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Kategorie: Kinderbuch

Karen Christine Angermayer: Wilma und das kleine Mäh – 20 Fünf-Minuten-Geschichten

Karen Christine Angermayer: Wilma und das kleine Mäh – 20 Fünf-Minuten-Geschichten

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Das Schaf Wilma Wölkchen lebt auf einem Bauernhof. Es gibt noch weitere Schafe: die rotgelockte Henna, Märthe mit ihren Zwillingen, die Jungschafe Rocco und Rändy und den alten Bock Mähx. Bewacht werden die Schafe von Hofhündin Tessa. Zu den Tieren auf dem Hof gehören noch die Hühner Gacka und Glucka, sowie der Hahn Casanova und drei kleine Enten mit ihrer Entenmutter. Auch Kater Fitzgeraldo hat hier sein Zuhause.

Schon das Cover verspricht gute Unterhaltung für Kinder. Und tatsächlich ist dank der Tiere ordentlich was los auf dem Bauernhof. Die Tiere bilden eine muntere Truppe. Was sie alles erleben, wird in 20 Fünf-Minuten-Geschichten erzählt.

So erfährt man zum Beispiel, was passiert, wenn die Schafe sich vornehmen, an einem Tanzwettbewerb teilzunehmen oder an Ostern sich nach Verstecktem auf die Suche machen, das eigentlich für die zu Besuch kommenden Enkelkinder gedacht ist.

Man liest, was geschieht, wenn Wilma in der Küche der Bäuerin heimlich eine Geburtstagstorte für Henna zu backen versucht und was passiert, wenn die Schafe auf Schatzsuche gehen und dabei Schätze finden, mit denen man sich prima verkleiden kann.

Man liest, wie Erfinderin Henna ein Flugzeug baut, das dann beim ersten Flugversuch wie ferngesteuert in einem Baum landet und was geschieht, wenn Schaf ein Haarpflegemittel mit Enthaarungscreme verwechselt. Man erfährt, wie ein Zauberkürbis Wünsche wahr werden lässt und ob auch Schafe einen Nikolaus haben.

Die Schafe im Buch laufen auf zwei Beinen und haben sehr menschliche Charaktereigenschaften. Sie sind neugierig und lebenslustig, wobei man schon zugeben muss, dass Mähx ein wenig griesgrämig ist. Die Hauptrollen besetzen Wilma und ihre Freundin Henna.

Die kleinen Geschichten sind abwechslungsreich und vor allem sehr humorvoll. Nicht nur die Kleinen werden ihren Spaß daran haben, sondern auch die vorlesenden Eltern. Ältere Kinder können dann natürlich auch schon selbst lesen. Aber es macht eben sehr viel Spaß, die Geschichten zu teilen und sich darüber auszutauschen.

Wirklich sehr witzig sind die Zeichnungen. Die Tiere, insbesondere die Schafe, sind auf eine ganz besonders ansprechende und witzige Art und Weise abgebildet. Komische Situationen werden sehr treffend dargestellt. Schön ist auch, dass man Bauer und Bäuerin mit allen Tieren noch mal in der Buchklappe sieht. „Wilma und das kleine Mäh“ ist ein richtiges Familien-Vorlese-Buch.

Rezensionen von Heike Rau

Karen Christine Angermayer
Wilma und das kleine Mäh – 20 Fünf-Minuten-Geschichten
128 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570152936
ISBN-13: 978-3570152935
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Ute Andresen: Lass mich mal – lesen und schreiben

Ute Andresen: Lass mich mal – lesen und schreiben

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Meist passiert es schon im Vorschulalter, dass Kinder beginnen, sich für Buchstaben zu interessieren. Besonders erstrebenswert ist es, den eigenen Namen schreiben zu können. Wobei das vielmehr ein Malen der Buchstaben ist. Das Verständnis für den Zusammenhang der Buchstaben zu einem Wort fehlt noch. Aber auch diesem Geheimnis wird das Kind auf die Spur kommen.

