Unser bayerisches Backbuch: Neu interpretierte Klassiker und süße Ideen der beliebtesten Konditoren

Unser bayerisches Backbuch: Neu interpretierte Klassiker und süße Ideen der beliebtesten Konditoren

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Das “Wir in Bayern”-Konditorenteam, bestehend aus Martina Harrecker, Friedrich Huber, Martin Rößler, Josef Schalber und Joachim Battke, stellt in diesem Buch eine Sammlung an schönen bayerischen Backrezepten vor. Das heißt aber nicht, dass man, um diese Rezepte nachbacken zu können, selbst eine Ausbildung als Konditor benötigt. Es sind auch ganz einfache Backideen im Buch. Dazu gehören unter anderem der „Blitzkuchen mit Apfel“, der „Eierlikörkuchen“ und der „Amarettitraum“.

Für viele Rezepte braucht man aber schon Zeit und Muße und natürlich auch etwas Erfahrung. Die Zubereitungsanleitungen sind aber sehr ausführlich gehalten. Jeder Schritt wird verständlich erklärt. Außerdem gibt es vorn im Buch noch die „Tipps aus der Backsprechstunde“, die wirklich hilfreich sind, weil Wichtiges bis ins Detail erklärt wird und Hinweise gegeben werden, die Fehler vermeiden.

Und so sollten dann auch Kreationen wie die „Blütentorte“ aus dem Kapitel „Frühlingssüße zum Kaffee“, die „Mandelbaiserschnitte mit Himbeeren“ aus den „Süßen Sommerträumen“, der „Zebrakuchen“ aus „Herbstgenuss mit Zuckerkuss“ und die „Weihnachtseistorte“ aus dem Kapitel „Winterzauber in der Backstube“ gelingen. Hier findet man auch das „Honigkuchen-Hexenhaus“, das besonders Kindern sehr gut gefallen wird.
Jedes dieser sehr fantasievoll benannten Kapitel beginnt mit einem Vorwort, das einstimmt auf das Backen der verschiedenen saisonalen Köstlichkeiten.

Die Rezepte in diesem Buch gefallen sehr gut. Schon beim Durchblättern und Lesen der Backanleitungen bekommt man Lust das eine oder andere sofort auszuprobieren. Man wird keine Probleme mehr haben, etwas Besonderes für die Kaffeetafel am Sonntag oder für einen festlichen Anlass zu backen. Vieles sieht ausgesprochen formvollendet in der Präsentation auf den Fotos aus und ist dabei überraschenderweise gar nicht schwer in der Herstellung.

Rezension von Heike Rau

Unser bayerisches Backbuch
Neu interpretierte Klassiker und süße Ideen der beliebtesten Konditoren
144 Seiten, gebunden
Südwest Verlag
ISBN-10: 3517088048
ISBN-13: 978-3517088044
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Rainer M. Schröder: Liberty 9 – Sicherheitszone

Rainer M. Schröder: Liberty 9 – Sicherheitszone

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Eigentlich wäre es Kendiras Pflicht gewesen, ihn zu verraten. Der Servant hatte hier nichts zu suchen. Stattdessen lässt sie sich auf ein Gespräch mit Dante ein. Dabei übt er Kritik an den Vorgängen in der Sicherheitszone. Kendira hat ihr Leben als Elector nie infrage gestellt. Doch Dante gelingt es, sie zum Nachdenken zu bringen. Auf seine Bitte hin will sie sich mit ihm sogar ein zweites Mal treffen.

Als Kendira ein Gespräch zwischen Dante und Jaydan, der auch ein Servant ist, im Heizungskeller belauscht, wächst ihr Misstrauen. Dante offenbart ihr später seine Fluchtpläne. Nie hatte Kendira Liberty 9 als Gefängnis empfunden. Doch es stimmt, wollte sie gehen, könnte sie es nicht.

