der tag bricht ein

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Hannah Rieth

Mitglied
Hallo Venus,

irgendwie komme ich mit deinem Text nicht so recht klar. Vielleicht stehe ich aber auch nur auf der Leitung. ;-)

und während du deine
leeren
schleusen flutest
hab ich salzwasser
im herz[blue]en[/blue]
Vielleicht würde es ein "noch"/"schon"/"bereits" vor dem "salzwasser" deutlicher machen? Oder liege ich total daneben mit meiner Lesart?

Macht auf jeden Fall Spaß, über dein Gedicht nachzudenken.

Einen schönen Sonntag wünscht

Hannah
 
S

Sheerie

Gast
Hallo Venus,

mit dem Herz[blue]en[/blue] ging es mir ähnlich wie
Hannah ... ich hab's gelesen und wieder gelesen und
jedes Mal am Ende las ich Herzen ...

danke von Sheerie, die hofft, dass das Herzblut
wieder Oberhand gewinnt und diese Tränen sich
nicht all zu sehr im Herzen manifestieren.

Schönen Sonntag, Frühlingsgrüße und
gute Gedanken ...
 
S

Stoffel

Gast
liebe Gabi,

schön mehrdeutig..
"der Tag bricht ein"..wie ein Ganove, wie einer auf dem Eis..aber auch so..eben.
Mal was an Gedanke noch mitten drin..

der tag bricht ein

meine worte
bücken sich beim
eintretenin deinen Zeitraum
und während du deine
leeren
schleusen flutest
habe ich salzwasser
im herzen

lG
Stoffel
 

Venus

Mitglied
Liebe Hannah,

herzlichen Dank, dass du trotz klemmender Datenübertragung Zeit gefunden hast, dich mich meinen Gedanken auseinander zu setzen! ;)
Ich bin unsicher.
Denkst du, der Dativ macht das "Kraut fett"?

Ich behaupte ganz vorsichtig, ich schreibe relativ zeitgenössisch. Ist er denn nun hier zwingend?

Ja, und das Salzwasser, ob's denn nun vorher schon oder erst währenddessen...? Denkst du, es ist wichtig, zu wissen, ab wann das Herz heult? Es ersäuft letztendlich eh im Nichts...
Wenn man so will -

Bitte, lässt du mich wissen, was du zwecks Dativ denkst?

Danke dir, für deine Unterstützung und Meinung!!
lieben Gruß,
Gabi
 

Venus

Mitglied
Liebe Sheerie,
und wieder der Dativ ...
ach – was nu?
Bitte, Hilfeeee!
Dafür verspreche ich auch, das nächstemal ein wunderbar braves und anständig schönes Gedicht zu versuchen *handheb, schwör*!
Dir auch, die Frühlingswinkerchen und danke!
Gabi


Liebe Sanne,
„eintreten“ hat für mich so was gewaltätiges ;)
Wenn jemand eine Tür „eintritt“, mutet die (für mich) relativ kaputt ;)
Und das wollte ich nun nicht –
Dagegen der Tag wollte schon etwas zusammenbrechen – also ganz so verkehrt warst du nicht! ;o) Danke!
...und wieder: der Dativ –
*heul*
was denn, wie denn nu?
Lieben Gruß,
wenn ich flüster kannst du mich nicht hören, aber wenn ich schrei beinahe). Mit Rücksicht auf die Uhrzeit, belasse ich’s beim leise Tastenklackern...
;) Gabi


Lieber bon,
etwas wenig für konstruktiven Verbesserungsansatz ;)

Aber oft sind es ja die Kleinigkeiten, nicht wahr, die einem den Tag versaun –

Lieben Gruß auch an dich!
Gabi
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Venus,

die meisten Sachen wurden ja schon mehr oder weniger direkt angesprochen.

Sannes Hinweis auf das Eintreten war auch eher grammatikalisch gemeint.
Betreten verlangt nämlich auch einen anderen Fall (Genitiv):

"betreten in deinen
zeitraum"
Wenn die Worte den Zeitraum betreten und sich dabei bücken, sollte es heißen:

betreten deines
zeitraumes

Du könntest natürlich dem Titel geschuldet (anstelle von Sannes Eintreten) Eindringen oder Ähnliches verwenden und somit die Konstruktion retten.

