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Schlagwort: Mord

Richard Stark: The Hunter

Richard Stark: The Hunter

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Seine eigene Frau sollte auf ihn schießen und ihn töten. Es sieht auch danach aus, als hätte sie ihn erwischt. Niemand weiß, dass er wieder auf die Beine gekommen ist. Ein Unglück kommt selten allein und so greift den scheinbar verwahrlosten Mann die Polizei auf und setzt ihn fest wegen Landstreicherei. Dass er ein Verbrecher und Mörder ist, weiß hier keiner. Und auch nicht, dass er bereits Rachepläne ausbrütet. Im Plänemachen ist Parker unschlagbar. Ihm gelingt jeder Coup. Das letzte Mal ist er allerdings betrogen worden. Der Name des Mannes, der auf seiner Abschussliste steht, ist Mal Resnick.
Parkers Frau Lynn wird wissen, wo er ist und auch sie hat eine Rechnung an Parker zu bezahlen. Parker geht wie gewohnt akribisch vor. Er hat alle Zeit der Welt. Und wer sich ihm in den Weg stellt, wird kalt gemacht. Auf eine Leiche mehr oder weniger kommt es nicht an. Dass er sich dabei gegen ein ganzes Kartell stellt, macht die Sache nur noch spannender.

Diesmal geht es ausschließlich um Rache. Schließlich kann Parker es nicht hinnehmen, dass er auf so üble Weise gelinkt worden ist, und auch noch seinen Anteil aus dem letzten Coup verloren hat. Seine Pläne und seine Vorgehensweise beschreibt der Autor sehr genau. Da sitzt jeder Gedanke, jedes Wort und jeder Handgriff. Parker zeigt sich skrupelloser als man es aus den anderen Büchern gewohnt ist. Er kennt kein Pardon. Als wäre er unsterblich. Diese Verbissenheit wird schonungslos dargestellt. Da bleibt einem als Leser der Atem weg. Aber es ist natürlich auch sehr spannend. Denn Parker handelt planvoll und intelligent. Er ist ein Gauner, ein Mörder, aber auch ein Genie. Und jeder der hier zu Tode kommt, hat selbst genug auf dem Kerbholz und hat es nicht anders verdient, so seine Rechtfertigung. Das Buch liest sich gut! Man wird als Leser förmlich durch die Seiten gejagt. Aber wie diese Jagd ausgehenen wird, vermag man nicht zu sagen, auch wenn man es ahnen kann.

Rezension von Heike Rau

Richard Stark
The Hunter
Aus dem Englischen von Nikolaus Stingl
192 Seiten, gebunden
Paul Zsolnay Verlag
ISBN-10: 3552057153
ISBN-13: 978-3552057159
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Andreas Franz: Unsichtbare Spuren

Andreas Franz: Unsichtbare Spuren

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Durch Zufall habe ich dieses Buch in die Hand bekommen und verspürte Lust, es zu lesen. Andreas Franz war mir nicht unbekannt, habe ich doch vor einigen Jahren nahezu alle seine Krimis als Hörbuch konsumiert. Unsichtbare Spuren ist das erste von mir gelesene Werk.

Es ist Winter irgendwo in Norddeutschland. Am Straßenrand steht ein 17jähriges Mädchen. Sie ist gefrustet und möchte von Zuhause weglaufen. Dabei hat sie keinerlei Hemmungen, per Anhalter zu fahren und zu einem Fremden ins Auto zu steigen. Auch, als der Fahrer ihr Geld anbietet, um mit ihm schnellen Sex zu haben, hegt sie keinen Argwohn. Kurze Zeit später wird sie tot aufgefunden.

