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Kategorie: Sachbuch

Roger Tabor: Die Sprache der Katzen

Roger Tabor: Die Sprache der Katzen

Katzen haben ihre Eigenheiten, das wird jeder Katzenhalten bestätigen. Warum die Katze ist, wie sie ist, erklärt Roger Tabor in seinem Buch genau. Er weiß, warum so viele Menschen Katzen halten, warum sie von den Stubentigern so fasziniert sind.
Zunächst geht es um den Körperbau der Katze, der es ihr ermöglicht, sich so perfekt fortzubewegen, zu springen und die Balance zu halten. Der Autor erklärt wie die Katze sieht und was sie mit ihren Tasthaaren spüren kann, wie sie hört, schmeckt und riecht. Auch das Jacobson’sche Organ, mit dem die Katze Gerüche „schmecken“ kann, ist Thema. Interessant sind auch die Ausführungen über Zähne, Pfoten und Krallen der Katze.

Der Autor hat sich viel mit Katzen beschäftigt und sie beobachtet. So ist er auch der Frage nachgegangen, ob Katzen einen Verstand haben. Es wird genau analysiert, wie das Gehirn der Tiere funktioniert, was angeborenes oder erlerntes Verhalten ist. Roger Tabor zeigt, wie erwachsene Tiere miteinander spielen oder raufen, was sie mit ihrer Mimik ausdrücken und mit ihrer Katzensprache vermitteln und was das Schnurren zu bedeuten hat.

Spannend ist es zu erfahren, wie Katzen sich verhalten, wie sie ihr Territorium markieren. Der Auto erzählt, wie eine Katze jagt, aber auch wie sie schläft oder sich putzt. Auch wie Katzenfamilien leben, erfährt der Leser. Von der Partnersuche bis zur Geburt der kleinen Kätzchen. Weiter geht es mit der Entwicklung der Katzbabys bis zur Entwöhnung von der Mutter.

Für zukünftige Katzenhalter wird das Kapitel „Katzen halten“ interessant sein. Hier werden Rassekatzen vorgestellt, aber auch ungünstige Zuchtformen erwähnt. Der Leser erfährt alles über Futterzeiten, Fellpflege bis hin zur Erziehung. Auch für Halter mehrerer Katzen gibt es viele Ratschläge. Auch Probleme, die mit Katzen im Haus auftreten können, werden besprochen.

Nach der Lektüre des Buches werden Katzenhalter ihr Tier viel besser verstehen. Die Katze wird vom Autor aus vielen Blickwinkeln betrachtet, der bei seinen Erklärungen ins Detail geht. Besonders den Dingen im Verhalten der Katze, welchen Menschen gern mit Unverständnis begegnen, werden unter die Lupe genommen. Über manches kann man nur staunen. Selbst wer meint, seine Katze ganz genau zu kennen, wird viel Neues erfahren.
In den Texten spürt man die Leidenschaft des Autors für die beliebten Stubentiger. Seine Faszination überträgt sich auch auf den Leser. Davon abgesehen ist das Buch sehr kurzweilig geschrieben.
Auch die Fotos, fast alle vom Autor selbst, sind etwas ganz Besonderes. Man kann sich kaum vorstellen, welche Geduld er aufgebracht haben muss, um zu solchen außergewöhnlichen Fotos zu kommen. So sieht man die Katze mitten im Sprung, halsbrecherisch balancierend auf einem Baum beim Überklettern eines Maschendrahtzaunes, auf der Jagd beim Anschleichen, bei einer Rauferei usw. Das Verhalten der Katzen wird also immer auch mit vielen Bildern dokumentiert.

Fazit: „Die Sprache der Katzen“ ist ein beeindruckendes, faszinierendes und vor allem einzigartiges Buch, das jeder Katzenfreund unbedingt lesen sollte!

Über den Autor:
Der Biologe Roger Tabor zählt weltweit zu den führenden Katzenexperten. Er hat zahlreiche Feldforschungen über verwilderte Katzen und Hauskatzen durchgeführt, aber auch eine ganze Reihe Bücher veröffentlicht, sowie die BBC-Fernsehprogramme „Cats“ und „Understanding Cats“ präsentiert.

