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Kategorie: Historischer Roman

Iny Lorentz: Das goldene Ufer

Iny Lorentz: Das goldene Ufer

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Der Roman des Autorenpaares ist der Auftakt einer neuen Romanserie um die Auswanderungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Handlung beginnt im Morast und Schlamm, im Krieg. Der kleine Walter marschiert in einem Heer von Soldaten an der Seite eines Musketiers. Sein Regiment hatte erst vor zwei Tagen mit einem Teil von Napoleons Armee gekämpft. Nun sind sie auf dem Marsch nach Waterloo. Seit zwei Jahrzehnten marschiert der Kaiser der Franzosen von Sieg zu Sieg, doch nun wollen ihm die deutschen Truppen den Garaus machen.

Die Schlacht brachte viele Verluste, viele Weggefährten, darunter die Frauen, die im Tross mitmarschierten, wurden getötet. Während der Kämpfe rettet der kleine Junge, der stets mit seiner Trommel wegen ihrer Größe zu kämpfen hat, dem Regimentskommandeur das Leben. Oberst Graf Regnitz hat ein gutes Herz und belohnt den Trommler damit, ihn nach dem Krieg mit auf sein Anwesen zu nehmen und ihm gleichermaßen wie seinem eigenen Sohn eine Bildung angedeihen zu lassen. Walter bittet den Grafen, auch Gisela, die während der Schlacht zur Waise geworden war, mit auf das Gut zu nehmen. Die fürsorglichen Gedanken, die der Oberst pflegt, sind vor allem dessen Sohn, ein Luftikus und Möchtegern, und seiner Ehefrau, die wiederum den Sohn über alles schätzt und beschützen möchte, ein Dorn im Auge. So werden Ehefrau und Sohn zwangsläufig Widersacher in einem perfiden Spiel. Walter und auch Gisela bekommen Schulbildung auf dem Anwesen und werden später vom Grafen angestellt. Während Gisela als Magd in Diensten genommen wird, wird Walter, der der Sohn des alten Försters ist, gleichermaßen als Förster in Diensten genommen. Doch die außerordentliche Intelligenz Walters missfällt dem Sohne des Grafen überaus, lässt ihn schier vor Neid platzen.

Dem Autorenpaar ist mit diesem Roman wieder ein großes Abenteuer gelungen, in welchem sie das Auf und Ab der Gefühle der Leser bedienen. Der Leser wird hineingezogen in eine Geschichte, die es ihm unmöglich macht, nicht für die eine oder andere Figur im Roman Partei zu ergreifen. Atmosphärisch hat mich dieser Roman sehr stark an einige Werke von Karl May erinnert. Besonders an die Werke Mays, die in Deutschland spielen. Sie handeln im gleichen Jahrhundert wie der vorliegende Roman, und Förster, Grafen, Bedienstete sind dort ebenso bekannt wie die in diesem Buch. Iny Lorenz haben sich wieder mal in eine andere Zeit begeben und verstehen es fantastisch, die Liebe zweier Menschen während eines chaotischen und zerstörenden Umfelds erwachsen zu lassen.

Abenteuer und Lust auf Abenteuer zeichnen für einen sehr unterhaltsamen Roman. Dafür kann es nur eine volle Punktzahl geben.

Lorentz; Iny
Das goldene Ufer
Taschenbuch
Knaur, München
ISBN-10: 342651169X
ISBN-13: 978-3426511695

© Detlef Knut, Düsseldorf 2013
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Rebecca Gablé: Das Haupt der Welt

Rebecca Gablé: Das Haupt der Welt

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Einer Schriftstellerin, die als Mediävistin wie kaum eine andere die englische Geschichte aus dem FF beherrscht, sei es gegönnt, sich in anderen europäischen Landstrichen mit dem Schreiben abzulenken. Mit dem gerade erschienenen Roman „Das Haupt der Welt“ wendet sich Gablé dem deutschen Volke zu und nimmt das 10. Jahrhundert unter die Lupe.

