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Walter Scott: Ivanhoe

Walter Scott: Ivanhoe

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Sir Walter Scott, ein schottischer Schriftsteller, der als der Vater des historischen Abenteuerromans gilt. Zu einem seiner bedeutendsten Werke gehört zweifelsohne der 1819 geschriebene Roman „Ivanhoe“, die Geschichte des jungen Gefolgsmannes von Richard Plantagenet, dem König Englands, der sich als Kreuzritter einen Namen machte und als „Richard Löwenherz“ bekannt ist. Während er sich im Namen der Christenheit um das Heilige Kreuz bemüht und um Jerusalem kämpft, versucht sein Bruder John ihn daheim in England des Throns zu berauben.

Walter Scott war nicht der erste Schriftsteller, der sich dieses historischen Materials annahm und es in seine fiktiven Texte zur Unterhaltung aufbereitete. Er trat beispielsweise auch in die Fußstapfen von Shakespeare, der aus den historischen Fakten unvergessliche Stücke formte. Scott jedoch hat sich mit dem Material der Unterhaltungsliteratur verschrieben und gezeigt, wie die bruchstückhaften Fakten mit der Fantasie eines Schriftstellers zu einem neuen Ganzen zusammengefügt werden können. Dabei erhebt er nicht den Anspruch, selbst ein Historiker oder Wissenschaftler zu sein. Er begnügt sich damit, wunderbare Geschichten zu erzählen. Das von dtv vorgelegte Buch hält sich an eine der ersten Ausgaben und lässt in die Sprechweise zu Zeiten seiner Entstehung blicken. So hat der Autor jedem Kapitel ein Zitat eines Kollegen vorangestellt, welches als Ausblick auf das im Kapitel folgende Geschehen dienen mag. Mangelte es ihm an einem Zitat, so soll er sich auch nicht zu schade gewesen sein, selbst eines unter Pseudonym zu schreiben.

Doch mit welcher Geschichte wird der Leser in „Ivanhoe“ konfrontiert? Er bekommt einen Einblick in die Mutter unzähliger Abenteuerromane. Denn neben Richard Löwenherz und Ivanhoe werden ihm die Geächteten von Sherwood Forrest samt ihres Anführers Robin Hood und dem Einsiedler Bruder Tuck vorgestellt. Der Leser erlebt die Arroganz normannischer Fürsten und lernt die Loyalität aufrichtiger Tempelritter kennen. Er kann sich ein Bild von den detailliert beschriebenen Ritterkämpfen am Hofe machen, er folgt den oft zweideutigen Witzen des Narren Wamba und erfährt, dass die Juden bereits im Hochmittelalter zwar verhöhnt, aber dank ihres Geschicks im Umgang mit Geld dennoch höchst willkommen waren.

Abgesehen vom Schreibstil zu Beginn des 19. Jahrhunderts, in welchem der Leser sehr direkt vom Schriftsteller angesprochen und auf bestimmte Details aufmerksam gemacht wurde, ist „Ivanhoe“ auch heute noch ein sehr gut lesbarer und unterhaltender Roman. Obwohl mittlerweile fast 200 Jahre seit seinem Entstehen vergangen sind, haben etliche Passagen nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Hinzu kommt, dass die vorliegende Ausgabe mit reichlich Bonusmaterial versehen ist, welches neben einer historischen Einordnung des Werkes und seines Schöpfers, über Anmerkungen des Schriftstellers und Kartenmaterial verfügt.
Der Roman bietet selbst in der heutigen Zeit noch ein unterhaltsames Lesevergnügen.

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Walter Scott
Ivanhoe
Roman, Taschenbuch
Dtv, Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423137657
ISBN-13: 978-3423137652
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© Detlef Knut, Düsseldorf 2010
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Lola Löwenherz

Lola Löwenherz

Lola ist seit einer Woche die stolze Besitzerin eines Kätzchens. Leider ist Schneewittchen keine Schmusekatze. Immer versteckt sie sich. Heraus kommt sie nur zum Fressen oder wenn sie sich unbeobachtet fühlt. Lola ist sehr traurig darüber, dass das Kätzchen sich nicht streicheln lässt.
In der Schule sieht es auch nicht so gut aus. In Mathe schreibt Lola wieder eine sechs. Außerdem steht der Schulwechsel kurz bevor. Wenigstens wird sie die neue Schule gemeinsam mit ihrer Freundin Flo besuchen können.
Lina hat ganz andere Sorgen, ihr Opa ist schwer krank. Da braucht sie jetzt Lolas Trost.
Annalisa hat zu ihrem Geburtstag, zu dem Lola nicht eingeladen war, ein Katzenbaby geschenkt bekommen. Nun muss Lola sich anhören, wie lieb das Kätzchen ist. Ihres lässt sich dagegen nicht mal mit „Katzenknusperspaß“ locken. Omas Buch „Geheimtipps für Kätzchenbesitzer“ hilft auch nicht weiter.
Als ein Zirkus im Viertel Halt macht, lernt Lola eine kleine Ziege kennen. Sie erfährt, das diese sich nicht dressieren lässt und deswegen immer angebunden auf der Wiese steht.
Aber nun muss erst einmal die neue Schule kennen gelernt werden. Es ist Tag der offenen Tür. Die Schule gefällt Lola. Überhaupt wendet sich alles zum Besseren. Alex ruft endlich an. Lola hat schon ewig auf seinen Anruf gewartet.
Dann läuft das scheue Kätzchen weg und sucht sich einfach ein neues Zuhause. Was soll Lola da nur machen?

Lola ist ein ganz normales Mädchen. Jedes Kind kann sich sicher gut mit ihr identifizieren. Sie hat ihre Sorgen und Nöte wie jeder andere. Die Geschichte ist dem Leben entnommen und sehr realistisch. Beschrieben wird also Lolas Alltag zu Hause und in der Schule. Dabei geht es manchmal sehr turbulent zu, manches stimmt aber auch nachdenklich. Man lacht mit Lola, wenn ihr Lustiges passiert und man fühlt mit ihr, wenn sie traurig ist.
Lola ist ein liebenswertes Mädchen mit sehr viel Fantasie, man kann nur staunen, was sie sich in ihren Träumen so alles ausdenkt. Dennoch steht sie mit beiden Beinen fest im Leben, setzt sich ein für die Dinge, an die sie glaubt. Auch dass sie ein großes Herz für Tiere hat, beweist sie in diesem Band.

Der Schreibstil der Autorin gefällt gut. Die Geschichte lässt sich gut verfolgen. Die große Schrift erleichtert das Lesen. Es gibt sogar einige schwarz-weiße Illustrationen. Gut ist es, wenn man die vorangegangenen Bände kennt. Die Autorin bezieht sich immer wieder darauf. Das Buch ist weitgehend in sich abgeschlossen und doch ist das Ende offen, so dass man sich sicher auf ein weiteres Buch mit Lola freuen darf.

Rezension von Heike Rau

Isabel Abedi
Lola Löwenherz
Band 5
Illustrationen von Dagmar Henze
283 Seiten, gebunden
ab 8 Jahren
Loewe Verlag
ISBN: 978-3785556740
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