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Autor: hera

Die Fahrt der Beagle

Die Fahrt der Beagle

Charles Darwin, 22 Jahre jung, begann seine Forschungsreise am 27. Dezember 1831. Die Reise mit der „Beagle“, einem Vermessungsschiff unter dem Kommando von Kapitän Fitz Roy, dauerte fünf Jahre. In dieser Zeit umrundete Darwin die Welt und studierte die Natur. Auf seiner Reiseroute lagen zum Beispiel die Kapverdischen Inseln, Patagonien, Feuerland, Zentralchile, die Galapagos-Inseln, Neuseeland und Australien. Darwin war auch weite Strecken über Land gereist oder unternahm vom Ankerplatz aus Exkursionen ins Landesinnere. Insgesamt legte er 1529 Spezies in Spiritus ein, etikettierte Fundstücke, legte Insektensammlungen an.
In einem sehr ausführlich gehaltenen Tagebuch hielt er fest, was er erlebt und beobachtet hat. Er studierte die Natur mit Feuereifer, macht Beobachtungen und stellte spektakuläre Theorien auf, die von unglaublicher Wichtigkeit für die moderne Biologie sind. Er erkannte, dass alle Tiere und Pflanzen auf gemeinsame Vorfahren zurückzuführend sind, sich nur allmählich von einfachen zu höheren Lebewesen entwickelt haben. Dabei haben nur die anpassungsfähigen Arten eine Chance zu überleben. Mit seiner Evolutionstheorie hat Darwin den Blick der Menschheit auf die Welt verändert.

Charles Darwins Reisebericht liegt nun in einer modernen und sehr gut lesbaren Übersetzung von Eike Schönfeld vor. Um es lesen zu können, muss man selbst kein angehender Naturwissenschaftler sein. Interesse genügt. So begibt man sich auf ein ungeahntes und sehr beeindruckendes Abenteuer. Darwins Forscherdrang und sein Wissensdurst lässt sich nachvollziehen. Dabei nahm er einiges auf sich, sah sich Schwierigkeiten und Gefahren gegenüber. Aufgegeben hat er nie. Dementsprechend spannend, ist das Buch, das jeden Leser sicher sofort gefangen nimmt.
Eingestimmt wird man auf das 688 Seiten starke Buch mit einem Vorwort von Daniel Kehlmann („Die Vermessung der Welt“).
Das Buch kommt in edler Aufmachung im Schuber daher. Mit dabei ist eine Karte. Hier kann man beispielsweise die Reiseroute einsehen. Vorhanden ist auch ein Register.

Rezension von Heike Rau

Charles Darwin
Die Fahrt der Beagle
Einleitung von Daniel Kehlmann
Deutsch von Eike Schönefeld
688 Seiten, gebunden im Schuber, mit vierfarbiger Karte und 13 Abbildungen
marebuchverlag
ISBN-10: 3-936384-95-9
ISBN-13: 978-3-936384-95-6
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Baumhäuser – Fantasiewelten selbst gebaut

Baumhäuser – Fantasiewelten selbst gebaut

Baumhäuser sind besonders für Kinder faszinierend. Für sie ist es eine eigene kleine Welt zum Spielen, eine Rückzugsmöglichkeit oder auch ein Versteck. Doch so einfach ist es nicht, ein Baumhaus zu bauen. Man braucht einen geeigneten Baum, entsprechendes Material und Werkzeug und auch handwerkliches Geschick. Sicherheit ist beim Bauen oberstes Gebot.

Im Buch findet man Baumhäuser für Bäume mit geradem Stamm und mit gegabeltem Stamm, sowie Baumhäuser für Baumpaare. Aber bevor es losgehen kann, müssen ein paar praktische Überlegungen getroffen werden. Der Autor zeigt auf, an was man alles denken muss und welche Materialien und Werkzeuge man braucht.

