oder der seiner Eltern) konfrontiert wird.

Das bedeutet: im Deutungsspielraum des Textes findet eine Begegnung des lyrischen Ichs mit jemand statt, der fern von seiner Heimat ist, die vielleicht einmal die Heimat des lyrischen Ichs war. Dafür spricht dann auch der Ausdruck "Ruf der Vergangenheit".

Der "Purpur" ist zunächst einmal die rot glimmernde, untergehende Abendsonne. "Purpur" und "purpurrot" lässt Feierliches assoziieren, man denkt an einen Königsmantel, man denkt an das Purpur von Kardinälen oder Messdienern, man kann auch an "purpurrotes" Blut denken.

Hier wird im Text dem Purpur die Funktion des "Verschönerns" zugeordnet. Das kann bedeuten, dass es "Unschönes" gibt oder gab. Das mag unter anderem die Armut des Spielers sein, das mag der verwundende Verlust der Heimat sein, das mag die Art der Behandlung sein, die jemand erfahren hat.

Diese Schicht des Schlimmen - was das ist, wird nicht konkret gesagt - ist in dem Purpurbild "aufgehoben", im dreifachen Sinn:
Es ist bis zu einem bestimmten Grad beseitigt, es ist bis zu einem bestimmten Grad konserviert und es ist bis zu einem bestimmten Grad in die feierliche Aura der Abendstimmung eingeschmolzen.

Fazinierend finde ich das Bild der "Bitteren Mandeln", ein Hinweis, dass es hier nicht nur um süße Töne geht. "Ungehörig fügsam" steht in einem seltsamen Kontrast zu den "flüsternden Gebeten frommer alter Frauen". "Ungehörig fügsam" kann eine erotische Nebenbedeutung haben und dabei das Zusammenspiel von Geige und Bogen in einem Liebesbild charakterisieren. Gleichzeitig wird aber jenseits der erotischen Dimension ein kirchlicher Raum eröffnet und mit dem Bild der alten Frauen auch der wehmütige Abschied von Lebensfreude und Lust ins Spiel gebracht.

Fazit: Es kann gut sein, dass solche Gedanken vom Autor gar nicht mitgedacht wurden, es kann aber auch sein, dass sie in seinem Unterbewusstsein schlummern und in die Strophen eingeflossen sind. Es kann aber auf jeden Fall so sein, dass der Text mit seinen Wortfolgen und Bildfügungen solche Stimmungen und Gesamtbilder heraufbeschwört, ob das nun vom Autor beabsichtigt war oder nicht.

Danke nochmal an den Autor für seinen Text.
 

Vera-Lena

Mitglied
Danke für Deine Mühe

Hallo Willibald,

da hast Du Dir viel Mühe gemacht und uns viel Hilfreiches eröffnet. Ich habe den Text auch so gelesen, wie Du es beschrieben hast, ich könnte das allerdings nicht so darstellen. Eine Stelle habe ich aber anders gelesen als Du, und das schreibe ich Dir jetzt, weil ich denke, dass Dich das interessiert. "Der Bogen ungehörig fügsam". Das heißt für mich, dass der rechte Arm dieses Mannes von ihm ab und zu lieber mal dazu benutzt worden wäre, seinem Schmerz und seinem Zorn Ausdruck zu verleihen vielleicht mit einer Knarre.Aber nach reiflichen Überlegungen hat er immer wieder darauf verzichtet. So liest sich das für mich.

Liebe Grüsse Vera-Lena
 

Nachtigall

Mitglied
Lieber Willibald,

kann nur Vera-Lena beipflichten. Deine Beiträge sind fachlich unglaublich gut und Du läßt uns sehr viel lernen. Dafür kann ich mich nur bedanken.
Deine Interpretation entspricht den Gedanken, Bildern und Gefühlen, die ich hatte, als ich diesen Text schrieb.
Der fügsame Geigenbogen spricht auch etwas die Richtung von Vera-Lena an, wenn das auch nur Gefühle und Gedanken am Rande von mir waren. Doch ich kann mich daran erinnern.