Der Leser befindet sich zu Beginn in Brandenburg des Jahres 929. Besser gesagt: auf der Brandenburg. Hier herrschen die Heveller, ein slawischer Stamm im Havelland. Sie haben sich auf der Burg verschanzt, um einer Belagerung des Frankenkönigs Heinrich zu widerstehen. Doch wie mit einem Handstreich werden die Slawen besiegt. König Heinrich hält es mit seinen Vorgängern und bemüht sich, das Reich der Sachsen nicht nur zu festigen, sondern es auch zu erweitern und die heidnischen Stämme dem christlichen Glauben zuzuführen. Bei Brandenburg erreicht er einen wesentlichen Sieg gegen den Hevellerfürsten Vaclavic, dessen Sohn Bolilut bei diesem Kampf ums Leben kommt. Vaclavics zweiter Sohn, Prinz Tugomir, und seine Tochter Dragomira werden von Heinrich als Geiseln gefangen genommen und nach Magdeburg verschleppt. So soll ein erneutes Aufbegehren der Heveller verhindert werden. Während der Geiselhaft wird Dragomira von Otto, Heinrichs Sohn, geschwängert. Nicht gegen ihren Willen. Sie hat sich in ihr Schicksal gefügt und findet den Prinzen ebenso attraktiv wie er sie. Ihrem Bruder Tugomir jedoch ist das ein Dorn im Auge. Doch so sehr er auch die Sachsen wegen ihrer Gewalttaten gegen die Slawen hasst, kann er sich aufgrund seines edlen Geblüts nicht eines gewissen Respekts seiner Unterdrücker gegenüber erwehren. Das Wort Freundschaft wäre zu viel des Guten, aber Otto, Tugomir und Ottos älterer Bruder Thankmar schwimmen quasi auf einer Wellenlänge.

Gablé hat auf 850 Seiten erneut ein großes Werk der Illusion geschaffen, die Illusion einer Welt, in die die Leser entführt werden. Quasi eine Geiselnahme mit dem Unterschied, dass sich die Leser hierhin gerne entführen lassen. Romane wie dieser dienen mehr denn je dem Eintauchen oder Abtauchen der Leser in andere Welten. Während es im täglichen Alltag immer mehr Stress und Hektik gibt, so kann man sich in diesem Roman trotz aller rasanten Spannung, die ab der Hälfte des Buches noch an Fahrt aufnimmt, in eine ruhigere und überschaubarere Welt versetzen. Die Heldinnen und Helden erscheinen wie Menschen zum Anfassen, sie sind sympathisch und liebenswert, genauso wie die Schurken hassenswert sind. Besonders gelungen ist die Nachvollziehbarkeit der Gedanken der Helden. Natürlich kann heute keiner sagen, was sich ein König bei einer Entscheidung gedacht hat. Aber der fiktive Roman darf das und Rebecca Gablé nutzt das entsprechend. Sie lässt den Leser teilhaben an der Entscheidungsfindung, sie lässt die Zweifel, Ängste, Freiheiten, Zwänge und Gewissensbisse ihrer Helden nachvollziehen. Die Entscheidungen der Herrscher wirken dadurch nicht mehr historisch abstrakt, sondern menschlich. Stundenlang wird der Leser in dieser Welt festgehalten, deren fiktive Handlung mit handwerklichem Geschick und Können durch historische Fakten und Belege untermauert wird. Die Schriftstellerin hat sich nach dem Studium altertümlicher Chroniken und Schriften ihre eigene Meinung gebildet und bietet den Lesern eine Alternative zu manchen Geschichtsschreibern darüber an, wie das Leben am Hofe König Ottos verlaufen sein könnte. In gewohnter Weise hat sie real existierende, historische Persönlichkeiten mit fiktiven Figuren gemischt, um ein dramaturgisch verdichtetes Geschehen der Jahre 929 bis 941 im ostfränkischen Reich aufleben zu lassen.

Mit diesem Roman lässt sich Weihnachten sehr, sehr gut überwintern.

Gablé, Rebecca
Das Haupt der Welt
864 Seiten, gebunden
Hardcover
Lübbe, Köln
ISBN-10: 3431038832
ISBN-13: 978-3431038835

© Detlef Knut, Düsseldorf 2013
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Gina Mayer: Das Lied meiner Schwester

Gina Mayer: Das Lied meiner Schwester

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Die in Düsseldorf lebende Schriftstellerin Gina Mayer entführt den Leser mit diesem Roman in die Zeit des Dritten Reiches. Im Mittelpunkt des Romans stehen die beiden Schwestern Anna und Orlanda. Anna, die ältere von beiden, arbeitet als Krankenschwester in einem Krankenhaus, während Orlanda als Sängerin eine Anstellung an der Düsseldorfer Oper hat. Nachdem sie diese verloren hat, entdeckt sie die Swingmusik für sich und wird Sängerin der Melody Girls. Sie wird hin und her gerissen von der Liebe zu dem Jazz-Geiger Leopold und dessen Freund Clemens, der ebenfalls an der Oper arbeiten. Als im Krankenhaus ein neuer Chefarzt erscheint, steigt Anna zur OP-Schwester auf. Seit der Machtübernahme der Nazis wird das Leben in Deutschland immer schwerer. Auch Orlanda wird mit einem Berufsverbot belegt, weil Swingmusik zur entarteten Musik gehört und die Melody Girls nicht mehr auftreten dürfen. Aber auch im Krankenhaus sind Ärzte und Krankenschwestern unterschiedlicher Meinung zu den Geschehnissen in Deutschland. Anna kann und will nicht allem zustimmen, was die Nazis anstellen. Als die Situation im Verlauf der Jahre immer schwieriger wird, schließt sich die religiöse Anna einer Gruppe an, die im Untergrund Widerstand leistet. Erst viel später erzählt sie ihrer jüngeren Schwester Orlanda davon. Die ist sofort hellauf begeistert und möchte so schnell wie möglich ebenfalls am Widerstand teilnehmen.