Die Baumhäuser selbst werden in Bodennähe gebaut. Gerade bei Baumhäusern für Kinder braucht man aus Sicherheitsgründen nicht so hoch hinaus. Auch das Bauen, gerade für Anfänger, fällt so leichter. Die vorgestellten Ideen sind sehr kreativ. Je nach Baum kann man wählen zwischen Villa Robinson, Piratenschiff, Leuchtturm, Märchenschloss, Vogelnest, fliegendem Teppich und anderen. Der Fantasie sind aber keine Grenzen gesetzt. Jeder, der es möchte, kann sich mit Hilfe der Baupläne selbst verwirklichen und auch eigene Ideen umsetzen. Bei der Dekoration gibt ohnehin keine Vorschriften. Die Baupläne bieten dann das Grundgerüst. Ohnehin ist jeder Baum anders, so dass es gilt, sich hier anzupassen.

Über handwerkliches Geschick und gutes Vorstellungsvermögen sollte man verfügen, wenn man sich an die Arbeit machen will. Der Autor liefert alles, was man braucht, sogar die Zuschnittpläne. Anhand der Fotos und Entwürfe kann man sich ein Bild des Baumhauses machen.

Der Autor erklärt seine Vorstellungen und die Vorgehensweise beim Baumhausbauen sehr genau. Jeder einzelne Arbeitsschritt findet Beachtung. Dabei spricht der Autor den Leser direkt an, hilft mit unzähligen Tipps und konstruktiven Ratschlägen. Das Buch ist also eine unentbehrliche Hilfe für alle, die ein fantasievolles und vor allem sicheres Baumhaus bauen wollen.

Über den Autor:
David Parfitt ist als Bildhauer bekannt, spezialisiert auf großformatige Kunstwerke im öffentlichen Raum. Sein erstes Baumhaus baute er im Jahre 1974.

Rezension von Heike Rau

David Parfitt:
Baumhäuser – Fantasiewelten selbst gebaut
160 Seiten, 150 Farbfotos, 103 S/W-Bilder und Zuschnittspläne
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN-10: 3-8001-5092-1
ISBN-13: 978-3-8001-5092-2
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Montag ist Piratengulasch-Tag

Montag ist Piratengulasch-Tag

„Montag ist Piratengulasch-Tag“ ist ein Kochbuch für Eltern. Das Besondere daran sind die illustrierten, appetitanregenden Geschichten, die es zu jedem Gericht gibt, denn diese sind für Kinder.

Alle Gerichte im Buch sind einfach nachzukochen. Die Zutaten sind in jedem Supermarkt erhältlich. Gekocht wird vor allem mit viel frischem Gemüse, gesunden Ölen, Milchprodukten, Fisch und Geflügel, und Beilagen wie Nudeln, Reis und Kartoffeln.
Leider mögen viele Kinder kein Gemüse oder sie essen auch keinen Fisch. Und doch machen die Rezepte großen Appetit. Möhren sind hier Knack-Raketen, Semmelknödel sind Zauberbälle. Kirschen oder Trauben sind Mut-Murmeln und Nudelsalat ist Lockenspeise. Zu jedem Gericht gibt es eine passende und sehr fantasievolle kleine Geschichte, die hilft, das Essen den Kindern schmackhaft zu machen.

Übertrieben wird es mit der gesunden Ernährung aber nicht. Es gibt auch kleine Leckereien wie Klatsch-Eis mit Joghurt und gefrorenen Früchten oder Zebra-Äpfel. Das sind mit Schokoladenglasur verzierte Apfelscheiben.
Zusätzlich zu den Rezepten gibt es weiter Ideen zur Abwandlung, so dass man aus einen Grundrezept auch abgewandelte Gerichte zaubern kann. Zudem gibt es immer Wissenswertes zu den Lebensmitteln, etwa ihrem Gesundheitswert, zu erfahren.

Die Rezepte sind alle alltagstauglich. Man muss kein Meisterkoch sein und die üblichen Utensilien, die in einer kleinen Küche vorhanden sind, reichen vollkommen aus. Die Zubereitung dauert nicht länger als eine halbe Stunde. Es gibt Vorschläge für Frühstück, Mittag- und Abendessen und für kleine Snacks.

