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Kategorie: Fantasy

Claire Knightley: Dark Heart

Claire Knightley: Dark Heart

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Die Gefahr scheint gebannt. Charles Solomon ist tot. Lydia ist nun Vertraute von Lilith McCleery, der Königin der Vampire. Immer noch ist sie mit Mark zusammen. Aber ihr Herz schlägt auch für Jack Valentine, der jedoch zurzeit nicht in ihrer Nähe ist. Jack ist in einem geheimen Auftrag für die Königin im hohen Norden unterwegs. In Gedanken hat Lydia noch Kontakt zu ihm. Doch Jack geht auf Distanz.

Dann verschwindet Solomons Leichnam. Erst glaubt man, er wäre entführt worden. Dann stellt sich heraus, dass er wieder auferstanden ist. Er setzt alles daran, seinen Weg weiter zu gehen und fährt fort, die Vampirfürsten zu beseitigen. Denn er will die Macht über alle Nachtgeschöpfe erlangen. Das Voynich-Manuskript könnte ihm eine Hilfe sein, auch wenn es unvollständig ist.

Solomon wird es auch auf Lydia abgesehen haben. So sucht sie Schutz bei Lilith McCleery. Dann geschieht etwas mit Jack. Lydia spürt es deutlich. Der Kontakt reißt schließlich ab und Lydia kann nur hoffen, dass Jack nicht in Lebensgefahr schwebt, auch wenn ein Vampir nicht so einfach umzubringen ist. Jacks Mission war viel wichtiger als Lydia dachte. Jack sollte das Voynich-Manuskript finden, bevor es Charles Solomon tut. Der ist nun aber im Vorteil und auch schon auf dem Weg, wie man weiß. Nun muss Lydia versuchen, ihm zuvorzukommen.

„Dark Heart“ schließt an den ersten Band „Dark Moon“ unmittelbar an. Man ist sofort wieder drin im Geschehen. Auch dieses Buch ist wieder äußerst spannend. Im Vordergrund steht der Kampf gegen Charles Solomon, einem wirklich gespenstigen Gegner, der immer wieder für böse Überraschungen sorgt.

Lydia muss sich ihrer Berufung stellen und sie tut dies mit sehr viel Mut, aber nicht kopflos. Sie hat nichts Heldenhaftes an sich. Deshalb überzeugt sie mit dem, was sie tut. Mark steht ihr zur Seite, obwohl er um ihre Gefühle zu Jack weiß. So schwingt eine traurige Stimmung zwischen den Zeilen. Lydia wird sich zwischen Mark und Jack endgültig entscheiden müssen. Aber sie will keine herzlose Entscheidung treffen. Das macht sie zu einer sehr sympathischen und vor allem glaubwürdigen Protagonistin.
Die Dinge entwickeln sich also auf eine faszinierende und super spannende Art weiter. Besonders das Ende ist spektakulär.

Rezensionen von Heike Rau

Claire Knightley
Dark Heart
2. Band
352 Seiten, gebunden
Ravensburger Buchverlag
ISBN-10: 3473400688
ISBN-13: 978-3473400683
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Maggie Stiefvater: Ruht das Licht

Maggie Stiefvater: Ruht das Licht

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Der Wolf in Sam ist besiegt. Nichts steht seiner Liebe zu Grace mehr im Wege. Dennoch hat Sam nun eine verantwortungsvolle Aufgabe. Um die Wölfe im Wald hat er sich zu sorgen, seit sein Stiefvater Beck es nicht mehr kann. Dass Beck noch neue Wölfe rekrutiert hat, wird immer mehr zum Problem in dem kleinen Städtchen Mercy Falls.
So glaubt die Polizei, Olivia sei weggelaufen. Auch ihre Eltern denken das. Sam und Grace wissen, dass es sich anders verhält und sie für eine Zeitlang zurückkehren wird, dann nämlich, wenn die Wölfe sich wieder zurückverwandeln werden.

Auch Graces Freundin Isabel weiß Bescheid. Zusammen gehen die beiden auf Spurensuche im Wald und entdecken einen toten grauen Wolf. Wie er gestorben ist, lässt sich nicht feststellen. Aber Angst macht sich breit.
Als Sam in Becks Haus nach dem Rechten sieht, entdeckt er einen zurückverwandelten Wolf, mit dem irgendetwas nicht zu stimmen scheint. Auch Cole wandelt sich zu früh zurück und bringt Isabel in eine peinliche Lage. Wie soll sie den nackten jungen Mann ihren Eltern erklären? Was sich zwischen den beiden abspielt, lässt sich nicht erklären. Anziehung und Abneigung in einem ist es und es muss sich erst entscheiden, was die Oberhand gewinnt.

Grace ist den Wölfen mehr als zuvor verbunden. Vielleicht auch, weil sie als Kind gebissen wurde. Verwandelt hat sie sich jedoch nie. Nun träumt sie sogar davon, ein Wolf zu werden. Die Tiere im Wald wecken die Sehnsucht in ihr, mit ihnen durch die Wälder zu streifen. Das sind nur Vorboten. Grace wird schließlich krank. Dass sie Fieber bekommt, beunruhigt Sam nicht so sehr, wie den Wolfsgeruch, den sie verströmt.

