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Schlagwort: Krieg

Susanne Abel: Was ich nie gesagt habe

Susanne Abel: Was ich nie gesagt habe

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In dem vorliegenden Roman von Susanne Abel geht es um die Familie Monderath. Sie ist durch vielfältige Verstrickungen eine wahre Schicksalsfamilie!

Das Paar Gretchen und Konrad sind die Hauptakteure.
Gretchen war mit Konrad Monderath verheiratet. Im Jahr 2016 ist er schon lange tot, und sie ist alt und dement. Tom, der gemeinsame Sohn, ist 47 Jahre alt. Er lebt und liebt in Köln, wo er eines Tages Besuch von einem Halbbruder erhält. Er wusste nicht, dass es ihn gibt, hat das aber durch Recherchen herausgefunden. Henk van Dong ist Holländer. Er sieht ihm ähnlich wie ein Zwilling, was zu allerlei Vermutungen im näheren Bekanntenkreis von Tom führt.

Die Autorin lässt die Brüder auf Spurensuche nach dem Vater der beiden gehen.
Nun beginnt in zwei Zeitabschnitten einmal die Geschichte von Tom 2016, und die Geschichte Konrads vom Kind bis zum Soldaten im Zweiten Weltkrieg von 1933-1943.

In dem Roman wird Vergangenheits-und Gegenwartsgeschichte verarbeitet.
1933 beginnt Hitlers Herrschaft mit all’ den Folgen, die jene Jahre prägten: Naziideologie, Judenhass und Verfolgung, Ermordung und Eliminierung Behinderter. Nicht zuletzt folgt der Zweite Weltkrieg. Die Schwester von Konrad, ein mongoloides Mädchen, fällt dem Vernichtungswahn zum Opfer, und Franz, der ältere Bruder von Konrad, fällt 1942 im Krieg.
Konrad wird nach Militärzeit und Gefangenschaft Arzt und findet in Gretchen seine große Liebe. Letztere hat ein verborgenes Geheimnis, dass ihr Leben begleitet und beschwert.

Charaktere unterschiedlicher Mentalität und Geisteshaltung finden sich in den Figuren der Protagonisten wieder.
Vom Nazi bis zum aufgeklärten Nachkriegskind werden alle Seiten vergangener und gegenwärtiger Zeiten berührt.

Die Spannung steigt nach der Hälfte des Romans, als Kinderwunsch und Unfruchtbarkeit an der Realität zu zerbrechen drohen. Die Ärzte Konrad und ein Onkel verstricken sich in Gesetz und Ärzteordnung.

Worum also geht es in diesem Roman?
Ein wenig schleicht sich der Eindruck ein, dass hier die großen Fragen der Menschheitsgeschichte in einen Roman gepackt wurden: Liebe, Betrug, Trauer, Kinderwunsch und Verleugnung, politische Gegensätze und Krieg. Es wird gut erzählt und viel gesprochen. Man kann der Autorin eine fantasiereiche Fabulierkunst nicht absprechen. Die zahlreichen Erzählstränge lassen den Leser*in nicht los, so dass man gebannt dem Suchen nach der Wahrheit folgt.

Der Schreibstil ist schlicht und mit zahlreichen Kraftausdrücken bestückt.
Alles in Allem kann man von einem unterhaltsamen und im Aufbau durchaus spannenden Familienepos sprechen, das sicher viele Liebhaber der leichten Literatur erfreuen wird.

Susanne Abel
Was ich nie gesagt habe
dtv Verlagsgesellschaft, Juni 2022
560 Seiten, gebunden
ISBN-10: 3423290234
ISBN-13: 978-3423290234
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Jessica Durlacher: Die Tochter

Jessica Durlacher: Die Tochter

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Jüngste europäische Geschichte in einem an Spannungen reichen Roman.

Im Hause der Erinnerung an Anne Frank in Amsterdam, der im Krieg von den Deutschen zuerst ins KZ verbrachten und dann getöteten holländischen jungen Jüdin, begegnen sich eines Tages Sabine und Max. Er begleitet seine jüdische Familie zur Besichtigung, und Sabine arbeitet gelegentlich hier.

Es wird viel über Gefühle nachgedacht und die widerstreitenden Gedanken, die einen jeden in diesem Haus befallen. Die ganz schreckliche Nazivergangenheit mit ihrem unendlichen Leid, das sie über die Menschen und insbesondere über die jüdischen Menschen gebracht hat, wird in diesem Besuchen lebendig. Sabine nennt es „schaurig“, und dass das für immer in diesem Hause bleibt.

Warum Sabine so penetrant ein Gespräch mit Max sucht, wird erst allmählich klar.

In leicht mokanten Worten bis geheimen Widerwillen ersteht die Vergangenheit in Max.