Die Aufmachung des Buches gefällt gut. Die Illustrationen sind schön anzusehen. Die Ringbindung sorgt dafür, dass aufgeschlagene Seiten nicht einfach wieder zufallen. Das Buch ist stabil und dürfte auch starker Beanspruchung in der Küche gewachsen sein. Alle Seiten sind wasserabweisend und abwischbar.

Über die Autorin:
Sonja Floto-Stammen, geboren 1968 in Kerken am Niederrhein, studierte Ernährungswissenschaften in Gießen, danach folgten die Promotion und die freiberufliche Tätigkeit als Autorin für Zeitschriften und die Arbeit als Marketingleiterin. Seit 2000 ist Sonja Floto-Stammen freiberufliche Marketingberaterin und Autorin.

Rezension von Heike Rau

Sonja Floto Stammen / Petra Theissen
Montag ist Piratengulasch-Tag
Lieblingsgerichte und Lieblingsgeschichten für Kinder
64 Seiten, Spiralbindung
moses. Verlag
ISBN-10: 3-89777-325-2
ISBN-13: 978-3-89777-325-7
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Die Christrose

Die Christrose

Der alte Holzfäller ist sehr krank. Seine Familie macht sich Sorgen um ihn. Die Kinder Fritz und Gretl wollen den Nikolaus fragen, ob er nicht ein Mittel gegen die Krankheit kennt. Tatsächlich weiß er etwas, was dem Vater helfen könnte. Hoch oben im Norden wohnt König Winter. Er züchtet weiße Winterrosen. Jeder Kranke, der an einer dieser Blumen schnuppert und ihren Duft einatmet, wird wieder gesund. Allerdings ist die Reise sehr weit und gefahrvoll.

Die Kinder wollen es dennoch wagen. Am nächsten Morgen brechen sie auf. Allerdings kennen sie den Weg zu König Winter nicht. So fragen sie das Eichhörnchen, aber es kennt den Weg auch nicht und er schickt Fritz und Gretl zum Hasen Krummbein. Der führt die Kinder zum Reh. Die Kinder dürfen auf seinem Rücken einen Teil des Weges zurücklegen. Dann hilft das Rentier weiter und schließlich die Wildgans. Es geht gut vorwärts und die Kinder haben Hoffnung, den langen Weg tatsächlich zu schaffen.

Das Märchen erschien erstmals circa 1920. Nun ist die Neuausgabe in der Reihe „Klassiker der Bilderbuchkunst“ des Lappan Verlages erschienen. Es ist in edlem Halbleinen gebunden und von Else Wenz-Viëtor illustriert. Den Hintergrund bilden glänzend winterblaues Seiten mit zarten Schneesternen, das setzt die Zeichnungen in einen sehr stilvollen Rahmen.
Das wunderschöne Märchen ist in einzelne Abschnitte unterteilt und wie ein Adventskalender aufgeteilt. Vom 6. bis zum 24. Dezember ist es nun ein Begleiter für Kinder durch die Vorweihnachtszeit. Das Buch ist aber auch ein schönes Geschenk für Erwachsene oder Sammler von Bilderbüchern.
Die kleine Geschichte rührt zu Herzen. Und auch die Bilder, so ganz anders als moderne Buchillustrationen, gefallen gut und wecken zumindest bei den Erwachsenen Erinnerungen an Kindertage. Das Buch ist damit etwas ganz Besonderes. Die alte Tradition des Märchenerzählens in der Weihnachtszeit lebt wieder auf.

Rezension von Heike Rau

Sepp Bauer
Die Christrose
Ein Weihnachtsmärchen
Mit Bildern von Else Wenz-Viëtor
32 Seiten, gebunden
ab 4 Jahren
Lappan Verlag, Oldenburg
ISBN-10: 3-8303-1113-3
ISBN-13: 978-3-8303-1113-3
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Rosenzauber

Rosenzauber

Der Kalender im Format 18 x 18 cm besticht schon durch sein wunderschönes Cover. Es ist in zartem Rosa gehalten und zeigt einen Strauß gerade am Aufblühen begriffener Rosen. Den Duft der Blumen kann man so leicht aus der Erinnerung heraufbeschwören.