Doch was man jetzt vielleicht denken mag, tritt nicht ein. Der Fahrer wird schnell gefasst und wegen eines früheren Vergewaltigungsdeliktes ebenso schnell verurteilt. Lisa Santos aber, die Partnerin von Hauptkommissar Sören Henning, hat ihre Zweifel an der Schuld dieses Mannes. Erst fünf Jahre später soll sich das ganze Ausmaß der toten Siebzehnjährigen offenbaren und eine Sonderkommission nimmt ihre Arbeit auf.

Ich muss zugeben, ich kann gar nicht sagen, warum mir dieser Krimi besonders gut gefallen hat. Es war einfach die Atmosphäre, in die er mich als Leser hat eintauchen lassen. Eine klare, zeitgemäße Sprache, kontrastreiche Figuren, ein spannend durchstrukturierter Plot, glaubwürdige Dialoge. Dies sind am ehesten die Komponenten, die einen guten Eindruck bei mir hinterließen. In irgendeiner Weise erinnerte mich dieser Krimi auch an die Aktenzeichen-XY-Sendungen, wenn bei denen nach vermissten Anhalterinnen gesucht wird.

Wer gerne spannende Literatur liest, der ist bei diesem Krimi von Andreas Franz bestens aufgehoben.

Franz, Andreas
Unsichtbare Spuren
Knaur, München
ISBN 9783426635070
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Lieneke Dijkzeul: In der Stille der Tod

Lieneke Dijkzeul: In der Stille der Tod

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Asli Verkallen kann sich nicht erklären, was mit ihrem Mann geschehen ist. Er ist einfach nicht mehr nach Hause gekommen und auch in der Firma ist er nicht erschienen. So meldet sie ihn schließlich bei der Polizei als vermisst.
Kommissar Paul Vegter nimmt sich des Falles an. Erst als ein geklautes iPhone auftaucht, kommt die Sache ins Rollen und eine Spur tut sich auf. Es gehört nämlich Richard Verkallen. Die Polizei findet zudem heraus, dass Richard Verkallen eine Geliebte hatte, die etwas über sein Verschwinden wissen muss.
Asli Verkallen hat mit den Befragungen zu kämpfen. In der Familie wurde sie aufgrund ihrer Hautfarbe nie akzeptiert. Dass sie einen autistischen Sohn zur Welt gebracht hat, macht die Sache nicht gerade einfacher.
Die Geliebte, Gemma von Son, leugnet, irgendetwas mit dem Verschwinden Richard Verkallens zu tun zu haben. Doch als am Ferienhaus der Familie eine Leiche gefunden wird, bekommt sie Schwierigkeiten, sich zu erklären. Für Kommissar Paul Vegter, ist die Sache ohnehin klar. Er ist sicher, Gemma von Son überführen zu können.

Kommissar Paul Vegter geht zielstrebig vor. Die leisen Einwände seines Kollegen Talsma übersieht er. Er ist angeschlagen. Das mag an Überarbeitung, Stress, privaten Problemen oder einfach dem Alter liegen. Seine sonst so beeindruckende Intuition lässt ihn im Stich. So macht er einen Fehler nach dem anderen, während man als Leser doch misstrauisch wird. Es läuft also nichts nach Plan in diesem Fall, es scheint nur so. Das ist schon sehr spannend gemacht. Zumal viele verborgene Dinge aufgedeckt werden, die kaum zu erahnen waren. Die Wahrheit kommt letztendlich mehr oder weniger durch Zufall ans Licht. Wobei auch Kollegin Renée Pettersen nach langer Auszeit hier wieder einsteigt und mit ihrer Feinfühligkeit ihren Anteil daran hat. Doch Kommissar Paul Vegter wird an seinem Versagen wohl eine Weile zu knabbern haben.

