Die Furchen im Gesicht sind ausgeprägter, das schon. Schnell außer Puste beim Treppensteigen. Das Herz schlägt "zu schnell aber wunderschön", wie der nette Arzt sagte. Ich protestiere nicht mehr, wenn mir ein hübscher junger Mann anbietet, meine Einkaufstüten zu tragen. Überhaupt werde ich seit ein paar Jahren in Geschäften höflicher behandelt als früher.
Da gibt es ein kleines Mädchen, das jetzt gerade lernt, "Oma" zu sagen, und es dauert lange, bis ich verstehe, dass es mich damit meint. Von Tag zu Tag authentischer und abgeklärter. Keine Spielchen mehr. Nicht mehr so in Wut zu bringen, dass ich volle Tassen werfe, zuschlagen will, mir mein eigenes Gezeter in den Ohren dröhnt. Nicht mehr so sehr um den eigenen Nabel kreisend. Duldsamer. Aber sonst?
Noch immer gebärfähig, denkfähig, tragfähig, ertragfähig. Papa sagt noch immer, Kind, wir machen uns Sorgen um dich. Mama räumt hinter mir her. Eben noch immer nicht in der Lage, ein Zuhause so richtig gemütlich zu gestalten. Weil ich nie lange genug irgendwo bleibe. Noch immer ohne festen Ort im Leben.
Und wieder mal verliebt. Und wieder bis ins Mark zu verletzen von deinen Worten, Blicken, Gesten. Und wieder einsam wie der Tod, wenn du deine Tür hinter dir zuwirfst.
Aber ich esse, schlafe, lache. Ich weiß, der Schmerz wird verschwinden, wenn ich ihn nur lang genug ignoriere. Es tut nicht mehr so weh.
Vielleicht tut es ja mit einundsechzig gar nicht mehr weh.
Da gibt es ein kleines Mädchen, das jetzt gerade lernt, "Oma" zu sagen, und es dauert lange, bis ich verstehe, dass es mich damit meint. Von Tag zu Tag authentischer und abgeklärter. Keine Spielchen mehr. Nicht mehr so in Wut zu bringen, dass ich volle Tassen werfe, zuschlagen will, mir mein eigenes Gezeter in den Ohren dröhnt. Nicht mehr so sehr um den eigenen Nabel kreisend. Duldsamer. Aber sonst?
Noch immer gebärfähig, denkfähig, tragfähig, ertragfähig. Papa sagt noch immer, Kind, wir machen uns Sorgen um dich. Mama räumt hinter mir her. Eben noch immer nicht in der Lage, ein Zuhause so richtig gemütlich zu gestalten. Weil ich nie lange genug irgendwo bleibe. Noch immer ohne festen Ort im Leben.
Und wieder mal verliebt. Und wieder bis ins Mark zu verletzen von deinen Worten, Blicken, Gesten. Und wieder einsam wie der Tod, wenn du deine Tür hinter dir zuwirfst.
Aber ich esse, schlafe, lache. Ich weiß, der Schmerz wird verschwinden, wenn ich ihn nur lang genug ignoriere. Es tut nicht mehr so weh.
Vielleicht tut es ja mit einundsechzig gar nicht mehr weh.