Die Geschichten im Buch stehen als Beispiel dafür. Hier wird erzählt, wie Kinder die Buchstaben und das Lesen entdeckten. Jedes Kind im Buch hat eine ganz eigenen persönliche Erfahrungen gemacht und das Geheimnis der Buchstaben ein wenig anders entschlüsselt. Die Geschichten sind für vorlesende Eltern und zuhörende Kinder gleichermaßen interessant. Kindern gibt es Anregung genauer hinzusehen und sich Zusammenhänge zu erschließen. Eltern zeigt es, in welcher Form sie ihr Kind unterstützen können. Und das bedeutet vor allem, Kinder in der Vorschulzeit ihren eigenen Entdeckungen machen zu lassen, ohne vorzugreifen. Der Aha-Effekt, der schließlich den Lernerfolg bringt, ist wichtig. Nur so ist ein wirkliches Verstehen möglich.

Sehr anregend für Kinder sind auch die Zeichnungen. Es gibt hier viel zu sehen und zu entdecken. Die Welt der Buchstaben und Wörter wird fantasievoll dargestellt, so dass das Interesse der Kinder für diese kleinen Kunstwerke sich ganz von selbst einstellen dürfte. So kann ein interessantes Gespräch zwischen Kindern und Eltern entstehen, das das Lernen fördert, weil es Buchstaben und Wörter in ihrer Bedeutung begreifbar macht.

In das Buch können Kinder direkt hineinschreiben. Ihre ersten Buchstaben und kleinen Schreiberfolge sind hier gut aufgehoben. Zu jedem Buchstaben gibt es eine Seite. Linien mit Pfeilen in den Modellbuchstaben zeigen auf, wie der Stift geführt werden muss. Auch die Proportionen der kleinen und großen Buchstaben finden natürlich Beachtung. Geschichten und Beschäftigung für das Kind bietet das Buch also gleichermaßen.

Rezensionen von Heike Rau

Ute Andresen
Lass mich mal – lesen und schreiben
Bilder von Verena Ballhaus
155 Seiten, gebunden
Beltz & Gelberg
ISBN-10: 3407753551
ISBN-13: 978-3407753557
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Dorothea Flechsig: Sandor – Fledermaus mit Köpfchen

Dorothea Flechsig: Sandor – Fledermaus mit Köpfchen

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Fledermaus Sandor wohnt in einem Rollokasten im Klassenzimmer einer Schule. Als er sich hier Unterschlupf suchte, waren gerade Ferien. Nun ist es vorbei mit der Ruhe. Sandor nimmt am Unterricht teil. Während er vor sich hin döst, lernt er Lesen und Rechnen. Direkt unter ihm am Tisch sitzt Jendrik. Sandor mag den Jungen. Auf seiner Tasche ist eine Fledermaus abgebildet. Also scheint Jendrik sich für Fledermäuse zu interessieren. Sandor möchte gerne Jendriks Freund werden. Also fliegt er ihm eines Tages nach, als Jendrik nach Hause geht. Vor Jendriks Zimmer steht ein Apfelbaum. Hier lässt Sandor sich nieder. Als Jendrik das Fenster öffnet und sich dann an seine Schularbeiten setzt, nähert sich Sandor und klammert sich am Fensterrahmen fest. Als Jendrik von Sandor angesprochen wird, ist er fassungslos. Seit wann können Fledermäuse sprechen?

Sandor hat in einer Nacht etwas Sonderbares beobachtet. Ein Dieb hat auf der Flucht vor der Polizei an der alten Burgruine einen Schatz vergraben. Davon berichtet er Jendrik. Und tatsächlich findet Jendrik eine kleine Truhe mit Schmuck und Diamanten. Am liebsten würde Jendrik diesen Fund behalten. Seine Familie könnte etwas Geld gut gebrauchen, um das Auto reparieren zu lassen oder auch mal in den Urlaub zu fahren. Aber Sandor meint, man müsse alles der Polizei übergeben und so wird es dann auch gemacht. Wie genau er auf den Schatz gestoßen ist, kann Jendrik natürlich nicht sagen. Also erfindet er eine Geschichte, die ihm allerdings keiner so recht glauben will. Dass ihm eine Belohnung in Aussicht gestellt wird, begeistert Jendrik. Am nächsten Tag, wissen alle Bescheid. Was passiert ist, steht nämlich in der Zeitung. Und auf einmal ist Jendrik ein Held.