„Nach dem Sommer“ ist noch gut in Erinnerung. Nun geht es weiter mit „Ruht das Licht“. Das Buch ist noch besser als der erste Band. Die Handlung wird beleuchtet aus der Sicht von Sam, Grace, Isabel und Cole, die abwechseln aus ihrer Perspektive die Ereignisse schildern, ohne dass dadurch ein Durcheinander entsteht.

Sam und Grace sind erfüllt von ihrer Liebe zueinander, die allerdings auch sehr schmerzvoll ist, denn die Zukunft der beiden ist wieder ungewisse. Diesmal ist es Grace, die Sams ganze Unterstützung braucht. Ihre „Krankheit“ lässt sich nicht erklären. Dass sie als Kind von einem Wolf gebissen wurde, scheint aber damit zu tun zu haben. Ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich dramatisch. Selbst die Ärzte sind machtlos.

Und so wird auch dieses Buch von einer unheilvollen und traurigen Stimmung getragen. Aber auch, wenn es um Sam und Grace geht, von einer grenzenlos tiefen, romantischen Liebe. Das lässt unglaublich mitfühlen. Es zerreißt einem förmlich das Herz. Die Wortmeldungen von Isabel und Cole zwischendurch holen einen zum Glück immer wieder in die Realität zurück, die voll von Problemen für alle beteiligten ist.

Die Geschichte gewinnt nach und nach an Tempo. Das steigert auch immer mehr die Spannung, bis die Ereignisse sich am Ende fast schon überschlagen.

Rezension von Heike Rau

Maggie Stiefvater
Ruht das Licht
Übersetzt von Jessika Komina und Sandra Knuffinke
400 Seiten, gebunden
skript5 im Loewe Verlag
ISBN-10: 3839001188
ISBN-13: 978-3839001189
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Kami Garcia und Margaret Stohl: Seventeen Moons – Eine unheilvolle Liebe

Kami Garcia und Margaret Stohl: Seventeen Moons – Eine unheilvolle Liebe

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Lena hatte sich in an ihrem 16. Geburtstag nicht entscheiden müssen. Ihre Wahl ein Dunkle oder eine Lichte Caster werden zu wollen, ist um ein Jahr verschoben. Dennoch ist Schwerwiegendes passiert. Schmerzhaftes. Unerklärliches.
Ethan wird weiter von Visionen und Albträumen geplagt, nur scheint er diese nicht mehr mit Lena zu teilen. Lena, seine große Liebe, zieht sich immer mehr von ihm zurück. Sie trauert um ihren verstorbenen Onkel Macon.

Ethan arbeitet in den Ferien bei Tante Marian in der Bibliothek. Er lernt hier ihre Praktikantin Olivia kennen, die ebenfalls wie Marian und seine verstorbene Mutter eine Hüterin ist, wenn auch noch in der Ausbildung. Ethan hofft in der Caster-Bibliothek zu weiteren Erkenntnissen zu gelangen. Er kann jede Hilfe gebrauchen. Tatsächlich erfährt er etwas über sich. Er ist viel mehr mit der Welt der Caster verbunden, als er glaubte. In der Welt des Übernatürlichen spielt er eine ganz besondere Rolle.

Lena unterdessen schmiedet Pläne. Als sie von der Weltenschranke hört, beschließt sie, diesen Ort zu suchen. Sie glaubt sich immer mehr auf der dunklen Seite und versucht dem zu entgehen. So verlässt sie Gatlin und begibt sich in das unterirdische Caster-Labyrinth, auch wenn das heißt, sich von Ethan noch weiter entfernen zu müssen und stattdessen, dem geheimnisvollen John Breed zu vertrauen, der ein dunkler Custer oder auch ein Incubus ist. Das Labyrinth ist ein gefährlicher und magischer Ort. Ethan möchte seine Freundin dort nicht alleine wissen. Zusammen mit Olivia und seinem Freund Link macht er sich auf die Suche nach Lena.

„Seventeen Moons“ ist ganz anders als sein Vorgänger „Sixteen Moons“, aber ebenso faszinierend. Die Liebe zwischen Ethan und Lena wird auf eine harte Probe gestellt. Lena entfernt sich immer mehr von Ethan, so dass die beiden nicht mehr zusammen sind. Die prickelnde romantische Stimmung, die dem ersten Band innewohnte, ist also kaum noch spürbar. Diesmal kommt Ethans Sorge um Lena zum Tragen.

Die Atmosphäre ist sehr viel dunkler geworden, auch weil diesmal vor allem die Caster-Welt mit dem unterirdischen Labyrinth die Kulisse für die Handlung bildet. Das ist ein krasser Gegensatz zur sonst vorherrschenden gemütlich und beständig wirkenden Südstaaten-Atmosphäre.