Für das Herz fällt mir ein:
tränkt Salzwasser
mein Herz

oder wenn Du das Eindringen von oben nicht verwendest:
dringt Salzwasser ein
in mein Herz

cu
lap
 
S

Sheerie

Gast
Liebe Venus ...

der Wemfall... tja ... so schlümm isser doch nicht,
oder? Lieber der, als der Umfall :) und du, das mit den
braven anständig schön etc. Gedichten, das lass mal ...

und du meinst nicht Herz[blue]en[/blue] ...
nun gut ... winke zurück und alles halt, Sheerie

P.S. ... das mit dem "tränkt Salzwasser" würde mir nicht
so gefallen, tränken, das hat etwas von Pferdemarkt oder so, aber das ist wie immer nur meine Meinung dazu ...
 
B

bonanza

Gast
Venus, ich bin kein Lehrer. Ich hasse das Lehrerhafte.
Als Leser gebe ich meine Eindrücke wider.
Und wenn dein Gedicht für mich nicht viel hergibt,
sprachlich wie inhaltlich, dann sage ich das einfach so.
Ganz schlicht.
Schreibe ein neues Gedicht. Das wäre konstruktiv.
"Textarbeit" macht doch nur Sinn, wenn auch Text da ist.

bon.
 
I

inken

Gast
Liebe Gabi

wenn ich meckere, meckere ich am Schluß...lächel...
wie wäre es mit

ertrinke ich
am salzwasser
in(m)(meinem)herzen

alles andere ist für mich durchaus stimmig.

Liebe Grüße Ingrid
 

Montgelas

Mitglied
anrührend und bitter, der beginn eines neuen tages vielleicht, der anfang neuer alter worte, die sich zurücknehmen, ja vielleicht auch verstummen, den kopf eingezogen betreten das gegenüber,
das nur sich selbst empfindet, während im herz des/der Prot. all die ungeweinten tränen ruhen.

die bilder in diesen versen sind für mich eindrucksvoll.
Ich sehe ein brüchige türschwelle, eine niedrige tür, die sich zu einer art verlies öffnet, das sich unaufhörlich mit wasser füllt. kein einhalt scheint möglich. kein erhören.
augen ohne tränen , ein herz droht zu versalzen….

lg
montgelas
 

Cirias

Mitglied
Liebe Venus,
9 Zeilen für die Unendlichkeit...9 Zeilen für eine (menschengemachte) Naturkatastrophe. Sprachkürze gibt Denkweite. Und so spült die Flut auch mich in die verborgenen Kammern des Herzens. Dein Gedicht ist von schmerzlich-schöner Eindeutigkeit. Du machst nicht viele Worte, aber jedes ist zugleich auch eine Planke, die der Sturm ließ. Salzwasser im Herzen...auch ein Meer aus Tränen ist schiffbar, wenn der Tag einbricht. Du hättest es mit keinem anderen Wort besser ausdrücken können als mit diesen.
LG, Cirias
 

Venus

Mitglied
Hallo Lapis,
ich danke dir, für deinen ausführlichen Kommentar!
Nein. Ich will die Konstruktion nicht retten.
Für mich ist sie nicht so totbringend wie die Situation ansich, welche ich beschreiben wollte.
Ich geh mit mir und dem Dativ ins Gebet.
Der Genitiv kann mich mal ;) (verzeih!).
Bin ich doch wirklich der Meinung, dass wenn das Beschriebene dort ankommt, wo es hinzielt auf „Konventionen“ verzichten darf.
Ich behaupte wirklich, dass (vorallem moderne) Lyrik dort ankommt, wo man sie haben möchte. Man kann sicher alles und jeden Buchstaben für sich sezieren – ob dann noch übrigbliebe, was gewollt war, wage ich zu bezweifeln. Ein halbes Buch, vielleicht, hätte Robert Schindel anschließend verkauft.
Auf der analysierenden Verstandesebene kommt Lyrik zwar im Kopf, nicht aber in jenen Empfindungsschichten an, auf deren Sensibilität sie zielt, weil sie aus ihr stammt. Das ist nun mal so.

