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Autor: hera

Pascal Mercier: Lea

Pascal Mercier: Lea

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Der Zufall bringt die beiden Männer zusammen. Adrian Herzog und Martijn Van Vliet. Beide kommen aus Bern und wollen nun zusammen nach Hause reisen. Herzog übernimmt die Rolle des Zuhörers, dem Van Vliet die Geschichte seiner Tochter und damit auch seine eigene erzählt. Seine Erzählung beginnt vor 18 Jahren, als seine Frau Cécile an Leukämie starb und er nun alleinerziehender Vater von Lea wurde. Etwa ein Jahr später lassen sich Vater und Tochter am Berner Bahnhof von einer Geigerin bezaubern. Das Spiel bringt den Glanz in Leas Augen zurück. Das Kind hat nun ein Ziel vor Augen, möchte auch Geige spielen lassen und der Vater setzt alles daran, ihr dies zu ermöglichen.

Bald darauf sind die ersten kratzigen Geigentöne in der Wohnung zu hören. Aus Céciles Zimmer wird ein Musikzimmer. Die Zeit bleibt nicht länger stehen. Es gibt eine neue Zukunft. In Marie Pasteur findet Lea eine Lehrerin, die ihre Begabung erkennt und entsprechend fördert. Sie bringt Leas Talent zur Entfaltung. Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt hat ihr Vater mehr Lampenfieber als seine 11-jährige Tochter. Lea kennt bald nur noch die Musik. Ihr Ehrgeiz frisst sie förmlich auf. Van Vliet spürt, wie seine Tochter ihm entgleitet, wie sie sich immer mehr von ihm entfernt, wo ihn doch schon seine Frau verlassen hat. Als er seine Tochter auf der Bühne stehen sieht, spürt er Unheilvolles auf sich zu kommen.

„Lea“ ist die sehr feinfühlige Geschichte einer Vater-Tochter-Beziehung. Der Autor bedient sich einer sehr eindringlichen, tiefgehenden Sprache, dringt damit in die Tiefen der Psyche seines Protagonisten ein. Dabei beschreibt er sehr genau den Konflikt, den Leas Vater lebt. Er steht mit der ganzen Verantwortung für ein Kind da, das er nie wollte, lebt dann aber nur noch für seine Tochter und sie für die Musik. Auch die Beziehung Leas zu ihrer Musiklehrerin macht ihm zu schaffen. Der Autor schildert, wie eine Bindung entsteht, von der Van Vliet sich ausgeschlossen fühlt und die ihn eifersüchtig macht. Der Vater, der nie gelernt hat, Gefühlte auszudrücken, droht am Ablösungsprozess seiner Tochter zu zerbrechen. Diese Fremdheit, die zwischen Vater und Tochter entsteht, wird auch für den Leser spürbar.
Während man praktisch alle auch noch so geheimen Gedanke Van Vliets erfährt, bleibt die Figur Leas undurchschaubar. Das ist ein bemerkenswerter Gegensatz.
Die Geschichte ist überaus aufwühlend. Dennoch hat der Autor einen Sog entstehen lassen, dem man sich als Leser nicht entziehen kann. Auch auf Adrian Herzog, den der Autor die Geschichte Van Vliets erzählen lässt, wirkt die Geschichte dem entsprechend, hinterfragt er doch auch sein eigenes Leben.

Rezension von Heike Rau

Pascal Mercier
Lea
Novelle
256 Seiten, gebunden
Carl Hanser Verlag
ISBN: 978-3446209152

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Kate Logan: Der Geist, der mich liebte

