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Schlagwort: Respekt

Ursula Dubosarsky: Nicht jetzt, niemals

Ursula Dubosarsky: Nicht jetzt, niemals

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Elf Mädchen sind in der Klasse von Miss Renshaw. An einem denkwürdigen Tag geht die Lehrerin mit den Kindern in den Ena Thompson Memorial Garden, um ihnen über den Tod nachzudenken. Die Mädchen glauben aber vielmehr, sie wolle den Gärtner besuchen. Miss Renshaw scheint beeindruckt von ihm, auch weil er ein Dichter ist. Sie glaubt, dass auch die Mädchen Gedichte schreiben können. Der Garten vermittelt zumindest die perfekte Stimmung dafür. Und sie stellt den Kinder Morgan vor, der die Schülerinnen ein Stück weit anleiten kann. Die Mädchen sollen niemandem von den Treffen mit dem Gärtner erzählen. Nicht den Eltern, nicht anderen Lehrern. „Nicht jetzt, niemals“. Es ist ein Geheimnis.

So gehen die Mädchen mit ihrer Lehrerin und dem Gärtner an einen geheimen Ort. Es ist eine Höhle, in der sich Höhlenmalerei finden lassen soll. Sie liegt an der felsigen Küste. Den Mädchen gefällt es nicht in der Höhle, es ist ein unheimlicher Ort. Die Faszination ihrer Lehrerin können sie nicht teilen. So geht die kleine Gruppe Mädchen ohne Erlaubnis wieder hinaus. Miss Renshaw und der Gärtner lassen auf sich warten. Niemand von den Mädchen will wieder hinein in die Dunkelheit, um nach den beiden zu sehen. Als die Flut kommt, gehen sie zurück in den Garten, warten vergebens und beschließen zur Schule zu laufen.
Dass Miss Renshaws fehlt, wird natürlich wenig später bemerkt. Doch von den Mädchen sagt niemand etwas. So lautete die Anweisung. Das Geheimnis aufzudecken, wagt keine. Und so bleibt Miss Renshaw verschwunden.

Die Geschichte, die in Australien im Jahre 1967 beginnt, ist eine Überraschung. Inhaltlich und auch stilistisch. Sie zeigt, welche Macht eine Lehrerin über ihre Schüler haben kann, wenn sie ihre Vorbildfunktion und das in sie gesetzte Vertrauen gnadenlos ausnutzt. Ihre vermeintliche Unfehlbarkeit als Respektsperson wird auch im Schreibstil widergespiegelt. Wie sie mit ihrer Beeinflussung die Kinder manipuliert, die dem nichts entgegenzusetzen haben, wird klar vermittelt, so dass man nachvollziehen kann, warum die Mädchen schweigen. Es ist hart, das zu lesen. Die Wirkung ist unbeschreiblich.

Fast gespenstig wirkt die Geschichte, unheimlich, fast schon verstörend, extrem. Der Preis, den die Mädchen für ihr Schweigen bezahlen, ist hoch und wird sie, das ist absehbar, ein Leben lang verfolgen. Im Verlauf des Romans wird die Spannung ständig gesteigert. Man weiß nicht so genau, was wirklich vorgeht, was die Lehrerin beabsichtigt, die sehr genau um ihre Macht weiß. Dass es eine Inszenierung ist, wird schnell klar. Doch zu welchem Zweck nicht. Das außergewöhnliche Buch ist sicherlich nicht nur für die Zielgruppe der Jungendlichen interessant, sondern auch für Erwachsene.

Rezension von Heike Rau

Ursula Dubosarsky
Nicht jetzt, niemals
143 Seiten, gebunden
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN-10: 3800056763
ISBN-13: 978-3800056767
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Andrea Lienhart: Respekt im Job

Andrea Lienhart: Respekt im Job

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Wenn das Betriebsklima nicht stimmt, bleibt die Freude an der Arbeit auf der Strecke. Durch einen Mangel an Wertschätzung und Respekt unter den Kollegen wird der Arbeitsablauf gestört. Sogar gesundheitliche Probleme unter den Mitarbeitern kann das mit sich bringen. Gute Arbeit kann so nicht geleistet werden und beruflicher Erfolg bleibt aus.