Aus Amerika sind Onkel und Tante gekommen. Max ist sehr ambivalent in seinen Gefühlen allen gegenüber. Ob jüdischer Vater oder Mutter: er hat ein feines Gespür für die unterschwelligen Strömungen im Wesen und Gebaren seiner Eltern.

Nach längerer Vorgeschichte mit Einzelheiten aus ihrer beider Leben entflammt zwischen Max und Sabine eine heftige Liebe.

Jessica Durchlacher entwickelt daraufhin ein umfangreiches Panorama menschlichen Verhaltens und des Leids, das Menschen einander zufügen können: Geheimnisse, Misstrauen, Verrat, Liebe und Vertrauen wechseln in ihren Verknüpfung mit den Schicksalen.

Die Autorin hat ein ausgezeichnetes Repertoire an Fantasie und Worten, menschliche Tragödien aufzuzeigen, die in ihren Verstrickungen der Realität nahekommen. Der Bogen der Spannung wird weit gezogen. Juden/ Jüdinnen und holländische Kollaboration werden zum Thema. Lügen in den Familien sind bestimmt von dem Wunsch, die Vergangenheit zu vertuschen oder zu vergessen.

Begegnungen führen von Amsterdam nach Los Angeles und Jerusalem. Die Liebe der zwei Hauptprotagonisten wird immer wieder zerstört, weil sich Sabine in letzter Konsequenz allen Bindungen entzieht.

So vergehen Jahre, bis die Geschichte einem Höhepunkt entgegengeht.

Jessica Durchlacher nimmt Geschehnisse der jüngsten europäischen Geschichte zum Thema. Atmosphärisch dicht und realitätsnah erlebt man gewisse Intellektuelle in Europa und Amerika in ihrem Umfeld, um dem Kern in der Erzählung näherzukommen. Es rührt an das Mitgefühl des Lesers/ Leserin, wenn wieder einmal deutlich wird, wie verführbar der Mensch zum Bösen sein kann, und wie katastrophal das ganze Leben als Folge von Unmenschlichkeit bestimmt bleiben mag.

Bis zur letzten Minute bleibt die Geschichte spannend und anrührend. Eine volle Empfehlung von mir für ein Buch, dass bereits 2003 zum ersten Mal erschienen ist.

Jessica Durlacher
Die Tochter
Diogenes Verlag, 10. Auflage, Februar 2003
336 Seiten, broschiert
ISBN-10: 3257233515
ISBN-13: 978-3257233513
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David Grossmann: Was Nina wußte

David Grossmann: Was Nina wußte

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Geheimnisvoll, widersprüchlich und zugleich realistisch erzählt uns David Grossmann eine Geschichte. Eine Geschichte von drei Frauen und ihrem jeweiligen Schicksal, das sie einerseits zusammenschweißen sollte,das aber alle drei Frauen voneinander getrennt hat.

In seiner unvergleichlich assoziativen und in Andeutungen sich ergehenden Diktion schält sich erst allmählich die ganze Wahrheit über das Leben der drei Frauen heraus.
Wir befinden uns in Israel. Vera feiert ihren 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass erscheinen ihre Tochter Nina, ihr Stiefsohn Rafael und deren gemeinsame Tochter Gili, ihre Enkelin. Letztere dreht einen Film über ihre Großmutter. Dazu führt sie Gespräche und schreibt alles auf. Sie ist zugleich eine der Protagonistinnen.
Wie soll man über etwas schreiben, das Gefühle ausdrücken und zugleich verbergen soll?

Vera und auch Nina schweigen beharrlich über ihre Vergangenheit. Nur in kurzen Ansätzen kann man Hinweise auf außergewöhnlich harte Jahre bekommen. Vera und Nina sind aus Jugoslawien nach Israel eingewandert. Milos, Ninas Vater und Veras Mann, ist tot. In Israel treffen sie auf Tuvia, der seine Frau nach langem Leiden verloren hat. Er hat drei Kinder u.a. den Sohn Rafael. Vera und Tuvia verbinden sich aus Liebe und Einsamkeit.

In sporadischen Episoden berichtet Vera, wie es zu dieser Ehe kam.
Gili sucht in den Gesprächen mit der Großmutter und ihrem Vater hinter Ninas geheimnisvolles Leben zu kommen. Es ist bemerkbar, dass da vieles nicht stimmt.
Ihre Nachforschungen haben ergeben, dass sich Nina und Rafael begegneten, als sie siebzehn und er fünfzehn Jahre alt waren.
Er ist hingerissen von ihr und wird es ein Leben lang bleiben. Nina aber findet nie zur Ruhe.