Das Hörbuch beginnt mit einem Intro. Das Lied, gesungen von Jeanette Friedrich, ist eine schöne Einstimmung auf die Geschichte.
Schon in der ersten Folge passiert eine ganz Menge. Jendrik lernt die Fledermaus Sandor kennen. Dass die beiden Freunde werden, bringt allerdings Probleme mit sich. Nicht mal Jendricks Mutter glaubt, was ihr Sohn über die Fledermaus erzählt. Sie denkt, Jendrik habe zu viel Fantasie. Bald versteht Jendrik, das er so manche Wahrheit für sich behalten muss, weil andere ihn nicht verstehen würden.

Es ist für Kinder spannend zu erfahren, wie sich die Freundschaft dennoch weiterentwickelt und welche Abenteuer die beiden erleben. Der Fund des Schatzes ist nur eins davon.
Die Geschichte ist humorvoll. Aber es ist nicht alles reine Fantasie. Alltägliche Probleme in der Schule und in der Familie mit der Mutter und dem kleinen Bruder Tom werden ernst genommen. Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet.

Das Hörbuch wird auf eine sehr ansprechende und muntere Art von Nicolas A. Böll vorgetragen. Das Zuhören macht sehr viel Spaß, einerseits weil die Erzählung so spannend ist, aber auch weil sie so ausdrucksstark und mit vielseitiger Stimme gelesen wird. So entstehen bildhafte, für kleine Zuhörer gut vorstellbare Szenen. Zu empfehlen ist die Geschichte für Kinder ab sechs Jahren.

Rezensionen von Heike Rau

Dorothea Flechsig
Sandor – Fledermaus mit Köpfchen
Folge 1
Gelesen von Nicolas A. Böll
Hörbuch
Spielzeit: 77:30 Minuten
Glückschuh Verlag
ISBN-10: 3000330445
ISBN-13: 978-3000330445
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Karolina Sparring: Hhm, lecker! – Rezepte, die Kindern wirklich schmecken

Karolina Sparring: Hhm, lecker! – Rezepte, die Kindern wirklich schmecken

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Gesund und abwechslungsreich soll das Essen für Kinder sein. Vor allem aber soll es schmecken! Das ist der Anspruch des Buches. Man liest das schon im Klappentext. Dass Karolina Sparring diese Gerichte als Köchin im Kindergarten getestet hat, und diese auch ihren eigenen Kindern schmecken, soll eine gewisse Garantie dafür sein.

Montags gibt es Suppe! „Südfranzösische Fischsuppe“, „Gulaschsuppe“, „Kartoffelsuppe mit Safran und Fenchel“ oder „Thaisuppe mit Linsen und Spinat“.
Dienstags steht dann Fisch auf dem Speiseplan mit „Gebratener Hering mit Kartoffeln und Preiselbeeren“, „Fisch mit Blauschimmelkäse und Broccoli“, „Gratinierte Scholle mit Weißweinsoße, Krabben und Croutons“.
Mittwochs gibt es Fleisch: Hähnchenspieß mit Orangen-Rosmarin-Marinade“, „Wildeintopf“ und „Lammhack-Chili mit Rosmarin und Avocadocreme“.
Donnerstag gibt es Vegetarisches, darunter „Wurzelgemüsegratin mit Blauschimmelkäse“, „Mais-Kartoffel-Frikadellen“ und „Chili con Quorn“, einem Fleischersatz, der in Deutschland allerdings nicht zu haben ist.
Freitags werden Lieblingsessen gekocht. Dazu gehören „Sopa de carne mejicana“, „Panierter Fisch in kalter Soße“ oder „Thai-Hähnchen“.