Rezension von Heike Rau

Roger Tabor
Die Sprache der Katzen
Mimik, Laute, Körpersignale
Aus dem Englischen von Claudia Ade
144 Seiten, gebunden, 250 Farbfotos
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN-10: 3-8001-4927-3
ISBN-13: 978-3-8001-4927-8
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Barbara Ehrenreich: qualifiziert & arbeitslos

Barbara Ehrenreich: qualifiziert & arbeitslos

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Barbara Ehrenreich legt sich eine neue Identität und eine neue Lebensgeschichte zu. Als Barbara Alexander, arbeitslose PR-Kraft, will sie als Undercover-Reporterin den Arbeitsmarkt testen. Sie will den Versuch unternehmen, einen gut bezahlten Job in der Führungsetage zu ergattern. Sie ist bereit, dafür ihr Bestes zu tun.
Zunächst muss sie feststellen, dass kaum noch jemand selbst nach Arbeit sucht. Aber Barbara Alexander passt sich an die üblichen Gepflogenheiten an. Sie nimmt sich einen Karrieretrainer, füllt Fragebögen aus und macht Persönlichkeitstest. Sie muss akzeptieren, dass die Vorspiegelung falscher Tatsachen zum Spiel gehört. Also bügelt sie ihr Bewerbungsschreiben und ihren Lebenslauf dementsprechend auf. Es ist ein harter Job, sich einen Job zu suchen. Barbara Alexander plant ihren Tag komplett durch, um alles in den Griff zu kriegen. Sie nimmt an Workshops und Seminaren teil, besucht Jobmessen, pflegt Kontakte, bewirbt sich auf Stellenanzeigen, liest Bücher zum Thema und unterzieht sich sogar einer Typberatung.
Nach vier Monaten Tourtour und 200 Bewerbungen ist sie zwar eine Menge Geld losgeworden. Dennoch ist es bis jetzt zu keinem Vorstellungsgespräch gekommen.

Aus der Traum. Da kann man nichts schön reden. Das Buch wirkt ernüchternd und desillusionierend. Zwar sind wir hier nicht in den USA, dennoch lassen sich Vergleiche ziehen. Nicht nur schlecht Ausgebildete suchen Arbeit, auch Akademiker haben es schwer, einen gut bezahlten Job zu finden.
Zumindest muss man sich als Arbeitssuchender nicht langweilen. Auch wenn man bei all den Psychotraining schon aufpassen muss, dass man der bleibt, der man ist. Und doch scheint es fast zum Zwang zu werden, immer weiter Geld in die Jobsuche und fragwürdige Unternehmungen zu investieren, was den entgültigen Ruin bedeuten kann. Der entgültige soziale Abstieg ist dann nicht mehr abzuwenden.
Natürlich ist dies nur der Erfahrungsbericht einer einzelnen Person, auch wenn hin und wieder die Erfahrungen anderer kurz eingeblendet werden. Man möchte nicht glauben, dass es wirklich so ist und es schlussfolgernd aus dem Buch allen so geht.
Lesenswert ist das Buch aber allemal. Es ist ein sehr ironisch geschriebenes Resümee und liest sich fast so gut wie ein Roman. Aber gerade das ist das Makabere. Wie kann ein Buch dieser Art und ohne gutes Ende wie eine Komödie wirken? Nun ja, wahrscheinlich hat es diese Wirkung nur auf die, die Arbeit haben.

Über die Autorin:
Barbara Ehrenreich hat Chemie, Physik und Molekularbiologie studiert. Sie gehört heute zu den bekanntesten Publizistinnen Amerikas. Essays und Reportagen von ihr erscheinen beispielsweise im New York Times Magazine und im Wallstreet Journal.

Rezension von Heike Rau

Barbara Ehrenreich
qualifiziert & arbeitslos
Eine Irrfahrt durch die Bewerbungswüste
Aus dem Amerikanischen von Gabriele Gockel und Sonja Schumacher
Kollektiv Druck-Reif
255 Seiten, gebunden
Verlag Antje Kunstmann, München
ISBN: 3-88897-436-4