Sehr vielschichtig und mit vielen Details aus dem damaligen Düsseldorf, aber auch aus der Zeit des Dritten Reiches, wird von Gina Mayer einen anrührende Geschichte zweier Schwestern im Widerstand gezeichnet. Schwerpunkt liegt dabei ganz klar auf der Entwicklung der Figuren. Während einzelne Nebenfiguren noch einem klassischen Schwarzweißbild entsprechen, so ist dies bei den Hauptfiguren nicht mehr erkennbar. Sie bestehen aus unendlich vielen Grautönen. Auf diese Weise versucht die Schriftstellerin dem Leser nahezubringen, dass die Zeit des Dritten Reiches nicht einfach schwarz-weiß gesehen werden darf. Obwohl die Schwestern bei weitem nicht immer einer Meinung sind, gehen sie doch einen gemeinsamen Weg auf ein gemeinsames Ziel zu. Bei den Freunden und anderen ist dies nicht mehr der Fall. Während der Jazzmusiker Leopold an seinem Berufsverbot beinahe zu Grunde geht, schafft es der Opernsänger Clemens bis in die höchsten Kreise und wird sogar von Göbbels hofiert. Eine gemeinsame Freundin Fritzi, die schon in ihrer Jugend ihren jüdischen Nachnamen abgelegt hat, weil sie nichts mit der jüdischen Religion zu tun hat, zeigt, dass auch Juden nicht in einen gemeinsamen Topf zu werfen sind. Annas Chefarzt ist ein Mensch, der durchaus Verständnis für das menschliche Miteinander aufbringt, der den Nazis aber keinen Widerstand entgegenbringt und eher, seinen Wohlstand und seine Karriere im Sinn, bei öffentlichen Anlässen den Nazis nach dem Mund redet. Diese Vielschichtigkeit von Figuren und Charaktereigenschaften wird von der Autorin in eine spannende Handlung gepackt und mit sehr vielen Bildern und Detailtreue in die Köpfe der Leser gepflanzt. Während der Leser lange Zeit im Glauben gelassen wird, dass die Fronten innerhalb dieser Figurenkonstellation ziemlich klar sind, gibt es zum Ende hin immer mehr Überraschungen. Die Hinundhergerissenheit zwischen den beiden Männern Leopold und Clemens zieht sich durch den gesamten Roman und immer wieder muss sich der Leser fragen, wie sich Orlanda am Ende entscheiden wird. Wird sie sich überhaupt entscheiden müssen, oder macht die Liebe ihr eigenes Spiel mit ihr?

Ein hinreißender Roman, der in Düsseldorf spielt und viel Liebe zur Musik durchschauen lässt. Ein Roman, der die Gefühle anspricht, und den Menschen von heute, die meistens die Zeit des Dritten Reiches nicht am eigenen Leib erfahren haben, emotional nahe bringt. Ein solcher Roman hat einfach die volle Punktzahl verdient.

Gina Mayer
Das Lied meiner Schwester
544 Seiten, broschiert
Aufbau, Berlin
ISBN-10: 3746628679
ISBN-13: 9783746628677
© Detlef Knut, Düsseldorf 2013

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Johanna Geiges: Das Geheimnis der Medica

Johanna Geiges: Das Geheimnis der Medica

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Bruder Marians wahre Identität kennt im Kloster Heisterbach niemand. Nur Pater Urban weiß, dass Marian eigentlich ein Mädchen namens Anna ist. Warum Anna das geheim halten muss, weiß sie nicht, aber sie vertraut darauf, dass ihre Eltern und Pater Urban ihre Gründe dafür haben.

Anna arbeitet als Famulus bei Pater Urban und hat, obwohl sie noch so jung ist, bereits medizinische Kenntnisse, die sie auch anwendet. Allerdings wendet sich das Blatt als der Erzbischof das Kloster besucht. Anna muss verschwinden, denn die Gefahr ist zu groß, dass sie enttarnt wird. Allerdings werden ihre Fluchtpläne vereitelt. Hier spielt der Neffe des Erzbischofs, Gero von Hochstaden, eine Rolle, den sich Anna zum Feind macht. Dann entdeckt Anna, dass beim plötzlichen Tod von Pater Urban nichts alles mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Offenbar ist er vergiftet worden. Anna erkennt, dass der Erzbischof damit zu tun haben muss.