Rosen kann man mit diesem Kalender das ganze Jahr genießen. Auf jeder Seite gibt es Fotos mit wunderbar arrangierten Rosen. Die Farbenpracht ist phänomenal, von zartem Gelb und reinem Weiß bis hin zu dunklem, kräftigen Rot.

Dem Buch kann man viele Anregungen entnehmen. Es gibt zahlreiche, auf die Jahreszeiten abgestimmte, Dekotipps zu dekorativen Sträußen, Gestecken und Kränzen für ansprechende Tischdekorationen, dazu viele Informationen über die Rose und zahlreiche Rezepte, beispielsweise zu Himbeermakronen mit Rosenblättern, Rosentorte oder Rosen-Cocktail. Auch die Wellness-Tipps gefallen gut.

Hier kann man Geburtstage und Jubiläen in sehr schönem Rahmen eintragen. Hinten im Buch ist noch Platz für Adressen und Telefonnummern.
Der Kalender, mit seiner schönen Gestaltung, eignet sich auch wunderbar als stilvolles Geschenk zu vielen Anlässen.

Über den Autor:
Klaus Wagener präsentiert zusammen mit seinem Team immer wieder Gestaltungsideen mit Blumen und Pflanzen. Er gewann bisher als einziger Deutscher die Weltmeisterschaft der Floristen.

Rezension von Heike Rau

Klaus Wagener
Rosenzauber
Mein immer währender Geburtstagskalender
144 Seiten, gebunden, zahlreiche Farbfotos
Verlag Eugen Ulmer Stuttgart
BLOOM’s by Ulmer
ISBN-10: 3-8001-5330-0
ISBN-13: 978-3-8001-5330-5
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Black Rose

Black Rose

Die Einladung auf die „Black Rose“, die teuerste Yacht, die je gebaut wurde, kommt für den Anwalt Andrew Morrison überraschend. Eigner ist Nelson St. James, einer der reichsten Männer der Welt. Mit an Bord sind andere Geschäftsleute und auch St. James’ Ehefrau Danielle, von der Morrison sofort fasziniert ist.

Bei Tisch drehen sich die Gespräche um Morrisons Beruf, der auch noch so hoffnungslose Fälle gewinnen kann, und den perfekten Mord. Wie man ungestraft einen Mord begehen kann, bleibt auch weiterhin Gesprächsthema. Für St. James ist es von höchstem Interesse zu erfahren, wie ein Anwalt die Geschworenen davon überzeugen kann, die Polizei habe den Falschen erwischt.
Danielle schmeißt sich in der Zwischenzeit unverfroren an Morrison heran, der nicht widerstehen kann. Sie heizt ihn an, um sich dann wieder als unnahbar zu geben.

Am nächsten Morgen verlassen Mr. und Mrs. St. James die Yacht, um zurück nach New York zu fliegen. Auch Morrison geht wieder an seine Arbeit, schafft es nicht, Danielle zu vergessen. Nur mit großer Willensstärke gelingt es ihm, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Bis eines Tages Jack Taylor vom Justizministerium bei ihm auftaucht. Wendell Clark, der mit an Bord der „Black Rose“ war, ist tot. Er und seine Frau sind in ihrem Haus in Washington ermordet worden. Es wird angenommen, dass Clark etwas über St. James wusste. Es besteht der Verdacht, dass St. James’ Finanzimperium eine kriminelle Vereinigung ist. Auch wenn St. James sich als Opfer einer Verschwörung sieht, es soll gegen ihn Anklage erhoben werden. So sollte Clark vor einer Anklagejury erscheinen, um gegen ihn auszusagen.

