Browsed by
Autor: Claudine Borries

Graham Swift: Ein Festtag

Graham Swift: Ein Festtag

Dieses Buch direkt bei Amazon bestellen!
Wie wir leben und Höhepunkte des Lebens feiern.

An einem schönen Maitag im Jahr 1924 bestellt Paul seine Geliebte, das Dienstmädchen einer befreundeten Familie, in sein Elternhaus. Die beiden verleben einen lustvollen Morgen, während die gut situierte Familie von Paul einer Einladung zum Muttertag gefolgt ist. Paul und Jane genießen die Zweisamkeit einer stillen Stunde. Dann muss Paul fort, denn er wird in 14 Tagen heiraten. Er hat sich mit der Braut zum Mittagessen verabredet.

Jane darf sich noch eine Weile in dem Herrenhaus vergnügen.

Graham Swift lässt sie beschaulich durch das Haus schlendern, wo sie besonders an der Bibliothek hängen bleibt. Denn Jane liest für ihr Leben gerne!

Graham Swift benutzt knappe Sätze, mit denen er die Szenen der sexuellen Vereinigung beschreibt. Sie sind eingebettet in ganz eigene Betrachtungen über das Leben und das Sein.

Der Handlungsstrang ist kurz und übersichtlich. Jane lässt ihrer Fantasie freien Lauf und versucht sich das Treffen von Paul und seiner Braut vorzustellen. Der erste Teil der Erzählung ist ganz auf die sinnliche Begegnung der beiden Hauptprotagonisten ausgerichtet. Die Atmosphäre wirkt lebensnah und wird nahezu perfekt eingefangen. Die Schilderung von Herrschaft und Personal in den zwanziger Jahren in England ist eingebettet in die Begegnung von Paul und Jane.

Man ahnt, wie Familien sich nach dem Ende des Ersten Weltkriegs fühlen, in dem zwei Söhne einer der befreundeten Ehepaare ihr Leben verloren. Die Nachkriegsschmerzen sind nicht überwunden.

Das akute Geschehen ist in zwei kurze Tage gepresst. Es ist der Muttertag im Mai, an dem Personal und Arbeitgeber sich zu Ausflügen aufgemacht haben. Die linde Luft und das sommerliche Klima finden sich in poetischen Aussagen wieder. Sätze wie diese: „Primeln schossen aus dem Boden, Kaninchen hoppelten über das Feld“ (S.125) versinnbildlichen in wenigen Worten, wie der Tag sich zeigt.

Mit steter Steigerung beginnt eine subversive Geschichte, deren tragische Auswirkungen alle Beteiligten schwer trifft.

Erst im letzten Drittel des schmalen Bändchens wird Jane als anerkannte Dichterin gefeiert.

Mit klarer Sprache und flüchtigen Beschreibungen präsentiert uns G. Swift die andere Jane, die mit einem klugen Mann verheiratet war.

Allmählich verwischt die Struktur, und es erscheinen Erzählstränge, von denen man nicht weiß, sind sie schon Ausdruck von Janes schriftstellerischer Arbeit oder betreffen sie ihre Biographie. Über der ganzen Erzählung hängt ein Schatten von Melancholie und eine Stimmung des Abschieds. Einzig Jane übersteht alle Unbilden und entwickelt sich zu einer außerordentlichen Persönlichkeit voller Witz und Humor. Von J. Conrads Romanen ist sie hingerissen. Er mag ihr Vorbild für ihre Wandlung zu Schriftstellerin sein.

Graham Swift weiß seine Geschichte hinreißend und stringent zu erzählen. Wenngleich nur 140 Seiten lang ist die Erzählung voller intensiver Gedankenspiele und tief schürfender Eindrücke, so dass man bis zur letzten Seite gebannt bleibt. Es gilt „der Tatsache treu zu sein, dass viele Dinge im Leben nie erklärt werden können.“

Eine rare und lesenswerte Lektüre erwartet den anspruchsvollen Leser.

Graham Swift
Ein Festtag
144 Seiten, gebunden
dtv Verlagsgesellschaft, Mai 2017)
ISBN-10: 3423281103
ISBN-13: 978-3423281102
-> Dieses Buch jetzt bei Amazon bestellen

Jonathan Evison: Eine fast perfekte Ehefrau

Jonathan Evison: Eine fast perfekte Ehefrau

Dieses Buch direkt bei Amazon bestellen!
Harriet ist 78, als sie sich auf eine Kreuzfahrt nach Alaska begibt. Ihr Ehemann Bernhard ist tot, und ihre Freundin Mildred hat leider abgesagt. So begibt sie sich mit Hilfe ihrer Tochter auf das riesige Schiff, das ihr zunächst Angst macht.

Ein unbekannter Erzähler beginnt, sie mit einzelnen Stationen ihres Lebens zu konfrontieren.

Eigentlich war es ein gutes Leben. Leider kommen nach und nach Details ans Licht, die lebenslange Lügen überdeckt hatten.