Kate Logan: Der Geist, der mich liebte

Es ist das letzte Haus am Ortsrand von Cedars Creek, das Sam von ihrer Tante geerbt hat. Die junge Frau, will das Haus, auch wenn es schmerzt, verkaufen. Sechs Wochen Zeit bleiben ihr, um den Nachlass zu regeln und das Haus zu renovieren, dann will sie einen neuen Job in Boston antreten.
Als Sam entdeckt, dass der Garten an einen verwilderten Friedhof grenzt, bereitet ihr das Unbehagen. Erinnerungen an die vielen Horrorfilme, die sie gesehen hat, werden wach.
Trotz der Wärme draußen, ist es im Haus merkwürdig kalt, dabei gibt es nicht mal eine Klimaanlage. Sam richtet sich im Gästezimmer ein. In der Nacht erscheint ihr ein Geist. Nach diesem Albtraum ist an Schlaf nicht mehr zu denken.
Beim Einkaufen am nächsten Tag lernt Sam Tess kennen, die in der Bibliothek arbeitet. Die junge Frau träumt davon, Parapsychologin zu werden.
Auf dem Heimweg wird Sam von ihrem Auto im Stich gelassen. Aber vielmehr ist sie selbst Schuld, sie hat vergessen zu tanken. Als Retter in der Not erweist sich Adrian. Er ist der begehrteste Junggeselle von Cedars Creek und ist gerade dabei, dass Familienunternehmen von seinem Großvater zu übernehmen. Um das Herrenhaus ist eine seltsame Gruselgeschichte im Umlauf. Die Baker-Schwestern, die dort lebten, waren Hexen. Es gibt noch eine dritte Schwester, die mit der Sache nichts zu tun hatte. Aber es stellt sich heraus, dass Sam eine direkter Nachkomme von ihr ist.
Der Geist, der Kate nachts erschienen ist, gibt sich zu erkennen. Sein Name ist Nicholas. Gemeinsam wollen Sam und Tess herausfinden, was der Geist will. In einer Beschwörung, wollen die beiden dem Geist hinüberhelfen. Das misslingt allerdings. Der Geist lässt sich nicht vertreiben. Und bald will Sam ihn auch gar nicht mehr loswerden. Sie verliebt sich in ihn.

Zunächst liest man eine Spukgeschichte, dann wird ein spannender Krimi daraus und bald kennt der Horror keine Grenzen mehr. Der Unterhaltungswert des Buches ist sehr hoch. Man liest mit wachsender Begeisterung. Dabei ist die Geschichte eher einfach gestrickt. Aber Sam, als Hauptfigur, kann man sehr gut folgen. Darüber, dass sie sich in den Geist verliebt, muss man immer wieder schmunzeln. Es kommt zu einzigartigen Szenen. Aber man kann sich gut darauf einlassen und einfach glauben, was geschrieben steht. Es wird traumhaft romantisch.
Hinter der ganzen Geschichte steckt ein Geheimnis, dem Sam so langsam auf die Schliche kommt. Dabei muss sie tief in die Vergangenheit eintauchen. Zwischen Wahrheit und Lüge, weiß sie aber bald nicht mehr, wem sie trauen kann. Spätestens als ihrer Freundin etwas Schreckliches geschieht, weiß sie, dass sie in ein Wespennest getreten ist. Die Autorin hält im letzen Teil des Buches die Spannung dementsprechend hoch und es wird ausgesprochen dramatisch. Das ist eine Entwicklung, die man im Verlauf der Geschichte nicht erwartet hätte.
Es ist ein Buch für alle, die romantische Horrorgeschichten mögen und die einfach mal ein bis zwei Abende komplett abschalten wollen.

Rezension von Heike Rau

Kate Logan
Der Geist, der mich liebte
288 Seiten, gebunden
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN: 978-3800052905
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Die Pest

Die Pest

Kyp erfährt von Kort, einer alten Krähe aus dem Kemna-Clan, dass die von einer Krankheit befallen wurde. Fast fünfzig Krähen sind tot. Auch Kym, Kyps Partnerin, ist krank. Die Menschen haben die kranken Tiere eingesammelt und weggebracht. Keiner weiß wohin. Kalum hat Kort geschickt, um ihm Bescheid zu geben und um ihn zu Kalum zu bringen.
Kyp fühlt sich auch nicht so recht wohl. Der lange Flug strengt ihn sehr an. Er findet seinen Onkel in einem sehr schlechten Zustand unter einem Stachelbeerenbusch versteckt. Er meint, von etwas getroffen worden zu sein.
Kalum beauftragt Kyp nach der Sippe zu suchen, bevor er stirbt.
Kyp folgt vertrauensvoll einer anderen Krähe, doch diese fordert ihn zum Kampf heraus. Es ist Kuper, von dem Kyp dachte, die Katzen hätten ihn umgebracht. Kuper hat eine lange Zeit bei Menschen verbracht, bis es ihm gelang, zu fliehen. Er sinnt auf Rache an den Menschen und an den Raben, die ihn aufgegeben und zurückgelassen hatten.
Kuper behauptet, Kym sei tot. An der Pest gestorben. Doch Kyp weiß, dass sie nur bewusstlos war, als sie von den Menschen weggebracht wurde. Doch Kuper will nicht einsehen, dass er Kym zurückgelassen hat, so wie Kyp ihn einst zurückgelassen hatte. Ein Kampf entbrennt, doch Kyp kann sich retten. Er braucht sehr lange, bis er wieder gesund ist. Immer muss er daran denken, was Kalum ihm aufgetragen hat.
Als eine andere Krähe ihm die Beute abjagt, kommt es zu einer Verfolgungsjagd mit dem Dieb und Kyp lernt Katakata kennen. Dieser hat von einer Krähe gehört, die in Gefangenschaft bei Menschen lebt und deren Sprache spricht. Das trifft auf Kym zu. Kyp schöpft neue Hoffnung. Auf geht es Richtung Osten.