Dann wird St. James erschossen. Draußen auf See auf der „Black Rose“. Eine Leiche gibt es nicht, der Mann ging über Bord. Danielle wird des Mordes angeklagt. Sie bittet Morrison, ihr zu helfen. Der wird alles tun, um die Frau, die er liebt, vor dem Gefängnis zu bewahren.

„Black Rose“ ist ein sagenhaft spannender Thriller. Andrew Morrison wird zum Spielball eines ausgeklügelten Komplotts von dem er keine Ahnung hat. Und als er mit den Tatsachen konfrontiert wird, gibt es kein zurück mehr.
Das Geschehen ist vorhersehbar. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch. Der Leser erlebt ein spektakuläres Gerichtsdrama, in dem Morrison alle Register zieht und ohne Rücksicht auf Verluste zeigt, was er drauf hat. Der Staatsanwalt ist kein ebenbürtiger Gegner für ihn und das bekommt dieser beinhart zu spüren.
Interessant ist auch, wie der Autor seine Charaktere ausgestattet hat. Er bedient sich einer sehr bildhaften Sprache. Eine tragende Rolle spielt zum Beispiel Danielle. Sie ist sehr intelligent, aber eben auch berechnend und skrupellos. Sie besitzt schauspielerisches Talent und einen unschlagbaren Hang zu dramatisieren. Sie versteht es, ihre Mitmenschen und besonders Morrison, auf beispiellose Art und Weise zu manipulieren. Dementsprechend ausgefeilt sind auch die Dialoge.
Mit diesem Thriller wird man perfekt unterhalten und das bis zur letzten Seite.

Über den Autor:
D. W. Buffa, geboren in San Francisco, hat zehn Jahre als Strafverteidiger gearbeitet. Er lebt in Napa Valley, Kalifornien.

Rezension von Heike Rau

D. W. Buffa
Black Rose
Übersetzt von Hans-Joachim Maass
320 Seiten, gebunden
marebuchverlag, Hamburg
ISBN-10: 3-936-384-0
ISBN-13: 978-3-936384
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Im Bannkreis des Grünen Jaguars

Im Bannkreis des Grünen Jaguars

Die Expedition soll fünf Wochen dauern. In dieser Zeit muss Elli auf sämtliche Annehmlichkeiten der Zivilisation verzichten. Zur Vorbereitung hat sie Bücher über die Mayas gelesen und Dokumentarfilme gesehen. Die Expedition wird von Ellis Vater geleitet, der ein berühmter Mayaforscher ist. Er sucht nach dem Grünen Jaguar, der ein legendäres Heiligtum der Maya ist. Mit ihnen kommt auch Cobá, der ein Nachkomme der Maya ist und ihr Führer Francisco Puerta.

Der Grüne Jaguar wird im Tempel von Nooxá vermutet. Der Ort wurde bereits von Grabräubern heimgesucht. Und auf der Stadt soll ein Fluch liegen. Aber es droht auch noch von anderer Seite Gefahr. Das bekommt das Expeditionsteam zu spüren, als plötzlich drei Männer im Lager auftauchen. Unter ihnen ist der gefürchtete Dschungelbandit Ignacio Hamlin. Er bietet als Begleiter seinen persönlichen Schutz an. Die Räuber können zwar vertrieben werden, doch kommt ihr Auftritt einer Kriegserklärung gleich. Die Expedition geht dennoch weiter.

Während einer Rast entfernen sich Cobá und Elli vom aufgeschlagenen Lager. Cobá will Elli ein Geheimnis in einer Tempelruine in der Nähe zeigen. Doch die beiden werden von Ignacio Hamlin überrascht. Er will wissen, wo sich das Versteck das magischen Amuletts des Grünen Jaguars befindet. Da die beiden keine Auskunft geben können, werden sie an Bäume gefesselt. Man kann nur hoffen, dass sie von Mitgliedern des Expeditionsteams gefunden werden und nicht zuerst vom dem Jaguar, der hier in der Gegend umherstreift.