Der gute Ehemann Bernhard entpuppt sich in der Rückschau als ganz untreuer Gefährte, der sie Jahre lang mit ihrer besten Freundin betrogen hat. Er gab vor, berufliche Dinge zu erledigen und nahm sich kaum Zeit zur Pflege ihrer ehelichen Beziehung. Die Kinder, ein Sohn und eine Tochter, hat sie praktisch alleine großgezogen. Zum besseren Verständnis ihrer Lage muss man wissen, dass ihr Vater ein erfolgreicher Anwalt war, während Bernhard nur so eine Art aufgestiegener Hausmeister ist.

In zahlreichen kleinen Episoden wird Harriets ganzes Leben transparent. Der Erzähler, den man auch als eine Art innerer Instanz betrachten kann, konfrontiert sie mit Tatsachen, die sie lange verdrängt hatte. Ob es ihr eigener Kindergeburtstag mit sechs Jahren war oder der ihrer Tochter, ob Bernhard Hochzeitstage ausfallen ließ und sich unter vorgeblicher Arbeit anderweitig verlustierte, ob Sex oder Gespräch, und dass sie ihr eigenes erstrebtes Jurastudium nie vollbrachte: es war alles in Allem ziemlich dürftig, was am Ende übrig blieb!

In einer wunderbaren Szene wird an die Belastung mit dem an Alzheimer erkrankten Bernhard erinnert: Schreckliches hat sie mit ihm da erlebt! Unverhohlen beschreibt die innere Instanz ihren Hass auf diesen Mann, der nicht mehr ihr Bernhard ist, ganz abgesehen davon, dass seine geheime Liebe sich mit derlei Nöten nicht herumschlagen muss.

Mit diesem subtilen Roman, in dem eine Lebensbilanz erstellt wird, ist Jonathan Evison eine hervorragende Sozialstudie gelungen. Er kann unterhaltend und ironisch, auftrumpfend und bissig von einer alten Dame erzählen, die die letzten Jahre alleine zubringen muss. Die Fülle des Lebens findet Raum in den zahlreichen Szenen aus unterschiedlichen Lebensabschnitten.

Der Kunsttrick besteht darin, einen Erzähler als Gegenüber zu wählen, der Harriet mit all’ den Ungereimtheiten in ihrem eigenen und dem Leben ihres Mannes und ihrer Kinder konfrontiert. In jedem Leben mag es Vergangenes und Verdrängtes geben, das tief verborgen in uns allen schlummert und zuletzt ans Licht drängt. Hier findet diese Form der Unterhaltung ihre Krönung, indem der Spannungsbogen weit über die Jahre von der Kindheit bis zur Bahre ausgebreitet wird. Jeder Lebensabschnitt hat seine Glücksmomente und seine in den Tiefen der Seele versteckten traurigen und unglücklichen Momente. Die Offenheit und die Wahrheit machen ein Leben erst komplett.

Jonathan Evison wurde für seinen ersten Roman „ Alles über Lulu“ ausgezeichnet und lebt mit seiner Familie in Bainbridge Island im Bundesstaat Washington.

Jonathan Evison
Eine fast perfekte Ehefrau
288 Seiten, gebunden
Kiepenheuer&Witsch, März 2017
ISBN-10: 3462048252
ISBN-13: 978-3462048254
-> Dieses Buch jetzt bei Amazon bestellen

Megan Hunter: Vom Ende an

Megan Hunter: Vom Ende an

Dieses Buch direkt bei Amazon bestellen!
Dieses schmale Bändchen wirft viele Fragen auf!

In einer spartanischen Sprache mit vielen Absätzen wird fast einem Gesang gleich von der apokalyptischen Welt einer Mutter und ihres Babys erzählt.

Sie bekommt das Kind unter Schwierigkeiten. Ihr Mann ist auf dem Berg, er wird hinzugerufen. Doch scheint es so, dass die Welt untergeht. Sie versinkt unter steigenden Fluten und im Morast.

Zwischen den eigentlichen Text geschaltet sind fast biblische Töne zu hören, die den Untergang und das Werden und Vergehen versinnbildlichen.

Personennamen gibt es nicht, nur die Anfangsbuchstaben von Namen bedeuten uns, dass es sich um Menschen in einer Ausnahmesituation handelt. Von einer Schwiegermutter und einem Schwiegervater ist die Rede; nach und nach aber verschwinden auch diese. Der Ehemann fährt und fährt mit Frau und Baby auf der Flucht vor den Wassermassen. Die Stadt London wird langsam überflutet, und man findet sich einer gewaltigen Klimakatastrophe ausgesetzt.

Als der Ehemann es nicht mehr aushält in dem Auto und bei Aufenthalten in einfachsten Lagern, bleiben Mutter und Sohn Z zurück. Parallel zur untergehenden Welt wächst und gedeiht das Kind. Sinnhafter kann man Anfang und Ende nicht darstellen.

