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Kategorie: Ratgeber

Hans Morschitzky und Thomas Hartl: Die Angst vor Krankheit verstehen und überwinden

Hans Morschitzky und Thomas Hartl: Die Angst vor Krankheit verstehen und überwinden

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Angst vor Krankheiten spukt sicher jedem von uns dann und wann im Kopf herum. Manchmal macht man sich auch Sorgen über den eigenen Gesundheitszustand. Das ist sicher normal. Bei manchen Menschen ist diese Angst jedoch allgegenwärtig und bestimmt über ihr Leben. Es entwickelt sich eine psychische Störung. Dabei liegt keine akute Krankheit vor und ist auch nicht zu erwarten, das hat sich bei Arztbesuchen herausgestellt. Dennoch bleibt die Angst bestehen und Krankheitsthemen dominieren das Denken.

Es wird unterschieden, zwischen der Angst krank zu sein und der Angst krank zu werden. Die Autoren beschreiben, wie sich diese Ängste entwickeln und wo die Ursachen liegen. Das Thema ist sehr umfangreich. Es werden viele Aspekte angesprochen. Dadurch sind die Texte teilweise schwer zu lesen. Für ein besseres Verständnis sorgen dann die vielen Fallbeilspiele. Für Angehörige ist das Buch eine wertvolle Hilfe, weil diese verstehen lernen, was in einem krankheitsängstlichen Menschen vorgeht. Und auch wer beruflich mit Menschen zu tun hat, die unter Krankheitsängsten leiden, kann sich informieren.

Die Angst vor Krankheit kann überwunden werden. Einerseits ist es für den Patienten hilfreich zu wissen, wie die Krankheitsängste entstehen und andererseits wie man gegensteuern kann. Man kann mit dem Buch eine Verhaltenstherapie beginnen und einer entsprechenden Bewältigungsstrategie folgen. Es läuft darauf hinaus, die eingefahren Denkmuster zu ändern und die eigene gesundheitliche Situation realistisch einschätzen zu lernen, damit das Leben nicht mehr von den krankhaften Ängsten bestimmt wird. Das ist sicher nicht einfach, bedeutet Eingeständnisse und Auseinandersetzungen mit der eigenen Person. Aber die Therapie erscheint doch erfolgversprechend.

Rezension von Heike Rau

Hans Morschitzky und Thomas Hartl
Die Angst vor Krankheit verstehen und überwinden
192 Seiten, broschiert
Patmos Verlag
ISBN-10: 3843601534
ISBN-13: 978-3843601535
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Susanne Curtis u.a.: Das neue Praxishandbuch Heilpflanzen

Susanne Curtis u.a.: Das neue Praxishandbuch Heilpflanzen

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Heilpflanzen werden in der Hausapotheke gerne bei kleineren gesundheitlichen Problemen oder Befindlichkeitsstörungen eingesetzt. Natürlich erfordert das einiges an Wissen über die Wirkung der verschiedenen Kräuter.
80 Heilpflanzen werden im Buch vorgestellt. Darunter sind zum Beispiel Schafgarbe, Hafer, Kümmel, Gelbwurz, Zitronenmelisse, Heidelbeere, Arznei-Baldrian, Mistel und Mönchspfeffer.
Jede Pflanze wird hinsichtlich ihrer Heilwirkung vorgestellt. Man kann die Inhaltsstoffe und die Anwendungsmöglichkeiten in Arzneien nachlesen. Zudem erfährt man, wie die Pflanze kultiviert wird und ob man Wildpflanzen sammeln kann. Wenn nötig gibt es Warnhinweise. Man erfährt hier auch, wann man lieber ärztlichen Rat vor Verwendung einholen sollte.
Zu jedem Porträt gehören aussagekräftige Fotos und Zeichnungen.

Es gibt einen Rezeptteil im Buch zur innerlichen Anwendung von Heilpflanzen in Säften, Tees, Sirup und Tinkturen. Die Rezepte sind sehr interessant. So schützt der „Frühherbstlicher Vitamingenuss“ vor Erkältungskrankheiten. Der „Artischockenblätter-Fenchel-Saft“ wirkt entgiftend. Der „Melissen-Rosen-Tee“ ist stimmungsaufhellend. Der „Sonnenhut-Thymian-Sirup“ stärkt die Abwehrkräfte und eine „Lindenblüten-Weißdorntinktur“ kann Stresssymptome lindern.