Der Geiger spielte tatsächlich ein Liebeslied. Hier haben mich Deine Ausführungen vollkommen überrascht.

Danke
und liebe Grüße
Alma Marie
 
S

Stoffel

Gast
guten Morgen,

für mich..ist der rechte Arm des Geigenspielers, der den Bogen führte, eher die Verlängerung seines Herzens.
All sein Erlebtes und Empfundenes strömt durch den Arm in den Bogen...:)
(meiner Meinung nach aber nichts was mit Gewalt zu tun hat, Knarre,Fausthiebe..eher nur das, was ihm angetan wurde, wenn)

Nur noch mal ein letzter Gedanke dazu.
lG
schöne Woche
Susanne
 

Willibald

Mitglied
"ungehörig"

Salute an alle Liebhaber des Geigenspieler-Poems.

Ich denke, es ist nicht "ungehörig", das Poem lieb zu haben. Gerade deswegen, weil es reich ist und schöne Deutungs-Spielräume eröffnet.

Bitte trotzdem um Nachsicht für die Aufhellung von Wortbedeutungen, die vielleicht doch manche Lesart wahrscheinlicher machen als andere:

"ungehorsam" mag vielleicht bei "ungehörig" hereinspielen, das würde dann bedeuten, dass der Arm besser auf einen Aggressionsbefehl folgsam reagieren müsste - so die Textdeutung bei Vera-Lena.

"ungehörig" heißt "normalerweise" soviel wie "nicht den Regeln des Anstandes und der guten Sitten entsprechend, geltende Umgangsformen oder Umgangsnormen verletztend".

Das kann natürlich mit einem Verstoß gegen den Gehorsam gegenüber geltenden Normen und ihren Vertretern einhergehen und öffnet sich daher für die Textdeutung von Vera-Lena (und auch Nachtigall).

"ungehörig" meint aber doch wohl eher ein Spezialfall solchen Ungehorsams und geht gern in den erotischen Bereich. Wobei wir uns sicher alle einig sind, dass dort, wo Liebe im Spiel ist und wo beide Partner das gleiche wollen, nur von "fast ungehörig" zu sprechen ist. Das Gedicht von Nachtigall ist da sehr weise.

Salute und beste Grüße an alle Wortliebhaber von

William
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Willibald,

das "ungehörig"..
erotische..ja, da ist was dran. Aber eher dann doch "die Liebe"..
Die Liebe zu einer Frau, die Liebe zu seinem Land, die Liebe zum Leben, Lagerfeuern an dem er sass..seinen Kindern..etc..
Und es ist ja so, das ER mit seiner Musik etwas zum Ausdruck bringen möchte und dann der Zuhörer, wie auch wir hier mit dem Gedicht..(also dritte Hand) etwas interpretieren, auch noch seine eigenen Gefühle und Empfindungen, einbringt.
Es ist..wie ein Spiegel im Spiiegel..oder so..

Sie, die ihn da spielen hörte und sah..
hat aber sicher auch das, was sie selbst und dazu noch was sie sah..(das optische des Mannes..) in ihre Interpretation einfliessen lassen.
Andere, die nen Taler rein werfen..haben vieles sicher nicht gefühlt, gehört, gesehen.

Nur mal noch so meine Empfindungen dazu.:)

lG
Stoffel
 

Willibald

Mitglied
ungehörig

Hi,

"Beinahe ungehörig fügsam der Geigenbogen"

jetzt hat William aber wirklich schon fast ungehörig Lobendes zu diesem Gedicht geschrieben. Das legt nahe, dass er das Gedicht liebt und mag - und zwar über normale Sitte und Anstand hinaus. Und wenn ein Geigenbogen "ungehörig fügsam" ist, dann spielt er ein sehr enges Spiel mit den Saiten.

Und wenn der Geigenbogen "ungehörig, fügsam" ist, dann also gehorcht er nicht und gehorcht gleichzeitig, indem er sich fügt.

Ein schönes Gedicht und schöne Verszeilen. Danke an die Nachtigall und an alle Mitlektoren.
 



 
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