Die alles verändernde Entscheidung steht also immer noch aus. Dunkel Mächte versuchen mit allen Mitteln Lena auf ihre Seite zu ziehen. Das treibt die Spannung in die Höhe. Ethan und seine Freunde sehen sich Wesen gegenüber, die wissen, wie mit Magie umzugehen ist. Teilweise spielen sich wirklich dramatische Szenen ab. Dabei ist die Handlung kaum vorhersehbar. Man wird immer wieder überrascht. Aber die Geschichte wird dadurch auch sehr viel komplizierter. Ganz so flüssig wie der erste Band liest sich diese wirklich unerwartete Fortsetzung nicht.

Rezensionen von Heike Rau

Kami Garcia und Margaret Stohl
Seventeen Moons – Eine unheilvolle Liebe
Aus dem Amerikanischen von Petra Koob-Pawis
512 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570138291
ISBN-13: 978-3570138298
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Nina Blazon: Zweilicht

Nina Blazon: Zweilicht

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Jay ist nach dem Tod seines Vaters als deutscher Austauschschüler nach New York gekommen. Er wohnt bei seinem Onkel, der eine Motorradwerkstatt hat, und seinem Cousin Aidan. Er weiß nicht, dass er nachts manchmal Gesellschaft hat. Mo, das Mondmädchen, wagt das Verbotene und nimmt seine Träume wahr. Er könnte sie einfangen mit seiner Magie. Aber Mo gibt nichts auf die Warnungen. Dabei ist es ein Regelverstoß. Die Töchter des Mondes dürfen keinen Kontakt zu einem Menschen aufnehmen. Es könnte beide das Leben kosten.

Doch Jay verliebt sich in eine andere. Er lernt Madison an der Schule kennen und gewinnt sie bald für sich. Innerhalb kurzer Zeit ist ein Kinobesuch geplant.
Jay begegnet noch einem anderen Mädchen. Offenbar sieht sie außer ihm aber niemand. Geht man nach ihrem Aussehen, könnte man sie für ein Elfenmädchen halten. Sie heißt Ivy. Sagt ihm, dass er in Gefahr ist und nennt einen Namen, den Jay schon von seinem verstorbenen Vater Robin gehört hat: Wendigo. Sie stiehlt im sein Zweiherz-Amulett und nennt es Robins Kette. Demnach müsste sie seinen Vater kennen. Jay glaubt das nur zu gern. So zeigt ihm Ivy eine ganz andere Welt und gibt Jay zu verstehen, dass er bisher in einer Trugwelt gelebt hat.

Die Geschichte ist sehr außergewöhnlich. Für Jay bricht jede Normalität zusammen. Einem Albtraum gleich ist das Geschehen, in dem auch traumhaft schöne Momente Platz finden. Man muss sich einlassen können auf dieses Abenteuer. Denn am Anfang fällt die Orientierung schon ein wenig schwer. Die Geschichte hat etwas Unheimliches, Unwirkliches und Bizarres. So sind auch die Charaktere mehr als undurchsichtig. Selbst die, die Sympathien wecken. Kaum einer spielt mit offenen Karten. Außer Jay natürlich. Er wird als sehr offener Mensch dargestellt und lässt den Leser an seinen Gedanken teilhaben. Auch er verirrt sich in der Handlung und braucht Zeit, um zu erkennen, was Wirklichkeit ist.

Man versinkt zwischen Traum und Realität. Entwirrt Rätsel und sieht sich mit neuen konfrontiert. Viele Wendungen sind mehr als überraschend. Das Ganze spielt an interessanten Schauplätzen. Also auch im Hintergrund ist die Story gut entwickelt. Vom Schreibstil her ist auch dieses Buch von Nina Blazon wieder perfekt geschrieben. So wird man auch von dieser ganz besonders geheimnisvollen Geschichte wunderbar unterhalten.

Rezension von Heike Rau

Nina Blazon
Zweilicht
416 Seiten, gebunden
Cbt, München
ISBN-10: 357016117X
ISBN-13: 978-3570161173
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Annette John: Deadline 24 – MIT GEWINNSPIEL

Annette John: Deadline 24 – MIT GEWINNSPIEL


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Die Familien leben auf Farmen die mit großen Kuppeldächern überspannt sind. Nur so ist ein Schutz vor den Hybriden möglich, die tagsüber ihr Unwesen treiben. Auf so einer Farm lebt auch Sally mit ihrer Mutter, dem Großvater und ihrem Bruder Paul. Auch Vigo hat hier ein Zuhause gefunden. Er ist der einzige Überlebende einer Karawane, die draußen im Ödland den Tod gefunden hat. Nun ist schon lange niemand vorbeigekommen.

