Der Traum von Ségout

Der Traum von Ségout

Paul Parin Derr Traum von Sègou

Europäische Verlagsanstalt ISBN 3434505075

Der Traum von Ségou: das ist der Traum, den Paul Parin im Angesicht des zu erwartenden Todes seiner Frau immer wieder träumt: sie stehen und fahren auf einem Boot auf dem Niger, Goldy will weg. Es ist zu viel Polizei um sie herum. Die Landschaft und die Vögel werden malerische und intensiv beobachtet. Die Stille der Natur, alles erscheint so friedlich. Dann ist Paul P. plötzlich alleine, seine Frau ist ihm weit voraus in einem anderen Boot und entschwindet nach und nach ganz aus seinem Blickfeld.
Der Traum nimmt vorweg, was Paul P. dann erlebt: die geliebte Frau, mit der er so viele Jahre verheiratet war, stirbt 1997.
Zuerst fühlt er sich leer, kann nicht lesen und nicht schreiben. Langsam findet er zurück in die Welt und schreibt Geschichten, Erinnerungen und Essays, die Spuren seines langen Lebens in sich bergen.
1916 geboren, stammte er aus einer jüdischen Familie aus Südungarn.
Liebevoll erzählt er von seiner Familie, seinen Großvätern und seinen Erinnerungen an sie und die untergehende Welt der k.u.k. Monarchie.
Immer wieder werden Erlebnisse mit seiner Frau Goldy zum Thema seiner Geschichten.
Mit ihr führte er eine ungewöhnliche Ehe, deren enge Bindung nicht nur auf Liebe sondern auch auf der gemeinsamen wissenschaftlichen Arbeit beruhte.

Paul Parin war Neurologe und Psychoanalytiker.
Zusammen mit seiner Frau Goldy und seinem Kollegen Morgenthaler hat er viele ethnologische Exkursionen nach Westafrika unternommen. Dort haben sie die Stämme der Dogon und Agni ethnopsychologisch beobachtet und untersucht. Als Psychoanalytiker waren sie am Sozialverhalten und der psychosozialen Entwicklung dieser Ureinwohner interessiert.
Eine Reihe von Veröffentlichungen sind von den drei Wissenschaftlern und Forschern über ihre Untersuchungsergebnisse verfasst worden.

So liest sich das Buch wie ein Querschnitt aus dem Leben von Parin und seiner Frau. Seine kulturanthropologischen Betrachtungen fließen in seine Erzählungen ebenso ein, wie viele seiner Erlebnisse, die ihn in seiner Neugier zu immer neuen Erkundungen angetrieben haben.
Die Sprache ist leicht und eingängig, ja poetisch und reich an Beispielen und Empfindungen.
Ein schöneres, ruhigeres und auf eine anregende Weise bildendes Buch, was die Entwicklung des Menschen betrifft, kann man sich kaum vorstellen.
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