Das Buch ist sehr spannend geschrieben. Die Expedition wird nach und nach zum Albtraum, aber trotzdem nicht abgebrochen. Man kann nicht recht nachvollziehen, dass Ellis Vater den möglichen Tod seiner Tochter in Kauf nimmt, auch wenn er noch so besessen scheint, den Grünen Jaguar zu finden. Die Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen, sondern realistisch.
Elli ist das einzige weibliche Mitglied des Expeditionsteams. Sie ist eine interessante Persönlichkeit und entwickelt sich auch im Verlaufe des Buches weiter. Sie lernt dazu, gesteht sich Fehler ein und ist auch bereit festgefahrene Meinungen zu revidieren. In diesem Zusammenhang sind besonders die Dialoge, die sie mit ihrem Vater führt, aufschlussreich.
Der Leser erfährt zudem viel über die Kultur, die Mythologie der Maya und ihre Situation heute. Hierzu gibt es auch in einem Nachwort Interessantes nachzulesen. Dazu kommt, dass das die Geschichte sehr realistisch wirkt, auch wenn viele mythologische Details eine Rolle spielen. Man fühlt sich direkt mit in den Dschungel versetzt und spürt die Magie.

Über den Autor:
Werner J. Egli, geboren 1943 in Luzern in der Schweiz, lebt heute in Freudenstadt. Seine Jugendbücher wurden in viele Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. So wurde er 2002 für den Hans-Christian-Andersen-Preis nominiert.

Rezension von Heike Rau

Werner J. Egli
Im Bannkreis des Grünen Jaguars
255 Seiten, gebunden
Altersempfehlung: junge Erwachsene
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN-10: 3-8000-5232-6
ISBN-13: 978-3-8000-5232-5
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Von Katzen und anderen Menschen

Von Katzen und anderen Menschen

Eine Katze kann man nicht besitzen. Die Katze besitzt viel mehr den Menschen. Wie genau man sich das vorstellen muss, erzählt der Autor in neun unterhaltsamen Kapiteln.

Die Katze wirkt äußerlich vollkommen harmlos. Deswegen mögen wir sie ja so gerne. Und doch beginnt sie vom ersten Augenblick an, den Menschen nach ihren Vorstellungen zu erziehen und das so geschickt, dass der Mensch denkt, er erziehe die Katze.
Der kleine Stubentiger geht geschickt und psychologisch klug vor, wendet interessante Tricks an und nutzt Vorurteile, die der Mensch von Katzen hat, geschickt aus. Er biegt sich seinen Menschen sozusagen ganz unauffällig zurecht.
Der Autor zeigt, wie klug und berechnend Katzen sind. Wie sie den Menschen überlisten. So ist die Wohnung bald katzengerecht eingerichtet, die Ernährungsfrage geklärt und der Schlafplatz bestimmt.

Es fällt leicht, dem Sprecher Edgar M. Böhlke zu folgen. Er präsentiert mit ironischer Selbstverständlichkeit die unterhaltsamen Ansichten und Erkenntnisse des Autors. Werner Fuld trägt mit seinem Text sehr zur Verständigung zwischen Mensch und Tier bei. Er macht das Wesen der Katze durchschaubar und das mit einigem Augenzwinkern. Er erzählt von Erlebnissen mit Katzen und präsentiert lustige Anekdoten. Er zeigt auf, wie der Mensch ganz planmäßig von der Katze erzogen wird. Das ist sehr amüsant und aufschlussreich. Nach dem Hören der CD wird sich so mancher Katzenbesitzer (oder vielmehr von Katzen Besessene) über nichts mehr im Verhalten seines Haustieres wundern.

Über den Autor:
Werner Fuld ist Autor und Literaturkritiker. Er lebt abwechselnd in Spanien und in der Nähe von München.

Rezension von Heike Rau

Werner Fuld
Von Katzen und anderen Menschen
Sprecher: Edgar M. Böhlke
1 CD, ca. 78 Minuten
Steinbach Sprechende Bücher
ISBN: 3-88698-737-X
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Annet Rudolph: Körnchen – Ohne dich schlaf ich nicht!