Auch Rezepte zur äußerlichen Anwendung werden vorgestellt. So lassen sich Cremes, Seifen, Badezusätze und Haarpflegemittel in der Küche herstellen. Man kennt dann die die Inhaltsstoffe seiner Pflegeprodukte ganz genau und kann diese auf Haut- und Haartyp abstimmen. Interessant fand ich in diesem Kapitel insbesondere die Badetees. Dazu gehören „Rosen-Ringelblumen-Badetee“ oder auch der „Badetee mit Lavendel und Aloe vera“. Beide wirken entspannend und lockern müde Muskeln.

Im Anhang des sehr informativen und sehr schön gestalteten Buches gibt es dann noch ein Glossar und eine Anwendungsübersicht. Auch nützliche Webseiten werden aufgelistet.

Rezensionen von Heike Rau

Susanne Curtis u.a.
Das neue Praxishandbuch Heilpflanzen
Sanfte und natürliche Anwendungen
256 Seiten, gebunden
Dorling Kindersley
ISBN-10: 3831020760
ISBN-13: 978-3831020768
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Eva Schneider: Der Nähmaschinen-Führerschein

Eva Schneider: Der Nähmaschinen-Führerschein

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„Der Nähmaschinen-Führerschein“ ist ein Buch für Anfänger. Es wird kein Wissen, was das Nähen mit einer Maschine betrifft, vorausgesetzt. Geübt wird an zwei verschiedenen Nähmaschinen, der Singer Talent 3323 und der Pfaff ambition 1,0. Also an einer mechanischen und einer computergesteuerten Nähmaschine. Der Kurs lässt sich aber mit jeder Maschine durchführen.

Zunächst kommt ein Theorieteil. Man lernt die Funktionsteile der Maschine kennen. Es gibt Bilder, die mit den Namen und entsprechenden Beschreibungen der Teile versehen sind. Man erfährt, wie die Nähmaschine startklar gemacht und bedient wird.
Danach gibt es eine kleine Stoffkunde. Man liest hier Näheres über die Verarbeitung von Stoffen. Auch, was man an Werkzeug zum Nähen braucht, erfährt man.

Dann kann man die Nähmaschine auch schon ausprobieren. Getestet wird auf Papier und zunächst noch ohne Faden. Dabei wird der Schwierigkeitsgrad langsam erhöht. Wenn man genug Übung hat, kann man eine Girlande aus Papier nähen und dann weitere Projekte in Angriff nehmen. Es ist eine gute Idee, zuerst auf Papier zu üben, statt hierfür schon Stoff zu verschwenden. Die erste Stoff-Näharbeit wird dann besser gelingen. Auch hier werden zunächst ganz einfache Sachen genäht, aber dann doch schon eine Laptoptasche und ein Shopper in einfachem Steppstich. Später lernt man dann den Zickzackstich kennen und näht entsprechende Objekte. So lernt man zum Beispiel das Applizieren von bestimmten Motiven oder das Versäubern von Schnittkanten. Auch hier werden wieder unterschiedliche Projekte umgesetzt. Vor der Abschlussprüfung geht es dann an das Nähen von Kissenhüllen.

Die Theorie-Prüfung kann man online machen. Hat man bestanden, folgt die Praxis-Prüfung. Beifahrer Freddy wird genäht. Das Maskottchen herzustellen, ist dann schon eine etwas aufwändigere Arbeit. Man muss beweisen, was man gelernt hat. Damit eine Jury Freddy bewerten kann, muss ein Foto von ihm im Internet hochgeladen werden. Wenn alles gut geht, bekommt man dann den Nähmaschinen-Führerschein.

