Dieses Werk ist mir nicht geheuer,
es beruht -kann man ruhig glauben- auf einer authentischen Idee oder einem Gefühl, dessen verbale Ausarbeitung aber leider sehr misslang.
[meine worte
bücken sich beim
betreten in deinen
zeitraum ("Zeitraum" oder "Zeit-Raum"?)
<hinein>?]
Ist, wie es dasteht, sprachlich simpel falsch: "die Worte bücken sich beim Betreten Deines Zeit-Raumes", oder "...sie bücken sich betreten, in Deinem Zeit-Raum" (falls Raum aus Zeit gemeint), oder "...sie bücken sich betreten eine zeitlang" || oder: Trifft das alles nicht, was Du sagen wolltest, dann sag es entsprechend völlig anders aber klar, denn (=Wittgenstein): "Was man sagen kann, kann man klar sagen, oder die unsinnige Ausageweise beweist, dass man eben Unsinn sagt".
[und während du deine
(leeren) das anschließende Fluten geht nur, falls "leer"
schleusen flutest
steht mir das wasser
bis zum
herz]
Hier wird "Enge" ausgedrückt: bücken, Wasser bis zum HerzEN, Ersticken, wenig Luft,.. || aber: Das Bild ist ziemlich blass, es gibt eindrucksvollere Bilder, suggestivere, die "einem den Hals abschnüren", außerdem = Sprache = "..steht mir das Wasser bis zum HerzEN", anderes ist nicht "dichterische Freiheit, sondern sprachfalsch, und solange ein Text Sprachfalschsein nicht nachvollziehbar und absichtlich als Stilmittel einsetzt, bleibt die Sache schlicht ein Fehler.
[salzig]
Das Wort steht hier als Begriff ( = es öffnet ein feature), aber dennoch unmotiviert, da aus dem bisherigen Textverlauf nicht genügend dazu hingeleitet || Da es an exponierter Stelle (=Schluss) steht, würde es sich zur Pointe oder zur Kulmination des Verständnisses eigenen (Paukenschlag-Prinzip), wenn es dabei nicht zu nichtssagend wäre. So, wie es dasteht, ist die Aussage nur: Das Wasser, von dem oben die Rede war, ist Salzwasser.
Sollten damit jetzt "Tränen" gemeint sein, ist das ein Fall von deutlich überstrapazierter Dramatik, da ist quasi dann der "Bogen" überspannt und dabei zerbrochen.
Grundfeatures des Textes: ??
-meine Worte wagen nur noch ängstlich zu dir zu schleichen
-und nur noch, wenn du es erlaubst ("Zeit gibst")
-aber du hörst mir nicht (mehr) zu
-und wenn du dann loslegst (zu reden?), ersäufst Du mich
-und was du sagst, erzeugt bei mir Tränen (NaCl-Wasser)
(grins) Rat an die ProtagonistIN:
Zuschlagen!, man kriegt im Leben nur geboten, was man zulässt, besser: Flächenbombardement, und danach ein wirksamer Exorzismus,
und dann einen Text darüber (nicht den oben verbessern) mit diesen neuen Voraussetzungen nochmal schreiben.