Auch Anna, immer noch als Bruder Marian verkleidet, erkrankt ganz plötzlich. Sie soll die Lepra haben und wird des Klosters verwiesen. Sie schlägt sich zum Dorf ihrer Eltern durch. Gero von Hochstaden ist ihr auf der Spur. Er will ihren Tod. Doch Anna bekommt eine zweite Chance. Sie ertrinkt nicht, als sie in den Fluss springt.

Auf ihrer weiteren Reise hilft sie einem Medicus, der überfallen wurde, und erfährt, dass sie nicht krank ist. Sie folgt ihm nach Oppenheim. Doch auch Gero von Hochstaden verschlägt es eine Zeit später nach Oppenheim. Zwar glaubt er, dass Bruder Marian tot ist. Doch an ihren zwei verschiedenen Augen wird er Anna immer erkennen können.

Dem Buch liegt eine ausgefeilte Handlung zugrunde. Das hält die Spannung stets hoch. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, sodass man insbesondere zu Anna Zugang bekommt und sie auch in ihrem Tun gut verstehen kann. Die ganze Handlung ist bildlich vorstellbar. Die Einblicke, die man in die damalige Medizin bekommt, sind in diesem historischen Roman sehr gut dargestellt.
Dazu kommt, dass das Buch wirklich gut geschrieben und damit vom Lesefluss her perfekt ist. Die Lektüre ist nicht ohne Anspruch und dennoch leicht. Man wird ausgesprochen gut unterhalten.

Rezension von Heike Rau

Johanna Geiges
Das Geheimnis der Medica
Ein Mittelalter-Roman
512 Seiten, broschiert
Ullstein Verlag
ISBN-10: 3548284329
ISBN-13: 978-3548284323
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Iny Lorentz: Die Feuerbraut

Iny Lorentz: Die Feuerbraut

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Deutschland zur Zeit des dreißigjährigen Krieges. Irmela muss mit ihrem Vater und weiteren Verwandten vor den heranrückenden Schweden fliehen. Auf dieser Flucht geraten sie in die Hände von marodierenden Soldaten. Es gibt viele Tote und die Frauen werden geschändet. Nur wenigen von ihnen gelingt die Flucht, weil Irmela sie gewarnt hatte. Irmela hat ein selten gutes Gehör und bereits frühzeitig den Ansturm der Wegelagerer erkannt. Doch es gibt Frauen, die Irmela gerne als Hexe bezichtigen und nicht daran glauben, dass sie Recht hatte. Diese Frauen haben leider das Nachsehen. Nach der schweren und leidvollen Flucht kommen einige der geflüchteten in Waldbergen unter. Waldbergen ist im Besitz derer zu Hochberg, der Familie Irmelas. In diesen Kriegswirren gesellen sich bald Irmelas Stiefgroßmutter Helene zu der Gesellschaft und gibt deutlich zu erkennen, dass sie das Sagen hat. Eigentlich hatte Helene einmal als Hure gearbeitet. Durch eine fadenscheinige Hochzeit mit Irmelas Großvater ist sie zum Adelstitel gelangt. Ihr Streben war und ist ausschließlich dem guten Geld und dem Leben gewidmet. Obwohl Irmela die rechtmäßige Erbin des Besitzes ist, versucht Helene mit allen Mitteln, ihr den Besitz streitig zu machen.

Dem Autorenpaar Iny Lorentz ist es auch in diesem Roman hervorragend gelungen, eine abenteuerliche Liebesgeschichte zwischen die historischen Ereignisse des dreißigjährigen Krieges zu platzieren. Geschickt werden Lücken ausgenutzt, die in den historischen Archiven nicht mit Fakten belegt werden können. In diese Lücken hinein platzieren Iny Lorentz ihre fiktive Abenteuergeschichte. Die Figuren sind so angelegt, dass man sie mögen oder auch nicht mögen muss. Jedoch wird es auch hier im Laufe der Handlung Überraschungen geben. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt die historische Figur des Feldherrn Wallensteins, des Herrschers von Böhmen, der zweimal als oberster Feldherr für den deutschen Kaiser tätig war. Detailreiche Beschreibungen sowohl der Handlung als auch von Landschaften und Umgebungen machen diesen Roman lesenswert. Nicht nur die Hauptfiguren erobern das Herz der Leser, sondern auch den Nebenfiguren werden viele kleine Schauplätze eingeräumt. Während der dunkelhäutige Diener Abdur gerne von der Magd Fanny als Tölpel bezeichnet wird, bleibt dem Leser nicht verborgen, dass Fanny ihn deshalb so bezeichnet, weil sie der Regel: „Was sich liebt, das neckt sich“ entsprechen möchte. Die Ränkespiele der aufstrebenden Verwandten Irmelas, die auf den Besitz derer zu Hochberg abzielen, führen immer wieder zu der Verleumdung, dass Irmela eine Hexe sei. Dieses kann in einem historischen Abenteuerroman nicht ohne Folgen bleiben. Da der dreißigjährige Krieg eine markante Zeit für die Hexenverbrennungen in Deutschland war, ist dies eines der zentralen Themen des Romans.

