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Vampyr

Vampyr

Glen Beag, Schottische Highlands 1727.
Catherine hat keine Wahl. Sie muss Martáinn warnen, soll der Attentäter sein Ziel nicht erreichen. Um nicht entdeckt zu werden, flieht sie. Doch dann ist der Attentäter hinter ihr her. Ohne die Hilfe eines Clanskriegers wäre sie nun tot. Zu ihrem Erstaunen geht Hauptmann Farrell, Mitglied der Burgwache, jedoch davon aus, dass sie selbst den Attentäter ermordet hat. Der Clanskrieger war demnach keiner von seinen Männern.

Catherine muss Farrell zur Burg folgen. Der Fremde, der ein Hintermann des Anschlages sein könnte, kann nur dort zu finden sein. Catherine ist davon nicht begeistert. Um keinen Preis, möchte sie das der Earl erfährt, dass sie wieder hier ist. So verkleidet sich die junge Frau und tritt als Bursche in Hauptmann Farrells Dienste.

Bei ihren Nachforschungen gerät sie an zwei Jungen, die sich mit ihr anlegen. Doch mit Hilfe einer seltsamen Kreatur übersteht sie diese Demütigung. Daeron ap Fealan, der Catherine schon bei der ersten flüchtigen Begegnung erkannt hat, bringt die Verletzte in seine Räumlichkeiten. Damit Daeron sie nicht an den Earl verrät, muss sie nun bei ihm bleiben und sein „Bursche“ werden.

Eine Begegnung mit Martáinn ist natürlich unausweichlich. Und sofort entflammen die alten Gefühle wieder. Endlich erfährt Catherine, was hinter den Burgmauern vorgeht. Als sie Farrell eine Nachricht überbringen will, begegnet sie wieder dieser seltsamen Kreatur. Sie sucht Zuflucht in Farrells Schlafzimmer, der nicht da ist. Als Fenster und die Tür versperrt sind, versucht die Kreatur durch den Kamin zu ihr zu gelangen. Catherine gerät in Panik. Doch alles wird noch viel schlimmer, als sie die wahre Identität des Untieres erfährt.

Eine alte Legende um eine Hexe und der damit verbundene Aberglaube schaffen in diesem Buch eine ungewöhnliche Stimmung, der man sich nicht entziehen kann. In welche Geschichte Catherine da hineingerät, liegt jenseits von Gut und Böse. Sie wird hineingezogen in den Machtkampf der herrschenden Familie, der mit unlauteren Mitteln ausgefochten wird. Dafür steigen sogar Tote wieder aus dem Grab. Die Geschichte ist dementsprechend gruselig, furchteinflößend und beängstigend. Auch die Kulisse ist einzigartig und verstärkt diese Gefühle noch. Alles passt wunderbar zusammen. Es ist ein Buch, das sicher alle begeistert, die Dark Fantasy mögen und den Mythos, der zu Vampiren gehört.
Auch vom Schreibstil her gefällt das Buch gut. Man kann der Autorin wunderbar folgen. Ihre Geschichte ist nicht abgedroschen wie manch anderer Vampir-Roman, sondern einzigartig und außergewöhnlich.

Über die Autorin:
Brigitte Melzer wurde 1971 geboren. Sie kam über Fantasy-Rollenspiele zum Schreiben. Ihr erster Roman „Whisper – Königin der Diebe“ gehörte zu den drei besten Manuskripten, die für den Wolfgang-Hohlbein-Preis 2003 eingeschickt wurden. Brigitte Melzer lebt in München. www.brigitte-melzer.de

Rezension von Heike Rau

Brigitte Melzer
Vampyr
272 Seiten, gebunden
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN-10: 3-8000-5268-7
ISBN-13: 978-8000-5268-4
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