Lieber Marc,
da stimme ich Dir zu. In Deutschland wird sehr oft "anonym" in Krankenhäusern gestorben. Dieses Verhalten könnte mit unserer Vielbeschäftigung und dadurch beständigen Ablenkung zu tun haben. Ob es auch wirklich so gewollt ist, das weiß ich nicht, aber eigentlich glaube ich das nicht.
Aus meinem Bekanntenkreis weiß ich, dass ein Bauer zu Hause bis zum Tod gepflegt wurde, obgleich er Krebs hatte. Sein Sohn und seine Frau mussten eben nicht irgendwohin, sondern waren trotz aller Arbeit ja immer zu Hause und so konnte der Mann im Kreise seiner Lieben seine letzten Lebenswochen verbringen.
Ja, das ist wirklich so, wenn man den Tod immer auch im Blick behält, gewinnt der Augenblick an Bedeutung.
Warum konnte ich diesen Text so federleicht schreiben? Wahrscheinlich spielt dabei eine Rolle, dass ich mich schon sehr auf meinen eigenen Tod freue. Ich bin einmal, als ich krank war aus dem Schlaf aufgewacht, bevor mein Geist, meine Seele in den physischen Körper zurückgekehrt waren. Es hat nur Sekunden gedauert, aber seitdem weiß ich, wie wundervoll es ist, so ganz frei und leicht und schwerelos zu sein. Es wird wunderbar werden, denke ich.
Trotzdem trifft es mich, wenn ich erfahre, wie andere Menschen leiden müssen.
Danke für Deine Antwort!
Liebe Grüße
Vera-Lena