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Schlagwort: Insel

Ivar Leon Menger: Als das Böse kam

Ivar Leon Menger: Als das Böse kam

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Die 16-jährige Juno lebt mit ihrem Bruder Boy und den Eltern seit 12 Jahren isoliert auf einer Insel und findet das normal. Außer dem Postboten, der mit einem kleinen Boot kommt, lässt sich hier niemand blicken. Vor ihm müssen sich die Kinder jedoch verstecken. Wenn der Alarm losgeht, sind Fremde in der Nähe. Böse Menschen, die auf Rache aus sind und die Familie umbringen wollen. Die Kinder leben in ständiger Angst davor und sind froh, dass es den Schutzraum gibt. Hier lagern Vorräte, sodass sie es notfalls für mindestens zwei Wochen hier aushalten könnten. Genug Zeit für die Wächter, ihnen zu Hilfe zu eilen.

Doch Juno wird durch ein Ereignis misstrauisch. Sie fragt sich, was auf der andern Seite des Meeres ist. Wer die Fremdlinge sind, die ihnen Böses wollen? Doch verlassen darf sie die Insel nicht. Das ist eines der Gebote, an das sie sich zu halten hat. Vielleicht findet sich etwas Interessantes in Vaters Bibliothek. Doch die Kinder dürfen sie nicht betreten. Harte Strafen drohen.

Angangs scheint es, als würde das Buch in einer anderen Zeit spielen oder in einer anderen Welt. Das ist verwirrend. Doch schnell wird klar, dass sich alles in der Gegenwart zuträgt, auch wenn die Familie in sehr einfachen Verhältnissen lebt. Es gibt nur einen offensichtlichen Kontakt zur Außenwelt. Es herrscht eine beklemmende Stimmung, aber man hat sich offenbar arrangiert. Hat Rituale entwickelt, die dem Leben auf der Insel eine Struktur geben. Doch warum?

Kinder halten sich selten an Regeln, schon gar nicht, wenn sie älter werden und diese Regeln fragwürdig sind. Auch Juno entwickelt ein Misstrauen. Die Geschichte ist aus ihrer Sicht geschrieben, sodass der Leser direkt von ihren Beobachtungen und Gedanken erfährt. Strickt sie sich da etwas zurecht? Die Stimmung kippt immer mehr. Ganz langsam und in feinen Nuancen bis immer deutlicher wird, was hier gespielt wird. Die Gefahr steigt und damit die Spannung. Der Spannungsbogen ist in diesem Buch wirklich perfekt ausgearbeitet.

Dem Autor ist es gelungen, mich zu fesseln. Von Anfang an ist zu ahnen, dass hier etwas vertuscht wird und die Kinder aus einem bestimmten Grund isoliert werden. Der Kontrollverlust der Eltern ist es schließlich, der der Handlung eine Wendung gibt, die mich überrascht hat. Da die Handlung auf einer Insel spielt, erhöht die Spannung natürlich noch zusätzlich. Bleibt noch zu sagen, dass der Autor einen sehr angenehm zu lesenden Schreibstil hat.

Rezension von Heike Rau

Ivar Leon Menger
Als das Böse kam
320 Seiten, broschiert
dtv Verlagsgesellschaft, Juli 2022
ISBN-10:‎ 3423263393
ISBN-13: 978-3423263399
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Jake Halpern und Peter Kujawinski: Tochter der Flut

Jake Halpern und Peter Kujawinski: Tochter der Flut

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Die Bewohner einer Insel müssen diese nach 14 Jahren verlassen, weil die endlose Nacht wieder hereinbricht. In der kommenden eisigen Dunkelheit kann kein Mensch überleben. Das Dorf wird nach alten Bestimmungen hergerichtet. Nichts soll an die Menschen erinnern, die hier gelebt haben.
Doch als die Boote kommen, ist Line nicht da. Marin ahnt, dass er auf der Suche nach ihrem Sonnenstein ist, den sie im See am Wald angeblich verloren hat. Ein Ort, an dem die jungen Leute nicht hätten sein dürfen. Marin macht sich heftige Vorwürfe. Sie kann Line nicht zurücklassen. Es muss ihm etwas passiert sein. Zusammen mit ihrem Bruder Kana, macht sie sich auf den Weg. Sie finden Line, der allerdings verletzt ist. Auf dem beschwerlichen Rückweg vergeht zu viel Zeit und so verpassen die jungen Leute die Boote und bleiben auf der nun lebensfeindlichen Insel zurück.