Mit „Deadline 24“ kündigt Sallys Mutter ihre Visionen an. Sie berichtet vom Windmann, der verspricht, dass alles gut werden wird und einem Flugdings, das kommen wird. Doch davon, dass die Lage der Haydens sich verbessert, kann keine Rede sein. Vigo hat bei den Wartungsarbeiten am Kuppelgitter nicht sorgfältig genug gearbeitet und dann heimlich versucht, den Fehler auszubügeln. Sally findet den abgestürzten Schweber. Kurz darauf bemerkt sie, dass ein Hybrid eingedrungen ist und erkennt, dass Vigo für seine Nachlässigkeit mit dem Tod bezahlen muss. Sally will den Hybrid unschädlich machen. Aber er ist nicht allein.

Ein unglaublicher Wolkenbruch rettet die Farm. Ausgelöst hat diesen die Besatzung eines Fluggerätes. Es ähnelt einem Helikopter, ist aber ein lebendes Wesen. Caleb, Jarvies, Jessup, Sausalito und Josie sind damit gekommen.
Obwohl niemand der Haydens die Farm verlassen darf, fliegt Paul mit den jungen Leuten hinüber zu den Terlebens, wo seine Freundin Monnia, die er so lange nicht gesehen hat, auf einer weiteren Kuppelfarm lebt.

In dieser Nacht kommen Fremde auf die Farm. Der skrupellose Lord Pedro und sein Gefolge sind auf der Suche nach dem Helikopter. Die Lage ist gefährlich, besonders auch für Paul und die anderen, die in einen Hinterhalt gelockt werden sollen. Bei Nacht, wenn die Hybride nicht unterwegs sind, will Sally mit einem Schweber fliehen, um ihre neuen Freunde warnen, die sich mittlerweile auf der Attala-Farm befinden und nicht wissen, dass der Lord mit seinem Gefolge nun dorthin aufbricht. Monnia, die von Lord Pedro entführt wurde, begleitet Sally. Doch als Sally beschließt, sich der Karawane des Lords zu nähern, um noch andere Entführte zu befreien, gefährdet sie das ganze Unternehmen.

Die Zukunft, in der die Handlung spielt, ist sehr düster gezeichnet. Man kann nur mutmaßen, wie die Menschheit in diese Lage gekommen ist. Die Situation wird immer angespannter. Immer härter werden die Überlebensbedingungen. Das halbwegs normale Leben ist im Wandel begriffen. Wobei hier insbesondere Sally und Paul auf Veränderung drängen. Als der Helikopter kommt, ist die Zeit reif. Das kann man gut nachvollziehen.

Das Buch ist hochspannend. Der Titel „Deadline 24“ ist der rote Faden, der durch das Buch führt. Bestimmt die Handlung, spielt eine entscheidende Rolle, doch die Bedeutung ist unklar. Es ist ein Rätsel, das gelöst werden muss. Man hat als Leser bestimmte Vorstellungen, was dahinter stecken könnte. Doch die Geschichte entwickelt sich überraschend anders. Bis an diesen Wendepunkt ist das Buch überaus unterhaltsam, danach ist es atemberaubend packend. Und man versteht. Die Autorin hat eine interessante Botschaft in ihre Geschichte gepackt, die sehr zum Nachdenken anregt. Diese Botschaft ist perfekt verkleidet. Wirklich spannende, gut ausgedachte Szenen verkörpern diese. Getragen von gut ausgearbeiteten Figuren mit Sally als Protagonistin. Dazu kommt, dass die Geschichte sehr lebendig und leicht lesbar erzählt wird.

Rezension von Heike Rau

Annette John
Deadline 24
374 Seiten, gebunden
Beltz & Gelberg
ISBN-10: 3407810814
ISBN-13: 978-3407810816
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Gewinnspiel:

Das Buch ist eine klare Empfehlung wert! Deshalb verlosen wir drei Exemplare, freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom Verlag Beltz & Gelberg.

Wer mitspielen möchte, sollte einen kurzen Kommentar unter die Rezension schreiben und uns erzählen, was er so faszinierend an Geschichten dieser Art findet.

Teilnahmeschluss ist der 20.07.11. Die Gewinner werden ausgelost. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.

Viel Spaß!

John Stephens: Emerald – Die Chroniken vom Anbeginn

John Stephens: Emerald – Die Chroniken vom Anbeginn

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Nach Jahren in verschiedenen Waisenhäusern sollen die Geschwister Kate, Michael und Emma nun endlich adoptiert werden. Doch sie machen keinen guten Eindruck auf Mrs Lovestock und werden zur Strafe weitergeschickt. Das Waisenhaus in Cambridge Falls ist ein unheimliches Gemäuer. Außerdem sind Kate, Michael und Emma die einzigen Kinder im Haus. Wenigstens werden sie von Miss Sallow und Abraham gut versorgt. Heimlich erkunden sie das alte Haus und entdecken im Keller einen Arbeitsraum. Hier finden sie ein geheimnisvoll aussehendes, jedoch leeres Fotoalbum. Als Michael ein altes Foto hineinlegt, das er von Abraham hat, passiert etwas Unglaubliches. Sie reisen in die Vergangenheit, in die Entstehungszeit des Bildes.

