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Unentschlossen

Unentschlossen

Benjamin Kunkel gilt als neuer Shootingstar der New Yorker Literaturszene. Erst 28 Jahre alt, hat er im vergangenen Jahr seinen ersten Roman vorgelegt, der ihm sogleich die Begeisterung und Zustimmung seiner LeserInnen einbrachte.
In einer unglaublich witzigen, teils komischen, immer aber sprühend vor Ideen und Geistesblitzen erleuchteten Darstellung, erzählt er uns die Geschichte von Dwight Wilmerding.

Dwight ist gleichaltrig mit dem Autor. Er wohnt in New York in einer WG, arbeitet bei einem Pharmaunternehmen und steht kurz vor der Entlassung. Ursprünglich hatte er Philosophie studiert. Er ist ein Looser – oder Hangertyp, einer, der vor sich hintrödelnd seinen philosophischen Gedanken über das Leben, insbesondere das eigene, nachhängt. In Anlehnung an den Philosophen Heidegger hat er einen Gedankenspender, Otto Knittel, bei dem er über den
Gebrauch der Freiheit zu seinen Nachdenklichkeiten gelangt. Daneben entdeckt er den Begriff für die Krankheit Indecision, einen mit dem Ausdruck Unentschlossen nicht ausreichend gekennzeichneten Begriff für Entscheidungsunfähigkeit. Ein Freund bringt ihn auf die Idee, sich als Proband für das Mittel Abulinix zur Verfügung zu stellen, ein Mittel gegen eben jene Unentschlossenheit.
Er entschließt sich, vor einem geplanten Klassentreffen nach Ecuador zu fliegen, um seine Klassenkameradin Natascha zu treffen, die er sehr mochte.
Schließlich landet er mit einer Freundin von Natascha im Dschungel von Ecuador und beginnt eine abenteuerliche Selbstfindungsreise.
Es sind eine Menge Verwicklungen, denen er sich ausgesetzt sieht. Z.T. macht er seine Erfahrungen unter Drogen. Eine inzestuöse und schwierige Liebe zu seiner Schwester, eine eher kumpelhafte zum Vater und zu der ausgeflippten Mutter runden das Durcheinander seines Lebens und das Bild seiner Herkunft ab.
In einem unentwegten Gedankenstrom beobachtet er sich und die Mitwelt. Seine Beobachtungen sind höchst amüsant und geistreich.

Der philosophische Höhepunkt der Einsichten gipfelt schließlich in der Erkenntnis, sich der eigenen Mittelmäßigkeit zu stellen.
Es gibt nach allerhand Abenteuern sogar ein fröhliches Happyend.

Zwar ist dieser Dwight ein Neurotiker. Die Erzählung aber ist leicht und unbeschwert. Beruf, Reisen, Wohnungs -und Geldprobleme: für alles gibt es Dank der Jugend von Dwight eine Lösung.
Diese Leichtigkeit und dieses In- den- Tag -hinein- Agieren neben den tiefsinnigen Gedanken über das Leben, die Eltern, die Schwester und viele andere machen das Buch äußerst liebens – und lesenswert. Mich hat die Gedankenfülle und der Sprachreichtum begeistert.

Ich kann das Buch nur jedem jungen und jung gebliebenen Leser empfehlen!

Bejmanin Kunkal
Unentschlossen
Ein wunderbarer und anspruchsvoller Entwicklungsroman unserer Zeit
ISBN:3827006805
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