Rezension von Heike Rau

Lieneke Dijkzeul
In der Stille der Tod
Kriminalroman
Aus dem Niederländischen von Christiane Burkhardt
320 Seiten, broschiert
Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423215410
ISBN-13: 978-3423215411
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Donna Malane: Dunkler als der Tod

Donna Malane: Dunkler als der Tod

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Diane Rowe ist eine private Ermittlerin, die sich auf die Suche nach vermissten Personen spezialisiert hat. Finanziell steht es bei ihr allerdings nicht besonders gut, sodass sie bei der Auswahl ihrer Aufträge nicht allzu kritisch sein kann. Ihre neue Klientin ist eben aus dem Gefängnis entlassen wurden. Hinter Gittern war sie, weil sie das Leben ihres kleinen Sohnes auf dem Gewissen hat. Die Tochter ist mittlerweile 15 und lebt bei ihrem Vater, der eine neue Partnerin hat. Karen beauftragt Diane mit der Suche nach ihr. Sie glaubt das Mädchen in Gefahr und möchte wissen wie es Sunny geht. Das ist eine leichte Aufgabe für Diane. Doch bald erhärtet sich der Verdacht, dass Karen bei ihren Beweggründen für den Auftrag etwas anderes im Sinn hat.

Es ist unklar, worum es Karen geht. Aber Diane weiß, dass einer Mörderin ohnehin nicht zu trauen ist. Zwar geht es Sunny augenscheinlich nicht schlecht, aber irgendetwas ist nicht in Ordnung. So gerät Diane hinein in familiäre Verwicklungen und erfährt von einer Vergangenheit, die auf Lügen basiert. Die Pläne, die Karen hatte, werden zerstört, als ein Mord geschieht. Als Täter kommt eigentlich nur einer infrage. Nur liegen manchmal die Dinge anders, als sie scheinen. Das bringt Diane in Gefahr, die sich jedoch vor allem für Sunny nicht geschlagen geben will.

Man findet schnell in diesen Kriminalroman hinein. Der Schreibstil ist gut, sodass der Geschichte leicht zu folgen ist. Diane ist eine Person, die glaubwürdig wirkt und die man gerne begleitet. Der Fall ist spannend beschrieben und gut aufgebaut. Immer wieder gibt es spannende Wendungen. Insbesondere Karen ist eine Persönlichkeit, die man nicht so einfach durchschaut. Sie ist immer wieder für eine Überraschung gut. Am Ende wird noch einmal ordentlich Staub aufgewirbelt, als die unglaubliche Wahrheit herauskommt. Ganz habe ich der Autorin dieses Ende nicht abgenommen. Es wirkt doch ein bisschen zu sehr aufgebauscht. Aber spannend ist es auf jeden Fall.

Rezension von Heike Rau

Donna Malane
Dunkler als der Tod
Kriminalroman
288 Seiten, Klappenbroschur
ISBN-10: 3423260416
ISBN-13: 978-3423260411
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James Carol: Broken Dolls – Er tötet ihre Seelen

James Carol: Broken Dolls – Er tötet ihre Seelen

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Jefferson Winter ist ein außergewöhnlicher Profiler. Er jagt Serienmörder, wie sein Vater einer war. Dabei geht er unkonventionell vor. Unbeirrbar verfolgt sein Ziel. Was zählt, ist das Ergebnis. Er hat auch einen Ruf zu verlieren.

Auch der neue Fall hat es wieder in sich. Ein Serientäter entführt Frauen und hält sie wochenlang gefangen. Er tötet sein Opfer nicht, vielmehr sorgt er auf makabere Weise dafür, dass das Gehirn derart verletzt wird, dass es danach wie seelenlos wirkt. Winter weiß, dass der Täter nicht aufhören wird, bis er gefasst ist oder tot. Die Zeit läuft. Eine weitere Frau ist verschwunden. Unerträgliches muss sie erleiden.

Winter versucht aus dem, was er weiß, ein Profil des Täters, der nicht dumm ist und immer wieder versucht, die Polizei zu täuschen, zu erstellen, um ihm so auf die Spur zu kommen. Er bekommt mit Detective Sergeant Sophie Templeton eine überaus attraktive Partnerin zugeteilt. Ansonsten lässt ihm Detective Inspector Mark Hatcher, der die Ermittlungen leitet, freie Hand. Was ihm aber bald selbst zum Verhängnis wird.