Ditte und Giovanni Bandini: Das Buch der Elfen und Feen

Ditte und Giovanni Bandini: Das Buch der Elfen und Feen

Groß und Klein kennt sie, die Feen und Elfen. Sie üben eine ganz besondere Faszination auf uns Menschen aus. Ditte und Giovanni Bandini versuchen, diesen zauberhaften Wesen auf die Spur zu kommen. Was sie herausgefunden haben, erzählen sie auf unterhaltsame Weise.
Sie haben Gedichte zusammengetragen, Sagen und Zeichnungen. Sie beschäftigen sich mit Frau Holle, Frau Perchta, den Waldweiblein oder der Zahnfee. Sie erzählen von verschiedenen Gegenden, beispielsweise von Schottland, Irland, Skandinavien oder Deutschland. Ihr Augenmerk richtet sich natürlich auch auf andere Autoren. Beispielsweise Geoffrey Chaucer mit den „Canterbury-Erzählungen“, William Shakespeare mit dem „Sommernachtstraum“ oder James M. Barrie mit „Peter Pan“. Sogar Augenzeugenberichte werden im Buch wiedergegeben, ganz ohne Wertung.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Bildtafeln in der Mitte des Bandes. In aller Ruhe kann man „Feen im Vogelnest“ von John Anster Fitzgerald, „Meerjungfrau“ von John William Waterhouse oder „Die Morgenelfe“ von Fritz Zuber-Bühler betrachten.
Zusammengetragen wurde auch ein Liste mit Feen- und Elfenseiten aus dem Internet, denn auch dort sind diese Wesen nun zu finden. Dazu gibt es ein Glossar und ein Register.

Das Buch ist für Fans der Feen und Elfen ein Muss. Die Autoren vermitteln mit viel Humor ihre zahlreiche Informationen. So steht einer unterhaltsamen Lektüre nichts im Wege. Erwähnenswert ist auch die auffallend schöne Gestaltung des Buches mit vielen Zeichnungen und einem stimmungsvollen Cover.

Über die Autoren:
Ditte Bandini studierte Völkerkunde, Religionsgeschichte und Indologie. Sie arbeitet an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und als freie Schriftstellerin und Übersetzerin.
Giovanni Bandini studierte Indologie, Vergleichende Religionswissenschaft und Indische Kunstgeschichte. Er arbeitet als freier Übersetzer.

Rezension von Heike Rau

Ditte und Giovanni Bandini
Das Buch der Elfen und Feen
300 Seiten, Klappenbroschur
Deutscher Taschenbuch Verlag, München
dtv premium
ISBN: 3-423-23485-6
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Maja Sonderbergh: Hexenakademie – Bist du bereit? Prüfe dein Wissen!

Maja Sonderbergh: Hexenakademie – Bist du bereit? Prüfe dein Wissen!

Ist man eine Hexe, wenn man sich für Zauberei interessiert, Bücher darüber liest und die entsprechenden Fernsehserien sieht? Sicher nicht. Doch einige begeistern sich eingehender für das Thema, wollen sich selbst ausprobieren, wissen viel mehr über Zaubersprüche, Zaubertränke, Kräuterkunde und Hexengeschichte als andere. Sie glauben wirklich magische Kräfte zu besitzen.
Wie weit her es ist mit ihrem Grundwissen, und ob es ausreicht sich Hexe nennen zu können, kann nun mit dem vorliegenden Buch getestet werden. Ein solides Grundwissen ist Vorraussetzung, um den Test zu bestehen und um am Ende das begehrte Hexendiplom in Empfang nehmen zu können.

Im Buch gibt es ausführliche Fragebogen zu allen wichtigen Themen, wie zum Beispiel Hexengeschichte, Hexenrituale, Kräuter- und Pflanzenkunde und Steinkunde. Auf jede Frage werden vier Antwortmöglichkeiten vorgeschlagen. Nur eine Antwort ist richtig. Nachdem die Punktezahl errechnet ist, erfährt man das Ergebnis der Prüfung und kann hoffentlich das Hexendiplom in Empfang nehmen.

Sicherlich macht es Spaß, sein Wissen mit Hilfe des Fragebogens zu testen. Selbstverständlich geht es nur um Weiße Magie.
Manche Fragen und auch die möglichen Antworten verwundern aber etwas, so dass man die Prüfung nicht so recht ernst nehmen kann. Dieses Gefühl wird vom Hexendiplom und dem Angebot zur Selbstweihe noch verstärkt.

Rezension von Heike Rau

Maja Sonderbergh
Hexenakademie – Bist du bereit? Prüfe dein Wissen!
122 Seiten, brosch., zahlreiche Abbildungen
10,90 Euro
Egmont vgs verlagsgesellschaft, Köln 2002
ISBN: 3-8025-2954-5

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