Und sind die namenlosen nur mit den Anfangsinitialen erkenntlichen Menschen eine Anlehnung an Franz Kafkas K.?

Auch gemahnt das ganze Geschehen an die biblische Geschichte von der Arche Noah.

Denkt man an die z.Zt. im Meer ertrinkenden Flüchtlinge und deren Lageraufenthalte, so ist das hier geschilderte Untergangsszenarium gar nicht so weit von unserer Realität entfernt.

Einem atemlosen Aufschrei gleich schleicht die Erzählung fort, wortgewaltig, poetisch und desaströs in der Darstellung. Vorläufer dieser Erzählung mag Cormac McCarthy mit seinem Roman „Die Strasse“ sein. Er ist noch um ein Vielfaches trostloser in der Beschreibung eines sinnentleerten Lebens, in der die ganze Welt und alles Getier unter einem Ascheregen versinkt.

Megan Hunter (geb.1984) ist viel jünger als McCarthy (geb.1933) und findet eine ganz eigene Sprache für den Untergang. Ihre Worte klingen visionär im Hinblick auf bevorstehende Weltuntergangsszenarien. Erschrocken und geschockt bleibt ein Leser zurück, der sich der Vorstellung nicht entziehen kann, was Atombomben und Umweltkatastrophen für Folgewirkungen auf unser aller Leben haben könnte.

Ein wahrlich anspruchsvolles und tief berührendes schriftstellerisches Meisterwerk.

Megan Hunter lebt mit ihrer Familie in Cambridge.

Megan Hunter
Vom Ende an
160 Seiten, gebunden
C.H.Beck, Mai 2017
ISBN-10: 3406705073
ISBN-13: 978-3406705076
-> Dieses Buch jetzt bei Amazon bestellen

Dirk Ippen (Hrsg.): Des Sommers letzte Rosen – Die 100 beliebtesten deutschen Gedichte

Dirk Ippen (Hrsg.): Des Sommers letzte Rosen – Die 100 beliebtesten deutschen Gedichte

Dieses Buch direkt bei Amazon bestellen!
Wieder einmal hat sich ein Herausgeber die Mühe gemacht, nach neuen Kriterien die schönsten Gedichte aus fast 1000 Jahren zusammenzustellen.

Dirk Ippen ist Herausgeber dieser Gedichte.

In einer wunderschönen Aufmachung beschert er uns zusammen mit dem C.H. Beck Verlag mit diesem Büchlein einen Überblick über die Gedichte, die in Anthologien von 1900 -1999 am häufigsten vorkommen und je nach Häufigkeit angeordnet.

Der leicht melancholische Titel „Des Sommers letzte Rosen“ bietet einen Ausblick, mit wie stimmungsvollen Titeln wir rechnen dürfen.

Für jede Stimmung und jede Jahreszeit findet sich etwas: traurig-schön, melancholisch, je nach Jahreszeiten, Stimmungen und Gefühlslagen. Man findet Bekanntes und weniger Bekanntes: Fontane, Eichendorff, Uhland und Heine, von Celan bis Hölderlin und Droste-Hülshoff; von Goethe gibt es des „Wandrers Nachtlied“ in zweifacher Ausgabe mit verschiedenem Text ( S. 41 und S. 43). Nicht fehlen darf natürlich Fontanes Ribbeckgedicht und auch Brechts „Erinnerungen an die Marie A.“

Schmerzlich vermisst habe ich Schillers Gedicht „Das Mädchen aus der Fremde“ und Heines Gedicht „Ein Jüngling liebt ein Mädchen“ und Heines Grabinschrift „Wo wird einst des Wandermüden…“. Auch Heines Gedicht „Ich hatte einst ein schönes Vaterland“ fehlte mir.

Immerhin kann man erfahren, welche Gedichte zu den beliebtesten gehören, und wie weit man selber mit ihnen übereinstimmt. Wie es im Vorwort von Dirk Ippen heißt “Ein Gedicht ist wie ein schönes Kunstwerk, sei es in der Malerei oder im Musikstück“……..aber

Zitat „Gedichte kann man überall mit hinnehmen“……, und zumindestens mir waren sie schon in jeder Lebenslage oder bei herausragenden Gelegenheiten hilfreich und tröstlich. Sowohl in der Freude als auch im Schmerz vermögen sie uns Menschen unsere jeweiligen Stimmungen widerspiegeln oder uns entzücken.

Gestört hat mich, dass ich keine Gedichtanfänge im Anhang als Register finde. Die Dichternamen werden in der Reihenfolge ihrer Häufigkeit mit ihren Gedichten zusammen aufgeführt.

Erwähnenswert ist die im Anhang zu findende Abhandlung darüber, wann und wie man anfing, Anthologien zusammenzustellen.

Alles in allem ist das Büchlein eine weitere Ergänzung zu den vielen Anthologien, die man auf dem Büchermarkt finden kann. Schön, zu besitzen und auch zum Verschenken.