Das Buch ist genial gemacht. Es ist wirklich für Anfänger gedacht, die ihrer ersten Schritte an der Nähmaschine machen wollen. Es geht hier um das Erlernen der ersten Grundfähigkeiten, um sonst nichts. Die Erklärungen und Anleitungen sind entsprechend einfach gehalten. Es gibt viel Bildmaterial zur Veranschaulichung.
Die Idee, diesen Anfängerkurs mit dem Erwerb des Nähmaschinen-Führerscheins abschließen zu können, gefällt ausgesprochen gut. Es ist eine gute Motivation, den Kurs durchzuhalten. Die Autorin des Buches hat auch ihre Wortwahl darauf ausgerichtet. Der Lernstoff kommt so weniger trocken rüber und man hat viel Spaß beim Üben.

Rezensionen von Heike Rau

Eva Schneider
Der Nähmaschinen-Führerschein
Das Erfolgsprogramm in Theorie und Praxis
144 Seiten, Klappenbroschur
Frechverlag
ISBN-10: 3772467679
ISBN-13: 978-3772467677
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Celia Nentwig: Wildpflanzen – Köstliche Rezepte, essbare Dekorationen und Geschenkideen

Celia Nentwig: Wildpflanzen – Köstliche Rezepte, essbare Dekorationen und Geschenkideen

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Es ist schon erstaunlich, was alles am Wegesrand wächst. Dass man vieles, was da grünt und blüht essen kann, weiß die Kräuterpädagogin Celia Nentwig.
Natürlich muss man die Pflanzen sicher bestimmen können. Aber gerade Löwenzahn oder Brennnessel kennt jeder und ein Anfang ist schnell gemacht. Nach und nach kann man weitere Pflanzen kennen lernen und dazu nehmen.

Die Wildkräuter bereichern unseren Speiseplan. Wer nach Ideen sucht, wird im Buch fündig. Die Autorin hat ihre Rezeptideen auf elf Pflanzen begrenzt. Neben den bereits genannten sind das Bärlauch, Giersch, Gundermann, Holunder, Knoblauchsrauke, Spitzwegerich, Walnuss, Wiesenschaumkraut und Wildrose.

Sehen wir uns das Wiesenschaumkraut ein wenig näher an. Zunächst kann man Grundlegendes zur Pflanze nachlesen. Wie sie aussieht, wo sie wächst, welche Pflanzenteile in der Küche Verwendung finden und auch wie das Wiesenschaumkraut geschmacklich zu bewerten ist. Natürlich ist auch Bildmaterial vorhanden. An Rezepten gibt es beispielsweise „Schaumkraut-Taler“, „Kräuterquark mit Wiesenschaumkraut“ und „Wiesenschaumkrautcréme in Lachsrolle“.
Die wunderschönen Blüten des Wiesenschaumkrauts eignen sich auch gut für eine Tischdekoration. Entsprechende Ideen werden gleich mitgeliefert. Und das ist das Besondere am Buch. Die Wildkräuter finden auch Verwendung als schmückende Elemente auf dem Tisch oder als Dekoration direkt auf dem Teller.

Das Buch bietet aber weitere Überraschungen. Viele Rezepte sind außergewöhnlich fantasievoll. Dazu gehören zum Beispiel das „Löwenzahnblüten-Chutney“, die „Ausgebackenen Brennnesselblätter“ oder auch die „Spitzwegerich-Wildkräuter-Tomatensuppe“. Es gibt schnell nachzumachende Rezepte, aber auch solche, die aufwändiger sind. Besonders sind sie irgendwie alle.

Die Autorin lässt ihre Begeisterung für die Wildkräuter-Küche direkt auf den Leser überspringen. Zu diesem Eindruck tragen auch die wunderbaren Naturaufnahmen, die Fotos der verschiedenen Gerichte und der Deko-Ideen bei. Das Buch hat also neben tollen Rezepten auch ein schönes Design.

Rezension von Heike Rau

Celia Nentwig
Wildpflanzen – Köstliche Rezepte, essbare Dekorationen und Geschenkideen
160 Seiten, Klappenbroschur
BLOOM’s bei Ulmer
ISBN-10: 380017717X
ISBN-13: 978-3800177172
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Hans-Ulrich Grimm: Leinöl macht glücklich

Hans-Ulrich Grimm: Leinöl macht glücklich

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Hans-Ulrich Grimm hat sich einen Namen gemacht mit Büchern wie „Vom Verzehr wird abgeraten“ oder „Die Ernährungslüge“. Er rät ab von industriell hergestellten Nahrungsmitteln mit künstlichen Zusatzstoffen und spricht sich für eine Ernährung mit unverarbeiteten, frischen Lebensmitteln aus.

