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Schlagwort: Zeitreise

Chris Bradford: Soul Hunters, Band 1

Chris Bradford: Soul Hunters, Band 1

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Als Genna im Museum ankommt, ist alles noch ganz normal. Die Eltern ihrer Freundin Mei haben hier eine interessante Ausstellung. In einem der Räume lernt sie später allerdings Damien kennen und wird von ihm bedrängt. Er ist ein wirklich unheimlicher Typ. Auf dem Weg zur Bushaltestelle begegnet sie ihm wieder. Er ist nicht allein. Ohne die Hilfe eines fremden Jungen, der sich tapfer für sie einsetzt, wäre sie der Gruppe nicht entkommen. Ihren Eltern sagt sie davon nichts. Sie kann die Geschehnisse nicht einordnen.

Es bleibt nicht bei dieser angsteinflößenden Begegnung. Auch ihren Beschützer trifft sie erneut. Was Phoenix ihr offenbart, ist ziemlich unglaubwürdig. Und doch muss er sie immer wieder vor Damien und seiner Gang beschützen. Es ist seine Aufgabe, so behauptet er, denn er ist ihr Guardian. In jedem ihrer bisherigen Leben ist er für sie da gewesen, denn sie ist eine der Ersten Nachkommen. Seelenjäger jagen sie und wollen sie in einem Opferritual töten, damit ihre Seele niemals wieder geboren werden kann.

Genna zweifelt. Sie hat seltsame Albträume und Déjà-vus, glaubt aber, dass sie hier etwas durcheinanderbringt und ihre Fantasie ihr immer wieder Streiche spielt. Was Phoenix ihr erzählt, klingt unglaubwürdig, auch wenn die Bedrohung durch die Seelenjäger real erscheint. Hin- und hergerissen versucht sie mit der Lage fertig zu werden und entdeckt dabei ungeahnte Fähigkeiten.

Das ist doch mal etwas anderes! Die Geschichte nimmt ein rasantes Tempo auf. Die Ereignisse überschlagen sich in einer unaufhaltsamen Verfolgungsjagd.

Die Charaktere wirken sehr authentisch. Wir haben hier Genna, die zunächst nicht weiß, wie ihr geschieht. Wir haben ihren Retter Phoenix, der Genna, ohne auch nur einen Augenblick an sich selbst zu denken, stets zur Seite zu steht. Und dann Damien als Gegenspieler, der düster, unheimlich und unbesiegbar wirkt. Auch die weiteren Personen sind sehr gut ausgearbeitet, genau wie die Hintergrundstory selbst.

Es entwickelt sich eine sehr fesselnde und actiongeladene Geschichte, die von fantastischen Elementen lebt. Es ist auch ein bisschen ein Zeitreiseabenteuer, denn es gibt immer wieder Rückblicke in die bereits gelebten Leben von Genna und Phoenix. Und da kommt einiges zusammen. Man darf gespannt sein, wie es im nächsten Teil weitergeht.

Rezension von Heike Rau

Chris Bradford
Soul Hunters, Band 1
Aus dem Englischen von Alexander Wagner
384 Seiten, gebunden
cbj, München, November 2020
ISBN-10: 3570175723
ISBN-13: 978-3570175729
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Martin Amanshauser: Der Fisch in der Streichholzschachtel