Des Sommers letzte Rosen
Die 100 beliebtesten deutschen Gedichten
192 Seiten, gebunden
C.H.Beck, März 2017
ISBN-10: 3406706304
ISBN-13: 978-3406706301
-> Dieses Buch jetzt bei Amazon bestellen

Phillipa Ashley: Hinter den Café das Meer

Phillipa Ashley: Hinter den Café das Meer

Dieses Buch direkt bei Amazon bestellen!
Liebe und ihr unerwarteten Zutaten…

An einem wunderschönen Strand in Cornwall/ England treffen eines Tages Demi und Cal zusammen.
Sie ist auf der Suche nach einem neuen Job, den sie dringend braucht, denn in einem Café am Strand hat sie ihren bisherigen verloren. Ein dummer Zufall führte zum Missgeschick bei einer Besucherin. Sheila, die ihr wohlgesonnene Chefin, musste sie entlassen, da sie nur die Pächterin des Cafés und damit abhängig von der grässlichen Besitzerin ist, bei der sich zu allem Übel das Missgeschick zugetragen hat.

Er ist aus Fernost zurückgekehrt. Aus welchen Gründen er die Ferne und das Abenteuer suchte bleibt zunächst unerkannt. Er will das sehr verkommene Farmgrundstück seiner Familie mit kleinen Ferienhäusern wieder in Schuss bringen. Als er Demi auf einer Bank antrifft, weiß er nicht, dass sie mit ihrem Hund obdachlos ist. Nur zögerlich engagiert er sie für die Renovierung und Instandsetzung der Anlage.

In leichter, unbeschwerter und angenehmer Weise führt uns Philippa Ashley in ihren Roman ein. Man spürt die langsame Annäherung von Cal und Demi. Von der Autorin wird ein unterschwelliger Spannungsbogen dadurch genährt, dass sie uns lange über die Vorgeschichte der beiden im Unklaren lässt.

Cal und Demi kommen sich im Laufe der Zeit allmählich näher, denn beide versuchen sich nach dem Verlust ihrer Eltern alleine in der Welt zurechtzufinden.
Der Leser erfährt sehr bald von der erotischen Anziehung zwischen Cal und Demi, die sich bei allerhand Gelegenheiten zeigt.

Phillipa Ashley ist eine talentierte Geschichtenerzählerin. Liebe, Frust und Verlassenheit, Mut und Kampfgeist zeichnen ihre beiden Hauptfiguren aus.
Sie beschreibt die erheblichen Anstrengungen, mit denen Cal und Demi an seiner neuen ökologischen Ferienanlage arbeiten. Harte körperliche Arbeit und Durchhaltekraft ist hier gefragt! Eine Realisierung ihrer Vorstellungen wird ihnen durch Intrigen von Widersacher erschwert.

Die Charaktere aller beteiligten Protagonisten werden klar herausgearbeitet, so dass man einen differenzierten Eindruck vom Leben und Treiben auf dem Landstrich in St Trenyan an der Küste von Cornwall bekommt.

Kleine Festlichkeiten und Begegnungen mit Nachbarn und Freunden lockern die Geschichte auf und tragen dazu bei, dass man sich das Leben in der kleinbürgerlichen Gesellschaft dort gut vorstellen kann. Sarkasmus, Humor und spritzige Plänkeleien verdeutlichen uns, wie die Menschen mit Schlagfertigkeit und einer gehörigen Portion Realismus durchs Leben gehen.

Die starken, stabilen und eigenwilligen Charaktere der Hauptakteure schüren neugierige Erwartung und bieten unvorhergesehene Entwicklungen.

Dieser heitere, humor- und gefühlvolle Schmöker erfüllt alle Erwartungen einer leichten und belebenden Unterhaltung!

Phillipa Ashley
Hinter dem Café das Meer
398 Seiten, broschiert
DuMont Buchverlag, Mai 2017
ISBN-10: 3832164073
ISBN-13: 978-3832164072
-> Dieses Buch jetzt bei Amazon bestellen

J.M. Coetzee und Arabella Kurtz: Eine gute Geschichte

J.M. Coetzee und Arabella Kurtz: Eine gute Geschichte

Dieses Buch direkt bei Amazon bestellen!
In einem partnerschaftlich-schriftlichen Dialog tauschen sich der Schriftsteller J.M. Coetzee und die Psychoanalytikerin Arabella Kurtz aus über das Leben und die Geschichten von Menschen oder die von Autoren erdachten Erzählungen.

Es geht um die Wahrheit und die subjektiven Sichtweisen in der Betrachtung der Erinnerung von Vergangenheit und Gegenwart.

In einem diffizilen Unterfangen entsteht auf diese Weise ein psychologisch-philosophischer Gedankenaustausch.