Spannende Abenteuer und spannende Liebesgeschichten erwarten den Leser in diesem Roman, für den es von mir volle Punktzahl gibt.

Iny Lorentz
Die Feuerbraut
Taschenbuch
Knaur, München
ISBN-10: 3426635208
ISBN-10: 978-3426635209

© Detlef Knut, Düsseldorf 2013
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Christa S. Lotz: Die Köchin und der Kardinal

Christa S. Lotz: Die Köchin und der Kardinal

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Die 18-jährige Elisabeth und ihre zwei Jahre jüngere Schwester Agnes müssen mit ansehen, wie ihr Elternhaus verwüstet wird, als die Kaiserlichen Truppen die Stadt Calw im Schwarzwald überfallen. Die Eltern und der Bruder werden verschleppt, während die Schwestern von Jakob Gruber, einem Soldaten, beschützt werden. Für Elisabeth und Jakob ist es Liebe auf den ersten Blick, auch wenn ungewiss ist, ob sich die beiden jemals wiedersehen werden.
Auf ihrer weitern Flucht verschlägt es Elisabeth und Agnes nach Baden-Baden. Im „Roten Ochsen“ finden die beiden eine Anstellung in der Küche. Und weil Kardinal Thomas Weltlin Elisabeths Forellen in Kräuterrahm ausgezeichnet schmecken, stellt er sie als seine persönliche Köchin ein und nimmt auch Agnes mit in seine Obhut. Bald verzichtet er gegenüber Elisabeth auf Förmlichkeiten. Auch wenn es nicht sein darf, verliebt er sich in die junge Frau. Aber mehr als Sympathie bringt Elisabeth dem Kardinal nicht entgegen.
Doch auch bis nach Baden-Baden dringen die Soldaten Jan von Werths vor. Es gibt viele Tote. Unter den Verletzten ist auch Jakob. Diesmal ist es an Elisabeth, ihn zu retten.

Die Geschichte beginnt in Süddeutschland im Jahre 1634. Es ist ein fiktiver historischer Roman, dessen Rahmenhandlung aber geschichtlich verbürgt ist.
Die Autorin verliert sich gerne in Details. Das lässt die Geschichte sehr authentisch wirken.
Auch der Schreibstil gefällt sehr gut. Das Buch lässt sich wunderbar lesen. Es ist spannend und überrascht durch die immer wieder stattfindenden Begegnungen zwischen Elisabeth und Jakob.
Viel Leben bringt Elisabeths Schwester Agnes in die Geschichte. Das Mädchen entzieht sich der Kontrolle ihre Schwester, sie intrigiert und verhält sich unangemessen.
Diese vier Punkte zusammengenommen sorgen für eine sehr unterhaltsame Lektüre.

Rezension von Heike Rau

Christa S. Lotz
Die Köchin und der Kardinal
446 Seiten, gebunden
Aufbau Taschenbuch
ISBN-10: 374662942X
ISBN-13: 978-3746629421
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Andrea Schacht: Die keltische Schwester

Andrea Schacht: Die keltische Schwester

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Lindis Farmut ist eine Karrierefrau. Für ihren neuen Job als Projektleiterin zeigt sie vollen Einsatz. Akribisch plant Sie den Bau der Ferienanlage in der Bretagne bis ins letzte Detail. Privatleben hat sie eigentlich keins mehr, auch wenn sich zwischen ihr und ihrem Kollegen Wulf Daniels eine lose Beziehung entwickelt. Erst als ihre Schwester Beni bei ihr einzieht, wird das Leben wieder etwas abwechslungsreicher.

Was Lindis so gar nicht verstehen kann, sind die Träume, die sie hat, seit sie den Ort, an dem die Ferienanlage entstehen soll, begutachtet hat. Diese ländliche Gegend mit den alten Steinhäusern und dem Menhir hat etwas Magisches. Sie hat auch nicht damit gerechnet Robert Caspary hier wiederzusehen. Der Historiker würde hier lieber ein Museumsdorf entstehen lassen.