Im Buch geht es ausschließlich um den Lein, auch wenn es sicher noch viele andere Pflanzen gibt, die mehr Aufmerksamkeit wegen ihrer gesundheitlichen Wirkung verdienen.

Leinöl ist eine alte Kulturpflanze, die in Vergessenheit geraten ist. Manchmal sind ein paar Samen auf dem Brötchen oder im Brot. Vielleicht preist auch die Großmutter Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl als gesund an. Manche kennen Leinsamen auch als Mittel gegen Darmträgheit. Doch die Pflanze hat viel mehr Beachtung verdient. Der Autor versteht es, beim Leser Interesse zu wecken.

Er spricht in seinem Buch über den Lein im Allgemeinen und verfolgt die Bedeutung der Pflanze im Laufe der Jahrhunderte. Betrachtet wird der Lein nicht nur als Lebensmittel oder als Volksmedizin, sondern auch als Rohstoff für verschiedene Produkte.

Beim Leinöl und beim Leinsamen verweist der Autor auf die gesundheitlichen Inhaltstoffe wie den hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und erklärt, bei welchen Krankheiten diese hilfreich und heilend sein können. Mediziner, Heilkundige und Ernährungsberater kommen zu Wort. Was an Wissen früher Erfahrungswerten zugeschrieben wurde, lässt sich heute teilweise wissenschaftlich untermauern. Die Heilkraft des Leinsamens ist erstaunlich, unter anderem bei Depressionen, Diabetes, Wechseljahresbeschwerden oder Herzproblemen.

Das Buch ist spannend geschrieben. Und ist das Interesse an Leinsamen und Leinöl einmal geweckt, möchte man natürlich auch entsprechende Rezepte haben. Die werden mit dem Buch auch gleich mitgeliefert und reichen vom „Bunten Gemüseteller“ über „Forelle mit Sommerkräutern und Leinöl“ bis hin zu „Leinsamenkeks“.

Unbedingt erwähnenswert ist auch die Aufmachung des Buches mit seinem geschmackvollen blauen Leineneinband. Damit eignet es sich auch als Geschenk für Gesundheitsbewusste.

Rezension von Heike Rau

Hans-Ulrich Grimm
Leinöl macht glücklich
Das blaue Ernährungswunder
176 Seiten, Leineneinband
Knaur MensSana
ISBN-10: 3426656965
ISBN-13: 978-3426656969
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Hans Küche: Neuseeland-Reise-Handbuch

Hans Küche: Neuseeland-Reise-Handbuch

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Man könnte fast meinen: alles, was das Auswandererherz begehrt. Zugegeben, für diese Zielgruppe wird es vollumfänglich nicht reichen, der sehr gut organisierte Tourist, einschließlich Rucksack, wird seine wahre Freude an diesem Buch haben.

Von seinen 500 Seiten fallen alleine über 100 Seiten auf die allgemeine Landeskunde. Begonnen wird mit Natur und Umwelt, um in weiteren Abschnitten auf Wirtschaft, Soziales, Politik, Historie, Gesellschaft, Kunst, Kultur, Essen und Trinken einzugehen. Ungefähr die Hälfte der allgemeinen Informationen bieten die nützlichen Spezialinformationen für eine Reise in das von Deutschland am entferntesten liegende Land. Gut sortiert werden Punkte wie Anreise, Verkehr, Einkaufen, Finanzen, Gesundheit und viele weitere aufgelistet.

Nach dem umfangreichen allgemeinen Teil widmet sich der Autor kapitelweise den einzelnen Regionen und Inseln Neuseelands, in denen teils ähnliche Informationen gegeben werden wie im allgemeinen Teil. Selbstverständlich zugeschnitten auf das zu bereisende Gebiet. Hier gibt es dann die detaillierten Informationen zu regionalen Behörden, Restaurants, Übernachtungsmöglichkeiten und, nicht zu vergessen, zahllose Tipps und Reiserouten für Ausflüge oder komplette Rundreisen.