Schon in dem berühmten japanischen Film „Rashomon“ aus dem Jahr 1950 konnte man erfahren, wie dem Phänomen eines „philosophischen Diskurses über die Existenz der objektiven Realität“ (Wikipedia) nachgegangen wurde.

Ähnlich wie in dem Film geht es um die Wahrheit, die der subjektiven Sichtweise des Einzelnen entspricht. Ein Autor kann sich Geschichten ausdenken, die den Erfahrungen aus dem Leben entnommen zu sein scheinen. Doch er ist frei, zwischen Fiktion und Lebenserfahrung zu pendeln. In der Psychoanalyse aber geht es um die subjektive Wahrheit eines Klienten. Wie erinnert er seine Kindheit und Jugend? Und wie verändern sich Erinnerungen mit den Jahren? Was und wen macht einen Menschen zu dem, der er heute ist?

In dem schriftlichen Austausch der beiden Autoren werden Erkenntnisse aus theoretischer und praktischer Erfahrung angesprochen. Der Leser fühlt sich unwillkürlich einbezogen in die Gedanken des Erinnerns. Wie weit lassen sich die hier gewonnenen gedanklichen Anregungen mit den eigenen Erfahrungen in Verbindung bringen?

Selbstverständlich ist das Buch keine Anleitung zu einer Selbstanalyse. Doch weisen die philosophischen Exkurse den Weg, sich mit dem eigenen Erinnern zu befassen. Dabei wird man nach längerer Betrachtung zu der Einschätzung kommen, dass jeder Mensch je nach Herkunft, Umgebung und sozialen Bedingungen zu einem Denken und Handeln kommt, das seiner eigenen absoluten Wahrheit über Ursache und Wirkung entspricht. Je länger man sich mit den angesprochenen Themen befasst, desto umfangreicher wird die Einsicht über subjektive Erfahrungen, die unser politisches, kulturelles und soziales Leben mitbestimmen.

In der Psychoanalyse geht es u.a. auch um das Verdrängte und Vergessene. Diese ins Bewusstsein zu holen, macht einen Teil der Arbeit mit Klienten aus.

In einem Exkurs kann man etwas über die Kinderanalytikerin Melanie Klein und ihre Theorie der Entwicklung von Subjet-Objektbeziehungen erfahren.

Beide Dialogpartner bewegt die Frage, wie weit kollektives Denken zu gutem oder bösen Verhalten beiträgt. In einer Vielzahl von Beispielen werden diese Fragen reflektiert.

Insgesamt ist das Werk eine Auseinandersetzung mit dem Denken und Handeln, das unter welchen Bedingungen wie und wo zu beobachten ist.

In seinen theoretischen und praktischen Dimensionen gibt der Dialog Anregung zum Nachdenken und Reflektieren unterschiedlicher Werte und Verhaltensweisen je nach dem, in welcher Kultur oder in welchem gesellschaftlichem Umfeld wir uns bewegen.

Ein jeder von uns wird geprägt durch Vergangenheit und Gegenwart. Insofern könnte man die Diskussion ohne Ende fortführen.

J.M. Coetzee
Arabella Kurtz
Eine gute Geschichte
256 Seiten, gebunden
S. FISCHER, Oktober 2016
ISBN-10: 3100025482
ISBN-13: 978-3100025487
-> Dieses Buch jetzt bei Amazon bestellen

Tim Parks: Thomas & Mary

Tim Parks: Thomas & Mary

Dieses Buch direkt bei Amazon bestellen!
Eine Ehe am Abgrund!

Thomas und Mary geht es nicht gut!

Sie teilen zwar noch Bett und Leben, gehen sich aber weitgehend aus dem Wege. So recht will keine gute Stimmung mehr aufkommen.

Äußerlich scheint alles in Ordnung zu sein: sie sind dreißig Jahre verheiratet, haben zwei Kinder, einen Hund und er hat eine gesicherte Anstellung.

Doch halt: mit Thoms Anstellung ist das so eine Sache. Er hoffte auf Beförderung und muss erleben, wie die Geliebte des Chefs die von ihm avisierte Stellung ergattert. Es ist nicht verwunderlich, dass er unter Frust und Entzugserscheinungen, was den Erfolg betrifft, leidet.

Mary hat sich in die Küche verzogen, er geht abends auf ein Bier in den Pub. Sie geht mit dem Hund spazieren; und wenn sie zu Bett gehen, schläft einer jeweils schon mit dem Gesicht zur Wand.

Wie Tim Parks sich in die Ödnis der letzten Jahre einer Ehe hineinarbeitet, den Alltag beschreibt und sich in die Gefühlswelt der Protagonisten hineindenkt, das ist meisterhaft. Die Erzählperspektiven wechseln; einmal wird der Alltag aus der Sicht von Thomas beschrieben, dann aus der Sicht von Mark, dem gemeinsamen Sohn, dann wieder aus Marys Perspektive. Auch über die Herkunftsfamilien beider Eheleute wird berichtet. Die Tiefenschärfe, mit der die Lebensstadien ergründet werden, ist bemerkenswert. Wie soll man sich eingestehen, dass die Liebe vergangen ist? Dazu gehört Mut und Selbsteinsicht. Da schaut man lieber weg!

