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Schlagwort: Kindergeschichte

Gabriele Rittig und Gabriel Cortina: Die Geschwister Flederzisch und der Nachtkristall

Gabriele Rittig und Gabriel Cortina: Die Geschwister Flederzisch und der Nachtkristall

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Familie Flederzisch lebt im Schattenreich. Schon seit Generationen ist sie für die Verteilung der Post zuständig, vom Vampir bis zum Werwolf. Das Erstaunen ist groß, als Fürst Drullala alle Familienmitglieder in seine Gruft bestellt, denn das hat es noch nie gegeben. Was der Herr des Schattenreiches wohl will? Möglicherweise hat er zu seinem fünfhundertsten Bisstagsfest viele Einladungen zu verschicken, denken sich die Geschwister Oskar, Poldi und Hanni. Aber darum geht es nicht, sondern um einen gefährlichen Botenflug. Es wird befürchtet, dass der Brief von dunklen Mächten abgefangen werden könnte.

Ausgerechnet Oskar soll den Brief überbringen. Dabei ist Poldi doch viel stärker, während Hanni schneller ist. Aber Graf Drullala braucht den schlausten Boten. Oskar und Hanni sollen ihren Bruder aber begleiten. Das hört sich nach einem gefährlichen Abenteuer an, zumal nach überbrachter Botschaft ein Paket zurückgebracht werden muss, dessen Inhalt wichtig ist für das Fortbestehen des Schattenreiches. Es muss noch vor der Bisstagsfeier eintreffen. Vater und Mutter Flederzisch sind ein bisschen beunruhigt. Aber die Kinder nehmen die Herausforderung an. Und so machen sie sich auf zur Wetterhexe Gundula Grausam, die in den Nebelsümpfen wohnt.

Was für eine spannende und etwas unheimliche Geschichte! Ich bin begeistert vom fantasievollen Schreibstil der Autorin. Ja, das Buch macht nicht nur Kindern Spaß, sondern auch der vorlesenden Person. Für Erstleser ist es perfekt, denn der Text lässt sich gut lesen und es gibt viele Bilder, die filmreif sind, und oftmals eine ganze Buchseite ausfüllen.

Das Schattenreich mit seinem Gruselschloss Krummturm ist perfekt als Kulisse. Dass man die Sonne hier kaum sieht, verstärkt die unheimliche Atmosphäre. Damit sich niemand zu sehr gruseln muss und das Gänsehautgefühl auch mal kurz vergeht, gibt es viele lustige Szenen. Und natürlich werden bei der Wortwahl, den Vorstellungen entsprechend, einige gängige Klischees bedient.

Die Figuren sind ebenfalls perfekt ausgesucht. Wir begegnen nicht nur Graf Drullala, der der Bruder von Graf Dracula ist, und Wetterhexe Gundula, sondern beispielsweise auch Ritter Kunibert Kopflos. Die Fledermauskinder Oskar, Poldi und Hanni sind ein tolles Team, aber ob sie diesem Auftrag gewachsen sind, muss sich erst noch zeigen. Und so geht es in diesem Kinderbuch auch um Mut, Geschick, Vertrauen und Zusammenhalt.

Rezension von Heike Rau

Gabriele Rittig und Gabriel Cortina
Die Geschwister Flederzisch und der Nachtkristall
64 Seiten, ab 7 Jahren
‎G&G Verlag, September 2025
ISBN-10: 3707426890
ISBN-13: 978-3707426892
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Guido van Genechten: Das Mädchen und das Pony

Guido van Genechten: Das Mädchen und das Pony

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Das Pony steht ganz allein auf der Wiese. Es hat Gras zum Fressen und jeden Tag frisches Wasser. Es hat auch einen kleinen gemütlichen Stall. Aber es ist nicht zu übersehen, das Pony steht ganz allein und es sieht nicht gerade sehr glücklich aus.

Dem kleinen Mädchen, das an der Weide mit seinem Opa verbeikommt, fällt sofort auf, dass das Pony sehr traurig guckt. Also pflückt es etwas Gras und füttert das Tier vorsichtig damit. Und dann streichelt es ganz sanft die Nase des Ponys, was es sich natürlich gerne gefallen lässt.