Als Handbuch kommt dieses Buch sehr gut gegliedert daher. Das Inhaltsverzeichnis lässt schnell zu der gewünschten Information finden. Aufgelistet werden hier auch das Kartenverzeichnis, denn neben einer großen, eingesteckten Faltkarte befinden sich auf den Innenumschlagsseiten und darüber hinaus viele Karten in dem Buch. Ein Themenverzeichnis führt zu speziellen Artikeln, die zusätzliche Informationen zu einem bestimmten Thema, wie dem Hügel der Hobbit-Höhlen, bieten. Das Register mit seinem Stichwortverzeichnis ist eine weitere Möglichkeit, an die Infos zu gelangen. Die Faltkarte enthält neben einem umfangreichen Namensregister Entfernungstabellen, mit denen man schnell die Distanzen zwischen den einzelnen Orten abschätzen kann.

Die Informationen über Neuseeland sind aber nicht nur schnell auffindbar, sondern auch schnell erkennbar aufbereitet. Besonders wichtige Informationen sind farblich abgesetzt von dem normalen Text, der zudem zahlreiche Markierungen in Form von Fettschrift, roter Schrift, Überschriftenwahl und ähnlichen immer wieder Halt für die Augen bietet. Wer seine Reise plant, muss dies natürlich nicht ausschließlich anhand nüchternen Textes tun. Unzählige Farbfotos lassen die Planung schon Mal vergessen und in die Träume abgleiten.

Hans Küche
Neuseeland
504 Seiten, broschiert
DuMont Reiseverlag, Ostfildern
ISBN-10: 3770176995
ISBN-13: 978-3770176991

© Detlef Knut, Düsseldorf 2012
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Hans-Ulrich Grimm: Vom Verzehr wird abgeraten – Wie uns die Industrie mit Gesundheitsnahrung krank macht

Hans-Ulrich Grimm: Vom Verzehr wird abgeraten – Wie uns die Industrie mit Gesundheitsnahrung krank macht

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Sich gesund zu ernähren, ist heute ganz einfach. Die Regale in den Supermärkten sind voll mit Produkten, die Gesundheit versprechen. Damit tut man sich Gutes, glaubt man. Doch genau jenes Joghurt-Fläschchen, dessen Inhalt man sich jeden Morgen zum Frühstück einverleibt, ist auf dem Buchcover zu sehen mit einem Stempel drauf „Vom Verzehr wird abgeraten“.

Viele dieser Gesundheitsprodukte hat der Autor und Journalist Dr. Hans-Ulrich Grimm unter die Lupe genommen. Diese Industrienahrung ist scheinbar doch nicht so gesund, wie Werbesprüche das suggerieren, dafür aber sehr teuer.

Wer sich die Mühe macht und die klitzekleinen Zutatenlisten verpackter Lebensmittel liest, ist längst misstrauisch geworden. Sind diese Zusatzstoffe der Chemiefabrik nun harmlos oder sind sie es nicht? Für viele Verbraucher besteht hier Klärungsbedarf. Und man findet Antworten im Buch.

Über 300 Seiten an Informationen erhält der Leser. Es ist inhaltlich ein bisschen viel. Der Text ist zu wenig strukturiert. Aber der Autor schreibt auf eine dann doch schon wieder recht amüsante Weise über die Nahrungsmittelindustrie. Es mutet teilweise recht abenteuerlich an, was da hinter den Kulissen läuft. Und man kann es nicht anders sagen, dem Verbraucher wird das Geld aus der Tasche gezogen, auf Basis eines Gesundheitsversprechens, das nichts wert ist. Darüber klärt der Autor auf.

Einige Firmen und Produkte werden beim Namen genannt. Ihre Machenschaften und Werbestrategiegen und ihre Ziele werden aufgedeckt. Dazu kommen die Ernährungsratschläge. Da soll man sich fettarm ernähren, auf das Cholesterin achten und fünf Mal am Tag Obst und Gemüse essen. Aber ist jeder, der sich daran hält, auch gesund? Der Autor zeigt, was diese Ratschläge nach seiner Meinung überhaupt wert sind.