Man merkt sofort, hier ist eine sehr ambitionierte Köchin am Werk ist. Gleich beim ersten Rezeptvorschlag fällt das auf. Die „Südfranzösische Fischsuppe“ wird mit Weißwein und Sambal Oelek zubereitet. Tatsächlich werden viele weitere Gerichte mit Wein und Chili gekocht. Das erwartet man in einem Kochbuch mit Alltagsgerichten für Kinder eigentlich nicht. Überhaupt könnte man die Gerichte auch in einem ganz normalen Kochbuch für Erwachsenen unterbringen.

Davon abgesehen, sind die vorgestellten Gerichte sehr fantasievoll, in der Zubereitung aber relativ gut machbar. Es gibt viele Gerichte, die schnell gekocht werden können und dennoch durch die Auswahl an Zutaten oder Gewürzen etwas Besonderes sind.

Beim Kochen der Gerichte sollen Kinder mit eingebunden werden. Schade, dass die Rezepte keine kindgerechten Namen tragen und das Kochbuch auch nicht abgestimmt auf Kinder illustriert ist. Die Fotos, auch wenn diese sonst sehr schön sind, zeigen keine „Kinderportionen“. Nur Kinderspielzeug auf dem Esstisch zeugt manchmal davon, dass hier Gerichte für Kinder vorgestellt werden. Nicht so recht ins Buch passen die Bilder mit den Kindern, die gar keinen Bezug zum Thema Kochen haben. Das sind auch insbesondere die schattig gehaltenen schwarzweißen und melancholisch wirkenden Kinderporträts. Möglicherweise sollen die Fotos damit auch einem künstlerischen Anspruch gerecht werden. Diese Wirkung wird in einem Kochbuch aber verfehlt.

Im Buch gibt es noch einige Textpassagen vom Familientherapeuten Jesper Juul. Hier wird beschrieben, wie wichtig gemeinsame Mahlzeiten für die Familie sind und wie diese gestaltet werden sollten. Es werden zudem Ratschläge für Eltern erteilt, deren Kinder wählerische Esser sind.

Rezension von Heike Rau

Karolina Sparring
Fotos von Karin Alfredsson
Hhm, lecker!
Rezepte, die Kindern wirklich schmecken
192 Seiten, gebunden
Jan Thorbecke Verlag
ISBN-10: 379950883X
ISBN-13: 978-3799508834
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Axel Scheffler und Julia Donaldson: Räuber Ratte

Axel Scheffler und Julia Donaldson: Räuber Ratte

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Räuber Ratte macht die ganze Gegend unsicher. Er ist ein skrupelloser und herzloser Dieb. Gutes Benehmen ist ihm fremd. Nie drückt er ein Auge zu. Er hat es nicht auf Reichtümer, sondern vor allem auf Essbares abgesehen. Mit seinem Degen im Anschlag fordert er Süßes und Gebäck. Er heimst ein, was er kriegen kann. Er nimmt der Häsin den Klee weg und dem Eichhörnchen die Nüsse. Widerspruch duldet er nicht. Er reitet von einem Ort zum anderen und wer ihm auf seinem Weg begegnet, hat nichts zu lachen. Selbst der Spinne klaut er die Fliegen aus dem Netz und seinem Pferd das Stroh.

Währen die armen Tiere nun am Hungertuch nagen müssen, futtert Räuber Ratte in aller Gemütlichkeit seine Beute. Doch eines Tages wagt es jemand, sich ihm entgegenzustellen. Eine Ente. Sie soll selbst, weil sie sonst nichts hat, zum Diebesgut werden und zum Abendbrot verspeist werden. Doch die Ente hat eine Idee und versucht mit einem Trick Räuber Ratte zu entgehen.