Die Autorin, Management Trainerin und Business Coach, macht zunächst eine Bestandsaufnahme und zeigt, vor welchen Schwierigkeiten Unternehmen hinsichtlich der Zusammenarbeit der Belegschaft stehen. Sie zeigt auf, wie der Umgang zwischen den Kollegen sich gestaltet und wie ein Mangel an Respekt sich auswirkt.

Wer das Buch zur Hand nimmt, erhofft sich Hilfe im beruflichen Alltag, wünscht sich von seinen Kollegen respektiert zu werden. Doch man muss zuerst auf sich selbst schauen. So geht es zunächst um den Respekt sich selbst gegenüber. Veränderung kann nicht nur von anderen ausgehen, auch man selbst hat die Möglichkeit Einfluss zu nehmen. Das eigene Verhalten zu analysieren, einmal zu schauen, wie man sich verhält, auch sich selbst gegenüber, kann hilfreich sein. Denn wie man auf andere wirkt, hat Einfluss auf das Miteinander. Die Autorin gibt hier Denkanstöße. Ihre Fragen helfen dabei, Klarheit zu schaffen, was letztendlich zu einer Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit führt.

Will man selbst respektvoll behandelt werden, setzt das natürlich voraus, dass man auch seinem Gegenüber Wertschätzung entgegenbringt. Das ist nicht immer leicht. Denn man arbeitet auch mit Menschen zusammen, die nicht gerade als angenehmen Zeitgenossen zu bezeichnen sind, für die Freundlichkeit möglicherweise ein Fremdwort ist. Aber auch hier zeigt die Autorin, das die Situation nicht eskalieren muss, wenn man Gelassenheit zeigen und andere auch einmal so akzeptieren kann, wie sie sind mit ihren Schwächen und Fehlern, wie man selbst. Man muss nicht alles persönlich nehmen.

Auch wer in einer Führungsposition arbeitet, muss sich Respekt erarbeiten und mit seinem Team einen entsprechenden Umgang pflegen. Auch hier geht es um Selbsteinschätzung und die daraus resultierenden möglichen Veränderungen. Anerkennung, Achtung, Rücksichtnahme und Gleichberechtigung sind wichtige Punkte. Auch der Umgang mit Lob und Kritik wird erläutert. Die Autorin führt auf, welche Möglichkeiten man in einer Führungsposition hat, die Mitarbeiter entsprechend zu motivieren, zu lenken und zu fördern, so dass die Zusammenarbeit klappt und von Erfolg gekrönt wird.

Das Buch ist vor allem auf Bürojobs ausgerichtet. Aber grundsätzliche Punkte sprechen jeden an. Gutes Benehmen sollte selbstverständlich sein. Und dazu gehört auch ein respektvoller Umgang mit jedem Kollegen im Team.
Die Realität sieht oft anders aus. Aber die Autorin ist überzeugt davon, dass sich das ändern lässt. Und damit kann man bei sich selbst beginnen. Das Buch gibt Anleitung dazu.

„Respekt im Job“ ist ein Arbeitsbuch. Die Mitarbeit des Lesers wird direkt eingefordert. Man geht nach der Lektüre mit einer anderen Meinung zur Arbeit. Natürlich darf man nicht gleich zu große Erfolge erwarten. Es ist ein Prozess, der in Gang gesetzt wird. Aber hat man erst einmal auch andere Kollegen überzeugt, wird sich das Betriebsklima nach und nach bessern.

Rezension von Heike Rau

Andrea Lienhart
Respekt im Job
Strategien für eine andere Unternehmenskultur
176 Seiten, Klappenbroschur
Kösel Verlag
ISBN-10: 3466308879
ISBN-13: 978-3466308873
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