In diesem Buch spielen Krähen die Hauptrolle. Viele ihrer Sippen sind der Vogelpest zum Opfer gefallen. So müssen die noch lebenden Vögel sich neu zusammenschließen. Die Krähen im Buch tragen zum größten Teil menschliche Züge. Und dennoch bekommt man einen umfassenden Einblick von Welt der Rabenvögel, was nicht zuletzt auch an dem ausführlichen Nachwort liegt. Besonders die Details im Alltagleben der Vögel sind es, die gut vermittelt werden.
Das Buch ist spannend und auch sehr fantasievoll geschrieben. Der Autor drückt sich sehr bildhaft aus, so dass man sich die Geschichte sehr gut vorstellen kann. Sie ist traurig, lässt aber nie das Fünkchen der Hoffnung vergehen.
Es ist ein ungewöhnliches Buch, dass aus der Vogelperspektive heraus erzählt, eine besondere Wirkung ausstrahlt, gerade in Zeiten, wo die Vogelgrippe eine nicht zu unterschätzende Gefahr darstellt.
Der zweite Band ist in sich abgeschlossen, macht aber neugierig auf den dritten Teil.

Rezension von Heike Rau

Clem Martini
Die Krähen-Chronik
Die Pest
279 Seiten, gebunden
Bloomsbury Kinder- und Jugendbücher
ISBN: 978-3827050656
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Mein erstes Buch von Tümpel, Teich und Fluss

Mein erstes Buch von Tümpel, Teich und Fluss

Kinder werden mit diesem Buch eingeladen, Tümpel, Bäche, Teiche, Seen und Flüsse zu erforschen. Zum besseren Verständnis wird zunächst der Wasserkreislauf erklärt. Damit den kleinen Forschern nichts passiert, werden auch einige Regeln aufgestellt, die es beim Ausflug in die Natur zu beachten gilt.
Begonnen wird die Erlebnistour mit Pfützen, Lachen und Tümpeln. Die Autorin erklärt, wie diese Lebensräume aussehen, welche Tiere hier leben und auch welche Pflanzen man antreffen kann. Den Kindern wird vorgeschlagen, sich selbst einen Käscher zu bauen. Was gefangen wurde, kommt in ein Glas. So kann man zum Beispiel die Mückenlarven beobachten.
Wer Glück hat, entdeckt vielleicht sogar bei seinem Ausflug eine Gelbbauchunke. Die Autorin rät allerdings, vorsichtig beim Anfassen der Kröten zu sein, da sie zur Abschreckung eine ätzende Flüssigkeit absondern können.
Das Wasserläufer-Experiment ist besonders interessant. Man kann damit nachvollziehen, wie es dem Wasserläufer möglich ist, auf dem Wasser zu laufen.

Weiter Ausflüge führen an einen Sumpf, einen Weiher, den Gartenteich, den See, den Bach und dem Fluss. Jedem dieser Gewässer sind ein bis zwei Doppelseiten gewidmet. Kinder lernen mit dem Buch spielerisch die Natur im und am Wasser kennen. Das Besondere ist, dass Kinder immer wieder eingeladen werden, selbst tätig zu werden. So werden zum Beispiel schöne Kiesel bemalt oder ein kleines Floß gebastelt. In einer Schüssel entsteht ein Teich. Und sehr viel Spaß bringt das Rohrdommelspiel.
Die Kinder lernen viele Tiere kennen, wie die Bachforelle, Libellen oder die Sumpfdeckelschnecke.
Das Interesse an der Natur wird mit dem Buch schon bei Vorschulkindern geweckt. Es gibt viele naturgetreue Zeichnungen und nicht zu lange Texte zum Vorlesen, die sehr gut verständlich sind.