Die Autoren haben ein interessantes Szenario für dieses Buch entworfen. Auf der Insel herrschen 14 Jahre Tag, auf die 14 Jahre Nacht folgen. In ewiger Dunkelheit ist kein Leben auf der Insel möglich. So heißt es jedenfalls. Jeder hat Angst vor der Nacht, deshalb die Flucht. Was in der Nachtphase geschieht, vermag keiner wirklich zu sagen. Es wagt auch keiner von den Erwachsenen, danach zu fragen. Es muss hingenommen werden, was geschieht.
Und dann werden die drei Jugendlichen zurückgelassen. Allein … und doch nicht allein. Mit all ihren Ängsten und Befürchtungen, die auch dem Leser sehr nahe gebracht werden.
Marin, Line und Kana müssen um jeden Preis von der Insel, das ist ihnen bewusst und wird durch die Umstände deutlich gemacht. Sie entwickeln einen Plan. Der Weg ans Ziel wird allerdings immer wieder unterbrochen. Eine dramatische Situation reiht sich an die nächste.
Das Buch erreicht eine ungeheure und nervenaufreibende Spannung. Dabei schreiben die Autoren auch noch ausgesprochen fließend und sehr bildhaft. Man wird förmlich hineingezogen in dieses packende Lesevergnügen.

Rezension von Heike Rau

Jake Halpern und Peter Kujawinski
Tochter der Flut
Aus dem amerikanischen Englisch von Wolfram Ströle
384 Seiten, gebunden
Ravensburger Buchverlag
ISBN-10: 3473401560
ISBN-13: 978-3473401567
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Krischan Koch: Backfischalarm – Ein Insel-Krimi

Krischan Koch: Backfischalarm – Ein Insel-Krimi

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Die Zwillinge Telje und Tadje gehen mit ihren Mitschülern, Klassenlehrer Dr. Niggermeier, Junglehrerin Vanessa Loebell und Referendar Manuel Scholz auf Klassenfahrt. Bei der Überfahrt nach Amrum geht es turbulent zu. Es stürmt ordentlich. Die Schüler drehen trotzdem richtig auf, jedenfalls bis eine Leiche auftaucht. Es ist Jungreeder Bent Blankenhorn. Und er ist offensichtlich ermordet worden.
Das ruft die beiden Ermittler Polizeiobermeister This Detlefsen und seine Kollegin Nicole Stappenbek auf den Plan. Dass seine Zwillinge in den Fall verwickelt sind, gefällt This gar nicht und seiner Frau, die ihn mit Anrufen nervt, erst recht nicht. Die ganze Klasse muss verhört werden. Der eine hat dies gesehen, der andere das. Dazu kommen einige von Sturm und Nebel in Mitleidenschaft gezogene Fotos und Videos auf den Handys. Da keiner wirklich was gesehen hat oder sich nicht erklären kann, was er gesehen hat, gestalten sich die Ermittlungen also schwierig.

Der Schreibstil ist wie immer sehr witzig. Das liest sich ganz gut und ist unterhaltsam. Gut fand ich auch, dass die Runde aus der „Hidden Kist“ gerade zum Wellness auf Amrum eintrifft. Da sind alle bekannten Gesichter wieder beisammen und das gewohnte Umfeld ist an den Ermittlungsarbeiten beteiligt. Jeder steuert seinen schlauen oder weniger schlauen Beitrag bei. Das macht Spaß!
Der Fall selbst ist sehr undurchsichtig. Aber es sind auch einige Figuren unterwegs, die fragwürdig sind. This und Nicole suchen nach einem Motiv und verrennen sich dabei immer mehr. Sie gehen rational vor, was allerdings wenig bringt. So folgt ein weiterer Mord und dann wird auch noch die eine oder andere Person vermisst. Das sorgt für Fassungslosigkeit. Der Nebel will sich einfach nicht verziehen. Es geht also turbulent zu in diesem Krimi. Und das bis zum spannenden Ende.

Rezension von Heike Rau

Krischan Koch
Backfischalarm – Ein Insel-Krimi
288 Seiten, broschiert
dtv Verlagsgesellschaft
ISBN-10: 3423216727
ISBN-13: 978-3423216722
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T. Coraghessan Boyle: San Miguel

T. Coraghessan Boyle: San Miguel

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San Miguel, vor der Küste Kaliforniens gelegen, ist das, was man eine einsame Insel nennt. Überredet von ihrem Ehemann, beginnt Marantha hier im Jahre 1888 mit ihm und ihrer Stieftochter ein neues Leben, in der Hoffnung, es möge ihrer Gesundheit zuträglich sein. Ab und an bessern sich die Symptome der Schwindsucht tatsächlich, aber bald wird klar, dass es auch auf der Insel keine Heilung geben wird. Die Arbeit auf der Farm mit den Schafen ist hart. Das Wetter ist unberechenbar. Es gibt keinerlei Komfort. Die Sehnsucht nach dem Leben in der Stadt wächst ins Unermessliche. Die alltägliche Monotonie und vor allem auch die Einsamkeit machen ihr zu schaffen. Sie erträgt das Leben hier nicht und ihrer Adoptivtochter Edith, die 14 Jahre alt ist, geht es genauso. Doch sie wird viel mehr Zeit auf der Insel verbringen, als ihre Stiefmutter, weil der Stiefvater sie dazu zwingt.