Jeffersen Winter ist eine beeindruckende Persönlichkeit. Er ist blitzschnell in seinem Denken. Er sieht, was keiner sieht. Er setzt Puzzleteile zusammen und hat immer recht. So gewinnt er jede Wette.
Sophie Templeton kann ihm durchaus das Wasser reichen, wenn auch auf eine weniger spontane Art und Weise. Die beiden entwickeln sich zu einem fast perfekten Team, das beim Lesen gut unterhält.

Der Krimi wird vom Autor rasant vorangetrieben. Hier ist kein Absatz überflüssig. Dass keine Zeit bleibt, wird mehr als deutlich. Dem Leser wird das mit einem Erzählstrang deutlich gemacht, der den Täter beobachtet … und das derzeitige Opfer im Kellerversteck. Das ist ordentlich derb dargestellt. Das Buch ist also wirklich ausgesprochen spannend. Und das bis zum Schluss.

Rezension von Heike Rau

James Carol
Broken Dolls – Er tötet ihre Seelen
Ein Fall für Jefferson Winters
384 Seiten, broschiert
ISBN-10: 342321550X
ISBN-13: 978-3423215503
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David Daniel: Herzjagd

David Daniel: Herzjagd

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In dem dritten Roman um den Düsseldorfer Privatdetektiv Alexander Herz geht es erneut richtig zur Sache. Der ist nichts für zartbesaitete Leser.

Denn gleich zu Beginn wird, wie in Kriminalromanen oft üblich, jemand ermordet. Ermordet mag aber ein wenig untertrieben sein. Die Tierärztin und gleichzeitig engagierte Tierschützerin Anja Boberg, die in einem Schlachtbetrieb für die Überwachung der vorgeschriebenen Maßnahmen verantwortlich ist, wird in diesem Schlachthaus regelrecht abgeschlachtet, und schließlich wie ein Schwein an einen Haken gehängt in zwei Hälften zerteilt. Kommissar Lohmeyer von der Kripo ist zwar vom Dienst suspendiert, soll sich dennoch um die Aufklärung dieses Verbrechens bemühen. Er trifft im Umfeld der Toten auf viele Verdächtige. Es sind nicht wenige Menschen, die ein Motiv hätten, die Tierschützerin aus dem Weg zu räumen. Parallel zu diesem Geschehen bekommt Privatdetektiv und Ex-Kunsthändler Alexander Herz in seinen Aufträgen Probleme. Gestört wird er bei seinen Aufträgen von seinem alten Widersacher aus den vorhergehenden Romanen, dem schmierigen Kunsthändler Nicolas Narkov. Der hat Leute mit Gemälden betrogen und Herz geriet zwischen die Fronten. Kommissar Lohmeyer hilft seinem Bekannten Alexander Herz aus der Patsche. Dabei kommt ihm das erneute Zusammentreffen mit dem Privatdetektiv nicht ungelegen, denn er spannt den Detektiv sofort bei seinen Ermittlungen im Mordfall Anja Boberg ein. Herz lässt sich als verdeckter Ermittler in deren Tierschutzorganisation einschleusen, denn diese scheint eine wichtige Rolle im Mordfall zu spielen. Das Ganze entwickelt sich rasch zu einem brisanten Einsatz.

