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Schlagwort: Unheimliches

Holly Grant: Anastasia McCrumpet und der Tag, an dem die Unke rief

Holly Grant: Anastasia McCrumpet und der Tag, an dem die Unke rief

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Von einem Tag auf den anderen ändert sich alles. Anastasia wird von ihren Großtanten von der Schule abgeholt, weil sie nicht nach Hause kann. Ihre Eltern hatten einen Staubsaugerunfall und fallen nun als Erziehungsberechtigte aus. Die Tanten sind allerdings wenig vertrauenerweckend. Tante Prim und Tante Prude erinnern an Dörrpflaumen. Dazu kommt, dass Anastasia von diesen Tanten gar nichts weiß. Sie kennt sie nicht. Mitgehen muss sie trotzdem. Die lange Fahrt mit dem Auto verschläft sie und dann ist die ehemalige Irrenanstalt St. Marter ihr neues Zuhause. Der Aufenthalt in so einer Irrenanstalt ist natürlich sehr riskant für ein Kind, auch wenn sie ehemalig ist. Deshalb wir Anastasia, zu ihrer eigenen Sicherheit selbstverständlich, nachts in ihrem staubigen Zimmer eingeschlossen. Die Tanten legen ein sehr bedenkliches Verhalten an den Tag, sodass Anastasia misstrauisch wird, was die von ihnen erzählten Geschichten betrifft. Die Gemälde von vermissten Kindern an den Wänden geben zu denken.
Und der Junge mit dem Vogelkäfig auf dem Kopf, damit er nicht beißen kann, scheint tatsächlich auch nur halb so gefährlich zu sein. Was er in aller Heimlichkeit zu erzählen hat, lässt an der Glaubwürdigkeit der Tanten zweifeln. Aber was haben die beiden eigentlich wirklich mit Anastasia vor?

Die Autorin schreibt sehr fantasievoll. Ihre groteske Geschichte gefällt mir zunächst richtig gut. Sie ist überraschend im Verlauf und wird von interessanten Zeichnungen begleitet. Die Autorin hat sich wirklich eine Menge einfallen lassen. Man hat viel Spaß am Lesen und eine leicht unheimliche Stimmung macht sich auch breit. Dann allerdings, als die Schattenkinder auf den Plan treten, wird es mir zu fantasievoll. Ich bin bereit, eine Menge zu glauben und mir vorzustellen, aber jetzt wird es zu viel. Anastasias bisheriges Leben wird komplett über den Haufen geworfen. Ihre Vergangenheit ist nichts als Lug und Trug. Die Menschen in ihrem damaligen Umfeld, sind nicht die, die sie bisher zu sein schienen. Das Geschehen wechselt plötzlich komplett in eine Fantasiewelt, die kein bisschen realistisch, dafür aber sehr skurril wirkt. Nur Kindern die hier wirklich mitgehen wollen und nichts in Frage stellen, werden also Freude an den späteren Kapiteln und dem Ende des Buches haben.

Rezension von Heike Rau

Holly Grant
Anastasia McCrumpet und der Tag, an dem die Unke rief
Illustrationen von Josie Portillo
Aus dem Englischen von Ursula Höfker
352 Seiten, gebunden
ISBN-10: 3570163520
ISBN-13: 978-3570163528
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Daniel G. Keohane: Plage der Finsternis

Daniel G. Keohane: Plage der Finsternis

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Sheya und Bill Watts haben sich mit dem Ausbau der alten Kirche zum Wohnhaus einen Traum erfüllt. Die Einweihung des Hause nimmt Reverend Joyce Lindu vor. Auch Gem, ein Mädchen aus der Nachbarschaft, nimmt daran teil, obwohl das Haus ihr Gänsehaut verursacht. Sie hört dann auch merkwürdige Stimmen, die sich nicht erklären lassen. Das Seltsame ist, dass die anderen auch etwas hören. Es ist, als würde es spuken. Und dann auf einmal wird das Haus von einer Finsternis verschluckt, die sogar in die Ohren vordringt, so dass nichts mehr zu hören ist.
Für jeden der Anwesenden beginnt ein Albtraum, wie er schrecklicher nicht sein kann. Ein ohnmachtsähnlicher Zustand tritt ein, der immer wieder klare Momente voller Schrecken aufweist. Vergangenes, Unverarbeitetes wird noch einmal erlebt.

Es geht vorüber. Alle sind noch im Haus. Aber immer noch stimmt etwas nicht. Die kleine Gruppe ist eingeschlossen. Die Telefone sind tot. Sogar die Schränke sind verschlossen. Bis auf einer. Eine Schublade lässt sich öffnen. Sheya verrät das den anderen jedoch nicht. Scheinbar hat sie etwas zu verbergen.
Jeder hat etwas Belastendes in der Vergangenheit erlebt. Zusammenhänge mit dem Geschehen können aber nicht hergestellt werden. Es kann nicht geklärt werden, was vor sich geht. So müssen die Anwesenden die nächste Welle Finsternis ertragen.

Diese Aneinanderreihung von Albträumen mag Horrorvorstellungen wecken. Leider schafft es der Autor nicht, den Leser damit zu berühren. Dazu sind diese Träume zu verworren und langwierig.
Auch lernt man die Menschen im Buch praktisch nur über ihre Albträume kennen. Zumindest ihre Vergangenheit. Es fehlt an Tiefgang.
So bleibt das Geschehen ein Rätsel und auch das Ende, wo man dann eigentlich weiß, was passiert ist, ist nicht zufriedenstellend geschrieben. Die Zusammenhänge bleiben unklar.
Klare Strukturen und der Bezug auf das Wesentliche fehlen. Die Charaktere sind zu oberflächlich dargestellt.
Das Buch könnte gefallen, wer Unheimliches und Unerklärliches mag. Wer das Grauen gut an sich ranlassen kann und wer auch am Ende eines Buches gerne noch etwas Stoff zum Nachdenken hat.

Rezension von Heike Rau

Daniel G. Keohane: Plage der Finsternis
Aus dem Englischen von Ulrike Gerstner und Michael Krug
Otherworld Verlag
283 Seiten, gebunden
ISBN-10: 380009505X
ISBN-13: 978-3800095056