Ein Angriff der Nightrider auf die Sicherheitszone sorgt für weitere Unruhen. Ihre Flugblätter gelten als Seelengift. Es kommt nicht infrage, diese zu lesen.
Wie sich herausstellt, hat ausgerechnet Master Seyward es gewagt, dieses Seelengift zu lesen. Er wird als Handlanger der Nightrider enttarnt. Die Bücher und Schriften, die man bei ihm findet hat, werden verbrannt. Master Seyward muss das schrecklich unmenschliche Cleansing, das einer Auslöschung gleichkommt, durchlaufen. Doch in der Gefängniszelle hat er zuvor eine Botschaft hinterlassen, die Dante entdeckt und Kendira zeigt. Offenbar sind die Electoren in Lebensgefahr.

Es ist der erste Teil einer Trilogie. Die Geschichte beginnt äußerst spannend. Man hat hier eine in sich abgeschlossenen Teil, der dennoch zum Ende hin offen gehalten ist. Liberty 9 ist eine Sicherheitszone. Die Schüler hier dienen einer höheren Macht. Was genau ihre Aufgabe ist, gleicht aber einem Mysterium. Der Autor entwickelt diese Welt vor den Augen des Lesers sehr schnell. Man muss sich einlesen.

Keiner der Schüler weiß also über seine Zukunft etwas Genaueres. Niemand hat bisher die Geschehnisse hinterfragt, bis Dante, der kein privilegiertes Leben führt, sondern ein Diener ist, bei Kendira Misstrauen schürt. Das macht die Spannung im Buch aus. Auch der Leser erfährt nicht, wie die Zukunft der Schüler aussehen wird, sondern wird im Unklaren gelassen. Man bekommt keinen Hinweis, weiß nur, dass es etwas komplett Unerwartetes sein wird. Interessante Vorkommnisse und Wendungen werten das Geschehen zusätzlich auf.

Die Charaktere sind gut beschrieben. Obwohl es viele Personen sind, die neben Kendira und Dante die Handlung bestimmen, verliert man nicht den Überblick. Kendira und Dante sind glaubwürdig dargestellt. Man folgt den beiden gerne.

Die Geschichte ist also spannend gemacht, inhaltlich überzeugend, gut vorstellbar und flüssig geschrieben. Es macht Spaß, dieses Buch zu lesen. Ich bin gespannt, wie es mit dem zweiten Band weitergehen wird.

Rezension von Heike Rau

Rainer M. Schröder
Liberty 9 – Sicherheitszone
496 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570154645
ISBN-13: 978-3570154649
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Regina Schneider: Hofladenküche: Regional – saisonal – köstlich

Regina Schneider: Hofladenküche: Regional – saisonal – köstlich

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Direkt vom Erzeuger und damit erntefrisch kommen Obst und Gemüse in den Verkauf eines Hofladens. Das Fleisch, die Eier und die Milch stammen von artgerecht gehaltenen Tieren. Das Angebot ist übersichtlich, dafür sind die angebotenen Waren regional, saisonal und von sehr guter Qualität. Wer auf dem Bauernhof einkauft, wird mit gutem Geschmack belohnt.

Das Kochbuch ist dementsprechend nach Jahreszeiten unterteilt. Gekocht wird, wie zu erwarten ist, mit sehr viel frischem Gemüse, Kräutern und Obst.
Im Frühjahr gibt es „Radieschensuppe“, „Teigtaschen mit Kerbelquark“, „Mairübchen mit rohem Schinken“ und „Zickleinkeule mit Knoblauchbaguette“.
Für den Sommer stehen Couscoussalat mit Sommergemüse“, „Bunte Zucchinitarte“ und „Bunter Lammspieß“ vom Grill und für den Herbst „Kürbissuppe“, „Süßkartoffelpuffer mit Rosmarin-Speck-Butter“ und „Krustenbraten mit Schwarzwurzeln“.
Im Winter hat man beispielsweise die Wahl unter „Sauerkrautkuchen vom Blech“, „Forelle im Wirsingblatt“ und „Gefüllten Bratäpfeln“.

