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Kalte Herberge – Bruchstück

Kalte Herberge – Bruchstück

Ein abgewohntes Haus in Wien regt die Fantasie des Autors an. Hier ist der Ort, wo Geschichten entstanden sind und entstehen werden. Hier zwischen den feuchten Mauern am Rande der Existenz.
Dann hat es sich ausgeschrieben. Ein einziger Anruf hat genügt. Schon liegt der Autor im Spital, in Gedanken jedenfalls, der Körper wird nachgeliefert.
Die Krankheit wird ihm die Luft nehmen und den Tod bringen. Was bleibt nun noch? Gedanken, die sich schwer ordnen lassen.

Es ist ein Buch über das unbeeinflussbare Übel, dass jedem im Leben widerfahren kann. Eine erbarmungslose Krankheit schlägt plötzlich zu. Der Körper funktioniert nicht mehr, aber das Gehirn nimmt alles wahr. Die einstürmenden Gedanken sind wie ein Angriff. Da wird nicht nur wegen der Krankheit die Luft knapp. Es gibt Dinge, die noch gesagt werden müssen, doch die Zeit läuft aus. So werden viele Sätze zu aneinandergereihten Bruchstücken, mal sehr selbstbewusst, dann wieder selbstironisch, dann wieder bitterböse oder sagenhaft wütend und abrechnend. Der Leser fühlt sich hilflos. Das ist sicher kein Buch für ein breites Publikum und soll es wohl auch nicht sein.

Über den Autor:
Werner Kofler ist Jahrgang 1947. Seit 1968 lebt er als freier Schriftsteller in Wien. Seine Arbeiten wurden mit zahlreichen Preisen und Anerkennungen ausgezeichnet. Er erhielt beispielsweise 1987 das Elias-Canetti- Stipendium und 1996/97 den Arno-Schmidt-Preis.

Rezension von Heike Rau

Werner Kofler
Kalte Herberge
Bruchstück
88 Seiten, gebunden
Deuticke Verlag, Wien-Frankfurt/Main
ISBN: 3-216-30725-5
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