Rezension von Heike Rau

ZORA
Mein erstes Buch von Tümpel, Teich und Fluss
32 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert
ab 5 Jahren
Annette Betz Verlag
ISBN: 978-3219112863

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Oleander

Oleander

Im Buch findet der Leser Informationen über den Oleander. Der Schwerpunkt wird auf Sorten gesetzt, die für Mitteleuropa, also für den heimischen Hausgarten, geeignet sind. Zunächst geht der Autor aber in das natürliche Verbreitungsgebiet des Oleanders und zeichnet seine Geschichte nach. Beschrieben wird dann die Vielfalt der Oleandertypen von stark wachsenden Formen bis hin zum Zwergoleander. Sehr ausführlich werden auch die Blüten, eingeteilt und nach Blütenform und -farbe beschrieben. Vermittelt wird aber auch Wissenswertes über erfolgreiche Züchter und ihre Zuchtziele. Selbst die Giftigkeit des Oleanders kommt zur Sprache.

Wie Oleander kultiviert wird, wird genau beschrieben. Der Hobbygärtner erfährt hier alles Wesentliche über Vermehrung und Weiterkultur. Beschrieben wird, welches Substrat der Oleander braucht und wie gedüngt werden sollte. Bei der Beschreibung der Pflege des Oleanders geht der Autor auch auf möglich Probleme, wie etwa Schädlingsbefall ein. Über die Überwinterung der Pflanzen wird ebenfalls gesprochen.

Die Sorten von A – Z werden in ausführlichen Porträts vorgestellt. Der Autor charakterisiert die Oleandertypen bis ins Detail und bewertet jede Sorte. Die Eigenschaften der einzelnen Sorten sind so gut zu erfassen und Vergleichsmöglichkeiten sind gegeben. Dazu gibt es anschauliche Fotos, die mal die ganze Pflanze und mal die Blüten in Nahaufnahme zeigen. Neben dem Standard- und dem Liebhabersortiment, verrät der Autor auch seine eigenen Lieblingssorten.

„Oleander“ ist ein aufwendig recherchiertes und sehr umfassendes Buch. Mit viel Sachverstand beschreibt der Autor den Oleander und gibt sein Wissen auf unterhaltsame Art und Weise an den Leser weiter. Für Oleanderfreunde ist das Buch ein ausgezeichnete Hilfe bei der Auswahl der richtigen Sorten für den heimischen Garten, die Terrasse oder den Balkon. Auch die Pflegetipps sind Gold wert, um die Ansprüche der Pflanzen optimal erfüllen zu können, damit sie gut aussehen und reichlich blühen.
Das Buch ist zudem sehr übersichtlich gestaltet und eignet sich damit auch gut als Nachschlagewerk.

Rezension von Heike Rau

Christoph Köchel:
Oleander
2. Auflage (unter Mitarbeit von Peter Lange)
144 Seiten, 91 Farbfotos
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN: 978-3-8001-5193-6
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Die Gefährtin des Wolfs

Die Gefährtin des Wolfs

Lara studiert in Grand Forks. Das liegt an der kanadischen Grenze. Als sie mit ihrem gerade gekauften Auto im Graben landet, bekommt sie unerwartet Hilfe von Paul Campbell, einem jungen Indianer, der, wie sich später herausstellt, den Unfall in einer Vision gesehen hat. Er holt ihr Auto aus dem Graben, schleppt es ab und bringt Lara nach Hause. Als er sie zum Essen mit seiner Familie einlädt, sagt sie zu. Das Leben der Indianer fasziniert sie sehr, ihre Kultur und ihre Religion, deswegen hat sie an der Uni auch Indian Studies belegt.