Jahrzehnte später kommt wieder eine Frau auf die Insel. Elise Lester begleitet ihren Mann hierher. Die beiden behalten ihre Liebe und ihr Glück und lassen sich von der schweren Arbeit nicht unterkriegen. Sie genießen die einsamen Momente, die Natur und die Geborgenheit, die sie sich schaffen. Zwei Kinder werden geboren und wachsen auf der Farm auf. Sogar die Presse wird aufmerksam auf die einsam lebende Familie und das mitten in der Weltwirtschaftskrise. Was nach außen hin so idyllisch wirkt, ist das Ergebnis harter Arbeit und der Bereitschaft, Entbehrungen hinzunehmen. Die Jahre kommen und gehen und es wird immer schwerer, das Glück festzuhalten.

Drei Geschichten werden erzählt. Marantha, Edith und Elise stehen jeweils im Mittelpunkt. Für jede bedeutet San Miguel etwas anderes. Für die eine ist es die Hölle, für die andere ein steiniger Weg in ein selbstbestimmte Leben und für die Dritte das wahre Glück. Diese Unterschiede zu sehen, diese verschiedenen Lebensentwürfe, ist sehr spannend. Man nimmt teil am Leben der Frauen, das der Autor auf eine sehr ruhige und melancholische Art schildert. Immer wieder scheint es, als versuche die Insel, ihnen die Hauptrolle streitig zu machen. Glück, selbst wenn man glaubt, es für immer zu haben, scheint doch vergänglich zu sein. Es gibt so vieles, das als gegeben hingenommen werden muss.

Historische Fakten liegen dem Buch zugrunde. Diese hat der Autor aneinander gewoben und mit seiner Fantasie zu einer lebendigen Erzählung aufgefüllt, die berührt.

Rezension von Heike Rau

T. Coraghessan Boyle
San Miguel
Aus dem Amerikanischen von Dirk van Gunsteren
448 Seiten, gebunden
Carl Hanser Verlag
ISBN-10: 3446243232
ISBN-13: 978-3446243231
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Auf der Insel ist was los

Auf der Insel ist was los

Wenn Oma Hinrichs frühstückt, darf Jako aus der Voliere. Als es an der Tür klingelt, geht sie, um nachzusehen, wer es ist. Jako folgt ihr. Ein Mädchen aus der Nachbarschaft bringt ein Paket. Die beiden unterhalten sich. Jako ist vergessen. Das Mädchen sieht ihn gerade noch wegfliegen. Oma Hinrichs ruft ihn. Aber der Papagei hört sie nicht mehr.

Wiebke schlägt vor, ein Plakat anzufertigen. Jeder auf der Insel soll nach Jako Ausschau halten. Jako ist noch nie so hoch geflogen. Aufgeregt betrachtet er die Welt von oben. Er fliegt zum Hafen, wo gerade Feriengäste ankommen. Er schließt sich den Möwen an und fliegt gemeinsam mit ihnen zum Meer. Fischer Hein nimmt Feriengäste mit seinem Boot mit. Die wundern sich, als sie den bunten Vogel zwischen den Möwen sehen. Immer weiter geht Jakos Reise. Es gibt so viel zu sehen. Und Frau Hinrichs hofft weiter, dass ihr Jako zurückkommt.

Zusammen mit dem Papagei Jako können Kinder die Insel kennen lernen. Was er sieht, sehen auch die Kinder. Die Bilder sind großformatig und detailreich. Es gibt also jede Menge zu entdecken. Es macht Spaß, die farbenfrohen Bilder zu betrachten.
Die kleine Geschichte gefällt ausgesprochen gut. Sie ist schnell vorgelesen. Das Betrachten der Bilder nimmt dagegen einige Zeit in Anspruch, weil es so viel zu sehen gibt. Die Inselbewohner und Urlauber sind bei vielen Aktivitäten zu beobachten.
Außerdem ist der entflohene Papagei auf jeder Seite vorhanden. Den Vogel in dem Gewimmel zu finden, ist manchmal gar nicht so einfach. Das Buch ist nicht nur zum Vorlesen geeignet. Sobald die Kinder die Geschichte kennen, können sie die Bilder auch gut allein betrachten.
Zu zweit angesehen, bietet das Buch aber allerhand Stoff für eine Unterhaltung. So wird ganz nebenbei die Sprache von Kindergartenkindern gefördert. Und auch der Wortschatz wird spielerisch erweitert. Und natürlich fördert es die Konzentration, sich länger mit einem Bild zu beschäftigen.

Rezension von Heike Rau

Wilfried Gebhard
Auf der Insel ist was los
32 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert
ab 3 Jahren
Lappan Verlag, Oldenburg
ISBN: 978-3830311324
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