In ihren Träumen begegnet Lindis der jungen keltischen Seherin Danu. Bald wird ihr klar, dass die Träume etwas zu bedeuten haben und Lindis auf eine ganz besondere Art mit Danu verbunden ist. Von da an stellt sie den Bau der Ferienanlage infrage. Nur lässt sich das mit ihrem beruflichen Ehrgeiz nicht vereinbaren.

Zunächst zieht sich die Geschichte etwas in die Länge. Das mag daran liegen, dass der Schwerpunkt auf Lindis beruflichem Umfeld und ihre Schwierigkeiten mit den Kollegen liegt. Aber umso mehr sich Lindis Leben mit den Träumen verbindet, umso interessanter wird das Buch. Mit dem Verstand lassen sich die Vorgänge nicht erklären. Man muss sich einlassen können auf die fantastischen Elemente und das Mysteriöse, das in diesem Buch zum Tragen kommt.

Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen miteinander und das hat natürlich eine tiefere Bedeutung. Die Spannungskurve geht hier ordentlich nach oben und es ist sehr faszinierend, nach und nach die Puzzleteile zusammenzusetzen und zu sehen, was Lindis aus den gewonnenen Erkenntnissen macht und was sich in beruflichen und privaten Bereichen für sie ändert.

Die keltische Schwester ist eine eher leichte Lektüre, die aber gut unterhält.

Rezension von Heike Rau

Andrea Schacht
Die keltische Schwester
475 Seiten, broschiert
Aufbau Taschenbuch
ISBN-10: 3746628997
ISBN-13: 978-3746628998
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Heike Koschyk: Die Alchemie der Nacht

Heike Koschyk: Die Alchemie der Nacht

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Christoph Wilhelm Hufeland ist noch nicht lange Student in Jena, als einer seiner Kommilitonen vor seinen Augen bei einem Duell auf der Straße den Tod findet. Albert Steinhäusers Mörder Carl Lohenkamp macht sich aus dem Staub, um der Strafe zu entgehen.

Helene Steinäuser macht sich unterdessen als Mann verkleidet von Königsberg aus auf den Weg nach Jena. Anders kann sie einer Heirat, die ihr Vater erzwingen will, um seine Apotheke zu retten, nicht entgehen. Dass ihr Bruder tot ist, hat sie noch nicht erfahren.

Inzwischen kommen die Vorkommnisse Hufeland merkwürdig vor. Nach einer Vorlesung, bei der er neue Erkenntnisse erlangt, zieht er es in Erwägung, dass Steinäuser möglicherweise lebendig begraben worden ist. Mit einem anderen Studenten, Johann Vogt, geht er in der Nacht zum Friedhof, um nachzusehen. Es ist ein waghalsiges Unterfangen und zur Überraschung beider, liegt ein anderer als Albert Steinhäuser im Sarg. Ludwig Gerstel, der ebenfalls beim Duell vor Ort war, wurde an seiner Stelle begraben.

Helene Steinhäuser begegnet kurz nach ihrer Ankunft in Jena Hufeland. Doch dieser bricht wegen bestimmter Ereignisse gerade nach Weimar auf. Er glaubt, sein Leben in Gefahr, weiß er doch nun, dass Albert Steinhäuser möglicherweise nicht tot ist.

„Die Alchemie der Nacht“ ist ein überaus anspruchsvoller historischer Roman. Die Autorin führt tief hinein in eine Geschichte aus tief verwurzeltem Aberglaube, waghalsiger Forschung, gefährlichen Geheimbunden und leidenschaftlicher Liebe. Es entwickelt sich ein spannender Krimi mit ungewissem Ausgang. Denn wer hinter den Intrigen und Mordanschlägen steckt, wird bis zum Schluss perfekt verschleiert.

Interessante Charaktere haben in diesem Buch ihren Auftritt, allen voran Christoph Wilhelm Hufeland und Samuel Hahnemann, die auch im historischen Jena agieren. Für schwache Nerven ist das Buch nichts. Zeitweise geht es schon sehr brutal zu. Aber das sorgt eben auch für atemlose Spannung.

Interessant ist auch der Anhang des Buches. Hier gibt es Porträts von Christoph Wilhelm Hufeland und Samuel Hahnemann. Die Autorin stellt dar, was geschichtlich verbürgt ist und was Fiktion. Außerdem kann man einen interessanten Artikel über die Anfänge der Homöopathie nachlesen. Ein Glossar ist ebenfalls vorhanden.

