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Schlagwort: Margriet de Moor

Sturmflut

Sturmflut

Die Schwestern Armanda und Lidy wollen für einen Tag die Rollen tauschen. Armanda wird sich um Lidys kleine Tochter Nadja kümmern, während ihre Schwester Armandas Patenkind zum siebenten Geburtstag die Ballettschuhe bringen wird.

Alles ist genau geplant. Unbesorgt macht Lidy sich auf den Weg nach Zeeland, nicht ahnend, dass sie ihre Familie nicht wiedersehen wird. Armanda, die noch zu Hause bei ihren Eltern wohnt, kümmert sich wie abgesprochen um die kleine Tochter und abends geht sie mit Lidys Mann zur Familienfeier. Armanda und Sjoerd tanzen zusammen. Doch scheinen sie da noch zu wissen, wo ihnen Grenzen gesetzt sind.

Inzwischen braut sich ein Unwetter zusammen. Dass daraus eine Sturmflut ungekannten Ausmaßes wird, kann niemand ahnen. Armanda und mit ihr die ganze Familie, machen sich Sorgen. Lidy ist telefonisch nicht zu erreichen, so dass zu Hause niemand in Erfahrung bringen kann, wo sie genau ist und wie es ihr geht.

Fast zweitausend Menschen finden den Tod. Der Südwesten der Niederlande wird im Februar 1953 restlos verwüstet. Auch Lidy wird vermisst. Sie ist verschwunden, ohne eine Spur zu hinterlassen. Nach und nach übernimmt Armanda Lidys Leben und gibt ihr eigenes auf.

Margriet de Moor erzählt in ihrem Buch von zwei Schwestern, deren Leben eben noch eng verbunden sind und die dann plötzlich und unerwartet durch das Schicksal getrennt werden. Dabei werden die jeweiligen Geschichten der Schwestern mit zeitlicher Versetzung parallel erzählt und das mit einer ungeheuren Intensität. Auch die detaillierten Beschreibungen, der Naturkatastrophe vom Herannahen bis zum Ausbruch der Sturmflut verfehlen ihre Wirkung nicht.

Als Leser kann man sich dieser anspruchsvollen, gefühlvollen, aber auch schockierenden Geschichte nicht entziehen. Die Gefühle werden angesichts des Sturms durcheinandergewirbelt, auch beim Leser. Selbst, dass Armanda Lidys Mann und Tochter übernimmt, scheint einer unsichtbaren Gesetzmäßigkeit zu folgen, so unglaublich, so unfassbar diese Sache eigentlich ist. Doch die Autorin dringt so tief ein in die Gefühle ihrer Protagonisten, dass man ihr fasziniert folgt. Mit ihrem Roman beschwört sie das Vorstellungsvermögen des Lesers herauf. Fast kommt einem die Geschichte zu nahe, so tiefgründig ist sie.

Über die Autorin:
Margriet de Moor hat Klavier und Gesang studiert. Schon ihr erster Roman „Erst grau dann weiß dann blau“ wurde ein sensationeller Erfolg. Ihre Bücher werden in alle Weltsprache übersetzt.

Rezension von Heike Rau

Margriet de Moor
Sturmflut
Aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen
352 Seiten, gebunden
Carl Hanser Verlag
ISBN: 3-446-20713-9
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Kreutzersonate

Kreutzersonate

Der blinde Musikkritiker Marius van Vlooten lernt bei den Salzburger Festspielen die talentierte Geigerin Suzanne Flier kennen. Ein junger Musikwissenschaftler beschreibt sie ihr und vor den blinden Augen van Vlootens entsteht ein phantasievolles Frauenporträt, Öl auf Leinwand. Van Vlooten verliebt sich in Suzanna vor dem Hintergrund der Kreutzersonate. Er ist verzaubert von ihrer Musik.
Aber eines Tages beginnt das Bild zu verschwimmen. Van Vlootens geschultes Ohr vermag auch die leisen Töne zu hören. Er glaubt, Suzanna hat ein Verhältnis. Er fasst einen teuflischen Plan, den er verspielt. Aber das Schicksal hat bereits entschieden.

Magriet de Moor hat einen faszinierenden ruhigen Art zu erzählen. Ihre Geschichte beginnt leise, aber die Lautstärke schwillt unaufhörlich an.
Der Leser glaubt zu ahnen, welches Ende die Geschichte nimmt, aber es ist dennoch eine Überraschung.

Rezension von Heike Rau

Margriet de Moor
Kreutzersonate
Eine Liebesgeschichte voller Musik und Leidenschaft
ISBN:3446202218
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