Annet Rudolph: Körnchen – Ohne dich schlaf ich nicht!

Ohne seine Schmuseente Spillewupp kann Körnchen nicht einschlafen, sosehr es die kleine Ente auch versucht. Es hofft, dass Schnuddel ihm weiterhelfen kann. Das Schweinchen rät zum Schafe zählen. Dabei kann Körnchen noch gar nicht zählen. So muss die kleine Ente die Schafe eben malen. Schnuddel schläft zwar ein, aber Körnchen ist immer noch wach. Vielleicht kann der Tiger helfen. Er singt ein Gute-Nacht-Lied. Der Bär wacht davon auf. Er meint ein Lied hilft nicht. Sein Tipp ist es, Honigmilch zu trinken. Weil der Bär im Dunkeln über die Spielburg stolpert, erwacht nun auch das Känguru. Das Känguru glaubt, dass ein wenig Sport hilft, damit Körnchen richtig müde wird. Tatsächlich schläft das Känguru wieder ein, aber die kleine Ente ist jetzt erst recht putzmunter und fragt die Maus nach Rat. Diese meint, ein dicker Gute-Nacht-Kuss hilft. Aber das stimmt nicht. Möglicherweise hat der Waschbär eine bessere Idee. Der schickt die kleine Ente erst einmal zurück ins Bett und gibt ihr dann sein Schnuffeltuch. Ob Körnchen jetzt endlich schlafen kann?

„Ohne dich schlaf ich nicht!“ ist einer sehr liebevoll geschrieben und gezeichnete Einschlafgeschichte. Körnchen wird jedes Kind sofort in sein Herz schließen und nachvollziehen können, wie die kleine Ente sich ohne geliebtes Kuscheltier fühlt. Die verschiedenen Rituale im Buch können Eltern gut übernehmen, vom Gute-Nacht-Lied bis zum Einschlaf-Küsschen. So ist das Buch sehr tröstlich für Kinder mit Einschlafproblemen. Die Geschichte lässt sich sehr gut vorlesen, sie ist kindgerecht und spannend.
Die Zeichnungen gefallen ausgesprochen gut. Die Bilder sind sehr farbenfroh und es gibt viel im Kinderzimmer zu entdecken. Annet Rudolph hat ein paar sehr schöne Details untergebracht, an denen Kinderaugen garantiert hängen bleiben. Ein Beispiel sind die vielen Zeichnungen von Schafen, die Körnchen malt, weil die kleine Ente noch nicht zählen kann. Da gibt es ein rosa Schäfchen mit Blume im Mäulchen, ein blaues Schäfchen mit Ringelschal, ein grünes mit roten Schuhen und roter Brille und viele mehr. Auch die Tiere, die Freunde von Körnchen, sind ganz allerliebst gezeichnet. Lustig ist zum Beispiel der Waschbär mit seiner Ringelzipfelmütze und den verschiedenen Strümpfen.
Sollte tatsächlich ein Kuscheltier einmal nicht wieder auftauchen, hilft das Buch mit großer Wahrscheinlichkeit weiter.

Über die Autorin:
Annet Rudolph, geboren 1964, studierte Grafik-Design an der Fachhochschule Münster. Sie arbeitet heute als freischaffende Illustratorin.

Rezension von Heike Rau

Annet Rudolph
Körnchen: Ohne dich schlaf ich nicht!
32 Seiten, durchgehend farbig illustriert
Ravensburger Buchverlag
ISBN-10: 3-474-33066-3
ISBN-13: 978-3-473-33066-9
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Roger Tabor: Die Sprache der Katzen

Roger Tabor: Die Sprache der Katzen

Katzen haben ihre Eigenheiten, das wird jeder Katzenhalten bestätigen. Warum die Katze ist, wie sie ist, erklärt Roger Tabor in seinem Buch genau. Er weiß, warum so viele Menschen Katzen halten, warum sie von den Stubentigern so fasziniert sind.
Zunächst geht es um den Körperbau der Katze, der es ihr ermöglicht, sich so perfekt fortzubewegen, zu springen und die Balance zu halten. Der Autor erklärt wie die Katze sieht und was sie mit ihren Tasthaaren spüren kann, wie sie hört, schmeckt und riecht. Auch das Jacobson’sche Organ, mit dem die Katze Gerüche „schmecken“ kann, ist Thema. Interessant sind auch die Ausführungen über Zähne, Pfoten und Krallen der Katze.