Rezension von Heike Rau

Heike Koschyk
Die Alchemie der Nacht
459 Seiten, broschiert
Aufbau Taschenbuch
ISBN-10: 3746629276
ISBN-13: 978-3746629278
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Liv Winterberg: Sehet die Sünder

Liv Winterberg: Sehet die Sünder

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Sehr flüssig zu lesender, historischer Roman. Er spielt im Nordwesten Frankreichs, in der Bretagne, im Jahre des Herrn 1440. In dem kleinen Dorf Saint Mourelles verschwinden Menschen. Zunächst wird den Einwohnern nicht klar, ob diese Menschen getötet oder ob sie einfach nur verschwunden sind. Misstrauen gegenüber den Nachbarn und Angst schleichen sich unter die Bewohner des Dorfes, die zuvor eine unverbrüchliche Dorfgemeinschaft bildeten. Es wird von Gottesstrafe gesprochen, es wird eine Heimsuchung des Teufels vermutet oder es wird angenommen, dass es vielleicht doch das Werk eines Wahnsinnigen ist. Protagonisten dieses Romans, wenn man sie als solche bezeichnen möchte, sind Catheline, die Haushälterin des Dorfpfarrers, und der junge Bauer Mathis, der vor kurzem erst ein Krüppel geworden ist, weil er dem Lehnsherren das Leben gerettet hatte. Beide versuchen auf ihre Art Licht in das Dunkel der verschwundenen Menschen zu bringen. Jeder von ihnen hat eine eigene Theorie, die er zu beweisen versucht. Während für Catheline die Spuren ganz eindeutig zum nahe gelegenen Schloss und dessen Herrn führen, versucht Mathis loyal gegenüber dem Baron zu sein, dem er vor kurzem das Leben gerettet hat, und der ihm deshalb in besonderer Weise verbunden ist.

Eine grundlegende Spannung des Romans basiert also auf einer kriminellen Geschichte. Der Leser wird stets bemüht sein, mit dem Protagonisten zu ermitteln und zu rätseln, um zu erfahren, wer hinter den Morden steckt, wie sich herausgestellt hat. Eine weitere Spannung bezieht der Roman aus der Liebesgeschichte zwischen Catheline und Mathis. Mathis weist Catheline ab, weil er nicht möchte, dass sie sich mit einem Krüppel abgibt. Neben den Spannungsbögen hat das Buch einen angenehmen Schreibstil, der sehr gut zu lesen ist. Die historischen Hintergründe und Abenteuer machen Spaß zu lesen.

Winterberg hat außerdem sehr viel Wert darauf gelegt, dass sich der Leser in diesem Roman nicht so verloren vorkommt. So gibt es zu Beginn eine detaillierte Personenübersicht über die Figuren in den einzelnen Abschnitten, zum Ende des Romans gibt es darüber hinaus ein Glossar, in welchem die ausgefallenen Begriffe und auch einige real existierende Figuren beschrieben wurden. In weiteren Notizen beleuchtet die Autorin den geschichtlichen Hintergrund sowohl des Landstrichs der Bretagne als auch konkret den Hintergrund des Inquisitionsprozesses, den es in ähnlicher Weise in der Vergangenheit tatsächlich so gegeben hat.

Ein angenehm zu lesender und spannender historischer Roman mit allem Drum und Dran, was ein solcher Roman bieten sollte. Von meiner Seite gibt es dafür fünf von fünf Punkten.

Winterberg, Liv
432 Seiten, gebunden
Sehet die Sünder
Taschenbuch
DTV, München
ISBN-10: 3423249404
ISBN-13: 978-3423249409

© Detlef Knut, Düsseldorf 2013
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Lea Korte: Das Geheimnis der Maurin

Lea Korte: Das Geheimnis der Maurin

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Mit diesem Roman schließt die Autoren unmittelbar an den vorhergehenden Roman „Die Maurin“ an. Erneut entführt Sie uns in die Welt von 1001 Nacht. Es geht nicht weniger abenteuerlich als in den originalen Märchen zu. Im Gegenteil, „Das Geheimnis der Maurin“ ist ein klassischer Abenteuerroman durch und durch. Er enthält romantische Passagen genauso wie Schlachten und Gemetzel, so wie es in diesem Genre üblich ist.