Die Spuren der Vergangenheit verdichten sich, als alle genannten Personen beschließen, in die ehemalige Heimat von Vera und Nina nach Jugoslawien, jetzt Kroatien, zu reisen. Was hat sich damals vor so vielen Jahren zugetragen?
Das ist eine lange Geschichte! Sie hat mit dem Jugoslawienkrieg unter Tito zu tun, mit Verrat, Folter, Shoah, Tod und grausamen Verlusten.

Menschen verlieren sich, bleiben sich treu oder geraten durch schwere Schicksalsschläge ganz aus den Fugen. Vera ist zutiefst durchdrungen von ihrer Liebe zu Milos. Aus Liebe zu ihm durchstand sie grausamste Folter, nur um ihn nicht zu verraten. Nina, ihre gemeinsame Tochter, ist das Opfer.

Wie David Grossmann diese Geschichte erzählt, das erinnert sehr an seinen großen Roman „Eine Frau flieht vor einer Nachricht“.
Auch hier wird geschwiegen, erduldet und mit unbekannten Mächten gerungen um der Wahrheit willen, oder um ihr zu entgehen.
Gebannt folgt man den Lebenswegen der drei Frauen. Die starke Vera bestimmt das Geschehen.

Die Erzählung hat einen wahren Hintergrund: das Schicksal der Jüdischen Kommunistin Eva Panic-Nahir.
Grossmann macht daraus eine Geschichte von gewaltiger Tragweite.
Wieder gelingt es ihm, die Geschehnisse um Verfolgung, Krieg und Shoah ins Bewusstsein der Gegenwart zu holen.
Spannend, beklemmend und eindrucksvoll bleibt der Eindruck eines herausragenden Werkes in der Übersetzung von Anne Birkenhauer.

Davod Grossmann
Was Nina wußte
352 Seiten, gebunden
Carl Hanser Verlag, 2. Auflage, August 2020
ISBN-10: 3446267522
ISBN-13: 978-3446267527
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Halldis Engelhardt: Sieh dich nicht um!

Halldis Engelhardt: Sieh dich nicht um!

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Halldis Engelhardt hat ein Buch über ihre Eltern geschrieben.

Es ist die anrührende Geschichte von zwei jungen Menschen, die sich beim Einmarsch der deutschen Soldaten in Norwegen sahen und sofort unsterblich verliebten. Halldis Engelhardt hat von der Vorgeschichte ihrer Eltern erst nach deren Tod erfahren und sich auf Spurensuche begeben. Sie sucht in Archiven, spricht mit Zeitzeugen und findet einem Puzzle gleich die Zusammenhänge, die ihr ein ganz neues Bild ihrer Mutter vermitteln.

Was war also passiert?

Der deutsche Soldat Heinz marschiert 1940 in den Ort Flekkefjord in Südwestschweden mit seiner Kompanie ein, und Jorna, die Norwegerin, schaut ihm in einem unbeobachteten Moment in die Augen. Sie kann diesen Blick nicht vergessen. Natürlich darf das nicht sein! Norweger haben die Besatzung durch die Deutschen nicht gebilligt. In den Augen der Bevölkerung war ein Liebesabenteuer mit Deutschen Soldaten eine Schmach. Jorna findet Mittel und Wege, um den Soldaten Heinz wieder zu sehen. Zwischen beiden entwickelt sich eine innige Liebesbeziehung. Sie muss äußerst behutsam vorgehen, um nicht mit ihm erkannt zu werden.„Deutschfreundinnen“ wurden von der Bevölkerung geschnitten und verachtet.

Halldis Engelhardt findet anrührende Worte, um über die große Liebe ihrer Eltern zu berichten.

Sie fügt in ihren Bericht über deren Schicksal liebevolle Schriften in der Art fiktiver Briefe ein. Darin zeigt sie Verständnis, Mitgefühl und Verehrung für die Eltern.

Man erfährt, woher die Mutter kam, wie begabt, hübsch und fleißig sie war, und wie sie um ihre Liebe zu dem humorvollen und galanten Heinz gekämpft hat. Sie erleben glückliche Monate bis Heinz an die Ostfront in Russland zum Einsatz verssetzts wird. Dieser Krieg ist ein Fluch, und vorübergehend verlieren sich die beiden Liebenden bei Kriegsende mit seinem Untergangsszenario ganz aus den Augen. Vergessen können sie sich nicht!

Es bedarf noch zahlreicher Umwege, um wieder zu einander zu finden.

Die Biographie liest sich leicht und angenehm. Halldis hat eine besondere Begabung, sich der Wahrheit zu nähern und sich sowohl nüchtern als auch anteilnehmend zu artikulieren.

Norwegen erscheint uns als landschaftlich wunderschönes Land mit Bewohnern, die mit dem Krieg mit dessen Auswirkungen schwer getroffen wurden. Hunger, Not und Kälte machte den Bewohnern ebenso zu schaffen, wie das in anderen Ländern der Fall war. Norwegen wurde in einen Krieg hineingezogen, ohne sich widersetzen zu können. Man hasst die Deutschen Besatzer.

