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Die windige Stadt

Die windige Stadt

Ein opulentes Werk erwartet den Leser mit diesem Roman.
Unschwer ist an der Aufmachung des Romans zu erkennen, dass es sich mehrheitlich um jüdische Familien handelt, deren Geschichten hier abgehandelt werden sollen. Sind doch die Kapitel in Anlehnung an das Alte Testament mit hebräischen Titeln versehen, die beziehungsreich auf den Inhalt verweisen.

Chicago zu Beginn der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts.

Eine Reihe von Schülern tummeln sich im letzten Jahr auf der Highschool in Erwartung auf das Studium und den Weg ins Leben. Schwarz, weiß, jüdisch oder beides, die ethnologische Vielfalt ist gegeben.

Es sind die Familien von Jill, Muley,Hillel, Michelle und Larry, die hier eine Rolle spielen.
Die Jugendlichen haben Pläne und Träume und arbeiten schon an der Vorbereitung auf ihre Studien als Journalisten, Künstler, Musiker oder in der Filmbranche. Tunlichst sollte man den Stadtplan von Chicago kennen, wenn man sich auf den vielen Wegen, in den Parks und Strassen, die genannt werden, zurechtfinden will.
Es geht zu, wie in vielen Jugendgruppen zu jener Zeit: man trifft sich, feiert, man liebt sich oder geht eigener Wege. Die Familien treten zwar in den Hintergrund, bilden aber dennoch die Folie, auf der sich die Entwicklung der einzelnen Protagonisten abspielt.

So gibt es diejenigen, die vorwärts kommen, und es gibt diejenigen, die versagen.

Zentrale Figuren aber sind Jill und Muley, die sich schon in der Schule geliebt haben. Muley sucht seinen Weg als Regisseur und avantgardistischer Künstler, während Jill sich dem Journalismus zuwendet. Nach der Schule gehen die Wege aller Mitschüler zunächst auseinander, und der Leser folgt den einzelnen Protagonisten auf ihrem Weg ins Leben. Dass sich die Wege einzelner immer wieder kreuzen, hält die Geschichte zusammen.
Chicago, New York, später die großen Städte in Europa und zuletzt wieder Chicago: der Bogen ist weit gespannt.

Es ist ein monströser Roman mit vielen Schattierungen, deren Verzweigungen man zunächst nur mühsam folgen kann. Am Ende aber bekommt man einen Eindruck von der Zeit 1982 bis 1987 in Amerika, einer Zeit, die keine umwälzenden Ereignisse zu verzeichnen hatte.

Da das Buch nicht nur eine, sondern mehrere Familiensagas in sich vereint, fordert es dem Leser einige Konzentration ab.
Es liest sich aber spannend und unterhaltsam.

Adam Langer
Die windige Stadt
Große Familiensaga
ISBN:3498039245
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