Mit dem Wissen aus dem Buch wird man angeregt, grundlegend über die eigene Ernährung nachzudenken. Weg von Fertigprodukten, Tütensuppen und Nahrungsergänzungsmitteln sollte der Weg hin zu einer ursprünglichen Kost mit frischen Lebensmitteln gehen. Der Autor liefert gleich ein paar Rezepte mit, die leicht umzusetzen sind.

Rezension von Heike Rau

Hans-Ulrich Grimm
Vom Verzehr wird abgeraten
Wie uns die Industrie mit Gesundheitsnahrung krank macht
320 Seiten, Klappenbroschur
Droemer Verlag
ISBN-10: 3426275562
ISBN-13: 978-3426275566
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Tom Diesbrock: Hermann! – Vom klugen Umgang mit dem inneren Kritiker

Tom Diesbrock: Hermann! – Vom klugen Umgang mit dem inneren Kritiker

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Diesen Hermann kennen wir wohl alle. Er sitzt uns im Nacken und hat nichts anderes zu tun als unser Selbstbewusstsein mit seiner Kritik zu untergraben. Manchmal übertreibt er dabei gnadenlos und macht und das Leben schwer. Unnötig schwer. Und das muss man sich nicht gefallen lassen.

Zunächst einmal zeichnet der Autor die Wesenszüge von Hermann auf. Gezeigt wird, wann er sich zu Wort meldet, uns runtermacht und uns auf gemeine Weise ausbremst. Die Kritik ist oft alles andere als gerechtfertigt, der dadurch entstehende Druck nicht zum Aushalten. Dabei macht Hermann vor keinem Lebensbereich halt. Er mischt sich in Privat- und Berufsleben gleichermaßen ein. Das macht nicht nur schlechte Laune, sogar krank machen kann uns das. Der Autor zeigt genau auf, wie Hermann agiert und welche Wirkung das auf uns haben kann.

Doch nicht jeder scheint seinem inneren Kritiker so hilflos ausgeliefert zu sein. Es scheint also eine Möglichkeit zu geben, ihm auf Augenhöhe zu begegnen oder ihn zumindest in Schach zu halten. Der Autor zeigt, wie dies umgesetzt werden kann. Dabei geht es nicht darum, den Hermann links liegen zu lassen. Konstruktive Kritik ist durchaus erwünscht.

Es ist ein sehr einfach gehaltenes und damit super verständliche Buch, für alle, die sich mit der Psychologie des inneren Kritikers noch nicht auseinandergesetzt haben. Die Beispiele sind so allgemein gehalten, dass sich jeder wiedererkennen sollte. Den inneren Kritiker einer greifbaren Person, also Hermann, zuzuordnen ist eine gute Idee und ermöglicht einen humorvollen Umgang mit dem Thema. Das spiegelt sich auch in den Zeichnungen wider.

Der Autor lädt also ein, sich mit Hermann auseinanderzusetzen und zu erkennen, wie kindlich und ängstlich Hermanns Verhalten eigentlich ist. Es werden Strategien aufgezeigt, wieder ein Gleichgewicht herzustellen zwischen Hermann, der kritisiert, und einem selbst, der Kritik entgegennimmt. Dann nämlich ist Kritik nichts mehr, was ausbremst, sondern etwas, das anspornt.

Rezensionen von Heike Rau

Tom Diesbrock
Hermann! – Vom klugen Umgang mit dem inneren Kritiker
Zeichnungen von Frank Wowra
120 Seiten, gebunden
Patmos Verlag
ISBN-10: 384360035X
ISBN-13: 978-3843600354
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Cosima Bellersen Quirini: Joghurt, Quark und Käse – Natürlich selbstgemacht

Cosima Bellersen Quirini: Joghurt, Quark und Käse – Natürlich selbstgemacht

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Heute wird wieder viel selbstgemacht. Man besinnt sich auf alte Rezepte. Auch Milchprodukte kann man selbst herstellen. Der Joghurt zum Beispiel kann ohne Aufwand mit dem Joghurtbereiter gemacht werden. Aber da hört es dann meist schon auf. Cosima Bellersen Quirini zeigt, welche Möglichkeiten man noch hat.
Zunächst wird erklärt, welchen Vorteil es hat, die Küche in eine Hobbykäserei zu verwandeln. Man erhält Basiswissen über die Milch. Dabei werden die verschiedenen Milchsorten beschrieben. Es folgen grundsätzliche Regeln, die man bei der Herstellung von Milchprodukten beachten muss und erfährt, was man dazu braucht.