Niemand sollte hier ein literarisch anspruchsvolles Werk erwarten. Es geht um ein Stück Norwegischer und Deutscher Geschichte, in die Halldis’ Eltern unfreiwillig verstrickt waren. Auch zeigt diese Geschichte einmal mehr, dass immer, auch im Krieg, der einzelne als Mensch zählt und nicht ein ganzes Volk als Täter abgetan werden kann.

Halldis Engelhardt
Sieh dich nicht um!
320 Seiten, gebunden
DuMont Buchverlag, Mai 2018
ISBN-10: 3832198717
ISBN-13: 978-3832198718
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Jan van Es: Das Mädchen mit dem Poesiealbum

Jan van Es: Das Mädchen mit dem Poesiealbum

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Bart van Es hat über eine wichtige Episode seiner Familiengeschichte geschrieben.

Er bedient sich dafür sehr genauer Recherchen über die Nazizeit und den Holocaust in Holland. Es ist auch ein Stück schlimmer holländischer Geschichte!

Das Land wurde schon zu Beginn des Zweiten Weltkrieges von deutschen Truppen besetzt.

Einmal mehr aber wird über den Mut und die Hilfsbereitschaft einer großen Anzahl von Hilfswilligen berichtet. Neben einer starken Widerstandsbewegung gab es wie überall auch Mitläufer und Handlanger des Systems.

Betroffen in diesem Bericht ist Bart van Es selber, als er herausfindet, dass seine Großeltern ein kleines jüdisches Mädchen vorübergehend versteckt hielten, bis sie ihr nach einem Verrat keinen Schutz mehr bieten konnten.

Die dramatische Geschichte von Lien de Jong beginnt 1941. Sie wohnte mit ihren Eltern in Den Haag, als es zu den ersten jüdischen Abtransporten kommt. 1942 schicken die Eltern sie mit einem Poesiealbum und einem Brief auf eine Reise ins Ungewisse. Es beginnt eine Odyssee, deren Verlauf voller Schrecken ist. Das kleine Mädchen wird immer weitergeschickt zu fremden Menschen und Orten. Als ihre Reise beginnt, ist sie 9 Jahre alt. Innerlich schottet sie sich allmählich ab. Wie soll ein Kind auch verstehen, was da mit ihm geschieht? Fühlt sie zuerst noch Kummer und Sehnsucht nach der Mutter, wird ihre Gefühlswelt schließlich ganz vom Sog des Untergangs mitgerissen.

Bart van Es holt weit aus, beschreibt Städte, Orte und Unterkünfte und findet vor allem Kontakt zu Lien, die ihm ihre ganze Geschichte nach und nach erzählt.

Die Familie van Es, aus der Bart van Es stammt, spielte die größte Rolle in ihrem Fluchtleben. Lien fühlte sich dort im Kreise der Kinder, die sie wie Geschwister empfand, sehr wohl. Sie muss das Versteckt verlassen, als sie aufgespürt wird. Und weiter geht es von einem Versteck in das andere, von einem Ort zum anderen und schließlich in die bigotte Familie van Laar, wo sie Dienstmädchenaufgaben verrichten muss.

Nach dem Krieg wünscht sich Lien in die Familie van Es zurück, wo sie auch wieder wie ein eigenes Kind aufgenommen wird, da ihre Eltern im KZ umgekommen sind. Unerklärlicherweise riss der Kontakt zu der Familie Jahre später ab. Warum?

Bart van Es beschreibt in einem angenehmen Tempo und mit zahlreichen intensiven und charakteristischen Ausschmückungen, was dem Mädchen Lien in ihrem jungen Leben alles passiert ist. Er folgt ihrer Lebensgeschichte auch nach dem Krieg und bis in ihr hohes Alter.

Man liest die Beschreibung dieser ganzen Zeit während und nach dem Zweiten Weltkrieg mit Spannung und Empörung darüber, zu was Menschen, auch die angeblich guten, fähig sind. Immer wieder mag man es nicht glauben, wie die jüdische Tragödie während der Nazizeit und danach unser aller Leben und das unserer Nachbarstaaten verändert hat.

Dass es zu menschlichen Missverständnissen und Brüchen in Beziehungen kommen kann, ist eine der Begleiterscheinungen einer Familiengeschichte, die intensiv auch den zwischenmenschlichen Vorkommnissen nachgeht.

Zahlreiche Fotos dokumentieren Liens Leben und komplettieren eine Lebensgeschichte, die voller Dramatik und an guten und schlechten Erfahrungen reich war.

Wiewohl man  denken mag, nun ist es einmal genug mit den Erinnerungsbüchern an die jüdische Geschichte, ist gerade dieses Buch noch einmal von besonderen Bedeutung. Geht es doch hier um ein Familienporträt von außerordentlicher Brisanz in seiner Komplexität des menschlichen Miteinanders.