Martin Amanshauser: Der Fisch in der Streichholzschachtel

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Eine Karibik-Kreuzfahrt kann ein recht langweiliges Unterfangen sein. Aber irgendwas muss man seiner Frau ja zum Geburtstag schenken, vor allem, wenn es der vierzigste ist. Tatsache ist, dass Fred Dreher die Reise, die auch die zwei Kinder mit antreten, wegen der Schräglage seiner Firma vorerst nicht bezahlen kann und Tamara in Vorkasse gehen muss.
Etwas Spannung kommt auf, als er einer ehemaligen Freundin an Bord begegnet. Bisher war Fred treu, aber Amélie wäre einen Seitensprung wert, zumal sie nicht abgeneigt scheint.
Eine etwas andere Art von Abenteuer bringt ein Orkan mit sich, der das Schiff vollkommen lahmlegt. Weiterfahren kann es ohne Hilfe nicht. Allerdings gibt es keinen Kontakt zur Außenwelt.
Dann kommt ein Piratenschiff aus einem längst vergangenen Jahrhundert in Sicht und jeder vernünftige Mensch glaubt, im falschen Film zu sein. Oder es ist alles arrangiert. Schließlich ist Faschingsdienstag. Die Piraten spielen ihre Rolle überzeugend. Der Spaß hört allerdings auf, als sie Freds Tochter entführen …

Auf diese Geschichte lässt man sich gern ein. Haarsträubende Situationen entstehen, als Gegenwart und Vergangenheit aufeinandertreffen. Die Piraten sind äußerst kritisch mit dem, was sie sehen. Der Autor hat hier sehr witzige Beschreibungen für technische Errungenschaften und die heutige Art zu leben gefunden, die ein Pirat natürlich hinterfragen und auf seine Weise kommentieren muss. Interessant, wie ignorant dagegen die Menschen auf dem Kreuzfahrtschiff sind. Was nicht sein kann, existiert einfach nicht. Man tut, als gäbe es kein Problem. Wenn das Schiff nicht langsam Schräglage bekommen würde, könnte alles so bleiben, wie es ist.

Das Buch ist trotz ihrer Unterhaltsamkeit hin und wieder etwas langatmig. Besonders am Anfang macht sich das bemerkbar. Es fällt schwer, sich in den Roman hineinzufinden. Mit dem Orkan ändert sich das dann. Die Geschichte beginnt immer mehr zu überraschen, zu verblüffen und Sprachwitz und Komik sind bald nicht mehr zu übertreffen. Desweiteren kann man als Leser darüber sinnieren, wie die Geschichte nun wirklich zu interpretieren ist. Eine wirklich schlüssige oder wenigstens halbwegs glaubwürdige Erklärung für die Geschehnisse, außerhalb der möglichen Zeitverschiebung, ist gefragt.

Rezension von Heike Rau

Martin Amanshauser
Der Fisch in der Streichholzschachtel
576 Seiten, gebunden
Deuticke Verlag
ISBN-10: 3552062920
ISBN-13: 978-3552062924
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Ann Brashares: Wer weiß, was morgen mit uns ist

Ann Brashares: Wer weiß, was morgen mit uns ist

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Prenna darf nicht leben, wie andere junge Frauen ihres Alters. Sie muss unauffällig bleiben. Niemand darf wissen, wer sie wirklich ist und woher sie kommt. Sie lebt nach strengen Regeln, wie alle, die zu ihrer Gemeinschaft gehören. Doch einer hat ihre Ankunft beobachtet. Er hat Prenna gesehen, auch wenn sie selbst sich nicht daran erinnern kann. Als es zu einer späteren Begegnung kommt, erkennt Ethan Prenna wieder. Prenna ahnt nichts davon, dass er einen Teil ihrer Geschichte kennt. Er hält er sich zurück und setzt sie nicht unter Druck. Und dennoch bringt diese Freundschaft Prenna in Schwierigkeiten. Sie darf eigentlich keinen Kontakt zu Mitschülern haben und wird deswegen zur Rede gestellt. Aber Prenna hinterfragt die Regeln, die Überwachung und die Art und Weise, wie ihre Gemeinschaft mit ihren Mitgliedern umgeht. Es passiert ihr zu wenig. Dabei muss die Zukunft, aus der sie geflüchtet ist, umgelenkt werden. In Ethan findet sie einen Verbündeten, es entwickelt sich Liebe und eine ausweglos scheinende Situation.