Ganz einfach herstellen, kann man zum Beispiel Dickmilch, die gut mit frischen Früchten schmeckt oder auch als Salatsoße genommen werden kann.
Es folgt der Joghurt. Hier werden Rahmjogurt, Schafsmilchjoghurt und andere Sorten hergestellt. Auch für Kefir, Ayran und Lassi gibt es Rezepte.

In der Rahmküche wird dann zum Beispiel Butter hergestellt. (Die Zauberstab-Butter habe ich ausprobiert, weil man hier nur Rahm und Schmand braucht, einen Mixer und eine hohe Rührschüssel. Es funktioniert tatsächlich. Ungefähr nach zehn Minuten kann man beobachten, wie die Sahne sich auf dem Weg zur Butter verändert. Das Schlagen wird dann auch schon etwas anstrengender. Man sollte also wirklich, so wie die Autorin es empfiehlt, eine hohe Rührschüssel nehmen, denn es spritzt etwas. Die fertige Butter wird dann noch geknetet. Ich habe sie etwas gesalzen. Außerdem kann man die Masse in eine gewünschte Form gebracht werden. Man hat zum Schluss nicht nur ein halbes Stück Butter, sondern auch ein Glas Buttermilch. Beides sehr lecker!)

Weiter geht es mit der Käseküche. Man erfährt, wie Käse entsteht. Hier wird es schon ein bisschen komplizierter. Wer experimentierfreudig ist, wird also fündig. Gearbeitet wird mit Säureweckern, Säuerungsmitteln, spezifischen Kulturen und Lab. Auch Essig, Wein und Fruchtsäuren können zum Einsatz kommen, ebenso Edelschimmelpilze. Die Käseherstellung wird Schritt für Schritt erklärt.
Man kann aber zunächst ganz einfach anfangen. Mit Frischkäse. Dazu gehören zum Beispiel auch Quark und Hüttenkäse. Hat man jetzt noch keine entsprechenden Kulturen oder Lab da, kann man auch ganz einfach den Frischkäse aus Buttermilch probieren oder den Frischkäse mit Zitronensaft. Die Autorin macht viele Vorschläge zum Verfeinern von Frischkäse.
Weiter geht es dann mit Käse der reifen muss, also Weichkäse, Schnittkäse und Hartkäse. Im Kapitel „Sonstige Käsearten“ findet man dann noch Pasta Filate wie Mozzarella, dann noch Schmelzkäse und Lakenkäse.

„Joghurt, Quark und Käse“ ist ein tolles Buch, für alle, die ihre Milchprodukte selbst herstellen möchten. Die Autorin zeigt, dass das nicht schwierig sein muss. Wobei man sich hier natürlich, was Aufwand und Anspruch betrifft, steigern kann. Das Buch eignet sich für Anfänger, aber auch wer schon Erfahrungen hat, findet Rezepte. Wer auf dem Land lebt, auf einem Bauernhof, und über den Eigenbedarf hinaus in einem Hofladen Milchprodukten anbieten möchte, kann sich Anregungen holen. Man hat hier ein unglaublich breites Betätigungsfeld.

Man erhält ein Basiswissen rund um die Milch und die Milchprodukte. Die Autorin streut auch immer wieder Unterhaltsames ein. So erfährt man beispielsweise den Ursprung der Redewendung „alles in Butter“. Oder man kann nachlesen, wie Milchprodukte in der Volksmedizin eingesetzt werden, etwa als Quarkwickel.
Dass man von der Autorin direkt angesprochen wird, gefällt gut. Das Buch ist sehr benutzerfreundlich gemacht. Es ist übersichtlich und enthält ansprechendes Bildmaterial.