Die Aufmachung des Buches ist edel, die Übersetzung aus dem Englischen von Silvia Morawetz und Theresia Übelhör gelungen.

Der Autor lebt mit seiner Familie in England und lehrt Englische Literatur in Oxford.

Bart van Es
Das Mädchen mit dem Poesiealbum
320 Seiten, gebunden
DuMont Buchverlag, Februar 2019
ISBN-10: 3832198563
ISBN-13: 978-3832198565
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Uwe Timm: Ikarien

Uwe Timm: Ikarien

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Zu Beginn der Lektüre fragt man sich, ob man wirklich noch einmal mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und seinen Gräueln konfrontiert werden will.

Doch nach den ersten Zeilen lässt einen die Geschichte nicht mehr los.

Worum geht es?

Michael Hansen geht als deutschsprachiger Offizier nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nach Frankreich und von dort nach Bayern. Seine Eltern sind durch Zufall schon vor dem Krieg aus Deutschland nach Amerika geraten, wo sie dann geblieben sind.

Uwe Timm hat die großartige Gabe, Sachliches mit Poetischem zu verbinden. Während der junge Offizier von einem Auftrag zum nächsten eilt, bemerkt er den nahenden Frühling und kann die Farben und Stimmungen in Worte fassen. Ihm begegnen die ersten Nazis und Menschen, die keine Parteimitglieder waren.

Unwillkürlich kommen beim Leser Erinnerungen hoch an die ersten Eindrücke vom Einmarsch der Alliierten und von den armseligen, verhungerten Gestalten, die durch die Straßen der zerstörten Städte schlichen.

Die sauber gekleideten Soldaten und die abgemagerte und gedrückte Bevölkerung bilden einen krassen Gegensatz.

Hansen bekommt einen besonderen Auftrag: er soll etwas über die Rassehygieniker herausfinden, deren Ideologie der reinrassigen Bevölkerung zu den unmenschlichen Versuchen an Menschen und Behinderten im Nazireich geführt hatten.

In München findet er einen Antiquar, den Dissidenten Wagner, der den Eugeniker Alfred Ploetz kannte.

Im weiteren Verlauf berichtet er Hansen, der ihn im Auftrag des CIC verhörte, von einer ideologisch verbrämten Gemeinde zu Ende des 19. Jahrhunderts in Amerika.

Aufbauend auf sozialistischen und kommunistischen Gedankengut und den Ideen des französischen Revolutionärs Étienne Cabet, hatten sich die Auswanderer eine utopische Gemeinde mit Namen Ikarien vorgestellt und in die Praxis umzusetzen versucht.

Das Experiment scheitert, doch A. Ploetz wird zum Verfechter einer reinen Rasseidee.

Nun beginnt eine lange Abhandlung über die Verhöre und zugleich des Lebens der amerikanischen Soldaten in Deutschland.

Uwe Timm nimmt sich Zeit, in seinen Perspektiven zwischen Verhören und Leben in Deutschland zu wechseln.

Auf diese Weise entsteht ein atmosphärisches Bild dieser „Zwischenzeit“. Zwischen dem Kriegsende bis zur Normalisierung des Lebens und Gründung der BRD lagen einige Jahre, in denen Fraternisierung verboten und schließlich übersehen wurde. Jeder sah am Ende, wie er am besten durchkam.

Das Buch ist umfassend und beleuchtet die Zustände der Euthanasie, über die schon während des Krieges und erst recht danach die unmäßigsten Behandlungspraktiken und Menschenversuche bekannt wurden.

Die Ausführung der Tötung der von oben bestimmten Kategorie von „unwertem Leben“ hat nach dem Krieg zu einem Aufschrei der Empörung und der Tabuisierung jedweder Euthanasiegedanken in Deutschland und in der Welt geführt.

Sich mit dem barbarischen Tun noch einmal zu konfrontieren ist aufschlussreich aber auch quälend. Die guten poetischen Einschübe beispielsweise über einen Vogelkundler unter den Amerikanern und kleine Liebeleien und Bootsfahrten auf dem Starnberger See entspannen die Erzählung und bieten den Rahmen der Menschlichkeit, die es schließlich überall und immer auch gab.

Die schwere Kost ist nicht für jeden erträglich. Uwe Timm ist ein Könner unter den Autoren, und wer ihn kennt, wird auch diesen Roman begrüßen.

Uwe Timm
Ikarien
512 Seiten, gebunden
Kiepenheuer&Witsch, September 2017
ISBN-10: 3462050486
ISBN-13: 978-3462050486
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Jean-Luc Seigle: ich schreibe Ihnen im Dunkeln

Jean-Luc Seigle: ich schreibe Ihnen im Dunkeln

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In einer subtilen Missbrauchsgeschichte zeigt uns Jean-Luc Seigle, welche Auswüchse der Krieg verursachen kann.