Doch zunächst zum Inhalt: Wir befinden uns in Andalusien auf der iberischen Halbinsel im Jahre 1491. Zahra, die Protagonistin aus dem ersten Band, und ihre Familie müssen vor den christlichen Eroberern nach Portugal fliehen. Wir erinnern uns, dass die Mauren durch die christlichen Könige Isabel und Fernando besiegt worden sind. Die Familie Zahras hat die Seidenfarm verkauft und sucht jetzt nach einem neuen Fleckchen Erde, auf dem sie sich niederlassen kann. Sie wird jedoch auf ihrer Flucht von Soldaten überfallen, Zahras Tochter Chalida wird entführt. Die Familie bricht die Flucht nach Portugal ab und Jaime, der christliche Liebhaber der Muslima Zahra, außerdem ist er der Vater all ihrer Kinder, macht sich auf die Suche nach seiner jüngsten Tochter. Anfangs noch optimistisch, das kleine Mädchen schnell wieder zu seiner Mutter zurückzubringen, kehrt er immer wieder mit leeren Händen von seinen Suche zurück. In letzter Verzweiflung wendet er sich an seinen Bruder Gonzalo. Doch Gonzalo war vor Jaime der Verlobte der wunderschönen Zahra. Die beiden Brüder haben jahrelang nicht miteinander gesprochen, weil Gonzalo es nicht verwunden hat, dass sich Zahra in seinen Bruder verliebte.

Mit viel Gespür für Abenteuer und Liebe beschreibt Lea Korte in diesem fiktiven Roman das Aufeinandertreffen dreier Religionen auf der iberischen Halbinsel. Während zu Beginn des 15. Jahrhunderts die Gläubigen der Religionen des Judentums, der Christen und des Islam friedfertig und sich gegenseitig Kraft gebend zusammengelebt hatten, so brach mit der Machtübernahme der katholischen Kirche ein großes Morden auf der iberischen Halbinsel aus. Der Roman erzählt von den Gräueltaten der katholischen Kirche und ihrer Handlanger. Er erzählt von der Verfolgung der Juden, die als erstes nach der Machtübernahme durch die Christen dran glauben mussten. Und das, obwohl den Machthabern bekannt war, dass die Juden das Geld geliefert hatten, mit denen sie die Mauren besiegen konnten. Der Roman erzählt von der Verfolgung der Moslems, nachdem die Juden zwangsgetauft oder aus dem Land getrieben worden waren. Er erzählt davon, dass es den Moslems letztendlich nicht anders ergehen sollte als den Juden. Als allein gültigen Glauben wollten die Herrscher nur das Christentum sehen. Dieser historische Konflikt wurde von der Autorin hervorragend mit der Familie Zahras in ein fiktives Abenteuer umgewandelt. Denn wie kann ein solcher Konflikt besser dargestellt werden als in diesem Roman. Die starke, und aus heutiger Sicht sehr emanzipierte, Protagonistin ist islamischen Glaubens, ihr Mann hingegen, mit dem sie nicht verheiratet sein darf, gehört dem christlichen Glauben an. Er ist christlich getauft und erzogen worden ist. Während der großen Kämpfe gegen das Christentum (im ersten Roman) kämpfte Jaime auf der Seite der Mauren gegen die christlichen Herrscher. Im vorliegenden Roman ist er von Strafen verschont geblieben und dient als Leibwächter eines den Mauren tolerant gegenüberstehenden Erzbischofs. Der Konflikt zwischen Christentum und Islam besteht also unmittelbar innerhalb der Familie der Protagonistin. Dies ist Konfliktstoff pur, der die Höhen und Tiefen, das Auf und Ab der Gefühle des Lesers erzeugt. Es stellt sich immer wieder aufs Neue die Frage, ob die Liebe zwischen Zahra und Jaime daran zerbricht.

Der Roman lässt den Leser eintauchen in eine Welt voller Exotik, in eine Welt voller orientalischer Gerüche und Düfte, voller orientalischer Geräusche, und dennoch bleibt er gefangen in einer Handlung, bei der er ständig wissen möchte, wie es weitergeht. Lea Kortes Schreibstil ist vergleichbar dem orientalischer Märchenerzähler. Alle Sinne werden mit passenden Vergleichen oder Metaphern bedient, so dass die Gefühlswelt des Lesers freien Lauf nehmen kann. Gleichzeitig werden dabei die notwendigen Genreelemente der Romantik und Spannung so perfekt bedient, dass dem Leser kaum etwas anderes bleibt, als das Buch schnell und zügig bis ans Ende zu lesen. Dabei hat sie mit der Familie der as-Sulamis das Thema des Buches, Toleranz für ein friedliches Zusammenleben aller Religionen, hervorragend übertragen.

Für Liebhaber historischer Abenteuerromane, die einmal über das Rittertum des mitteleuropäischen Raums hinausschauen möchten, ist „Das Geheimnis der Mauren“ ein unbedingtes Muss.

Korte, Lea
Das Geheimnis der Maurin
Knaur Taschenbuchverlag
ISBN-10: 3426509385
ISBN-13: 9783426509388

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