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Schlagwort: Ex-Agent

Marlies Ferber: Null-Null-Siebzig – Operation Eaglehurst

Marlies Ferber: Null-Null-Siebzig – Operation Eaglehurst

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James Gerald, ehemaliger Geheimagent beim SIS, ist längst im Ruhestand. In das Seniorenheim Eaglehurst in Hastings ist er aufgrund seines Alters aber nicht eingezogen. Er ist noch ganz gut in Schuss, auch wenn er nach einer schweren, aber nun überstanden Grippe in diesem Winter noch ein wenig wacklig auf den Beinen ist und einen Arm als Stütze benötigt.

Gleich am ersten Tag seines Aufenthalts stirbt Thomas Maddison beim Bingo. Er folgt damit William Morat nach, der vor drei Wochen auch ganz plötzlich starb. Wegen ihm ist James hier. Er glaubt nicht an einen natürlichen Tod, sondern nimmt an, dass sein Freund vergiftet wurde. Aber es gibt noch mehr Ungereimtheiten. William Morats Tochter wusste nicht einmal, dass ihr Vater sich in ein Seniorenheim zurückgezogen hatte. Was hatte William also vor?
Die Obduktion, die James veranlasst hat, ergibt, dass William zu viel seines Herzmedikaments genommen hatte. James glaubt nicht, dass William die Tabletten doppelt genommen haben könnte.

Das Auskundschaften des Altenheimes ist nicht so einfach, wenn man auf Hilfe angewiesen ist. Als Mrs Sheila Humphrey, James Nachbarin aus London und ehemalige Kollegin, endlich den Rollator bringt, ändert sich das. Das Gefährt ist zudem mit Navigationsgerät und einer Vorrichtung ausgestattet, die es möglich macht, Reizgas zu versprühen.
Die Ermittlungsarbeiten gestalten sich schwieriger als gedacht. Doch nach und nach kommt James einer Sache auf die Spur, die er kaum glauben kann.

Ein 70-jähriger Ex-Agent mit Rollator geht in diesem Buch auf Verbrecherjagd.
Man kann sich leicht ausrechnen, dass der Krimi ein wenig anders ist, als andere. Der Schreibstil der Autorin gefällt gut und erinnert an alte englische Kriminalfälle. James Gerald als Figur hat etwas von Miss Marple, aber auch etwas von James Bond. Hilfe, wenn auch manchmal ungebetene, erhält er von der unwesentlich jüngeren und sehr resoluten Mrs Sheila Humphrey. Die beiden bilden ein kurioses Team. Und ein Seniorenheim, in dem es mehr als gemütlich zugeht, und eigentlich nie irgendwas passiert, ist auch mal etwas anderes. Es sind besonders die lebendigen Details, die diese Kulisse wirken lassen wie ein Bühnenbild.

Es ist ein Vergnügen, diesen Krimi zu lesen. Er ist spannend, und durch diesen immer wieder einfließenden trockenen Humor auch sehr amüsant. Man wird gut unterhalten. Der Fall ist zudem viel komplexer, als zunächst angenommen, so dass sich James Gerald ganz schön ins Zeug legen muss. Gute Detektivarbeit ist hier gefragt. Besonders schön zu lesen, sind hier seine Streitgespräche mit Sheila Humphrey. Es gibt viele spannende Wendungen und das Ende ist eine echte Überraschung.

Rezension von Heike Rau

Marlies Ferber
Null-Null-Siebzig – Operation Eaglehurst
Kriminalroman
272 Seiten, broschiert
Dtv – Deutscher Taschenbuchverlag
ISBN-10: 3423213450
ISBN-13: 978-3423213455
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