Hier finden die Geschwister die Kinder von Cambridge Falls. Sie wurden von ihren Eltern auf Geheiß der Gräfin getrennt. Bewacht werden sie nun von schrecklichen Kreaturen, den Kreischern.
Für die drei Geschwister wird es sehr schnell gefährlich. Doch mit einem Foto, das Michael im Arbeitsraum geschossen hatte und das nun in das Fotoalbum gelegt wird, wird ihre Rückreise ermöglicht. Doch bei der Rückkehr verlieren Kate und Emma ihren Bruder Michael. Er bleibt zurück.

Die Mädchen lernen den scheinbaren Besitzer des leeren Albums kennen Es ist Dr. Stanislaus Pym. Dass er ein Zauberer sein muss, erkennen die Kinder sofort. Sie erzählen ihre Geschichte und dass sie hoffen, ihre Eltern wiederzufinden.
Es gelingt den Mädchen noch einmal in die Vergangenheit zu reisen. Doch Michael hat sich verändert. Möglicherweise hat die Gräfin ihn verhext. Denn der Junge verrät seine Schwestern und liefert sie der Gräfin aus.

Der Gräfin ist jedes Mittel recht, das ihr hilft, das Buch der Magie zu finden. Deswegen hat sie ja die Kinder von Cambridge Falls als Geiseln genommen, um die Väter zu zwingen unter der toten Stadt danach zu graben. Insgesamt gibt es sogar drei Bücher, die „Die Chroniken vom Anbeginn“ genannt werden. Das Album, mit dem die Kinder in der Zeit reisen, ist eines davon. Doch vor den Augen der Anwesenden verschwindet es. Die Kinder sitzen in der Vergangenheit fest. Abraham gelingt es, sie aus den Fängen der Gräfin zu befreien. Doch die schickt die Wölfe hinter ihnen her. Wölfe, die lange gehungert haben.

Die Geschichte der Geschwister läuft nach der üblichen Form ab. Sie müssen eine Prophezeiung erfüllen und dafür eine bestimmten Weg gehen. Dieser Weg führt durch eine fantasievoll gestaltetet Welt, in der alles möglich scheint. Das Gute und das Böse stehen sich gegenüber und es bleibt abzuwarten, was sich als das Stärkere erweist.

Die drei Hauptdarsteller sind Kinder, die in ihrem bisherigen Leben wenig Glück hatten. Getrennt von ihren Eltern müssen sie sich durchschlagen, bis sie in den Kampf um „Die Chroniken vom Anbeginn“ verwickelt werden. Wenn sie diese Bücher nicht finden, werden sie auch ihre Eltern nicht wiedersehen. Also legen sie sich ins Zeug. Das Buch ist als Dreiteiler angelegt. Im ersten geht es um das Buch „Emerald“.

Man wird als Leser in eine sehr turbulente Geschichte verwickelt. Keine Minute Ruhe wird den Geschwistern auf der Jagd nach dem ersten Buch gegönnt. Ein Buch, das natürlich magisch Kräfte besitzt und nicht so recht zu fassen ist. Der Autor hat sich hier eine Menge Faszinierendes einfallen lassen. Man taucht in eine Welt ein, die schrecklicher nicht sein könnte, wird sie doch von der bösartigen Gräfin regiert, die nichts unversucht lässt, die Kinder zu stoppen und für ihre Belange einzuspannen. Sie bedient sich gefährlicher Kreaturen, die kaum aufzuhalten sind.

Doch auch die Kinder gewinnen Freunde dazu. Zum Beispiel die ganz wunderbar dargestellten Zwerge. Und so schwankt die Waage mal zugunsten des Bösen und mal zugunsten der Kinder. Man darf sich auf spannende Wendungen freuen, bis es zum alles entscheidenden letzten Kampf des Buches kommt.

Rezension von Heike Rau

John Stephens
Emerald – Die Chroniken vom Anbeginn
Aus dem Amerikanischen von Alexandra Ernst
464 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570152928
ISBN-13: 978-3570152928
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Kate Logan: Nicht alle Geister lieben mich

Kate Logan: Nicht alle Geister lieben mich

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Nach einem Krankenhausaufenthalt kommt Sam wieder zum Crowley-Anwesen. Sie will die Spuren verwischen, die von dem Mord an Adrian Crowley geblieben sein müssen. Zwar hat die junge Frau aus Notwehr gehandelt, die wahren Umstände ihrer Tat sollten aber besser im Dunkeln bleiben. Es deutet allerdings nichts mehr auf das dramatische Geschehen hin.
Auch Nicholas, der ganz plötzlich auftaucht, kann sich die Sache nicht erklären. Ein wenig Atem von Sam macht es dem Geist möglich sich für eine Weile zu materialisieren. Weiter unterhalten können sich die beiden allerdings nicht. Fremde tauchen auf. Dass die drei Personen zum „Zirkel des Blauen Mondes“ gehören, genau wie einst Adrian, können beide nicht wissen. Die Einbrecher sind auf der Suche nach Büchern und Kultgegenständen.