Die kleine Geschichte wird auf ganz wunderbare Weise von Julia Donaldson in Übersetzung von Salah Naoura erzählt, nämlich in kurzen Reimen. Das lässt sich sehr gut vorlesen. Kinder dürften diesen Text dann auch bald auswendig können. Vor allem die wiederkehrenden Zeilen machen Freude.

Mit Räuber Ratte ist nichts zu spaßen. Dennoch hat er eher etwas von einem kleinen frechen Kerl, wie er da auf dem riesigen Pferd durch die Lande reitet. Seine Verkleidung als Räuber, mit Augenbinde und verwegenem Hut, und der spitze Degen verschaffen ihm natürlich Respekt.
Ausgerechnet eine kleine Ente durchschaut den Räuber und stellt sich ihm in den Weg. Das wird Kinder zum Staunen bringen, vor allem, weil diese mutige Tat sich auszahlt.

Das Buch ist großformatig und durchgehend illustriert. Die Geschichte wurde von Axel Scheffler mit dem Zeichenstift nachgestellt. Diese Bilder sind überaus farbenfroh gehalten und detailreich. Es gibt viel zu entdecken. Damit ist das Buch sehr unterhaltsam für Kinder.

Rezensionen von Heike Rau

Axel Scheffler und Julia Donaldson
Räuber Ratte
32 Seiten, gebunden
Beltz & Gelberg
ISBN-10: 3407794479
ISBN-13: 978-3407794475
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Nicolas Ancion: Ferdinands fantastischer Schulweg

Nicolas Ancion: Ferdinands fantastischer Schulweg

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Ferdinand geht gerne den Weg von seinem Zuhause zur Schule allein und das bei jedem Wetter. Er trifft eine alte Dame mit ihrem kleinen Hund. Er sieht, wie die Mülltonnen geleert werden und er bemerkt wie ein Vater mit seinem Kind im Park die Vögel füttert. Immer guckt Ferdinand sich aufmerksam um. Manchmal findet er etwas. Kastanien zum Beispiel. Die nimmt er mit. Dann grüßt er noch den Briefträger auf seinem Weg und schon ist er vor der Schule angekommen. Hier trifft er seine Klassenkameraden und erzählt von seinem spannenden Schulweg, der immer sehr abenteuerlich ist. Hat er doch unterwegs eine alte Dame mit einem stacheligen Drachen getroffen und gegen diesen, einem Ritter gleich, gekämpft. Gegen das Müll spuckende Ungeheuer hat er sich ebenfalls tapfer zur Wehr gesetzt. Später ist er auf seinem Weg an einer gefährlichen Schlucht vorbeigekommen. Ohne Angst hat er seinen Weg fortgesetzt, trotz Schlangen und Krokodilen. Als Regen und Sturm aufgekommen sind, ist er ein Stück weit mit dem Piratenschiff gesegelt. Später dann hat er mit einem Zauberspruch die Stadt in ein Märchenland verwandelt. Ferdinands Mitschüler staunen!

Das Buch steckt voller Überraschungen. Zunächst sieht man, wie Ferdinand seinen Schulweg in Wirklichkeit erlebt. Die Fantasiegeschichte verbirgt sich dann immer hinter einer Klappe. Das dürfte kleine Kinder in Staunen versetzen. Ferdinands Fantasie kennt keine Grenzen.
Das Augenmerk liegt besonders auf den Zeichnungen. Die sind sehr schön und detailreich. Schon allein wie Ferdinand dargestellt wird, gefällt gut. Der kleine Junge verschwindet fast unter seinem übergroßen Ranzen. Es gibt eine Menge zu entdecken auf den großformatigen Seiten, die man endlos lange betrachten kann. Hinter dem Buchdeckel gibt es auch noch eine Zeichnung. Hier sieht man die kleine Stad mit dem Umland von oben, so dass man mal gucken kann, welchen Weg Ferdinand genommen hat.
Man kann das Buch mit seinem Kind einfach zum Vergnügen lesen. Oder aber auch einmal mit dem Kind klären, was es darf und was es nicht darf, sollte es den Schulweg allein gehen dürfen. Und das auf eine spielerische Art und Weise.