Die Therapeutin, mit der Tom sich regelmäßig trifft, gibt ihm keine konkreten Hinweise, wie er sich nun verhalten soll. Das haben Therapeuten so an sich: der Klient muss mit einfachen Fragestellungen seitens des Therapeuten selber zu einer Entscheidung finden.

Es ist mühsam, beim Lesen in das ganze Elend dieser maroden Ehe hineingezogen zu werden! Dabei fing doch alles einmal ganz glücklich an! Oder doch nicht?

Viele Fragen bleiben offen.

Auf diese Weise aber wird das Eheleben zur Qual. Man liest und liest und ist ermüdet von der Unfähigkeit, mit der keiner von beiden zu einer Entscheidung finden kann. Tom hatte zahllose Affären; auch diese aber liefen ins Leere. Mary wird schließlich aktiv. Es kommt zur Scheidung, zu letzten Treffen und zur Trennung der Konten.

T. Parks beschreibt das leere Haus, die Aktivitäten von Mary und die Trostlosigkeit des phlegmatischen Thomas. Der Autor bringt gekonnt herüber, wie diese Ehe erodiert.

Mühsam schaut man dem Treiben zu. Wie die Eheleute sich zerstören, und wie jeder seinen Part am Unglück des anderen hat. Als die Kinder das Haus verlassen, wird alles hohl und traurig. Mark bekommt den Zerfall noch mit, Sally, die Tochter, ist längst aus dem Haus. Es kommt, wie es kommen muss: die Eltern trennen sich und aus der Sicht von Tom ist er nun frei. Doch ist er wirklich glücklich?

Das Buch endet mit Fragezeichen. Wieder einmal beweist Tim Parks wie schon in zahlreichen Romanen zuvor, dass ihn Familienangelegenheiten faszinieren, und wie er sezierend das Gefüge einer Familie auseinander zu nehmen vermag. Darin ist er ein Künstler! Und wer sich für die Dynamik in Paarbeziehungen interessiert und daraus lernen will, der findet hier genügend Gelegenheit, sich in die Psyche verrannter Paare hineinzudenken.

Tim Parks
Thomas & Mary
336 Seiten, gebunden
Kunstmann, Februar 2017
ISBN-10: 3956141644
ISBN-13: 978-3956141645
-> Dieses Buch jetzt bei Amazon bestellen

Julian Barnes: Der Lärm der Zeit

Julian Barnes: Der Lärm der Zeit

Dieses Buch direkt bei Amazon bestellen!
Julian Barnes ist in seinem neuen Roman den Spuren des Komponisten Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch (1906 -1975) nachgegangen. Er war ein anerkannter russischer Komponist des 20. Jahrhunderts. Seine Kompositionen umfassten ein reiches Repertoire an sinfonischer, instrumentaler und Filmmusik, bevor er sich an die Komposition von Opern wagte.

Unter der Diktatur Stalins hatte der Musiker schwer zu leiden.  Wer denkt heute noch an die Tyrannei dieses Despoten, der seine Freunde und Feinde erzittern ließ ob seiner Grausamkeit und paranoiden „Säuberungen“, mit denen er Mitte der dreißiger Jahre sein Unwesen trieb?

Julian Barnes erzählt, wie Schostakowitsch auf die Gunst und Gnade Stalins angewiesen war. Dieser liebte Musik und eben auch Schostakowitsch. Doch als Stalin die Oper „Macbeth von Mzensk“ zwei Jahre nach der Erstaufführung, die 1934 für Furore gesorgt hatte und hoch umjubelt worden war, hörte, brach sein Zorn über den begnadeten Komponisten herein. Stalin mochte die Musik nicht. Nachdem letzterer seine Loge voller Zorn verlassen hat, so berichtet Barnes, wurde aus dem Komponisten ein von Angst überwältigtes Männlein. Er steht jede Nacht mit einem gepackten Köfferchen auf dem Flur vor seiner Wohnung und erwartet die Schergen des Diktators. Seine junge Frau und die gemeinsame Tochter sollen nicht in den Strudel Ereignisse hineingezogen werden. Zu dieser Zeit ist er dreißig Jahre alt.

Am Beispiel des berühmten Komponisten und seines künstlerischen Wohl und Gedeihens erfahren wir vom Autor etwas über die Dimensionen von Diktaturen damals und heute.

Lebendig und hautnah kann man erleben, wie die Angst um alle Ecken schaut, und die Unterdrückung zu Depression und Lähmung führen kann.