Die Thematik ist faszinierend. Ein Gruppe Zeitreisender rettet sich in die Vergangenheit zurück, um die Zukunft unauffällig neu zu schreiben, um eine Epidemie zu verhindern, die die Menschheit bedroht. Allerdings wird dies falsch angepackt, möglicherweise aus Unwissenheit, aber auch aus Angst. Es sind zu viele ungewisse Möglichkeiten im Spiel.
Die Hauptrolle hat Prenna. Sie ist die erste die gegen die Regeln rebelliert, auch wenn andere ihrer Gruppe mehr als unzufrieden sind. Das wird auf spannende Weise beschrieben, auch wenn Hintergrundwissen dem Leser nicht offenbart wird. Es ist ein Buch für Jugendliche, vielleicht geht die Autorin deswegen nicht tiefer. Sie legt viel mehr Wert darauf, die aufkeimende Liebe zwischen Prenna und Ethan romantisch weiterzuentwickeln.
Die Geschichte liest sich leicht. Man wird sehr gut unterhalten. Ein bisschen wird der Blick für unsere Zukunft hinsichtlich Klimawandel und Umwelt geschärft. Schade nur, dass so viele Fragen offen bleiben. Eigentlich schafft das Raum für eine Fortsetzung.

Rezension von Heike Rau

Ann Brashares
Wer weiß, was morgen mit uns ist
320 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570159477
ISBN-13: 978-3570159477
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Hilary Duff: Elixir

Hilary Duff: Elixir

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Ein Jahr ist es jetzt her, dass Cleas Vater während einer Reise für GloboReach verschwand. Nach wie vor gibt es keine Spur von ihm. Clea hat seitdem Albträume. Mit einem Mal fühlen sich diese Albträume allerdings real an. Es ist als würde das, was im Traum passiert, wirklich geschehen. Zum ersten Mal hat Clea eine reale Vision, während einer Europa-Reise, die sie mit ihrer Freundin Reyna unternimmt.

Während dieser Reise hat Clea sehr viel fotografiert. Sie arbeitet, wann immer sie Gelegenheit hat, als Fotojournalistin. Als sie die gemachten Fotos sortiert, fällt ihr ein junger Mann auf einem der Bilder auf. Sie kennt ihn aus diesen Visionen. Clea ist entsetzt, dass er, wie sie feststellt, die ganze Reise über, also von Anfang an und auf den unterschiedlichen Stationen in verschiedenen Ländern, dabei war.

In ihren Träumen nähert sie sich diesem Mann an. Er ist immer derselbe, während sie in unterschiedliche Frauenrollen schlüpft, als würde sie Zeitreisen unternehmen. Und dann, eines Tages, begegnet sie ihm tatsächlich.

Wer ist dieser junge Mann? Wer ist Sage? Und was für eine Rolle wird Clea letztendlich in seinem Leben spielen? Um diese Fragen dreht sich alles. Das macht die Spannung des Buches aus. Es scheint vorbestimmt zu sein, dass Clea sich in ihn verliebt. Und sie tut es ohne wenn und aber. Eine wirklich romantische Stimmung kommt dennoch nicht auf. Es fehlt an Tiefgang und auch die Wortwahl ist nicht immer perfekt.

Die Geschichte dahinter ist ein wenig kompliziert und im Buch auch nicht ganz verständlich dargestellt. Es bleiben viele Fragen offen. Aber das mag daran liegen, dass in diesem ersten Band noch nicht zu viel verraten werden soll. Somit kann man sich kein abschließendes Urteil über diese Geschichte bilden. Aber sie strahlt eine gewisse Faszination aus, die dann doch Lust auf den nächsten Band macht.

Rezension von Heike Rau

Hilary Duff
Elixir
Aus dem Amerikanischen von Eva Hierteis
320 Seiten, gebunden
cbt, München
ISBN-10: 3570161412
ISBN-13: 978-3570161418
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Amy Plum: Von der Nacht verzaubert

Amy Plum: Von der Nacht verzaubert

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Die Schwestern Georgia und Kate leben nach dem Tod ihrer Eltern bei den Großeltern in Paris. Auf unterschiedliche Weise versuchen die beiden mit ihrem Schmerz fertig zu werden. In einer schlaflosen Nacht gehen die Schwestern zusammen am Ufer der Seine spazieren. Sie beobachten etwas, für das sich auch im Nachhinein keine Erklärung findet. Wer sind diese Jungs, die hierbei eine Rolle spielen. Kate hat sie schon einmal gesehen. In einem Café. An einen von ihnen, muss sie immer wieder denken.

