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Schlagwort: Computerspiel

Emma Clayton: Die goldenen Türme

Emma Clayton: Die goldenen Türme

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Ellie ist es gelungen, mit einem Pod-Fighter von der Raumstation im Orbit zusammen mit ihrem Kapuzineräffchen zu fliehen. Mal Gorman ist entrüstet. Nie hätte er dem Mädchen so etwas zugetraut. Er ordnet an, dass Ellie und das Äffchen getötet werden. Elli darf keine Gelegenheit bekommen, mit jemanden zu sprechen. Schließlich ist sie eine Mitwisserin. Außerdem ist die Gefahr zu groß, dass sie auch noch hinter das Geheimnis kommt.
Ellie ist auf dem Weg nach London. Hier lebt ihre Familie. Es scheint, dass sie ihren Verfolgern gewachsen ist, sie schüttelt diese immer wieder ab. Doch dann wir ihr Pod-Fighter abgeschossen. Elli und das Kapuzineräffchen überleben. Mal Gorman gelingt es nicht das Mädchen, das über seltsame übernatürliche Kräfte verfügt, zu töten. Und doch bricht Mal Gorman ihren Willen, indem er damit droht, ihre Familie umzubringen. Zu ihrem Entsetzen offenbart er ihr, dass sie bald neue Freunde haben wird, weil er beabsichtigt, noch weitere Kinder zu entführen.

Die Eltern glauben, Ellie sei tot. Ihr Zwillingsbruder Mika aber weiß, dass Ellie lebt. Er hat es im Gefühl. Er hat die Gefahr gespürt, in der Ellie bei ihrer Flucht war. Mikas Leben ist von Regeln bestimmt. Seit der Tierpest leben die Menschen hinter einen großen Mauer. Jeder Tag ist ein Überlebenskampf. Die Kinder sind kaum leistungsfähig. Die Ernährung ist mangelhaft. Mika zeigt Verhaltensauffälligkeiten, außerdem wird er von Albträumen und Visionen geplagt. Dem neuen Fit-Mix zur Behebung von Mangelerscheinungen steht er misstrauisch gegenüber. So wird er gezwungen, das Getränk zu sich zu nehmen. Nur seiner Psychologin kann er sich anvertrauen. Sie ist die Einzige, die ihn versteht. Ablenkung im Alltag bringt ein für die Kinder interessantes Spiel. Doch sie werden zu Konkurrenten, als ein Wettbewerb ausgetragen wird. Es werden interessante Gewinne in Aussicht gestellt. Bald stellt sich raus, dass der Zweck des Spiels ein ganz anderer ist.

Das Buch beginnt sehr spannend mit einer Verfolgungsjagd. Schon auf den ersten Seiten entwickelt man also ein Interesse am Buch und wird auch später nicht enttäuscht. Die Autorin beweist sehr viel Fantasie, auch was die Kulisse betrifft, vor der die Geschichte spielt. Es ist ein sehr dramatisches Szenario, das nach und nach aufgebaut wird. Die Menschheit wird manipuliert und getäuscht von einzelnen Personen, ohne es zu bemerken und ohne Misstrauen zu entwickeln. Erst die Kinder und hier insbesondere Mika und Ellie stellen dieses Weltbild infrage. Damit geraten sie in größte Gefahr, denn mit ihren Gegnern ist nicht zu spaßen. Mal Gorman ist ein gewissenloser, egoistischer und gewaltbereiter Mann mit sehr viel Macht. Und so wird die Handlung immer dramatischer. Die Geschichte ist gut gemacht, auch wenn man hin und wieder das Gefühl hat, dass sie zu lang ist. Es gibt einige Durststrecken zwischendurch, die aber zum Glück dann wieder von spannenden Szenen abgefangen werden oder von neuen Details, die neugierig machen. Auch der Schreibstil der Autorin rettet über die Längen hinweg. Das Buch liest sich flüssig. Das Thema im Hintergrund steckt man nicht so leicht weg. Die Geschichte stimmt nachdenklich. Das ist gut, denn so bleibt etwas vom Buch zurück.

Rezension von Heike Rau

Emma Clayton
Die goldenen Türme
Aus dem Englischen von Wolfram Ströle
508 Seiten, gebunden
ab 11 Jahren
Ravensburger Buchverlag
ISBN-10: 3473347396
ISBN-13: 978-3473347391