Zu Beginn des vorliegenden Romans erleben wir eine junge Frau in Marokko. Sie hat ein nettes Haus und verkehrt mit einer Schar junger Leute. Eines Tages spricht man über einen aufsehenerregenden Film, in dem Brigitte Bardot die Rolle einer jungen Frau verkörpert.

Niemand weiß, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit basiert, die das Leben der jungen Frau darstellt.

Von der ersten Seite an wird man in den Sog einer Geschichte hineingezogen, die im Vorwort zunächst als wahre Geschichte wie eine sachliche Nachricht abgehandelt wird. Dann erst beginnt die romanhafte Darstellung, die in ihrer Feinheit der Beobachtung und im Ablauf der Geschehnisse eine spannende Liebes-und Lebensgeschichte lebendig werden lässt.

In Rückblenden und Gegenwartsbetrachtungen schält sich die Geschichte als trauriges Schicksal heraus.

Es geht um die Liebe einer jungen Französin zu einem Deutschen während des Zweiten Weltkriegs.

Die Folgen nach dem Krieg für Frauen und Mädchen, die sich mit deutschen Besatzern eingelassen hatten, waren hart und grausam. Angehörige der Resistance rächten sich auf bittere Weise an ihnen.

Auch Pauline entging diesem Schicksal nicht.

Pauline ist intelligent und studiert nach dem Krieg Medizin. Sie hat einen Verlobten, den sie innig liebt.

In poetischen Bildern und realistischen Darstellungen folgt für die junge Frau jedoch wie nach einem geheimen Plan ein Drama dem anderen. Ihr Verlobter sagt sich von ihr los, als er von ihrer Vorgeschichte hört, in der sie als Deutschenflittchen bestraft und gefoltert worden war, und sie rächt sich an ihm. Dafür sitzt sie lange Jahre im Gefängnis und lässt sich schließlich unter dem Vornamen ihres Vaters Andrée in Marokko nieder.

Jean-Luc Seigle versetzt sich emotional tief nachvollziehbar in ein Frauenschicksal, wie es ihrer ­sicher viele gab. Hass, Krieg, Grausamkeit, Folter und Schikane in dieser Art sind im Fall von Pauline verflochten mit dem besonderen Fall einer Familiengeschichte. Zwei Brüder sind im Krieg gefallen, und der Vater hatte nur einen Wunsch: seine Frau aus ihrem Trauerzustand zu befreien. Dazu ist ihm Paulines Verwandlung aus dem sehr jungen Mädchen in eine junge Frau gerade recht. Sie spielt das Spiel mit und kommt früh in Versuchung, sich mit Männern einzulassen. Sie ist begehrenswert und kann bei den Deutschen allerlei Nahrungsmittel hamstern, die der Mutter, die für ihr Leben gerne kocht, neuen Lebensmut geben soll. Man spürt bei Pauline eine tiefe Sehnsucht nach Liebe. Nach den Erfahrungen des Krieges träumt sie ständig von neuem Glück, weiß aber inzwischen, dass ihre persönliche Geschichte diesem Glück im Wege steht. Schließlich bringt sie ihre Erfahrungen in Form eines Briefes zu Papier. Ihre Sehnsucht nach einer erfüllenden Liebe zerbricht unweigerlich immer wieder an den Erlebnissen ihrer Vergangenheit. Männer verzeihen ihr diese nicht.

Es ist sehr traurig und anrührend, wie Frauen in Krieg zu Opfern der schieren Wut, Obsession und der Männergewalt werden können. In diesem Fall ist die Geschichte besonders infam, als auch der Vater das Kind für seine Zwecke missbraucht. Bis heute noch kann man in den Nachrichten aus aller Welt hören, dass Frauen zur Waffe der Gewalt in den Händen von Männerhass werden. Sie können sich nicht wehren, weil die Phalanx der Männergewalt so viel stärker ist.

Man ist umso tiefer berührt, da die ganze Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht.

Mit leisen Tönen der Angst und Not seiner Protagonistin folgend berichtet Seigle von dem Innenleben seiner Heldin, die sensibel ist und immer wieder scheitert.

Jean-Luc Seigle
Ich schreibe Ihnen im Dunkeln
207 Seiten, gebunden
C.H.Beck; Auflage, Januar 2017
ISBN-10: 3406697186
ISBN-13: 978-3406697180
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Sacha Batthyany: Und was hat das alles mit mir zu tun?

Sacha Batthyany: Und was hat das alles mit mir zu tun?

