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Schlagwort: Einbruch

Dora Heldt: Böse Leute

Dora Heldt: Böse Leute

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Immer wieder wird in Häuser älterer Frauen eingebrochen. Gestohlen wird gar nicht mal viel. Aber Unordnung wird angerichtet. Keine der alleinstehenden Frauen fühlt sich mehr sich in ihrem Haus. Vielleicht sollte man doch verkaufen! Zumal die Polizei ratlos ist und einfach nicht vorwärts kommt.
Der ehemalige Revierleiter Hauptkommissar Karl Sönnigsen kann da gar nicht zuschauen. Obwohl er nun in Rente ist, bietet er seine Hilfe an … und wird abgewiesen. Sein Nachfolger Peter Runge kann ihn nicht leiden. Dann muss Karl eben auf eigene Faust handeln. Seine Freund Onno und seine Chorschwestern Inge und Charlotte werden mit ins Boot geholt. Es gestaltet sich etwas schwierig, da Onnos Tochter Maren Thiele Polizeiobermeisterin ist, und gerade wieder nach Sylt gekommen ist. Auch sie will nicht über die Einbruchsserie sprechen. So halten die vier Rentner weiter die Augen und Ohren offen und Karl stiftet alle schließlich zu einem sehr abenteuerlichen Schachzug an.

Was für ein Spaß! Der Krimi ist mit sehr viel Humor geschrieben und daher ausgesprochen unterhaltsam. Die alten Leutchen tun sich zusammen, um wieder in Sicherheit leben zu können. Sie können es nicht mit ansehen, wie ein Einbruch nach dem nächsten geschieht. Da erfährt man auch viel vom Privatleben. Es ist lustig zu sehen, wie Onno es einschätzt, in seinem Alter nun wieder ein „Kind“ zuhause zu haben. Dabei ist Maren eine erwachsene Frau, die weiß, was sie will und was sie nicht will. Außer bei den Männern, denn da begegnet ihr einer von dem sie nicht weiß, ob sie ihn will oder nicht. Mit dem sie aber zusammenarbeiten muss. Die Autorin schaut also auf Details und lässt auch so manches Klischee einfließen, das Alter betreffen. Und der Fall selbst ist auch ganz spannend und dem Täter nicht so leicht auf die Spur zu kommen. So erklärt sich, dass die Polizei so lange im Dunkeln tappt.

Rezension von Heike Rau

Dora Heldt
Böse Leute
Kriminalroman
448 Seiten, Klappenbroschur
Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423260874
ISBN-13: 978-3423260879
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Richard Stark: Der Gewinner geht leer aus

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Parker hat gerade einen Kopfgeldjäger, der auf ihn angesetzt war, aus dem Weg geräumt, da ruft Frank Elkins an. Er und sein Partner Ralph Wiss haben eine Entdeckung gemacht, die Parker interessieren könnte. Also findet an einem neutralen Ort ein Treffen statt. Es geht um Paxton Marino. Der steinreiche Computertyp hat ein interessantes Anwesen in Montana, eine abgelegene Jagdhütte mit 21 Zimmern und einem Geheimversteck. Elkins und Wiss kennen das Haus von einem Einbruch. Allerdings ging einiges schief. Ein zweiter Anlauf könnte aber lohnenswert sein, da Paxton Marino neben diversen Wertgegenständen auch noch etwas anderes besitzt, nämliche eine versteckte Kunstgalerie im Keller. Drei der Bilder haben die Ganoven erkannt, sie haben diese schon mal gestohlen und wissen um den Wert. Natürlich ist es schwer, in so ein abgesichertes Haus hineinzukommen. Aber Larry Lloyd wird mit ins Boot geholt. Von Massachusetts aus wird er mit seinem Computer ein wenig zaubern und die gemachten Sicherheitsvorkehrungen aushebeln.
Parker hat nichts anderes laufen, wenn man mal davon absieht, dass ein toter Kopfgeldjäger beiseite geschafft werden und dem Auftraggeber die Hölle heiß gemacht werden muss. Zuhause sollte er sich auch nicht unbedingt aufhalten, vielleicht ist noch jemand hinter ihm her. Also wird ein Plan entworfen und die Gegend ausspioniert.

Der beste Plan nützt jedoch nichts, wenn immer wieder jemand kommt, der ihn durcheinanderwirbelt. So war das immer und so wird es immer sein. Von allen Seiten bekommt Parker Gegenwind. Da ist der erfolglose Kopfgeldjäger noch das geringste Problem. Als Leser erwartet man, als Fan von Parker, eine turbulente Handlung und wird nicht enttäuscht. Für Parker, der ein Perfektionist ist, hört hier der Spaß allerdings auf. Es wird Tote geben. Aber nicht mal morden kann Parker in Ruhe. Immer wieder kommt etwas dazwischen. Es sind die unbeeinflussbaren Faktoren, die Parkers Pläne immer wieder durcheinanderbringen. Und so wird der Leser von vielen spannenden Wendungen überrascht. Die Lage wird immer komplizierter und man darf ordentlich mitfiebern. Dabei geht es die meiste Zeit um die Vorbereitung des Einbruchs.
Der Krimi ist gut gemacht, wohlüberlegt, mit perfektem Spannungsbogen und einem Helden, der begeistert, obwohl er skrupellos ist und über Leichen geht. Aber eben nur, wenn es sein muss.

Rezension von Heike Rau

Richard Stark
Der Gewinner geht leer aus
Aus dem Amerikanischen von Dirk van Gunsteren
283 Seiten, Klappenbroschur
Paul Zsolnay Verlag
ISBN-10: 3552054979
ISBN-13: 978-3552054974