Vorgestellt werden im Buch einige Bauernhöfe mit Hofladen in interessanten Texten und mit viel Bildmaterial.
Im letzten Teil des Buches findet man eine kleine Resteküche. So kann auch übrig Gebliebenes noch verwertet werden. Außerdem gibt es einen Saisonkalender.

Das Buch lässt sich gut verwenden, wenn man im Hofladen einkauft oder auf dem Markt, wenn man eine Bio-Kiste bezieht oder auch selbst Obst und Gemüse anbaut.
Die Rezepte sind interessant. Es wird sehr viel an Gemüse verarbeitet, auch Mairübchen, Mangold, Teltower Rübchen, Schwarzwurzel und Pastinaken. Mit im Buch sind auch drei Brotrezepte. Man hat also ein breites Betätigungsfeld. Die Rezeptanleitungen sind dabei relativ übersichtlich gehalten und gut nachvollziehbar, da die Anweisungen sehr genau sind. Oft erhält man zusätzliche Tipps. Es sind ja nicht nur Rezepte zu Gerichten im Buch, sondern auch zu Soßen oder Dips.
Auf jeder Seite gibt es auch Bildmaterial. Die Gerichte wurden stimmungsvoll und mit schönen Küchenutensilien in Szene gesetzt.
Ein empfehlenswertes Kochbuch!

Rezension von Heike Rau

Regina Schneider
Hofladenküche: Regional – saisonal – köstlich
Fotografie: Julia Bengeser
192 Seiten, gebunden
Dorling Kindersley Verlag
ISBN-10: 3831021937
ISBN-13: 978-3831021932
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Suzanne Joinson: Kashgar oder Mit dem Fahrrad durch die Wüste

Suzanne Joinson: Kashgar oder Mit dem Fahrrad durch die Wüste

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Der Name sagt Frieda Blakeman nichts. Sie hat keine Ahnung wer Irene Guy ist. Aber offenbar ist Frieda deren nächste Angehörige, der nun nach dem Tod der alten Frau die Aufgabe zukommt, die Wohnung aufzulösen. Da Frieda nicht in London sondern auf Reisen war, konnte sie nicht einmal an der Beerdigung teilnehmen.

Die Wohnung von Irene Guy ist vollgestellt, aber doch auch gemütlich. Frieda sucht nach einem Hinweis, der ihr verrät, wer Irene war. Sie findet jedoch keine Antwort, aber eine Eule, die sie mit nach Hause nimmt. Leider entwischt das Tier bei erster Gelegenheit aus seinem Käfig und fliegt hinaus in den Treppenflur.

Der Araber Tayeb, der letzte Nacht wie ein Obdachloser im Hausflur übernachtet hat, ist wieder da, weil er etwas verloren hat. Er hilft ihr, die Eule wieder einzufangen. Nach dem beide sich ein wenig kennengelernt haben, bietet Frieda ihm an, erst mal in der Wohnung Irenes unterzukommen und dafür bei der Räumung zu helfen. Fünf Tage hat sie dafür noch Zeit.
Die beiden finden eine Kamera aus den 20er Jahren und eine kleine tragbare Druckerpresse. Irene Guy muss eine Forschungsreisende gewesen sein.
Als ein Foto von Friedas Mutter gefunden wird, wird klar, dass doch ein familiärer Zusammenhang bestehen muss. Und tatsächlich findet sich auch noch ein Tagebuch. Evangeline English berichtet hier von einer Reise nach Kashgar. Zurück kam sie nach England mit einem Baby, der kleinen Irene.

Vergangenheit und Gegenwart werden in diesem Buch miteinander verknüpft. Denn parallel zur Geschichte Frieda Blakemans kann man das Tagebuch von Evangeline English lesen, das einmal ein Reiseführer werden sollte. Während Evangeline nur vorgibt, eine Missionarin zu sein, um London entfliehen zu können, folgen ihre Schwester Elisabeth und deren Freundin Millicent dieser Berufung mit Nachdruck. Als sie einem jungen Mädchen bei der Geburt ihres Babys helfen, bringt dass die Frauen in ungeahnte Schwierigkeiten.