Bald beschäftigt Kate ein weiteres seltsames Vorkommnis. Ohne die Warnung eines Mädchens, wäre sie bei einem Besuch im Café ums Leben gekommen, als eine Verzierung aus der Fassade direkt auf den eben von ihr verlassen Tisch herabstürzt. Erst später wird klar, dass Vincent etwas mit ihrer Rettung zu tun hatte.

Im Musée Picasso sieht Kate Vincent wieder. Über den Vorfall an der Seine will er nicht sprechen. Dennoch lässt sie eine Verabredung zu. Danach geschieht so vieles, was Kate verunsichert und zweifeln lässt. Vincent bleibt ihr rätselhaft und geheimnisvoll. Und so beendet sie schweren Herzens die noch nicht einmal richtig begonnene Liebe. Aus dem Kopf bekommt sie ihn nicht.

Als sie bei Recherchearbeiten für die Schule ein Foto von Vincent in einem Zeitungsartikel entdeckt, ist sie noch viel ratloser. Denn die Abbildung ist vierzig Jahre alt. Doch nach und nach fügt sich alles zu einem Bild und Kate versteht. Vincent ist kein normaler Mensch. Er ist, wie er später selbst sagt, ein Revenant.

Die Liebesgeschichte um Kate und Vincent wird als sehr romantisch beschrieben. Trotz der ganzen anfänglichen Schwierigkeiten, weiß man sofort, dass die beiden zusammengehören. Was die Anziehungskraft zwischen den beiden ausmacht, wird von der Autorin sehr stimmungsvoll beschrieben.

Vincent ist kein Werwolf und auch kein Vampir. Es ist schwierig die Revenants zu beschreiben. Die Autorin hat hier etwas Neues erschaffen. Das ganze Ausmaß wird sicher erst in der Fortsetzung bekannt. Dass die guten Revenants skrupellose Gegenspieler mit bösen Absichten haben, macht die Sache spannend. Hier läuft ein Jahrhunderte alter Kampf, der noch längst nicht beendet ist. So hat das Buch auch düstere und gefährliche Szenen, auch Kampfszenen, aufzuweisen.

Die Charaktere, nun ja, sind ein wenig zu geschliffen. Teilweise wirkt das Verhalten von Kate und Vincent etwas aufgesetzt. Und auf die gängigen Klischees verzichtet die Autorin natürlich auch nicht. Manches ist einfach zu schön, um wahr zu sein. Dennoch wird man gut unterhalten und hat seinen Spaß beim Lesen.

Rezension von Heike Rau

Amy Plum
Von der Nacht verzaubert
Aus dem Amerikanischen von Ulrike Brauns
400 Seiten, gebunden
Loewe Verlag
ISBN-10: 3785570422
ISBN-13: 978-3785570425
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Heike Eva Schmidt: Purpurmond

Heike Eva Schmidt: Purpurmond

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Es ist ein Streich, den die die Mädchen ihrer neuen Mitschülerin spielen. Die kleine Party im Keller des Trudenhauses endet damit, dass Caitlyn hier eingesperrt wird. Gespenstig ist es. Die Kerzen werden bald verlöschen. Verzweifelt sucht Caitlin nach etwas, mit dem sie sich befreien könnte. Das kleine hochgelegene Kellerfenster ist kaputt. Mit einem Stein aus der Mauer könnte sie die Reste des Glases zerschlagen und sich vielleicht hindurchzwängen.