Der Autor hat sich viel mit Katzen beschäftigt und sie beobachtet. So ist er auch der Frage nachgegangen, ob Katzen einen Verstand haben. Es wird genau analysiert, wie das Gehirn der Tiere funktioniert, was angeborenes oder erlerntes Verhalten ist. Roger Tabor zeigt, wie erwachsene Tiere miteinander spielen oder raufen, was sie mit ihrer Mimik ausdrücken und mit ihrer Katzensprache vermitteln und was das Schnurren zu bedeuten hat.

Spannend ist es zu erfahren, wie Katzen sich verhalten, wie sie ihr Territorium markieren. Der Auto erzählt, wie eine Katze jagt, aber auch wie sie schläft oder sich putzt. Auch wie Katzenfamilien leben, erfährt der Leser. Von der Partnersuche bis zur Geburt der kleinen Kätzchen. Weiter geht es mit der Entwicklung der Katzbabys bis zur Entwöhnung von der Mutter.

Für zukünftige Katzenhalter wird das Kapitel „Katzen halten“ interessant sein. Hier werden Rassekatzen vorgestellt, aber auch ungünstige Zuchtformen erwähnt. Der Leser erfährt alles über Futterzeiten, Fellpflege bis hin zur Erziehung. Auch für Halter mehrerer Katzen gibt es viele Ratschläge. Auch Probleme, die mit Katzen im Haus auftreten können, werden besprochen.

Nach der Lektüre des Buches werden Katzenhalter ihr Tier viel besser verstehen. Die Katze wird vom Autor aus vielen Blickwinkeln betrachtet, der bei seinen Erklärungen ins Detail geht. Besonders den Dingen im Verhalten der Katze, welchen Menschen gern mit Unverständnis begegnen, werden unter die Lupe genommen. Über manches kann man nur staunen. Selbst wer meint, seine Katze ganz genau zu kennen, wird viel Neues erfahren.
In den Texten spürt man die Leidenschaft des Autors für die beliebten Stubentiger. Seine Faszination überträgt sich auch auf den Leser. Davon abgesehen ist das Buch sehr kurzweilig geschrieben.
Auch die Fotos, fast alle vom Autor selbst, sind etwas ganz Besonderes. Man kann sich kaum vorstellen, welche Geduld er aufgebracht haben muss, um zu solchen außergewöhnlichen Fotos zu kommen. So sieht man die Katze mitten im Sprung, halsbrecherisch balancierend auf einem Baum beim Überklettern eines Maschendrahtzaunes, auf der Jagd beim Anschleichen, bei einer Rauferei usw. Das Verhalten der Katzen wird also immer auch mit vielen Bildern dokumentiert.

Fazit: „Die Sprache der Katzen“ ist ein beeindruckendes, faszinierendes und vor allem einzigartiges Buch, das jeder Katzenfreund unbedingt lesen sollte!

Über den Autor:
Der Biologe Roger Tabor zählt weltweit zu den führenden Katzenexperten. Er hat zahlreiche Feldforschungen über verwilderte Katzen und Hauskatzen durchgeführt, aber auch eine ganze Reihe Bücher veröffentlicht, sowie die BBC-Fernsehprogramme „Cats“ und „Understanding Cats“ präsentiert.

Rezension von Heike Rau

Roger Tabor
Die Sprache der Katzen
Mimik, Laute, Körpersignale
Aus dem Englischen von Claudia Ade
144 Seiten, gebunden, 250 Farbfotos
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN-10: 3-8001-4927-3
ISBN-13: 978-3-8001-4927-8
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