Schostakowitsch wird im Roman (wie wohl auch in der Realität) zu Verhören abgeholt, soll Kollegen beschuldigen, wird wieder nach Hause geschickt, mit Drohungen, die Wahrheit zu sagen, neu einbestellt, bis schließlich sogar der Verhörer verschwunden ist. Man ahnt, dass auch ihn die Rache des Diktators zu Fall gebracht haben könnte.

In diesem Stil und Umfang, präzise und dicht in Wort und Beschreibung geht es weiter. Julian Barnes zeigt uns die „Macht“ und ihre dräuende, einschüchternde Gewalt, die auch stärkere Naturen zum Stürzen bringt. Hier wird Schostakowitsch als sensibler und einfühlender Charakter geschildert, der dieser Macht nicht Herr wird. Er wird hin und her gerissen zwischen Folgsamkeit und Selbstverdammung, stiller Resignation und Niedergeschlagenheit.

Zitat aus der Besprechung des Romans in der Zeitschrift die „Zeit“ über die Komponisten unter Stalin: «Die einen waren am Leben und hatten Angst, die anderen waren tot.»

Die Macht des Stärkeren lässt den Schwächeren vergehen. Auf einer Reise nach Amerika wird Schostakowitsch zum Spielball öffentlicher Belobigung, propagandistischen Fehlberichten und seiner heimatlichen Angstzustände. Lug und Trug, Fremd- Selbstbezichtigung und Abwarten kennzeichnen das Leben des Künstlers, der dem Wechselbad von Lob und Tadel ausgeliefert ist. Immer auch wieder gibt es Hinweise auf sein Privatleben, das jedoch ganz unter der Last der alltäglichen äußeren Bedrohung und Not steht.

Barnes schreibt in seinem gewohnt eindringlichen, poetischen Stil mit psychologisch tiefenscharfen Blick. Es ist nur ein schmales Buch von 240 Seiten. Doch der Inhalt wiegt schwer und konfrontiert den Leser mit Erfahrungen, die kaum zu ertragen sind. Erschütternd sind immer wieder die Verzweiflung und der Strudel der Verleugnungen, in die die Opfer der seelischen und häufig auch physischen Zerstörungen hineingeraten.

Die Lektüre erfordert Aufmerksamkeit und Konzentration, um der Vielfalt der angeführten Ereignisse und Zustände zu folgen.

Ein ernstes und nachdenklich stimmendes Buch!

Julian Barnes
Der Lärm der Zeit
256 Seiten, gebunden
Kiepenheuer&Witsch, Februar 2017
ISBN-10: 3462048880
ISBN-13: 978-3462048889
-> Dieses Buch jetzt bei Amazon bestellen

Annette Mingels: Was alles war

Annette Mingels: Was alles war

Dieses Buch direkt bei Amazon bestellen!
Familienstrukturen heute: eine Spurensuche.

Annette Mingels lässt ihre Heldin Susanna auf Spurensuche gehen. Mehr oder weniger wurde diese an sie herangetragen, als ihre leibliche Mutter Kontakt zu ihr aufnimmt. Denn Susa, wie sie auch genannt wird, ist ein adoptiertes Kind. Ihre leibliche Mutter, Viola, ist eine exzentrische Person, die überall in der Welt herumreist und Kontakt zu ebenso exotischen Menschen wie sie einer ist, sucht. Es gibt kaum einen Ort, an dem sie noch nicht gewesen ist. Susa ist von liebevollen Ersatzeltern adoptiert worden. Sie ist eine gestandene Wissenschaftlerin, die sich der Meeresbiologie verschrieben hat.

Im Aufbau gekonnt und anregend geschrieben, blättert die Autorin nach und nach die Lebenssituation ihrer Heldin auf. Zu ihren Adoptiveltern hält Susa mit ihrer ebenfalls adoptierten Schwester engen Kontakt. An ihrer leiblichen Mutter oder ihrem Erzeuger zeigt sie wenig Interesse. Sie leben ja alle in so verschiedenen Welten! Doch hat es sich so ergeben, dass sie nun doch Nachforschungen über ihre biologische Herkunft betreibt.

Susa bildet mit ihrem Mann Hendryk eine Patch- Workfamilie, da er zwei Töchter mit in die Ehe brachte. Was das für eine angeheiratete Mutter bedeutet, kann man in schönster Ausführung bei Felicitas von Lovenberg nachlesen, die bei der Hochzeit mit einem geliebten Mann gleich zwei Kinder dazu geheiratet hat. Der Titel ihres Buches lautet „Und plötzlich war ich zu sechst“. Sie entwirft überzeugend das Gebilde an Feingefühl und richtiger Umgangsform mit den beiden Kindern, bis diese sie schließlich als Frau ihres Vaters und „Stiefmutter“ voll akzeptieren.

In der Familienforschung findet man neue Lebensformen und verändertes familiäres Verhalten. Diese sind Ergebnis einer Entwicklung, in denen Lebensmuster und Beziehungen in sehr unterschiedlicher Weise zum Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts gelebt werden. Die so genannte Patch- Workfamilie ist die Lebensform, die mit dieser neuen Gestaltung von Familie einhergeht. Was also hält Familien überhaupt zusammen?