Tatsächlich entdeckt sie einen losen Backstein. Dahinter ist zu ihrer Überraschung ein Hohlraum. Hier findet sie in einem wachsgetränkten Tuch ein ledernes Schriftstück und einen Halsreif aus Kupfer, den sie probeweise anlegt. Sie liest noch einmal das Gedicht auf dem Leder und plötzlich ist nichts mehr, wie es eben noch war.

Caitlin kommt in einer Gasse in der Nähe des Bamberger Marktplatzes wieder zu sich. Alles hier sieht merkwürdig verändert aus. Als sie Zeugin einer Hexenverbrennung wird, überkommt sie eine weitere Ohnmacht. Dann ist sie wieder zu Hause. Caitlin glaubt zunächst geträumt zu haben. Doch der Kupferreif ist noch da und lässt sich nicht entfernen. Wie eine Fessel liegt das Schmuckstück um ihren Hals.

Von einem Geschichtsdozenten erhofft sich Caitlin Näheres zu erfahren über die Zeit, in der sie war. Sie erfährt, dass es noch eine echte Hexe in Bamberg geben soll und macht diese ausfindig. Margret Hahn glaubt, dass der Kupferreif von einer Frau mit magischen Kräften mit einem Bann belegt wurde und dass dies die Ursache für die Zeitreise sein könnte. Um den Fluch zu lösen, muss Caitlin diese Frau finden. Sie muss also wieder in die Vergangenheit reisen.

Es geht im Buch darum, in das Schicksal einzugreifen und Geschehnisse der Vergangenheit in andere Bahnen zu lenken. Caitlin lässt sich auf diese Rolle ein. Sie hat keine Wahl, wird sie doch von dem immer enger werdenden Halsreif gedrängt zu handeln.

Die Geschichte ist äußerst spannend gemacht. Sie ist geheimnisvoll und unheimlich zugleich. Der historische Hintergrund ist perfekt eingearbeitet. Das historische Bamberg zur Zeit der Hexenprozesse bildet die Kulisse. Es ist eine gefährliche Zeit. Das bekommt Caitlin auf sehr dramatische Art und Weise zu spüren.

Die Hauptdarstellerin ist sehr sympathisch. Es ist interessant zu sehen, wie Caitlin sich als Frau im Mittelalter gibt. Verständlicherweise hat sie Mühe, sich in die Gepflogenheiten der damaligen Zeit hineinzufinden. Hier ergeben sich auch einige lustige Momente, in dem doch sehr ernsten und zeitweise traurigen Buch.
Die Geschichte ist also gut gemacht. Fesselnd und unterhaltsam zugleich. Die Autorin versteht es, spannend zu erzählen.

Rezension von Heike Rau

Heike Eva Schmidt
Purpurmond
352 Seiten, gebunden
PAN-Verlag
ISBN-10: 3426283662
ISBN-13: 978-3426283660
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John Stephens: Emerald – Die Chroniken vom Anbeginn

John Stephens: Emerald – Die Chroniken vom Anbeginn

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Nach Jahren in verschiedenen Waisenhäusern sollen die Geschwister Kate, Michael und Emma nun endlich adoptiert werden. Doch sie machen keinen guten Eindruck auf Mrs Lovestock und werden zur Strafe weitergeschickt. Das Waisenhaus in Cambridge Falls ist ein unheimliches Gemäuer. Außerdem sind Kate, Michael und Emma die einzigen Kinder im Haus. Wenigstens werden sie von Miss Sallow und Abraham gut versorgt. Heimlich erkunden sie das alte Haus und entdecken im Keller einen Arbeitsraum. Hier finden sie ein geheimnisvoll aussehendes, jedoch leeres Fotoalbum. Als Michael ein altes Foto hineinlegt, das er von Abraham hat, passiert etwas Unglaubliches. Sie reisen in die Vergangenheit, in die Entstehungszeit des Bildes.