Wieder einmal hat es David Daniel geschafft, einen action-geladenen Krimi zu gestalten. Sicherlich können auch andere Kriminalautoren spannungsgeladene und rasante Krimis schreiben, aber Daniel schafft eine Atmosphäre für den Leser, die solch ein Gefühl von großem Kino aufkommen lässt. Schließlich schafft es die rasante Handlung, dass der Leser den Roman in kurzer Zeit absolvieren kann. Darüber hinaus gibt der Autor Einblicke in die Szene der Tierschützer genauso wie in eine wenig bekannte Szene, in welcher Menschen den Sex mit Tieren legalisieren wollen. Alles in allem bietet er aufschlussreiche Informationen verpackt in einem rasanten Ermittlungskrimi, der einem das Buch nicht aus der Hand legen lässt, bis man es durch hat. Dass der Roman zusätzlich noch in Düsseldorf beheimatet ist, ist für das Geschehen unwesentlich.

Wie schon die vorhergehenden Herz-Krimis kann ich auch Herzjagd bestens empfehlen.

Daniel, David
Herzjagd
KBV-Verlag, Hillesheim
ISBN 9783954411870

© Detlef Knut, Düsseldorf 2014
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Frank Uhlmann: Brennen sollst du

Frank Uhlmann: Brennen sollst du

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Norman Jacobi ist Polizeireporter. Er hat schon viel gesehen. Aber der Mord, mit dem die Polizei gerade beschäftigt ist, sprengt jeden Rahmen. Eine Frau wurde auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Obwohl das öffentlich auf einem Feld geschehen ist, hat niemand Hinweise, die diese Tat erklären könnten. Die Polizei, mit dem leitenden Ermittler Bruno Demandt, tappt im Dunkeln.

Jacobi schaut genauer hin. Er entdeckt Spuren, findet etwas. Noch während er recherchiert, geschieht der nächste Mord auf gleiche Weise. Jacobi wendet sich an die Historikerin Katharina Beck. Er hofft, dass sie die Spuren deuten kann. Sie tut ihr Bestes, will aber im Hintergrund bleiben. Ihr Name soll nicht in der Zeitung stehen. Sie kommt einer Sekte auf die Spur. Doch passt nicht alles zusammen. Jacobi treibt unterdessen seine Story voran. Immer wieder entlockt er Bruno Demandt Details und webt das mit ein, was Katharina Beck herausfindet. Damit ist er den anderen voraus. Dass er damit ein gefährliches Spiel treibt, merkt er erst, als seine Freundin Rebecca verschwindet.

Der Thriller ist von Anfang an äußerst spannend. Der Autor versteht es, den Leser in den Bann zu ziehen. Was geschieht hat etwas Unheimliches und äußerst Gefährliches an sich und man spürt sofort, dass der Fall nicht einfach zu lösen sein wird.

Norman Jacobi und Katharina Beck sind sehr realistisch in ihren Handlungen. Es sind zwei ganz normale Menschen, die in eine Sache hineingeraten, die über ihren Horizont geht. Jacobi hat Erfahrung, Beck allerdings nicht. Sie ist nicht einmal besonders mutig. Aber es geht um Rebecca und jedes Zögern könnte dafür sorgen, dass auch sie bald zum Opfer wird. Die Zeit läuft. So wird der Krimi zum Thriller. Die Spannungskurve kennt nur eine Richtung. Sie geht bergauf. Bis zum überraschenden Schluss begeistert dieses Buch.

Rezension von Heike Rau

Frank Uhlmann
Brennen sollst du
Thriller
400 Seiten, broschiert
Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423215526
ISBN-13: 978-3423215527
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Robert B. Parker: Tod im Hafen

Robert B. Parker: Tod im Hafen

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Mit der fünften von mir gelesenen deutschen Übersetzung eines Jesse-Stone-Romans geht es in einen tiefen Sumpf.

Im Hafen der Kleinstadt Paradise, in der Jesse Stone Polizeichef ist, wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Schnell findet Stone heraus, dass es sich um ein junges Mädchen aus Florida handelt. Florence war attraktiv, reich und hatte eine Vorliebe für außergewöhnliche Sexspiele. Keine gute Gemengelage, denn alles zusammen scheint ihr zum Verhängnis geworden zu sein.