Hier werden Wege aufgezeigt, die sicher verbindlich für viele dieser zusammen gewürfelten Familien sind. Zugehörigkeit, ein Ort der Sicherheit und gemeinsames Erleben und Wachsen hält Familien zusammen. Die Sehnsucht danach bleibt bei aller angestrebter Freiheit erhalten. Doch eigenständige Entwicklungen und ambitionierte Berufswege erfordern ein Gleichgewicht und diplomatisches Austarieren in den Beziehungen, das nicht immer gegeben ist.

Im Roman von Annette Mingels geht es um Erwachsene, die in der Rückschau und Gegenwart ihre Überlegungen zu ihrer Vorstellung von Familie preisgeben. Verwicklungen und menschliche Irrtümer sind dem Leben immanent. Anfechtungen und Zweifel werden in schönster Manier in Mingels Roman abgehandelt. Dass die Liebe über allem steht, bleibt ihr unangefochtenes Bekenntnis am Ende ihrer Geschichte.

Annette Mingels ist selber ein adoptiertes Kind, so dass sie für ihren Roman aus der eigenen Biographie schöpfen konnte.

Man lebt und fühlt mit den Protagonisten und kann sich in deren Gedankenwelt hineinversetzen. Der Roman ist leicht zu lesen und man wird zum Nachdenken angeregt.

Diese gute und nicht zu anspruchsvolle Lektüre eignet sich sehr für verregnete Sommertage oder für den Urlaub.

Annette Mingels
Was alles war
288 Seiten, gebunden
Albrecht Knaus Verlag, März 2017
ISBN-10: 3813507556
ISBN-13: 978-3813507553
-> Dieses Buch jetzt bei Amazon bestellen

Daniel Schreiber: Zuhause

Daniel Schreiber: Zuhause

Dieses Buch direkt bei Amazon bestellen!
Wie und wo finden wir den Ort der Heimat?

Daniel Schreiber beginnt seine Reflexionen über „Zuhause“ mit einem Gang durch das frühlingshafte London. Er beschreibt in poetischen und anrührenden Worten die vielfarbige Blumenpracht und das frische Grün des Frühlings. Bei seinen Überlegungen, was für ihn „Zuhause“ bedeutet, kommt er zu einer tiefsinnigen Betrachtung dessen, was dem Menschen Zuhause sein kann. Ist es ein Ort der Bestimmung? Führt Heimat und Zuhause zur Identitäts- und Sinnfindung? Bedeutet es den Ort, der Geborgenheit und Sicherheit verheißt?

In seinem Essay über seine Kinder- Jugend- und späteren Jahre gibt er seinen eigenen Weg preis, mit dem er sich lange Jahre auseinandergesetzt hat. Er wuchs auf der brandenburgischen Seenplatte auf, kann dem aber als Heimat später nichts mehr abgewinnen. Zu bitter waren die ersten Schulerfahrungen mit einer sadistischen und linientreuen Stasi- Lehrerin, die ihn quälte.

Aus dem zuerst so poetischen Beginn entwickelt sich zunehmend ein theoretisches und philosophisches Gedankenspiel mit ganz handfesten Berichten über eine Jugend, die mit dem Makel der Homosexualität behaftet war.

In der DDR war es verpönt, zu dieser Spezies Menschen zu gehören, wie ja überhaupt das Tabu der Homosexualität erst in den frühen siebziger Jahren auch im so genannten Westen Deutschlands eine Änderung erfuhr. Im Wechsel mit Erinnerungen an New York, London und weiten Reisen, eigenen Lebenserfahrungen und geheimen Ängsten weiht uns Schreiber in die Tiefen psychologischer Einsichten über das Wachsen und Werden seines Lebens ein.

In einem Exkurs beschreibt er die Wanderjahre seiner Vorfahren durch Flucht und kriegsbedingte Vertreibung.

Aussagen von Philosophen, Soziologen und Psychoanalytikern bereichern die praktischen Einsichten, zu denen er in seinen Reflexionen kommt.

Es ist ein angenehm offenes aber keinesfalls indiskretes Bekenntnis, mit dem Daniel Schreiber über seine dunklen Stunden und die Suche nach dem wahren Zuhause aufwartet.

Die poetischen Passagen sind besonders reizvoll, weil sie unmittelbar eine zu Ort oder Stadt passende Stimmung wiedergeben.

Jeder mag ähnliche Erfahrungen und Entwicklungen erlebt haben, die in einer sich ändernden Welt mit großer Mobilität zu Entfremdungen und Neuorientierungen führen mag.

Daniel Schreiber
Zuhause
144 Seiten, gebunden
Hanser Berlin, Februar 2017
ISBN-10: 3446254749
ISBN-13: 978-3446254749
-> Dieses Buch jetzt bei Amazon bestellen