Rezension von Heike Rau

Nicolas Ancion
Ferdinands fantastischer Schulweg
Mit Illustrationen von Annette Boisnard
Aus dem Französischen von Peter Ahorner
22 Seiten, gebunden
Annette Betz Verlag
ISBN-10: 3219114938
ISBN-13: 978-3219114935
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Amanda Noll: Ich brauche mein Monster

Amanda Noll: Ich brauche mein Monster

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Der kleine Tom hat ein Monster unter dem Bett. Er mag es gerne, denn ohne das Monster kann er nicht einschlafen. Eines Tages ist das Monster weg. Es hat einen Zettel zurückgelassen, auf dem steht, dass es zum Fischen gegangen ist und in einer Woche zurück sein wird.

Tom fällt es wirklich schwer, ohne sein Monster zu schlafen, ohne seinen Keuchatem und das schreckliche Krallenkratzgeräusch. Wenn Nick nicht da ist, braucht Tom eben ein anderes Monster. Also klopft er auf den Boden und wartet.
Das Monster, das kommt, gefällt ihm aber nicht. Paul ist nicht gruselig. Er hat weder lange Zähne, noch scharfe Krallen. Also schickt er das Monster weg.
Kurz darauf meldet sich ein neues Monster. Ralf hat tatsächlich sehr beeindruckende Krallen. Nur sind diese mit Nagellack lackiert. Tom weiß nicht, was er davon halten soll. Ein gepflegtes Monster gruselt ihn nicht. Auch Ralf darf also nicht bleiben.

Das nächste Monster dagegen hat Krallen wie Messerklingen so scharf. Das macht Tom dann doch ein wenig nervös. Doch als Tom die rosa Schleife am Schwanz des Monsters sieht, ist jedes Gruselgefühl dahin. Außerdem ist Lucy ein Monster-Mädchen. Ein Junge sollte jedoch ein Jungen-Monster unter dem Bett haben. Und dann ist auch Lucy wieder verschwunden. Das scheint nichts zu werden mit den fremden Monstern. Tom will Nick zurück.

Angst vor dem Unbekannten plagt viele Kinder. Ein Monster steht stellvertretend dafür. Mit dem Kinderbuch „Ich brauche mein Monster“ kann man Kindern die Angst vor der Nacht ein wenig nehmen. Oft lassen sich Kinder ihr Monster nicht ausreden, also wird hier eine bunte Geschichte daraus.

Tom ist nämlich ganz anders. Er kann ohne Monster nicht schlafen. Er gruselt sich gerne ein wenig, findet das spannend und sogar lustig. Er weiß, dass Monster mit Angst gefüttert werden müssen, damit sie bleiben. Nick fühlt sich ja bei Tom so wohl, weil er zu hören bekommt, wie viel Angst er Tom macht. Zeigt man keine Angst, verschwinden die Monster.
Man kann Ängste, die Kinder vor dem Alleinsein nachts in ihrem Bett haben, mit Hilfe des Buches also spielerisch verarbeiten. Das Thema wurde wirklich gut umgesetzt.

Rezensionen von Heike Rau

Amanda Noll
Ich brauche mein Monster
Illustriert von Howard McWilliam
32 Seiten, gebunden
Lappan Verlag
ISBN-10: 3830311842
ISBN-13: 978-3830311843
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Francesco Pittau und Bernadette Gervais: Rot, grün, blau – Mein erstes Bildwörterbuch

Francesco Pittau und Bernadette Gervais: Rot, grün, blau – Mein erstes Bildwörterbuch