Das Herz, im besagten (Gedicht-) Fall mag vielleicht schon ersoffen sein? Die Reaktion erfolgte vielleicht schon lange vor der in Wort gebrachten Aktion des Verursachers? Nein. Ich kann das Herz nicht erst heulen lassen, wenn der Verursacher mit nichts Schleusen flutet (was ja eigentlich auch unlogisch ist, nicht wahr?).

Erneut: setzen: 6

Macht nix!
Danke!

Lieben Gruß,
Gabi
 

Venus

Mitglied
Liebe Sheerie,
danke dir, für dein Erneutes Nachdenken. Ja, dann wird’s wohl der Dativ sein müssen. Irgendwie. Obwohl ich es so...
Aber gut –
neinnein, Pferde tränken wollen wir nicht ;o) wir ersäufen sie, die Rösser!
;)
Danke!
Gabi
 

Venus

Mitglied
Lieber Bon,
du bist kein Lehrer, ich bin kein Dichter.
Ich schreibe. Du schreibst. Gedichte, sowohl als auch Kommentare. Ich lese, du liest. Wichtig ist doch, was ankommt.
sogar, wenn es nichts ist –
oder erst recht!

Danke!
Gabi
 

Venus

Mitglied
Liebe Ingrid,
wenn du meckerst, dann ist das völlig in Ordnung! Mecker ruhig!
Schau, so genau wollte ich es nicht beschreiben. Würde ich „ertrinken“ schreiben, wäre es nicht mehr mein Gedicht. Ich wünsche mir, dass der Leser erkennt, dass hier jemand am japsen ist. Das hast du ja getan! Warum soll ich es dann noch schreiben?
Warum soll ich den Leser entmüdigen? Ihm (wenn er denn will) die Freude am Entdecken nehmen? Am Brückenschlagen, von meinen Gedanken zu den seinen? Das ist doch der Irrsinn am Interpretieren!
Es muss ja nicht sein, dass ich erkannt werde. Verstehst du, Ingrid? Vielleicht denkt sich der nächste wieder etwas anderes – und das möchte doch bitte auch in Ordnung sein!

Ich schreib doch bloß!
Denken,
mag der Leser –
oder nicht.

Danke, Ingrid!

Lieben Gruß,
Gabi
 

Venus

Mitglied
Manchmal, lieber Montgelas, kämpft man um seine Gedanken. Öffnet sich im Erklären und versumpft im Unsinn, während man versucht, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
„der anfang neuer alter worte, die sich zurücknehmen, ja vielleicht auch verstummen, den kopf eingezogen betreten das gegenüber, das nur sich selbst empfindet...ein Herz droht...“
Herrgott!
Warum schreib ich denn eigentlich noch?
Arg betreten bin ich nun. Beinahe eingetreten -
und verzieh mich,
in meine Zwischenräume...

Ich danke dir von Herzen, fürs Wissenlassen deiner Interpretation –

Gabi
 

Venus

Mitglied
Lieber Cirias,
es ist beruhigend, dich hier bei diesen Worten zu finden. Ich danke dir sehr.
Mir war so wohl, nach dem Niederschreiben und ich war mir auch so sicher, dass es nicht viel mehr sein muss. Darf. Kann.
Ich danke dir auch, für den sanften Hinweis.
Werd es ändern. Nun bin ich mir wirklich sicher, es muss wohl so sein.

Salzwasser trägt.
Ich geh nicht unter.

Lieben Gruß,
GabiVenus
 
I

inken

Gast
Liebe Gabi

Ich kenne deine Haltung zum Schreiben ganz genau, und dennoch, mir persönlich würde dieses

"und ertrinke
im Salzwasser
meines Herzens"

insofern besser gefallen, weil dann dieses "hab" entfällt,

"hab Salzwasser
im Herz"

"haben" ist ein schwaches Verb, das mir einfach nicht so gut am Ende gefällt und auch "Herzen", so, wie du es am Anfang hattest, gefiel mir besser, diese Verknappung, wie du sie gewählt hast,erscheint mir in diesem Fall eher nicht als Verdichtung - vaaaaaaaaaastehste?? Bitte nicht böse sein, aber ich empfinde es so.

Liebe Grüße - Ingrid
 



 
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