Als Pauls Großvater John Red Eagle ins Krankenhaus muss, steht Lara Paul zur Seite. Der alte Mann weiß, dass er sterben wird. Doch in Paul sieht er seinen Nachfolger als geistiger Führer.
Paul und sein Großvater wissen, dass den Menschen etwas bevorsteht. Der Blizzard ist nur der Beginn eines schlimmen Unwetters. Der Frostriese wird sich rächen, für das, was die Weißen der Natur angetan haben.

„Die Gefährtin des Wolfs“ ist ein Abenteuerroman, der die Probleme zwischen Indianern und Weißen deutlich machen soll. Eingebettet ist diese Thematik in eine sehr spannende Geschichte. Schade nur, dass die Visionen Pauls, welche die bevorstehenden Unfälle ankündigen, so unglaubwürdig dargestellt werden. Hier wäre weniger mehr gewesen. Der Eindruck entsteht, dass die eigentlichen Probleme der Indianer so zu kurz kommen. Aber die eher kurze Geschichte scheint dafür ohnehin nicht genügend Raum zu bieten.
So gut sich die Geschichte auch liest, so spannend die Charaktere auch dargestellt werden, man kann darüber nicht hinwegsehen.

Rezension von Heike Rau

Christopher Ross
Die Gefährtin des Wolfs
255 Seiten, gebunden
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN: 978-3800052899
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Carol Vraham Chudley und Dorothy Field: Gartengespräche unter Frauen

Carol Vraham Chudley und Dorothy Field: Gartengespräche unter Frauen

„Gartengespräche unter Frauen“ ist ein Briefwechsel zwischen Gärtnerinnen, der aus einer Freundschaft heraus entstanden ist. Beide Frauen sind Künstlerinnen mit dem Blick für das Besondere im Alltäglichen. Kurz vor Erscheinen des Buches erlag Carol Graham Chudley einer schweren Erkrankung, dem Chronischen Müdigkeitssyndrom. Im Briefwechsel geht es um das liebste Steckenpferd der beiden, ihre Gärten. Immer wieder eingestreut sind Tagebuchaufzeichnungen Carols, die den Krankheitsverlauf dokumentieren.

Das Buch nimmt 1995 seinen Anfang. Dreh- und Angelpunkt sind dabei die eigenen Gärten im Jahresverlauf. Aber nicht nur aktuelle Beobachtungen werden niedergeschrieben, auch Erinnerungen beispielsweise an die Kindheit werden wieder lebendig. Damit ist das Hörbuch eine Art naturnahe Biographie mit vielen Geschichten und Erlebnissen eingebettet in ein Gartenjahr. Die Liebe der beiden Frauen zu allem was grünt und blüht wird auch für den Zuhörer spürbar.
Die beiden Autorinnen zeichnen ganz besondere Bilder mit künstlerischer Wortmalerei.

Für Gartenliebhaber ist das Hörbuch äußerst interessant. Die Autorinnen geben ja auch ihre Erfahrungen wieder. Und sie lehren den Zuhörer, den Augenblick zu genießen. „Vom Pflanzen, Wachsen und Vergehen“ wird erzählt und natürlich hat das eine ganz besondere Symbolik. Die immer wieder eingestreuten Tagebuchaufzeichnungen über Carols Krankheit machen das Herz schwer. Dennoch sind die Briefe geprägt von Hoffnung, denn Glücksmomente bekommen eine ganz andere Wertung, werden viel bewusster wahrgenommen.
Ursula Illert und Andrea Hörnke-Trieß, die beiden Sprecherin tragen diesen Umständen Rechnung. Sie lesen äußerst einfühlsam.

Um die Wunder der Natur auch selbst im Garten verfolgen zu können, liegt jedem Hörbuch ein Tütchen mit Kürbissamen bei. Auch das kleine Booklet mit Zitaten und Fotos der Jahreszeiten ist etwas ganz Besonderes.

Rezension von Heike Rau

Carol Vraham Chudley & Dorothy Field
Gartengespräche unter Frauen
Vom Pflanzen, Wachsen und Vergehen
gelesen von Ursula Illert und Andrea Hörnke-Trieß
aus dem Englischen von Ilse Tothfuss
3 CDs, 231 Minuten
Steinbach sprechende Bücher
ISBN: 978-3886988693
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Einsatz in vier Wänden – Das Küchenbuch

Einsatz in vier Wänden – Das Küchenbuch

Oft ist die Küche Dreh- und Angelpunkt einer Wohnung. Sie sollte praktisch sein und pflegeleicht, ausreichend Arbeitsfläche bieten und auch einen nicht zu knappen Stauraum. Da sich oft die ganze Familie zum gemeinsamen Kochen und Essen in der Küche aufhält, sollte sie außerdem Gemütlichkeit ausstrahlen. Das gilt natürlich auch für Single-Küchen. Auch wenn man alleine kocht und ist, wünscht sich eine schöne Küche.