Rezension von Heike Rau

Cosima Bellersen Quirini
Joghurt, Quark und Käse – Natürlich selbstgemacht
144 Seiten, Klappenbroschur
Verlag Eugen Ulmer
ISBN-10: 3800176505
ISBN-13: 978-3800176502
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Georg Raab: Wasting the Big Apple

Georg Raab: Wasting the Big Apple

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Soll ich das Buch nun als “ungewöhnliches“ Tagebuch titulieren? Welches Attribut soll ich ihm geben? Es ist ein Tagebuch, ja. Es ist auch eine Reisebeschreibung, ja. Aber wie man es auch nennt, es lässt sich angenehm flüssig lesen und ist extrem unterhaltsam. Drei Monate, 87 Tage in New York, die der Autor beschreibt. Oft auf sehr humorvolle und abgehakte Art. Letzteres gehört zu einem Tagebuch, welches quasi stenografiert ist. Doch Raab hat gewisse Noten gesetzt, die es zu einem besonderen Tagebuch werden lassen.

Ungewöhnlich schreibt er in der ersten und zweiten Person abwechselnd. Es kommt klar zum Ausdruck, dass er auf der Reise nicht allein ist, sondern seine Freundin oft, aber nicht immer, dabei hat. So schreibt er vieles in der Ich-Form, stellt sich aber auch immer wieder vor, was sie in der einen oder anderen Situation gemacht oder gedacht hatte. Vieles liest er ihr dabei vom Gesicht ab. So wird aus dem Tagebuch ein Dialog, der immer wieder für Abwechslung sorgt. Das klingt dann in einer Bemerkung über die Nachbarin so: „Heute Morgen hast du dich bei Courtney beschwert, weil sie zum wiederholten Mal bis weit nach Mitternacht laut Musik gehört hat. „Wir konnten alles mithören! Wir haben dir doch gesagt, dass das Haus sehr hellhörig ist! Stupid bitch.“ Um eine Eskalation dieser Art zu vermeiden, hab ich dich gebeten, mit ihr Tacheles zu reden.“
Eine andere Note des Autors sind an nahezu jedem Abend die „Lessons learned“, die Lektionen bzw. Vokabeln, die er an diesem Tag hinzugelernt hatte. Teilweise sind es Abkürzungen und Vokabeln der amerikanischen Sprache, die so nicht im Schulenglisch vorkommen.
Immer wieder bringt der Autor kopfschüttelnd (Man sieht ihm dies wahrlich beim Lesen seines Buches an.) sein Unverständnis über die „verrückten“ New Yorker zum Ausdruck. Wie sie seine Wünsche im Restaurant oder beim Friseur ignorieren und ihm dann den vollen Preis dafür berechnen, obwohl er es so gar nicht bestellt hatte.
Die angemietete Wohnung ist von Anbeginn nicht sehr leise, doch dass er sich gelegentlich in dem ohnehin sehr lauten New York der relativen Stille wegen auf das gewisse Örtchen zur Erholung begibt, obwohl seine Freundin draußen an der Tür wartet, war ihm vor der Reise auch nicht klar gewesen.
Der Autor hat diese Stadt als Megacity wahrgenommen und das kommt in seinen Texten auch zum Ausdruck. Beispielsweise sind er oder seine Freundin oder beide ständig in irgendwelchen U-Bahnen oder Bussen oder Zügen unterwegs. Immer auf Achse, weil so gut wie kaum irgendetwas „um die Ecke“ liegt. Selbst, wenn es „einen Block“ weit entfernt ist, lohnt sich der Gang zur Metro.

Die vielen englischen Passagen und Floskeln, der Vergleich der Realität mit Beschreibungen von Max Frisch und Allen Ginsberg runden dieses quirlige Tagebuch ab und machen es zu einem kleinen Erlebnis. Wer New York kennenlernen möchte, macht bei diesem Buch nichts falsch. Wer sich auf eine Reise dorthin vorbereiten möchte, der liegt zu hundert Prozent richtig.

Georg Raab
Wasting the Big Apple
220 Seiten, broschiert
RomanVerlag, Riesa
ISBN-10: 3940373273
ISBN-13: 978-3940373274

© Detlef Knut, Düsseldorf 2011