Hier finden die Geschwister die Kinder von Cambridge Falls. Sie wurden von ihren Eltern auf Geheiß der Gräfin getrennt. Bewacht werden sie nun von schrecklichen Kreaturen, den Kreischern.
Für die drei Geschwister wird es sehr schnell gefährlich. Doch mit einem Foto, das Michael im Arbeitsraum geschossen hatte und das nun in das Fotoalbum gelegt wird, wird ihre Rückreise ermöglicht. Doch bei der Rückkehr verlieren Kate und Emma ihren Bruder Michael. Er bleibt zurück.

Die Mädchen lernen den scheinbaren Besitzer des leeren Albums kennen Es ist Dr. Stanislaus Pym. Dass er ein Zauberer sein muss, erkennen die Kinder sofort. Sie erzählen ihre Geschichte und dass sie hoffen, ihre Eltern wiederzufinden.
Es gelingt den Mädchen noch einmal in die Vergangenheit zu reisen. Doch Michael hat sich verändert. Möglicherweise hat die Gräfin ihn verhext. Denn der Junge verrät seine Schwestern und liefert sie der Gräfin aus.

Der Gräfin ist jedes Mittel recht, das ihr hilft, das Buch der Magie zu finden. Deswegen hat sie ja die Kinder von Cambridge Falls als Geiseln genommen, um die Väter zu zwingen unter der toten Stadt danach zu graben. Insgesamt gibt es sogar drei Bücher, die „Die Chroniken vom Anbeginn“ genannt werden. Das Album, mit dem die Kinder in der Zeit reisen, ist eines davon. Doch vor den Augen der Anwesenden verschwindet es. Die Kinder sitzen in der Vergangenheit fest. Abraham gelingt es, sie aus den Fängen der Gräfin zu befreien. Doch die schickt die Wölfe hinter ihnen her. Wölfe, die lange gehungert haben.

Die Geschichte der Geschwister läuft nach der üblichen Form ab. Sie müssen eine Prophezeiung erfüllen und dafür eine bestimmten Weg gehen. Dieser Weg führt durch eine fantasievoll gestaltetet Welt, in der alles möglich scheint. Das Gute und das Böse stehen sich gegenüber und es bleibt abzuwarten, was sich als das Stärkere erweist.

Die drei Hauptdarsteller sind Kinder, die in ihrem bisherigen Leben wenig Glück hatten. Getrennt von ihren Eltern müssen sie sich durchschlagen, bis sie in den Kampf um „Die Chroniken vom Anbeginn“ verwickelt werden. Wenn sie diese Bücher nicht finden, werden sie auch ihre Eltern nicht wiedersehen. Also legen sie sich ins Zeug. Das Buch ist als Dreiteiler angelegt. Im ersten geht es um das Buch „Emerald“.

Man wird als Leser in eine sehr turbulente Geschichte verwickelt. Keine Minute Ruhe wird den Geschwistern auf der Jagd nach dem ersten Buch gegönnt. Ein Buch, das natürlich magisch Kräfte besitzt und nicht so recht zu fassen ist. Der Autor hat sich hier eine Menge Faszinierendes einfallen lassen. Man taucht in eine Welt ein, die schrecklicher nicht sein könnte, wird sie doch von der bösartigen Gräfin regiert, die nichts unversucht lässt, die Kinder zu stoppen und für ihre Belange einzuspannen. Sie bedient sich gefährlicher Kreaturen, die kaum aufzuhalten sind.

Doch auch die Kinder gewinnen Freunde dazu. Zum Beispiel die ganz wunderbar dargestellten Zwerge. Und so schwankt die Waage mal zugunsten des Bösen und mal zugunsten der Kinder. Man darf sich auf spannende Wendungen freuen, bis es zum alles entscheidenden letzten Kampf des Buches kommt.