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Rot, grün und blau sind nicht die einzigen Farben, die Kinder mit diesem Buch kennenlernen können. Wie man an der Farbpalette gleich auf der ersten Seite sehen kann, sind es insgesamt zehn Farben, nach denen die vielen Bilder im Buch sortiert sind. Farbkleckse in der jeweiligen Farbe stimmen auf den nun folgenden Farbton ein. Rot macht den Anfang. Man findet hier Tiere, Pflanzen und Gegenstände, also einen roten Turnschuh, eine Erdbeere, Kirschen, den Marienkäfer, die Mohnblume, ein rotes Fahrrad, Radieschen, einen Goldfisch, eine Tomate und einen roten Schal. Interessant ist auch das Violett mit Aubergine, violettem T-Shirt, einer Halskette, dem Stiefmütterchen, einem Schmetterling, einem violettem Knopf, den Trauben, einer violetten Socke, einem Veilchen und einer Pflaume.
Unter der Zeichnung findet man den deutschen Namen dafür, aber nicht nur diesen, sondern auch den englischen und französischen Begriff.

Viele Kinder kommen heute schon im Kindergarten mit Fremdsprachen in Berührung, da ist ein solches mehrsprachiges Bildwörterbuch recht praktisch. Die Zeichnungen sind schön anzusehen, allerdings sind diese sehr groß, so dass das Buch sehr großformatig und damit doch ein wenig unhandlich für kleine Kinderhände ist. Zum Unterrichten im Kindergarten oder der Vorschule ist das große Format dann aber wieder von Vorteil.

Die Auswahl an Begriffen ist weit gefächert. Es gibt insgesamt knapp einhundert Darstellungen. Auch Farbnuancen werden abgedeckt und sind immer der Hauptfarbe zugeordnet. Dank der kreativen Farbkleckse am Anfang und den zugeordneten farbiger Randleisten finden Kinder schnell zur Lieblingsfarbe. Das Buch ist ausgestatte mit einem sehr schönen und farbenfrohen Cover, das jedem Kind gefallen sollte. Es lädt ein zum Blättern und Entdecken der Welt der Farben und zum ersten Kennenlernen einer Fremdsprache.

Rezension von Heike Rau

Francesco Pittau und Bernadette Gervais
Rot, grün, blau – Mein erstes Bildwörterbuch
120 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570153533
ISBN-13: 978-3570153536
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Sabine Lohf: Alles Banane?

Sabine Lohf: Alles Banane?

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Kinder sind fantasievoll. Stets gibt es für sie Neues zu entdecken. Das Buch „Alles Banane?“ kommt dem entgegen. Eine Banane ist nämlich nicht einfach nur eine Banane. Ihre interessante Form regt die Fantasie an. Geformt wie ein lachender Mund, passt die Banane auch in ein Kindergesicht oder eben auch in das Gesicht einer freundlichen Katze. Eine Banane kann aber auch ein Boot sein. Vielleicht auch das Schiff eines Piraten? Möglicherweise eignet sich eine Banane auch als Bett für den kleinen Teddybär, der damit schön in den Schlaf geschaukelt werden kann. Die Banane kann aber auch der Mond sein, der hoch am Himmel steht und über den Schlaf des Teddybären wacht.

Auch Wolken zu beobachten, macht sehr viel Spaß. Manchmal kann man Formen entdecken, die an etwas erinnern. An Schäfchen beispielsweise. Man kann auch selbst ganz kuschelweiche Schäfchen basteln. Aus bemalter Pappe und weißer Watte.

Besondere Formen weisen auch manchmal Kartoffeln auf. Hat man eine mit einer Knollennase entdeckt, braucht diese bloß noch ein Auge und einen Mund. Lustig sieht das aus. Aber allein sein will das Kartoffelmännlein nicht. Vielleicht bastelt man aus ein paar schön geformten Kartoffeln einige Kartoffelkäfer. Schon ist Gesellschaft da.