Ob nun Single-Küche, eine Küche für ein Paar, eine kleine oder eine große Familie, Tine Wittler hat Ideen für jeden Küchentraum. Zunächst geht es an die Küchenplanung. Hier gilt es einige grundsätzliche Dinge zu klären und eine Grundriss zu erstellen. Geplant werden Küchen mit einfacher Küchenzeile, doppelter Küchenzeile oder auch einer Anordnung der Möbel und Geräte in U- oder L-Form.

Oftmals tauchen schon bei der Planung viele Probleme auf, ob es nun um die Größe und Form des Raumes geht, die Lage von Fenster, Tür und den vorhandenen Anschlüssen.
Vorgestellt werden nun eine Reihe von Küchen vor der Umgestaltung und danach. So sieht man auf den ersten Blick, wie sich die Situation verbessert hat und welche Ideen man in der eigenen Küche umsetzten kann.

Die Verwandlung so mancher Küche mutet an wie Zauberei. Nach dem Einsatz des Teams, sind die Räume manchmal gar nicht wiederzuerkennen. Aber Tine Wittler erklärt ihre Konzepte sehr genau, nicht nur in einem ausführlichen Text, sondern auch anhand von vielen Fotos. Gekonnt wählt sie passende Möbel aus und integriert vorhandene in die Küchenzeile. Die Harmonie störende Geräte wie die Waschmaschine oder die Gastherme werden gekonnt versteckt. Mit der perfekten Ausnutzung des Raumes, gekonnt gesetzter Farbakzente und der passenden Beleuchtung wird selbst aus kleinen Küchen ein Wohnraum, der zum Kochen und auch mal für die Bewirtung von Gästen, einlädt. Auf die Bedürfnisse der Küchennutzer wird immer eingegangen.

Tine Wittler gibt auch viele Tipps. Zum Beispiel für Preisbewusste, die Geld sparen wollen. Auch wie das leidige Problem Unordnung in den Griff zu bekommen ist, verrät sie.

Hilfreich sind auch die Arbeitsanleitungen, etwa zum Erneuern oder Verschönern des Fliesenspiegels. Auch wie man Linoleumparkett verlegt, wird erklärt. Und eine Arbeitsanleitung für die tollen Salatschüssel-Lampen ist vorhanden.

Für alle, die von einer Um- oder Neugestaltung ihrer Küche träumen, ist das Buch ein sehr hilfreicher und vor allem sehr inspirierender Ratgeber. Man erhält sehr viele Anregungen und erfährt auch, wie man sie umsetzten kann. Selbst wenn man kein Hobbyhandwerker ist und die geplanten Arbeiten nicht selbst durchführen kann, bietet das Buch viele Anregungen für die Planung, so dass aus Küchenträumen auch Realität werden kann.
Die Texte sind sehr kurzweilig und dennoch aussagekräftig geschrieben. Die Fotos bieten eine gute Orientierung.
Der Ratgeber ist damit sehr empfehlenswert!

Rezension von Heike Rau

Tine Wittler
Einsatz in 4 Wänden
Das Küchenbuch – Die besten Ideen zum Selbermachen
144 Seiten, broschiert
ISBN: 978-3-8025-3610-6
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Das Aquarium von A-Z

Das Aquarium von A-Z

Ein Aquarium ist ein schöner Zeitvertreib. Aber damit es gut funktioniert, schön aussieht und die Fische sich auch wohlfühlen, muss man die Anschaffung gut planen und sich eingehend informieren. Das vorliegende Buch ist dazu wunderbar geeignet.