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Sacha Batthyany kommt eines Tages darauf, seiner Familiengeschichte nachzugehen, die in ihrer Entstehungsgeschichte viele Jahrhunderte zurückreicht und dramatische Züge während des dritten Reichs annahm.

Er entstammt einer angesehenen österreich-ungarischen Adelsfamilie, die einige hervorragende Persönlichkeiten und Staatsämtern hervorgebracht hat.

Nicht diese aber interessieren den Autor vordergründig. Er kommt eines Tages darauf, dass eine Großtante die Gräfin Margit Thyssen-Bornemisza war. Sie hatte den Bruder des Großvaters von Sacha geheiratet. Im Gegensatz zu den Batthyanys war sie sagenumwoben reich und ermöglichte ihrem verarmten ungarischen adeligen Mann nach dem Zweiten Weltkrieg ein komfortables Leben.

Eines Tages erfährt Sacha, dass sie an einem Judenmassaker kurz vor dem Ende des Krieges in dem kleinen Ort Rechnitz in Burgendland beteiligt gewesen sein soll. Eine Nachfahrin dieser getöteten Juden ist Agnes, die Sacha in Buenos Aires aufsucht. Hier beginnt eine Geschichte, die die weitverzweigten Familienereignisse zum Leben erweckt und den Autor auf eine weite Reise in die Vergangenheit führt.

Die Erinnerungen setzen sich aus den verschiedensten Begegnungen und Gesprächen zusammen. Nachforschungen und Reisen in die entferntesten Ecken der Welt ermöglichen die Rekonstruktion des Verbrechens an den Juden im Jahr 1945.

Man liest sich ein in die Konstruktion eines tagebuchartigen Schreibens, in der dieser oder jener fiktiv oder direkt zu Worte kommt. Wie so vielen Nachfahren der Kriegsgeneration ergeht es auch dem Autor: man spricht nicht über die Zeit und über die Verbrechen, durch die das Nazireich zu unrühmlicher Bekanntheit gelangt ist. Man kommt der Wahrheit nur durch beharrliche Nachforschungen auf die Spur.

Teilweise spricht Sacha bei seinem Psychoanalytiker über seine Empfindungen, Erinnerungen und Wahrnehmungen. Dadurch bekommt der Bericht ungewöhnliche Tiefe und zeigt selbstkritische Reflexionen. Den Leitfaden zu seinen Nachforschungen aber bildet das Tagebuch seiner Großmutter.

Es macht ein wenig Mühe, den einzelnen Strängen der Erzählung zu folgen. Den Verbrechen der Nazis sind auf vielfältigen Wegen viele Menschen als Täter oder Opfer erlegen. Dem weitverzweigten Gebilde aus Schuld und Sühne zu folgen, ist die Aufgabe, vor dem man bei der Lektüre dieser Zeilen steht.

Familiengeschichten können spannender sein als ein Roman. Sacha Bhattyanys Geschichte ist so eine Geschichte: warmherzig, wahrhaftig, schrecklich, menschlich und unglaublich!

Sacha Batthyany

Und was hat das alles mit mir zu tun?
256 Seiten, gebunden
Kiepenheuer&Witsch, Februar 2016
ISBN-10: 3462048317
ISBN-13: 978-3462048315
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Rebecca West: Die Rückkehr

Rebecca West: Die Rückkehr

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In einem Landgut südlich von London warten im Jahr 1916 Kitty und Jenny Baldry sehnsüchtig auf Bettys Mann Chris, der im ersten Weltkrieg in Frankreich an der Front kämpft.

Sie bekommen einen sonderbaren Besuch von einer ärmlich aussehenden Frau, die ihnen mitteilt, dass Chris verletzt sei und bald zurückkehren wird. Doch mit seinen Verletzungen habe es eine besondere Bewandtnis: er habe sein Gedächtnis verloren und lebe sein Leben, als sei er noch zwanzig Jahre alt. Er habe sich an sie, Margaret, gewandt, weil sie vor 15 Jahren eine innige Liebe verbunden hätten.

In malerischen und poetischen Sentenzen wird das hübsche Haus, die Farbenpracht überall und das weite Land beschrieben. Jenny ist die Cousine von Chris. Die beiden Frauen sind sehr beunruhigt, als Chris endlich zu Hause ankommt. Er ist in der Tat verworren; er erkennt seine Frau nicht, wohl aber seine Cousine Jenny. 15 Jahre seines Lebens scheinen wie ausgelöscht. Er sehnt sich nur nach seiner Liebe von einst!

Die Geschichte ergeht sich in merkwürdigen Windungen. Immer wieder wird die malerische Natur mit den wechselnden Lichtreflexen der Jahreszeiten heraufbeschworen und das sehr hübsche Anwesen, das von den zwei wartenden Frauen fein herausgeputzt worden ist. Es scheint wie eine heile Welt in einer doch in Wahrheit kaputten.