In Paradise findet gerade eine Segelregatta statt. Der Hafen ist überfüllt mit Jachten. Auf einer von ihnen aus Fort Lauderdale wurde Florence zum letzten Mal lebend gesehen. Doch sowohl der Besitzer als auch die Mannschaft halten sich mit Auskünften und Informationen bedeckt. Auch die beiden Schwestern von Florence, blond und braungebrannt, hüllen sich eher in Schweigen, als dass sie der Polizei bei ihren Ermittlungen helfen. Die Vernehmung der Eltern ist ebenso erfolglos. Diese scheinen sehr unbeteiligt und uninteressiert an ihrer Tochter. Im Gegenteil, sie streiten sogar ab, eine Tochter namens Florence zu haben. Jesse Stone muss einem Wirrwarr aus Sex, Lügen und Verdrängung Herr werden.

In diesem Roman hat sich Parker einmal mehr neuen Figuren zugewandt, die eine wesentliche Rolle spielen. In den Hintergrund ist das Polizeiteam von Stone getreten, das in den anderen Romanen für unterschwellige Dialoge sorgte. Da es im vorliegenden Roman Verflechtungen mit Florida gibt, bekommt Jesse Stone Amtshilfe (inoffiziell) von einer Kollegin, die nicht unwesentlich an den Ermittlungen beteiligt ist. Auch sein Kollege Healy aus Boston unterstützt ihn tatkräftig.

Wohltuend beinahe ist, dass Stone den gesamten Roman über trocken (im Sinne von „abstinent“) ist. Er selbst verkündet auch manchmal stolz zu sein, elf Monate keinen Tropfen Alkohol mehr angerührt zu haben. Dem Leser kann er so manches Mal leidtun, wenn seine Gesprächspartner ein Glas Wein oder einen Whiskey trinken und er sich mit Cola betrinkt. Dafür bekommt die Liebe zu seiner Ex-Frau Jenn eine neue Chance.

Ein Jesse-Stone-Roman, den man bis zur letzten Zeile nicht aus der Hand legt.

Parker, Robert B.
Tod im Hafen
Aus dem Amerikanischen von Bernd Gockel
Pendragon, Bielefeld
ISBN-10: 3865324169
ISBN-13: 9783865324160

© Detlef Knut, Düsseldorf 2014

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Martin Schüller: Kunstblut

Martin Schüller: Kunstblut

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„Kunstblut“ ist der Debütroman des Kölner Schriftstellers Martin Schüller. Dieser Roman wurde vom Verlag neu aufgelegt. Viel bekannter von Schüller sind mittlerweile seine Allgäu-Krimis, die in Garmisch-Patenkirchen beheimatet spielen, und nach dem Debüt entstanden sind. Zur Zeit des Entstehens dieses Romans hatte Schüller noch nicht das Allgäu für sich entdeckt.

„Kunstblut“ spielt in Düsseldorf, und wie der Name erahnen lässt, in der Szene der Künstler und Kunstakademie. Protagonist ist Jo Kant, der beste und eleganteste Privatdetektiv der Stadt. In dieser Funktion beschattet er einen Mann – vermeintlicher Ehebruch, lukrativ für Detektive – und sitzt in seinem Auto vor einem Bürokomplex. Dann wird er plötzlich von Schüssen und klirrendem Glas aus seinen Gedanken gerissen. Eins, zwei, haste nicht gesehen, hat sich ein Mann in sein Auto auf den Beifahrersitz gesetzt und hält ihm eine Knarre unter die Nase. Damit bewegt er Jo zu einer Fahrt nach Frankfurt und erfährt, dass dieser ihn beschattet hatte und deshalb nicht gerade zufällig vor dem Bürohaus stand, als er überfallen wurde. Rasant geht es durch Düsseldorf in Richtung Köln und daran vorbei. Jo Kant hatte eigentlich nichts Spektakuläres erwartet. Doch ihm war natürlich klar, dass sich der Mann auf der Flucht befand. Dessen Geschäftspartner ist ermordet worden. Kants Freunde bei der Polizei bleibt nicht verborgen, dass er mit dem vermeintlichen Täter zu tun hatte. Aber Kant kann sich nach dem Gespräch während der Autofahrt nicht vorstellen, dass sein Fahrgast der Mörder sein soll. Doch dann wird dieser in Frankfurt tot aufgefunden.