Rezension von Heike Rau

John Stephens
Emerald – Die Chroniken vom Anbeginn
Aus dem Amerikanischen von Alexandra Ernst
464 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570152928
ISBN-13: 978-3570152928
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David Lozano Garbala: Puerta Oscura – Totenreise

David Lozano Garbala: Puerta Oscura – Totenreise

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Was da im Bad im Haus seiner Großmutter vor sich geht, kann Pascal nicht erklären. Beinahe hätte ihn eine geisterhafte Gestalt in den Spiegel gezogen. Das muss ein böser Traum gewesen sein.
Auch die Wahrsagerin, zu der Dominique ihn schleppt, versetzt ihn in Schrecken. Eigentlich hatte er nur wissen wollen, wie Michelle zu ihm steht.
An der Ghost-Party bei Jules Marceaux möchte Pascal im Grunde auch nicht teilnehmen. So hat er nicht mal eine geeignete Verkleidung. Auf dem Dachboden des Gastgebers sucht er schließlich nach etwas Brauchbarem und steigt in eine alte Kleidertruhe. Doch irgendetwas passiert und plötzlich ist Pascal darin gefangen. Es ist, als wäre er lebendig begraben, bis er den Tunnel in einer Truhenwand entdeckt.
Dieser führt Pascal in eine anderen unheimlichen Welt. Von den Toten erfährt er, dass er die Pforte durchschritten hat und sich auf dem Friedhof von „Montparnasse“ befindet, natürlich in einer anderen Dimension. Die Wahrsagerin hatte also Recht, auch wenn er das damals nicht verstanden hat. Aber hatte sie nicht auch gesagt, Michelle würde bei ihm sein?

Das Tor steht für Pascal nun offen. Er kann also zurück und auch wiederkommen, wenn er sich an bestimmte Regeln hält, die um jeden Preis einzuhalten sind, wenn ihm sein Leben lieb ist. So kehrt er zurück zur Ghost-Party in perfekter Verleidung. Seine Freunde kommen nicht mehr aus dem Staunen heraus.
Doch die Öffnung der Pforte hat etwas ins Rollen gebracht. Bald wird ein Lehrer ermordet aufgefunden. Zwei Partygäste, Raoul und Melanie, werden vermisst. Und dann verschwindet auch noch Melanie auf mysteriöse Art und Weise. Pascal ist nicht der einzige Reisende. Ein Untoter hat den Weg in die Welt der Lebenden gefunden und treibt hier sein Unwesen. Und Pascal ist, wie es scheint, der einzige, der diesen blutrünstigen Vampir in seine Welt zurückschicken kann.

Das Buch überrascht. Vampir-Romane gibt es schon so viele. Doch dieses ist anders. Auch wenn hier ebenfalls das Gute und das Böse gegeneinander kämpfen. Die Gegenspieler sind Pascal, ein ganz normaler Schüler, und dieser Vampir, der seine Mitmenschen täuscht. Er hat nur eins im Sinn, die Pforte zu zerstören und dafür geht der Blutsauger über Leichen.
Das Thema ist also inhaltlich sehr originell aufbereitet. Natürlich lebt auch diese Buch von Klischees, die man auch erwartet. Sie sind aber toll umgesetzt. Weiterhin sind die Charaktere sehr authentisch beschrieben. Und mancher ist hier für eine Überraschung gut. Die Rolle eines Akteurs ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich.
Dazu kommt, dass die Geschichte in verschiedenen Welten, ja sogar mehreren Zeitepochen spielt. Dabei sind es die flotten Szenewechsel, die für ordentlich Tempo sorgen.
Das Buch ist spannend und zeitweise auch überaus gruselig und unheimlich. Selbst romantisch wird es, denn Pascal liebt Michelle. Vor allem für sie wird er zum Held.
Der Autor hat sich also viel einfallen lassen, damit über die 600 Seiten hinweg keine Langeweile aufkommt. Und trotzdem ist es ihm gelungen dem Leser noch Raum für die eigene Fantasie zu lassen.

Rezension von Heike Rau

David Lozano Garbala
Puerta Oscura
Totenreise
Aus dem Spanischen von Susanne Mende
607 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
Loewe Verlag
ISBN-10: 3785568630
ISBN-13: 978-3785568637
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