Profil von Bernd Pseudopoetus

4,20 Stern(e) 5 Bewertungen

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
prust,

lapi, da kennste den bern daber schlecht. der hat noch mehr auf der pfanne. die hat er gerade wieder auf n herd gestellt, pass mal auf, was morgen brutzelt!
lg
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Die Sprache verfällt

Fluten sind über die Welt gekommen und Hitze brannte Wälder nieder. Die Reform der Rechtschreibung nähert sich dem Ende und die Verben werden alsbald verstärkt. Lange schon kehrte die Elbe in ihr Tal zurück und Döner verdrong unser tägliches Brot. Zumindest manchmal und er schmeckt ja wirklich gut, mit dem Schafkäse und den Tomatenscheiben.

Ich werde mich nicht um die Reste des Döners streiten und nicht um die Kommas, die fehlen, nicht um die "ä"-Strichel und nicht um meine verlorene Sprache, von der ich nur noch ein paar Brocken kenne, denn sie verfiel mehr und mehr.

Dabei waren die Strichel früher ein hübsches "e" über den Vokalen.

Keiner, der hier im Forum liest, vermag noch zu entwerfen die wundersamen Lautfolgen der Merseburger Zaubersprüche, kaum einer erinnert sich noch an den Dual, wenige nur an die längst verfallenen Höflichkeiten. Seit
"atta unsar þu in himinam, weihnai namo þein"
(Matthäus 6:9) oder
Fadar ûsa firiho barno, thu bist an them hôhon himila rîkea, geuuîhid sî thîn namo uuordo gehuuilico. Cuma thîn craftag rîki.
als in England noch Sächsisch gesprochen wurde, ist auch unsere sächsische Version verfallen:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme ...


Nie wieder kann, ja darf ich so schön schreiben.
Ich trauere.


Viele Grüße von Helena
 
D

dubidu

Gast
Lieber Bernd,

wunderschön, großer Meister, Ihre Huldigung an die guten alten Zeiten und vermutlich unbewusst verbunden mit einer Ehrung der großen alten Dichter, die zum Teil nicht mehr unter uns weilen, da entweder unbekannt aus unserem Königreich Lupanien verzogen oder in neuer Gestalt, Ansehen und Würde wiedergeboren.

Ich bin untröstlich, die Welt um uns herum verfällt wie der Baum in Nachbars Garten, der doch vor wenigen Jahren noch von uns gemeinsam gepflanzt wurde. Mit Wehmut gedenke ich der gloreichen Tage, als unsere gehobene Sprache noch den wahren Kunstfreund geadelt hatte. Heute, mein lieber Freund, müssen wir in den sauren Apfel des Verlusts beißen und hoffen, dass auch wieder bessere Tage kommen mögen.

Verbunden mit herzlicher Hochachtung empfehle ich mich als Ihr untertänigster Diener dubidus
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich habe Zeitung gelesen und festgestellt, nicht die Sprache verfällt, sondern es verfallen die Sitten. Keiner steht in der Straßenbahn mehr auf und lässt mich hinsetzen, nicht mal ich, an der Kasse sagen sie nicht mehr "guten Tag" und das Wort "Bitte" wird als Beleidigung aufgefasst. Auch das Handeln klappt nicht mehr so, wie es mal war. Früher sagte man: Ich möchte 31 Mäuse. Der andere sagte: Ich möchte aber nur vier bezahlen. Und dann sagte der eine: Das bringt mich um, du willst mich doch nicht verhungern lassen. Fünf, das ist mein letztes Wort. Nee. Mehr als zehn nicht. und dann traf man sich irgendwie bei 16 und trank gemeinsam einen Kauftrunk auf den guten Abschluss. Aber die Sitten verrohen. Heute droht man stattdessen mit Gericht. In Dresden beim Brückenbau sind wir alle sehr emsig. Über hundert Jahre, was sage ich, über Millionen Jahre haben wir die Waldschlösschenbrücke noch nicht gebaut. Heute stellen wir sie mitten in user Erbe. Die Sixtinische Madonna wird zum Besprühen freigegeben. Die Sitten verrohen.

Da ich aber nur Pseudopoet bin, mache ich nicht mit. Ich lasse sie lieber schmoren, bis sie schwarz sind.

