Hallo Brigitte,
ja, manche wurden aus falsch verstandener Elternliebe entweder dazu erzogen oder aus Eltern, die im Grunde Egoisten waren und ihr Kind weitestgehend sich selbst überließen und damit ohne Liebe ließen, dazu.
Andere wiederum sind vom Leben einmal so kräftig enttäuscht worden, dass sie sich fortan nur noch in sich selbst "verloren" haben.
Beides tragisch. Wenn man solch einen Menschen liebt, bleibt nur eins: ihm zeigen, was Liebe ist, was für einander da sein bedeutet, was Rückhalt bedeutet und nicht zuletzt was Verzichten auf sein Ego für eine Weile zu Gunsten des anderen heißt, dass es erfüllend sein kann - allerdings nur für eine Weile. Dann muß der andere gelernt haben, dass all das, was wirklich glücklich macht, aus dem Bauch kommt, ohne Rücksicht auf Verluste, ohne Erwartungshaltung und auch selbst bereit sein, zu zeigen, dass er es auch tun kann, tun mag, ihm etwas wichtig ist, außer sich selbst. Begreift er das nicht oder will es nicht begreifen - aus welchem Grund auch immer - sei es aus Angst, darf er einem zwar leid tun, man selbst muss aber aus Eigenschutz rechtzeitig einen Rückzieher machen, bevor man zum Statisten im Leben eines solchen Egoisten wird, was schnell passieren kann. Das Schlimmste daran ist, dass Egoisten "unbewußt" verletzen. Sie wissen am Ende nicht, was los ist, wenn sich andere von ihnen zurückziehen. Warum er Zuneigung verloren hat - in seiner Welt war ja alles da, für ihn. Die Perspektive eines unverbesserlichen Egoisten ist leider eingeschränkt. Er wird zum Eremit, spätestens, wenn er einmal alt geworden ist.
Lieben Gruß,
deine Feder