Man findet Porträts von 255 im Handel erhältlichen Fischen und Wirbellosen, aber auch Porträts von über 200 Aquarien- bzw. Teichpflanzen. Alle Porträts sind zwar kurz, aber sehr aussagekräftig. Und immer gibt es ein Foto dazu. Gezeigt wird, welche Fischarten sich für die dauerhafte Pflege im Aquarium eignen und welche Ansprüche an Haltung und Ernährung gestellt werden. Erklärt wird, welche Arten man miteinander vergesellschaften kann.

Die Wasserpflanzenporträts sind ebenfalls sehr hilfreich. Man kann sich sehr gut informieren, aber auch nach einer bestimmten Pflanzenart suchen. Deutsche Namen, sofern vorhanden, sind angegeben.

Auch was die Technik betrifft, wird man mit diesem Buch nicht allein gelassen. Beschrieben wird hier, was man wirklich braucht und wie ein Aquarium funktioniert. Besonders Anfänger finden hier Orientierung. Gut gefallen hat, dass der Autor auch zeigt, was ein Aquarium kostet und mit welchen Folgekosten man rechnen muss. Von der Kaufberatung über die Einrichtung des ersten Aquariums, über die Versorgung der Fische, der Sauberhaltung des Aquariums, bis hin zur die Wartung der Technik erfährt der Leser Wissenswertes. Auch wenn es Probleme gibt, bieten die zahlreichen Tipps eine erste Hilfe.

Man hat mit diesem Ratgeber praktisch drei Bücher in einem. Dennoch hat das Buch ein sehr handliches Formtat und preisgünstig ist es auch.
Das Buch ist, da es inhaltlich sehr umfangreich ist, nicht nur für Anfänger in der Aquaristik bestens geeignet.

Rezension von Heike Rau

Claus Schaefer, Christel Kasselmann, Andreas Raschke:
Das Aquarium von A-Z
Tiere – Pflanzen – Technik
440 Seiten, 560 Farbfotos, 22 Zeichnungen
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN 978-3-8001-5165-3
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Modrow – Katzengeschichten

Modrow – Katzengeschichten

Nachdem alle Eventualitäten bedacht und die bevorstehenden Aufgaben verteilt sind, nehmen Peter Exinger und seine Partnerin Gabi ein Kätzchen ins Haus und nennen es Modrow. Ihr Zusammenleben ändert sich dadurch beträchtlich.

Der Autor erzählt nun in Folge Geschichten aus dem gemeinsamen Leben mit Frau und Katze. Er erzählt, wie man einer Katze begreiflich macht, dass sie nicht ins Schlafzimmer darf; warum Modrow kein Glöckchen bekommt, obwohl er Spatzen jagt; was es für Katzeneltern bedeutet, eine Woche zu verreisen; wie geschickt Modrow auf fantasievolle Art seine Streicheleinheiten in unmöglichsten Situationen einfordert; wie die Katze mit Charme die Aufmerksamkeit auf sich lenkt; wie man an Weihnachten einer Katze eine Freude macht und vieles mehr.

Peter Exinger philosophiert über das Leben mit einer Katze und beschreibt, welche Vorteile und auch Nachteile es bringt, wie sich die Partnerschaft ändert und auch wie er selbst zu anderen Ansichten und Einsichten gelangt ist und warum es manchmal mit der Katzenliebe übertrieben wird.

Neu ist das alles nicht. Für Katzenfreunde ist der Wiedererkennungswert also hoch. Das Hörbuch ist nett gemacht und man muss auch einige Male Schmunzeln. Das war es aber leider auch schon. Geeignet ist das Hörbuch daher eher für Katzenfreunde, die sich ein Kätzchen anschaffen wollen oder die erst kurze Zeit Katzeneltern sind. Anhand der Geschichten kann man sich doch ein genaues Bild davon machen, was die Katze für ein Wesen hat und wie sich das Leben mit Katze ändern wird.
Thomas Holländer liest in sehr gleichmäßigen Stil. Die Ironie, die in so mancher Geschichte steckt, kommt damit gut zum Tragen.
Die Geschichten haben eine durchschnittliche Länge von zwei bis drei Minuten, sind damit auch gut zum zwischendurch Hören geeignet, also beispielsweise auf kurzen Autostrecken.

Rezension von Heike Rau

Peter Exinger
Modrow – Katzengeschichten
2 CDs, Laufzeit ca. 129 Minuten
Steinbach sprechende Bücher
ISBN: 978-3886980093
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