Herzlichst gegrüßet seid von Helena
 
O

Orangekagebo

Gast
Hallo Bernd,

ich bin etwas ratlos, wieso Du die "ollen" Kamellen wieder vorgräbst.
Auch die "9" Bewertung des Textes, wurde die 1970 gemeißelt?

Gruß, Karsten
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es sind Fortsetzungsgeschichten, insofern habe ich sie nicht hervorgegraben, sondern ergänzt. Für Bewertungen anderer kann ich nichts. Es ist eine fortschreitende Analyse der Situation. Leider hat sich auch politisch nocht nicht allzu viel geändert.

Vielleicht gehört diese speziell in "Tagebuch", aber das gab es noch nicht, oder es war mir nicht bewusst.

Dier Geschichte ist im übrigen nicht alt, sondern ich arbeite erst seit etwa 5 Jahren daran.

Das ist vergleichsweise wenig.


Viele Grüße von Bernd


Genial allerdings, dass die Bewertung aus einer Zeit stammt, in der es zwar mich schon, aber weder den Text noch die Leselupe gab. Da hast Du recht. Vielleicht eine Zeitreise?


... es gab sogar 10.41 (korrigierte) Punkte auf einer Skala von 1 bis 10.

1970-01-01 01:00:00
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich bin dumm. Das Abitur habe ich hinter mir, aber es interessierte mich ebensowenig, wie das folgende Studium. Ich hätte es gleich bleiben lassen sollen, aber ich bin dumm. Die blöden Kommas interessieren mich überhaupt nicht, ich verteile sie einfach über den Text. Schreiben? Eigentlich will ich auch nicht schreiben, na ja, aber wenn man dabei nicht überlegen muss. Irgendwelches Wissen, dafür interessiere ich mich überhaupt nicht. Mein Traum ist eine Bar an einem Strand, am besten da irgendwo bei Machorka, oder so. Und die Leute sollen meine Bücher lesen. Naja, schreiben muß ich sie ja erst noch. Ich bin schließlich zum Schriftsteller geboren. Aber ein wenig bin ich schon gehandykäppt durch meine Dummheit. Apropos Handy, auf dem Handy bin ich schon ganz flott. Aber was ein gleichseitiges Dreieck ist, oder ob es sich bei Natrium um einen Wal oder eine Zimmerpflanze handelt, danach fragt mich lieber nicht.
Ach ja, ich habe da noch so eine Hoompejtsch, guckt doch da mal nach. Bitte kritisiert mich nicht, da bin ich ganz empfindlich, jeder Mensch hat doch eine empfindliche Seele, und da werde ich doch gleich ganz ärgerlich. Und wütend. Und kritisieren, das tue ich schon lieber selbst.
Eigentlich ist das genug für so ein Profil, aber bitte klickt immer mal wieder rein, das gibt so schöne Punkte, und Punkte zählen, das kann ich noch.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Bernd, rücke doch etwas zur Seite, ich bin wieder dran. Du hast sieben Jahre verhindert, dass ich mich melde. Dabei bist du Pseudopoetus, nicht ich.
Ich habe jetzt den Trojanischen Krieg schon hinter mir, wenn ich das grüne Schlachtfeld betrachte, hat es sich mächtig gelehrt. Und das liegt nicht an den Gelehrten, die auf ihren Galeeren rudern, um das Schiff im Takt über den See zu rudern.
Dein Profil ist für mich reichlich uninteressant. Interessant dagegen das Rasenmäherprinzip. Es sieht aus, als sei ein Rasenmäher drübergerauscht. Nur vereinzelt dringen noch Blüten hervor, die Blütenlese ist schwierig geworten.
Kaum noch dringt eine nach oben, wird sie weggeschnippst.
Und derweil verfällt die Sprache weiter und weiter. Bernd, du solltest etwas tun. Aber jetzt lasse mich weiterschreiben.
Du behauptest also, du hättest Profil? Wenn Du wenigstens etwas Parfüm hättest, oder ein wenig Schminke im Gesicht.
Du brauchst dich gar nicht aufregen. Oder aufzuregen.
Und jetzt spring ich erst mal ins schwarze Theater. Bis dann.

Wie eine Welle überschwelle ich das Land.
Ich, Helena.
 



 
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