Die Umstände des Mordes kennen außer Sam und Nicholas niemand. Sam tut alles, damit das auch so bleibt. Sie bewahrt Stillschweigen, hält an einer ausgedachten Geschichte fest, die keinen Verdacht wecken sollte.
Doch Sheriff Ed Travis weiß einiges mehr, als Sam glaubt. Er ist es, der die Bücher in seinen Besitz gebracht hat. Ed glaubt nicht an Geister. Nur so ist es zu erklären, dass er ein Ritual ausprobiert. Mit dramatischen Folgen, die für ihn nur nicht gleich ersichtlich sind.
Als Jim Henderson auf dem Friedhof zu Tode kommt, wird klar, dass außer Nicholas noch mindestens ein anderer Geist unterwegs ist. Henderson ist keinen natürlichen Tod gestorben, wie man zunächst glaubt. Vielmehr ist ihm der Atem gestohlen worden.

„Nicht alle Geister lieben mich“ ist die Fortsetzung von „Der Geist, der mich liebte“. Man steigt nun direkt in die laufende Handlung ein. Geschickt eingefügte Rückblicke und Hinweise sorgen dafür, dass man sich an den ersten Band schnell wieder erinnert.

Auch diesmal geht es wieder sehr turbulent zu. Eine spannende Szene reiht sich an die nächste, richtig gruselig wird es aber erst im letzten Drittel des Buches. Leider ist die schwärmerische Liebe zwischen Sam und Nicholas nicht mehr so deutlich spürbar. Das fehlt sehr. Die Beziehung wird aber auch von dem Paar selbst infrage gestellt. Das macht schon einiges an romantischen Träumen kaputt, da beide eben realistischer denken. Nicholas tritt nun viel mehr wie ein Geist auf und bleibt über lange Strecken unsichtbar.

Eine wirklich interessante Persönlichkeit ist Sheriff Ed Travis. Wenn er die Handlung bestimmt, wird es wirklich spannend. Manchmal stiehlt er Sam direkt die Rolle. Er glaubt nicht an Übersinnliches und so ist es interessant zu sehen, wie er eines Besseren belehrt wird.

Alles in allem ist die Fortsetzung zufriedenstellend. Die Geschichte ist flüssig zu lesen und unterhält auch gut. Die Handlung wird zum Ende hin gut aufgelöst, so dass man auch mit dem Abschluss des Buches einverstanden sein kann.

Rezension von Heike Rau

Kate Logan
Nicht alle Geister lieben mich
365 Seiten, gebunden
Verlag Carl Ueberreuter
ISBN-10: 978-3800056064
ISBN-13: 3800056062
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Sarah Blakley-Cartwright: Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond

Sarah Blakley-Cartwright: Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond

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Als Valerie noch ein Kind war, hat sie den Wolf schon einmal gesehen. Sie hat beobachtet, wie er sich die von den Dorfbewohnern geopferte Ziege geholt hat.
Zehn Jahre nach dieser Schreckensnacht spielt die Geschichte. Die Angst vor dem Wolf ist ein wenig in den Hintergrund getreten, hat man ihn doch mit den regelmäßigen Opfern beschwichtigen können.

Als die Ernte ansteht, sieht Valerie nach langer Zeit ihren Freund aus Kindertagen wieder. Peter ist unter den Erntehelfern. Ihre Blicke treffen sich, doch Peter gibt kein Erkennungszeichen. Das tut er erst später, als beide einen Augenblick allein sind. Es wühlt Valerie auf, dass auch er sie nicht vergessen konnte.

Nach getaner Arbeit schlagen Männer und Frauen getrennt voneinander ihr Lager auf. Die jungen Mädchen wollen sich dieser Trennung nicht fügen. Sie sind auf Abenteuer aus. Doch ihr Vorhaben findet ein Ende, als der blutrote Vollmond, der sich so viele Jahre nicht gezeigt hat, am Nachthimmel erscheint. Es ist Wolfsnacht. Valerie, die sich heimlich mit Peter getroffen hat, muss sich von ihm trennen, weil er das Pferd zurückbringen muss. Alle sind auf der Flucht ins Dorf, um Schutz in den Häusern zu suchen.

Später kommen sich Peter und Valerie noch einmal näher. Peter offenbart ihr, dass keine Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft bestehen kann. Valerie ist einem anderen versprochen: Henry Lazar.
Doch diesen jungen Mann liebt Valerie nicht. Längst schlägt ihr Herz für Peter. Deshalb schlägt er vor, wegzugehen. Jetzt sofort. Und beide machen sich auf den Weg. Sie hören noch die Glocke, die viermal schlägt. Das bedeutet, dass der Wolf angegriffen hat. Valerie ahnt nicht, dass ihre Schwester Lucy das Opfer ist.

Der Roman basiert auf dem Märchen „Rotkäppchen und der Wolf“. Wobei das Thema sehr frei verarbeitet wurde. Hier ist der Wolf ein Werwolf. Seine wahre Identität ist völlig unklar. Es könnte jeder sein, ob Mann oder Frau. Das gibt der Geschichte etwas sehr Mysteriöses. Entsprechend düster und unheimlich ist die Atmosphäre. Valerie wird zum Spielball des Bösen.