Als das Mädchen mit seinem Opa weitermuss, verspricht es, bald wiederzukommen. Es hält sich daran, kommt jeden Tag und so entsteht langsam eine Freundschaft.

Das Buch ist sehr hübsch anzusehen. Es ist mit niedlichen, farbenfrohen Zeichnungen versehen. So, wie Kinder sie gerne betrachten. Es gibt außerdem viel zu entdecken. So sind zum Beispiel einige Marienkäfer im Gras zu sehen und ein Vogel beobachte hin und wieder die Szenerie.

Die dazugehörige Geschichte wird in wenigen Worten, aber sehr schön und kindgerecht erzählt. Die Einsamkeit des Ponys, das allein auf der Weide steht, und die wachsende Freundschaft mit den Mädchen lassen sich ohnehin sehr gut anhand der Bilder nachvollziehen. Dabei ist besonders schön zu sehen, wie das Pony wieder fröhlicher wird und bald mit guter Laune auf der Weide herumspringt.

Das Buch hat ein schönes großes Format. So ist reichlich Platz für die Zeichnungen und das Betrachten macht Spaß. Gedacht ist das Buch für Kinder ab fünf Jahren.

Kinder, die sich für Ponys interessieren, werden das Buch sehr mögen. Es ist eine ruhige Geschichte, die sich auch gut zum Vorlesen eignet, um den Tag ausklingen zu lassen. Durch die deutliche Bildsprache können es die Kinder dann auch gut immer wieder allein ansehen. Es könnte das Lieblingsbuch werden!

Rezension von Heike Rau

Guido van Genechten
Das Mädchen und das Pony
32 Seiten, gebunden
Lingen Verlag
ISBN-10: 394513644X
ISBN-13: 978-3945136447
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Sebastian Loth: Der Fuchs, der keine Gänse beißen wollte

Sebastian Loth: Der Fuchs, der keine Gänse beißen wollte

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Eines Tages erzählt die Mama dem kleinen Jakob von den Gänsen. Zwar ist Jakob noch ein kleiner Fuchs, aber er soll wissen, dass große Füchse Gänse fressen. Und auf dem Weg zum großen Fuchs muss Jakob nun endlich beginnen, sich sein Futter selbst zu suchen Das Problem ist nur, dass Gänse Jakob überhaupt nicht schmecken. Zäh und trocken und pelzig schmeckt so eine Gans. Diese Erfahrung hat er schon gemacht, als er im Sommer mit einer kleinen Gans Fangen gespielt und sie dabei, natürlich aus Versehen, leicht gebissen hatte.
So lässt Jakob es sich im Wald weiter gutgehen, bis dann doch irgendwann der Hunger kommt. Erst ganz wenig, dann immer dringlicher. Jakob fragt die Schnecke, was er essen kann. Aber die vorgeschlagenen Mirabellen haben harte Kerne, an denen man sich die Zähne ausbeißen kann. So geht es weiter. Brombeeren, Blaubeeren und Himbeeren sind auch nicht das Richtige. Mit Hilfe eines Schmetterlings findet Jakob dann doch noch etwas, das schmeckt. Ein wirklich leckerer Ersatz für Gänse und kein bisschen tierisch …

Es ist ein etwas anderes Kinderbuch. Es hebt sich ab aus der Masse an Neuerscheinungen. Das betrifft die fantasievolle Geschichte mit ihren vielen Dialogen und auch die Zeichnungen, die in einem außergewöhnlichen Stil, scheinbar ohne Wert auf Details zu legen und dennoch ausdrucksstark, zu Papier gebracht worden sind. Das Buch ist nach meiner Meinung insbesondere für Kindergartenkinder geeignet. Die Geschichte ist überraschend und aufschlussreich und endet ganz anders, als man es sich je vorstellen könnte. Der kleine Fuchs entscheidet eben selbst, was er essen mag und weicht damit von der Tradition ab. Das geschmackliche Erlebnis, das ihm dadurch zuteilwird, können Kinder mit einem vegetarischen, obwohl er Gänse in einer Wortspielerei enthält, Brotaufstrich nachvollziehen.

Rezension von Heike Rau

Sebastian Loth
Der Fuchs, der keine Gänse beißen wollte
32 Seiten, gebunden
Lappan Verlag
ISBN-10: 3830312377
ISBN-13: 978-3830312376
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