Die Interpretation der Bilder im Buch kann auch ganz anders ausfallen. Der Fantasie werden keine Grenzen gesetzt. Kinder können das Buch einfach nur ansehen und sich ihre Gedanken machen und träumen. Sie können ihre Eindrücke mit den Eltern teilen. So kann man die Bilder als Grundlage für schöne Gespräche nutzen. Kinder können sich aber auch inspirieren lassen zu kleinen Bastelarbeiten oder zur Erstellung von kleinen Bildern oder Collagen. Gegenstände und Dinge, die uns alltäglich begegnen, kann man kreativ zum Spielen nutzen. Im Buch findet man genügend Vorschläge. Das regt dazu an, etwas genauer hinzusehen und spannende Entdeckungen zu machen.
Dabei steht im Buch kein einziges Wort. Die farbenfrohen Bilder sprechen für sich. Es ist ein wirklich schönes Kinderbuch.

Rezension von Heike Rau

Sabine Lohf
Alles Banane?
36 Seiten, gebunden
Ravensburger Buchverlag
ISBN-10: 3473432881
ISBN-13: 978-3473432882
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Matthias Sodtke: Bist du krank, Rolli-Tom?

Matthias Sodtke: Bist du krank, Rolli-Tom?

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Hase Nulli liegt gemütlich in der Hängematte und liest. Auch Frosch Priesemut möchte gerne mal eine Runde abhängen, aber Nulli lässt ihn nicht. Dann wird Priesmut abgelenkt. Es klingelt. Als Nulli hört, dass es sein alter Schulfreund Tommi ist, springt er natürlich sofort aus der Hängematte. Die Freunde begrüßen sich herzlich. Aber Priesmut wundert sich schon, dass Tom in einen seltsamen rollenden Stuhl sitzt und fragt, ob das ein Zauberstuhl ist. Begeistert von diesem Wort fährt Tom gleich ganz geschickt eine „8“ um Nulli und Priesemut.

Es dauert, ehe Nulli begreift, dass Tom nicht zum Spaß im Rollstuhl sitzt. Von da an ist er sehr befangen. Er weiß gar nicht, wie er mit dem Freund umgehen soll. Und weil Priesemut den Ernst der Situation gar nicht zu erkennen scheint, beginnen Frosch und Hase zu streiten. Priesemut zieht sich schließlich zurück. Nulli kümmert sich allein um Tom. Er gibt sein Bestes, bietet Tom etwas zum Trinken im Schnabelbecher an und den extra zubereiteten Möhrenbrei will er ihm sogar füttern. Doch das kommt bei Rolli-Tom gar nicht gut an. Er möchte nicht behandelt werden, als wäre er krank.

Auch das ist wieder eine schöne Geschichte aus dem Alltag. Nulli und Priesemut werden mit einer Situation konfrontiert, die neu für sie ist. Beide verhalten sich ganz unterschiedlich. Priesemut schätzt die Situation falsch ein. Nulli gibt sich über alle Maßen besorgt und fürsorglich und glaubt, damit das Richtige zu tun. Und Tom schweigt zunächst. So entstehen Missverständnisse, die ausgeräumt werden müssen.

Der Autor nähert sich dem Thema also auf sehr direkte, aber eben auch auf die bekannte humorvolle Art und Weise. Feinfühligkeit schließt diese Direktheit nicht aus. Die Gefühle und Gedanken der drei Figuren werden nicht nur durch den Text verdeutlicht, sondern auch sehr schön durch die Bilder. Mimik und Gestik sind wie immer sehr deutlich. Schön ist auch, dass die drei sich wieder zusammenraufen und dann bei einer gemeinsamen Unternehmung richtig viel Spaß haben. Das Buch ist damit für Kinder sehr anschaulich gemacht. Es zeigt, wie wichtig es ist, aufeinander zuzugehen.

Rezensionen von Heike Rau

Matthias Sodtke
Bist du krank, Rolli-Tom?
Band 17. Nulli und Priesemut
72 Seiten, gebunden
Lappan Verlag
ISBN-10: 3830311796
ISBN-13: 978-3830311799
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