Doch die Geschichte wird auch getragen von Valeries bedingungsloser Liebe, die fast ohne Worte auskommt. Vielmehr sind es romantische Gedanken, Vorstellungen und Träume, die diese Liebe für den Leser nachvollziehbar machen.

Das Dorf Daggernorn mit den angrenzenden Felder und Wälder ist die perfekte Kulisse für diesen Werwolf-Roman. Die Einwohner entsprechen den Vorstellungen. Sie sind wankelmütig in ihren Entscheidungen und folgen dem, der ihnen Sicherheit verspricht. In diesem Fall einem Fremden, einer charismatischen Figur, einem furchterregenden und verblendeten Werwolf-Jäger, Vater Solomon. Und so nimmt das Drama seinen Lauf.

Ein Märchen für Kinder ist es nicht mehr. Aber es ist ein gutes Buch geworden. Sehr spannend und dabei ausgesprochen flüssig zu lesen. Nur leider lässt das Ende sehr viel offen. Hier muss man dann doch die eigene Fantasie spielen lassen.

Ab 17. März 2011 kommt der Film zum Buch in die Kinos.

Rezension von Heike Rau

Sarah Blakley-Cartwright
Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond
Nach einem Drehbuch von David Leslie Johnson
296 Seiten, gebunden
cbt, München
ISBN-10: 3570161242
ISBN-13: 978-3570161241
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R. J. Anderson: Bryony – Rebellin unter Feen

R. J. Anderson: Bryony – Rebellin unter Feen

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Obwohl es verboten ist, will Bryony nicht länger in der Eiche bleiben und endlich nach draußen gehen. Doch es zeigt sich, dass dies tatsächlich gefährlich ist. Denn in den Ästen des Baumes wird sie von einem Menschenkind entdeckt. Der königlichen Jägerin Dorna ist es zu verdanken, dass Bryony vor ihm gerettet wird. Dabei hatte Bryony gar nicht das Gefühl gehabt, in ernsthaft in Gefahr zu sein.

Von Dorna erfährt Bryony schließlich, wie dramatisch es um die Feen steht. Nur noch wenige von ihnen gibt es, alle ihrer Zauberkraft beraubt. Umso schlimmer ist, es dass in der Nähe Menschen wohnen.

Als Bryony endlich alt genug ist, einer eigenständigen Beschäftigung nachzugehen, erfüllt sich ihr Traum doch noch. Eigentlich wollte sie Sammlerin werden, doch weil die Königin zu bestimmen hat, geht Bryony in die Lehre bei Dorna und wird zur Jägerin ausgebildet. Das ist die gefährlichste Arbeit im ganzen Eichenstaat, aber man darf die Eiche verlassen.
Doch eine Krähe bedroht die Feen. Bryony braucht eine Waffe. Es ist jedoch keine aufzutreiben, außer vielleicht im Haus der Menschen. Also begibt sie allein nachts zum Haus und sieht sich um. Auch möchte sie herausfinden, warum die Feen so viel Angst vor den Menschen haben.

Bryony sieht Paul, den Jungen von damals, erst nach acht Jahren wieder. Seine Ausbildung in einem Internat muss er nach einem Unfall abbrechen. Er sitzt nun in einem Rollstuhl. Und hier, in seinem Schoß, landet Bryony nach einem Angriff der Krähe. Er nimmt die verletzte Fee mit ins Haus und baut darauf, dass sie sich erholt. Denn er hofft, sie könnte ihm einen Wunsch erfüllen. Noch ahnt er nicht, dass Bryony kaum noch magische Kräfte besitzt.

Traumhaft schön ist die Geschichte. Hauptfigur ist ein Feenkind, geboren aus einem Ei. Bryony ist das einzige Kind. Auch ältere Feen gibt es nicht mehr viele. Die Schweigekrankheit fordert ihren Tribut. Man spürt als Leser diese Hoffnungslosigkeit deutlich. Doch Bryony ist anders. Sie rebelliert. Den strengen Regeln, die eigentlich zum Schutz des Eichenvolkes gedacht sind, widersetzt sie sich. Dennoch wird sie geliebt.

Ihre erste Begegnung mit einem Menschenkind ist richtungsweisend. Obwohl Jahre vergehen, kann Bryony Paul nicht vergessen und man ahnt schon, dass die beiden eines Tages zusammenfinden werden. Nur hat Bryony, klein wie sie ist, in Pauls Hand Platz.

Und doch scheinen in den Elfen noch geheimnisvolle Kräfte zu schlummern, die zwar nicht beherrschbar sind, aber doch ab und an für eine spannende Wendung im Buch sorgen. So haben auch große Gefühle Platz in diesem Buch. Es ist sehr romantisch.

Die Geschichte wird getragen von Melancholie. Magie wohnt dem Buch selbst inne und so wird man beim Lesen direkt mit verzaubert. Die von der Autorin gezeichnete Feenwelt mit ihren Bewohner ist ausgesprochen gut vorstellbar. Bilder steigen auf, die sicher bei jedem Leser ein wenig anders geraten. Je nach Vorstellungskraft.

