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Schlagwort: Künstlermilieu

Barbara Honigmann: Bilder von A.

Barbara Honigmann: Bilder von A.

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Eine Liebe in Zeiten gesellschaftlichen Wandels.

Die Malerin und Schriftstellerin Barbara Honigmann hat eine intensive und exklusive Liebesgeschichte geschrieben. Sie erzählt die Geschichte ihrer großen Liebe zu dem Regisseur A., der unschwer als Adolf Dresen zu erkennen ist. Er war 1975 Regisseur am Deutschen Theater Berlin und sie Dramaturgieassistentin.

Beflügelt vom Gleichklang ihrer Empfindungen über Poesie, über Kleist und beim Betrachten der Bilder Caspar David Friedrichs bis hin zu den Eindrücken des Theaterlebens in der ehemaligen DDR ist der Roman eine Geschichte von Glück, Gemeinsamkeit, Euphorie, seltener Harmonie und einer fast traumhaften Entrückung. Lernt B. doch zusammen mit A., sich der Theaterluft- und Lust zu nähern, in der es so viel zu entdecken gibt. Glücklich ist der Beginn dieser großen Liebe, die jedoch zuletzt in Unverständnis und fast Gleichgültigkeit übergeht. Der Wechsel von innigem Einvernehmen und späterer Trennung bei gleichzeitigem Missverstehen zeigt einmal mehr die Vergänglichkeit von Liebe. Ungewöhnlich waren die Vorzeichen der Affäre, die eng mit der Geschichte der ehemaligen DDR verbunden ist. Marxismus, Kommunismus, Atheismus und die Hoffnung auf gesellschaftliche Veränderungen bei gleichzeitiger Enttäuschung über das wahre Gesicht des so gepriesenen Sozialismus beflügelten das Leben der Liebenden.

Der egomanische Mann hat Frau und Kind und wechselt häufig die Theaterorte, als er mit der jungen Barbara eine Beziehung eingeht. Sie geht eng mit der geistig-seelischen Entwicklung beider Protagonisten einher. Die symbiotische Beziehung bei zwei äußerst eigenwilligen Individuen mit 15 Jahren Altersunterschied konnte nicht von Dauer sein.

Barbara Honigmann ist eine Suchende in Sachen Liebe, wie man schon in ihrem Roman „Eine Liebe aus nichts“ nachlesen kann. Sie ist deutsch-jüdischer Abstammung und hat als lebenslängliches Trauma die Suche nach der eigenen Identität in ihre Werke einfließen lassen. So endet auch diese Geschichte bei der Suche nach ihren jüdischen Wurzeln.

Ihre Sprache bezaubert mit Tiefenschärfe, mit der sie ihre Blicke auf den Mann und die Welt richtet. Einfühlsam und feinfühlig bleibt sie in einer Sphäre der Diskretion, die den literarischen Wert ihrer Ausführungen erhöht.

Nachfühlbar und warmherzig entwickelt sie ihre Geschichte mit einer Spontaneität, die anrührt und ein Gefühl für die Theaterwelt der siebziger Jahre spürbar werden lässt.

Sehr lesenswert!

Barbara Honigmann
Bilder von A.
144 Seiten, gebunden
Carl Hanser Verlag, Juli 2011
ISBN-10: 3446237429
ISBN-13: 978-3446237421
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