So rasant wie die Autofahrt geht es auch in diesem Krimi zur Sache. Ein Verdächtiger nach dem anderen wird präsentiert. Wichtige Figuren tragen die Eigenschaften einiger zeitgenössischer Persönlichkeiten aus Düsseldorfs Kunstszene. Und die japanische Mafia ist schließlich auch mit von der Partie.

Ein spannender und sehr unterhaltsamer Detektivroman, dem das Debüt nicht anzumerken ist. Mit Witz und Humor stupst Martin Schüller seine Leser in eine Szenerie, die möglicherweise auch nur mit einem zwinkernden Auge zu erfahren ist.

Schüller, Martin
Kunstblut
emons, Köln
ISBN 9783897052895

© Detlef Knut, Düsseldorf 2014
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Richard Leymon: Der Geist

Richard Leymon: Der Geist

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Dr. Dalton veranstaltet bei sich zu Hause eine kleine Party für einige ihrer Studenten. Dass die jungen Leute sich mit dem Ouija-Brett vergnügen wollen, hält sie für keine gute Idee, lässt es aber zu. Tatsächlich kann der Kontakt zu einem Geist, der sich Butler nennt, hergestellt werden. Er weiß von einem Schatz in den Bergen. Und er beweist seine Glaubwürdigkeit auch gleich noch auf anschauliche Weise. Als ein alter Freund Coreen Daltons überraschend auftaucht, nutzen die Studenten die Gelegenheit, das Brett zu stehlen. Sie alle können das versprochene Geld gut gebrauchen und wollen sich auf den Weg machen, es zu holen.

Als Coreen mitbekommt, dass Lana, Howard, Keith, Doris, Glen und Angela sich auf die Reise gemacht haben, beschließt sie ihnen zusammen mit Chad, mit dem sie die Nacht verbracht hat, zu folgen. Chad hat während seiner Abwesenheit reichlich Erfahrung mit dem Leben in der Wildnis sammeln können. Dass die Studenten inzwischen zur Zielscheibe eines nackten Irren geworden sein, kann sie nicht ahnen. Dass sie in absehbarer Zeit sein Opfer sein wird, und Chad es nicht gelingt, sie vor ihm zu beschützen, ebenfalls nicht.

Die Geschichte wirkt sehr konstruiert. Lana, Howard, Keith, Doris, Glen, Angela sind recht naiv dargestellt. Sie wären sonst auch kaum in die Lage gekommen, in die sie sich hineinmanövriert haben. Chad und Coreen sind nicht besser. Das Gänsehautgefühl bleibt aus, weil alles so unglaubwürdig und schwachsinnig erscheint. Geldgier und Abenteuerlust sind die Motive für die jungen Leute, sich der bedrohlichen Lage weiter auszusetzen.

Tatsache ist, ich habe das Buch zu Ende gelesen. Irgendwie hatte es auch was. Und schließlich wollte ich wissen, ob der Schatz tatsächlich existiert und wie das Ganze ausgeht. Wer überlebt und wer dahingemetzelt wird. Tatsächlich dreht der Autor am Ende noch einmal so richtig auf. Da läuft das Blut in Strömen. Das ist nur auszuhalten, indem man die schlimmsten Passagen einfach nicht mitliest.

Rezension von Heike Rau

Richard Leymon
Der Geist
512 Seiten, gebunden
Wilhelm Heyne Verlag
ISBN-10: 3453676491
ISBN-13: 978-3453676497
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