Dem Geschriebenen lässt sich ganz leicht folgen. Die Geschichte fließt nur so dahin. Fantasie und Ausdrucksstärke der Autorin beeindrucken und begeistern. Magie wird in die Wirklichkeit geholt und beides perfekt verbunden.
„Bryony – Rebellin unter Feen“ ist eines dieser Bücher, die man immer wieder lesen kann.

Rezension von Heike Rau

R. J. Anderson
Bryony – Rebellin unter Feen
Aus dem Englischen von Wolfram Ströle
285 Seiten, gebunden
Carl Hanser Verlag
ISBN-10: 3446236589
ISBN-13: 978-3446236585
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Susanne Rauchhaus: Die Messertänzerin

Susanne Rauchhaus: Die Messertänzerin

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Mit vier Jahren wurde Divja verkauft. In einer Schule, wo Mädchen aus gutem Elternhaus zur Tana ausgebildet werden, arbeitet sie als Dienerin. Divja glaubt, mit zwölf Jahren ebenfalls ihre Ausbildung beginnen zu können. Das ist ein kindlicher Irrtum. Denn wie sie erfährt, wird sie, zur untersten Kaste gehörend, für immer eine Dienerin bleiben müssen. Ohnehin ist sie anders als die anderen Mädchen mit ihren schwarzen Haaren und der Fähigkeit Lichter zu sehen. Möglicherweise, so glaubt sie, stammt sie von den Tassari ab, auch wenn in ihren Papieren etwas anderes stehen muss. Denn die Tassari werden ausgegrenzt. Mit der Rolle der Dienerin will sich Divja dennoch nicht zufrieden geben. Heimlich beobachtet sie die jungen Frauen beim Lernen.

Als in die Schule eingebrochen und eine Dienerin ermordet wird, ändert sich das Leben. Fortan wird diese bewacht. Der junge Tarjan, der ein Sujim ist, ist nun allgegenwärtig. Er entdeckt Divjas Platz auf dem Dach, wo sie heimlich das Tanzen übt. Auch er ist hier zum Trainieren. Sie kann ihn überreden, ihr das Kämpfen und Messerwerfen beizubringen, natürlich ohne dass jemand davon erfährt. Nur Jolissa ist eingeweiht. Obwohl sie einer höheren Kaste angehört, hat sie mit Divja sofort Freundschaft geschlossen. Sobald Jolissas Heirat vermittelt ist, möchte sie Divja als Dienerin mit sich nehmen.
Doch ihren Auserwählten darf Jolissa nicht heiraten. Die Schulleiterin hat etwas anderes im Sinn. Sie erteilt Divja, mit dem Versprechen auf ein besseres Leben, einen Mordauftrag. Dass es der Mann ist, den Jolissa heiraten muss, ahnt sie nicht und auch nicht, dass dieser Mann Fürst Warkan ist.

Das Buch ist eine echte Überraschung. Divjas Geschichte begeistert von den ersten Seiten an. Man ist beeindruckt von dem Mädchen, das sich Bildung nicht verwehren lässt und heimlich von den jungen Frauen, die auf die Ehe vorbereitet werden sollen, lernt. Die Jahre vergehen. Als sie auf den geheimnisvollen Wächter Tajan trifft, ist sie längst eine ausgezeichnete Tänzerin. Ihre sehr ausdrucksstarken Tänze, geben Gefühle und Stimmungen wieder. Unglaublich perfekt vermittelt die Autorin das dem Leser.

Mit ihrer Zielstrebigkeit vermag Divja den jungen Wächter zu beeindrucken. Nicht nur, dass er ihr Lehrer wird. Er ist auch eine Quelle an Informationen für Divja. Die Grundlage für ihre Meinungsbildung lag bisher ausschließlich im begrenzten Raum der Schule. Erstmals erfährt sie, was draußen vorgeht.
Dass sich die beiden ineinander verlieben, erwartet man, auch wenn man weiß, dass es hoffnungslos ist, weil sie im Grunde nichts gemeinsam haben und so vieles zwischen ihnen steht. Doch Divja nimmt nichts mehr als gegeben hin. Vor allem will sie das Geheimnis um ihre Herkunft entschlüsseln. Das gelingt ihr, doch es führt sie auch in einen direkten Kampf hinein, bei der es um das Bestehen ihres Volkes geht.

Es ist selten, dass man sich als Leser so gut in eine Geschichte hineinversetzten kann. Das liegt nicht nur am interessanten Thema, sondern auch am ausdrucksstarken Schreibstil der Autorin. Und auch an der Idee, so außergewöhnliche fantastische Elemente in die Geschichte mit einfließen zu lassen.

Rezension von Heike Rau

Susanne Rauchhaus
Die Messertänzerin
366 Seiten, gebunden
Ueberreuter Verlag
ISBN-10: 3800056038
ISBN-13: 978-3800056033
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