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Schlagwort: Sparsamkeit

Irene Götz (Hrsg.): Kein Ruhestand – Wie Frauen mit Altersarmut umgehen

Irene Götz (Hrsg.): Kein Ruhestand – Wie Frauen mit Altersarmut umgehen

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Im Rahmen des DFG-Forschungsprojektes, das Prof. Irene Götz leitete, wurden Frauen im Alter zwischen 63 und 85 Jahren interviewt. Sie stammen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, haben aber eins gemeinsam: Das Geld ist knapp. Die Frauen leben von niedrigen Renten, sowie von ergänzender Grundsicherung oder einem kleinen Zusatzverdienst bzw. der Aufwandsentschädigung aus einem Ehrenamt.

Doch was heißt es, im Rentenalter mit wenig Geld auskommen zu müssen? Was bedeutet das im Alltag? Wie gehen die Frauen damit um, wie gestalten sie ihr Leben und auf welche Ressourcen können sie zurückgreifen? Diese Fragen sollen in den Interviews beantwortet werden. Der Leser erfährt ein Stück Lebensgeschichte. Dabei kristallisieren sich die Ursachen für die Altersarmut heraus. Selbst wer immer gearbeitet hat, kann im Alter von Armut betroffen sein. Das kann an den Lebensumständen liegen, am niedrigen Lohn, an Teilzeitarbeit oder an Zeiten, die sich eine Frau ausschließlich der Familie gewidmet hat. Auch hohe Mietkosten, etwa in einer Großstadt, können die Rente unverhältnismäßig schmälern.

Es wird persönlich im Buch, aber die interviewten Frauen sind bereit, viel von sich preiszugeben. Sie zeigen, wie sie mit der Situation umgehen und welche Strategien sie nutzen, um mit der knappen Rente auszukommen. Es geht aber nicht nur um die damit verbundene Sparsamkeit, sonder auch um Unabhängigkeit, Selbstbestimmung, um Teilhabe am Leben und damit den Erhalt von Lebensqualität, solange es möglich ist. Daraus resultieren natürlich auch Zukunftsängste, falls sich Situation und Gesundheit weiter verschlechtern.

Die Bestandsaufnahme analysiert die politischen und gesellschaftlichen Ursachen für Altersarmut auf und zeigt, dass Änderungen dringend nötig sind. Das ist ein ausgesprochen aktuelles Thema, aber auch ein sehr weites. Das Buch kann dazu beitragen, ein Nachdenken und Diskutieren anzuregen.

Für den Moment ist es wichtig zu wissen, wo es Unterstützung gibt oder wo man sich nach Hilfsangeboten erkundigen kann. Hier hilft der Anhang des Buches mit Adressen und Anlaufstellen weiter. Damit ist es Buch auch als Ratgeber anzusehen.

Rezension von Heike Rau

Irene Götz (Hrsg.)
Kein Ruhestand – Wie Frauen mit Altersarmut umgehen
Unter Mitarbeit von Esther Gajek, Alex Rau, Marcia von Rebay, Petra Schweiger, Noémi Sebök-Polyfka
280 Seiten, broschiert mit Schutzumschlag
Verlag Antje Kunstmann
ISBN-10: 3956142926
ISBN-13: 978-3956142925
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Hildegard Möller: Restlos! – Clever kochen mit Resten

Hildegard Möller: Restlos! – Clever kochen mit Resten

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Reste fallen in jeder Küche an. Mal ist der Salatkopf zu groß, Obst und Gemüse bleiben übrig und oft auch einige Scheiben Brot. Meist verschätzt man sich und hat dann zu viel an Nudeln, Reis und Kartoffeln gekocht. Eine clever Planung und gute Rezepte für die Resteküche machen es möglich, dass auch diese Lebensmittel noch verbraucht werden können.

Zunächst gibt es Tipps zur Vorratshaltung. Denn auch wer Reste noch verbrauchen möchte, benötigt weitere Zutaten, damit daraus etwas Leckeres werden kann. Um die Haltbarkeit besser einschätzen zu können, wird auch hierzu etwas gesagt. Oftmals können Lebensmittel eingefroren und so die Haltbarkeit verlängert werden.

Im Inhaltsverzeichnis sieht man, dass das Kochbuch gut sortiert ist. Je nach dem, was man übrig hat, schlägt man das entsprechende Kapitel auf. Hilfreich in dem Sinne ist auch das Themen-Register.

Schauen wir einmal in das Kapitel „Gemüse“ hinein. Der übrig gebliebene Kopfsalat kommt in die „Kopfsalatsuppe mit Ingwer und Limette“. Zwei Scheiben altbackenes Brot finden hier auch noch Verwendung.
In die „Kohlrabisuppe aus Blättern“ kommt nicht etwa Kohlrabi, sondern wie man dem Rezeptnamen schon entnehmen kann, die übriggebliebenen Blätter vom „Kohlrabigratin mit Basilikum“. Die verwendeten Semmelbrösel sind natürlich aus trockenen Brotresten selbst gemacht.
Für die „Currymöhren mit Koriander-Couscous“ braucht man geschälte Möhren. Aus den Schalen wird noch ein Süppchen gekocht. Auch kann man die Schalen frittieren. Wobei die Frage ist, warum die Möhren dann nicht gleich ungeschält verwendet werden, wenn diese in Ordnung sind.
Gemüse, das als Rohkost nicht mehr verwertet werden kann, kann zum Beispiel zu einer „Gemüsetarte mit Feta und Kräutern“ werden. Die übriggeblieben Kräuter werden in Öl eingelegt.

Die Rezepte im Buch sind teilweise sehr fantasievoll. Aber diese Art von Fantasie ist es ja, die für eine kreative Resteküche gebraucht wird. So gibt es immer wieder Anregungen zum Variieren eines Gerichts und immer auch Tipps für die Verwertung kleiner Reste. Damit ist das Buch wirklich gut gemacht.

Die Rezeptzeiten sind übersichtlich gestaltet und die Anleitung gut verständlich. Zu jedem Rezept gibt es ein großes Bild mit dem fertigen Gericht. Hier kann man sich Inspiration zum Anrichten holen.

Ein wirklich überzeugendes Kochbuch für alle die sparen und Reste auf leckere Art und Weise verwerten wollen!

Rezension von Heike Rau

Hildegard Möller
Restlos! – Clever kochen mit Resten
Fotos von Rogge & Jankovic
144 Seiten, broschiert
Franckh-Kosmos Verlag
ISBN-10: 3440139476
ISBN-13: 978-3440139479
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