Der Kern der Geschichte dreht sich darum, wie ein Mensch in eine partielle Amnesie verfallen kann, um die Schrecken des Ersten Weltkriegs mit seinen grausamen Grabenkriegen in Frankreich zu vergessen. Chris’ Frau und Jenny starten vielerlei Versuche, ihren Mann und Cousin mit Hilfe verschiedener Ärzte aus seinem Kriegstrauma zu holen. Schließlich holt Jenny die frühe Liebe von Chris, eben jene Margaret, zum Haus der Baldrys. Nach 15 Jahren ist sie eine verbrauchte Frau, doch Chris sieht in ihr nur die Geliebte jener Jahre, als er zwanzig war.

Rebecca West wählt eine subtile und ästhetische Sprache, mit der sie den Leser bestrickt. In zarten Tönen widmet sie ich den Gefühlen der verschiedenen Protagonisten und erstellt das Bild einer fernen Welt. Die heile Welt des englischen Landadels steht der armseligen und bedürftigen Welt der Arbeiterklasse gegenüber.

Leicht mysteriös steuert der Roman auf ein Ende zu, das tiefenpsychologische Kenntnisse erkennen lässt. Diese verbinden den Roman hoch aktuell mit einer Gegenwart, in der Kriege in zahlreichen Ländern die Bewohner in die Flucht treiben, vielerlei Traumata für die betroffenen Menschen mit sich bringen und sie zur Heimatlosigkeit verdammen.

Das dünne Bändchen von knapp 157 Seiten liest sich vermeintlich schnell ist aber doch so gehaltvoll, dass man sich Zeit dafür nehmen sollte. Es ist ein anspruchsvolles literarisches kleines Werk.

Der Roman von Rebecca West ist in England 1918 zum ersten Mal erschienen.
Sie gilt als einzige weibliche Autorin, die über den Ersten Weltkrieg geschrieben hat.

Rebecca West
Die Rückkehr
160 Seiten, gebunden
dtv Verlagsgesellschaft, Mai 2016
ISBN-10: 3423280808
ISBN-13: 978-3423280808
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Emanuel Bergmann: Der Trick

Emanuel Bergmann: Der Trick

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Magische Welt der Kindheit…

Zwei ca zehnjährige Jungen mit ihren Familien bilden den Plot einer Geschichte, die den Leser verzaubern könnte.

1934 lebt in Prag Mosche Goldenhirsch. Sein Vater ist Rabbi, seine Mutter kürzlich verstorben. Er fühlt sich verloren in der Welt, als er vom Schlosser, einem vorübergehenden Liebhaber seiner Mutter, in einen Zirkus eingeladen wird. Dort erlebt er seltsame und wunderbare Dinge. Er ist so entzückt, dass er der strengen Zucht seines Vaters zu entfliehen trachtet. Er beginnt, den Honigmann zu folgen, der im Zirkus als Magier auftritt.

2007 in Los Angeles sucht der zehnjährige Max ebenfalls einen Zauberer, den großen und berühmten Zabbatini, um seine Eltern, die sich scheiden lassen wollen, wieder zusammenzubringen.

Beide Jungs sind kleine Juden, die der Magie zuneigen.

Um ihre Suche nach der Wahrheit und dem Glück im Leben dreht sich die Erzählung, in der sie die abenteuerlichsten Erlebnisse haben.

Wir sehen sie im Wechsel zwischen der Vergangenheit und dem Heute. Man kann ihre Reise über Berlin, das Nazireich mit der grausamen Judenverfolgung und dem schrecklichen Krieg weit über die Länder Europas hinweg bis nach Amerika in das Jahr 2007 verfolgen. Hier vollendet sich ein Roman, der reich an Zauber und Grausamkeit über alle Hürden hinweg schließlich zur Liebe führt.

Emanuel Bergmann hat eine zauberhafte Erzählung geschaffen. Das jüdische Milieu in Prag und Amerika prägt das Geschehen, das zu einem fernen Zeitpunkt die Suchenden zusammenführt. Im einen Fall fühlt man sich in alte Zeiten jüdischen Lebens mit ihren Traditionen und dem Glauben zurück versetzt. Dann aber stellt man fest, dass auch in heutiger Zeit Wunder möglich sind, wenn man nur an sie glaubt! Ausgewogen werden Geschichten erzählt, die zwischen Komik, Verzweiflung, Sehnsucht und Glück changieren.

Emanuel Bergmann schreibt für Verlage und verschiedene Filmstudios; er unterrichtet Deutsch, übersetzt Bücher und schreibt nun auch Romane. Dieser ist ihm gut gelungen.

Emanuel Bergmann

Der Trick
400 Seiten, gebunden
Diogenes, Februar
ISBN-10: 3257069553
ISBN-13: 978-3257069556
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