Das Buch ist ausgesprochen spannend zu lesen. Die Autorin erweist sich als gute Erzählerin, dies es versteht, den Leser in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen. Zunächst steht man vor einem Rätsel. Was haben Frieda und Irene miteinander zu tun? Doch nach und nach wird zwischen der Vergangenheit in Kashgar und der Gegenwart in London ein Bogen gespannt. Das führt Frieda bis zu ihren Wurzeln zurück und lässt sie ein Stück weit erkennen, wer sie ist.

Es ist ein schönes Buch, das sich leicht liest. Obwohl die Autorin sehr wortreich, ausdrucksstark, bildreich und manchmal sogar sehr ausschweifend, was hier gut passt, erzählt, hat man den Eindruck, nicht genug zu bekommen von dieser Lektüre. Es ist interessant zu lesen, welchen weitreichenden Einfluss Begegnungen und Entscheidungen auf die Zukunft haben.

Rezension von Heike Rau

Suzanne Joinson
Kashgar oder Mit dem Fahrrad durch die Wüste
Aus dem Englischen von Ulrike Thiesmeyer
272 Seiten, gebunden
Bloomsbury Verlag, Berlin
ISBN-10: 3827010888
ISBN-13: 978-3827010889
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Brian Deleeuw: Der Andere

Brian Deleeuw: Der Andere

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Um es gleich vorweg zu sagen: Der Klappentext ist das spannendste an dem ganzen Buch. Und er hielt immerhin bis Seite 100 bei mir. Dann ging es nicht mehr, was bei mir schon etwas heißen will. Doch worum geht es in dem Roman?

Der sechsjährige Luke erfindet sich im Geiste einen Freund. Die Scheidung seiner Eltern und die Depressionen seiner Mutter sind nicht ganz unschuldig an der Entstehung dieses Freundes Daniel. Der Leser erfährt das Wachsen einer gespaltenen Persönlichkeit. Als Luke ist er ein braver Junge, wie ihn die Eltern lieben. Als Daniel hingegen wird er zum Fiesling. Das soll laut Klappentext schrecklich sein. Im Roman stachelt Daniel Luke etwa an, seinen Hund zu töten. Aber dieses wirklich Böse geschieht erst jenseits von 75 Seiten. Bis dahin herrschten jede Menge Verwirrung und immer wieder die Fragen: Was soll hier geschehen? Worauf soll der Roman hinauslaufen? Welches Ziel hat der „gute“ Luke? Will er seinen Insider wieder loswerden? Will er ihn pflegen?

Der Erzähler, den der Autor gewählt hat, ist ein Wagnis, ein Experiment. Es hat nicht funktioniert. Die Geschichte wird aus der Sicht der gespaltenen Person Daniel erzählt. Es wirkt eigenartig, wenn Daniel von Luke erzählt, den er dabei beobachtet, wie er etwas macht. Schließlich steckt Daniel in demselben Körper wie Luke. Das klingt dann etwa so: „Ich stieß mit dem Fuß unverhofft gegen das Sofa. Das tat sehr weh. Als Luke auf mich zukam, sah ich, dass er einen geschwollenen, dunkelroten Zeh hatte.“ Das ist sehr ermüdend. Außerdem passiert während alledem nicht viel, sodass auch die Handlung keine Spannung hergibt. Auf Seite 92 beginnt der zweite Teil des Buches, zwölf Jahre später, den ich in der Hoffnung zu lesen begann, dass es jetzt spannend würde. Aber meine Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Schade.

Thriller ist etwas anderes.

Deleeuw, Brian
Der Andere
Übersetzt von Ulrike Clewing
352 Seiten, broschiert
Knaur, München
ISBN-10: 3426503875
ISBN-13: 978-3426503874

© Detlef Knut, Düsseldorf 2012
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A. D. Milier: Die eiskalte Jahreszeit der Liebe

A. D. Milier: Die eiskalte Jahreszeit der Liebe

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Mütterchen Russland ist gar nicht so lieb, wie es sich anhört!

Rasant, flott und äußerst spannend kommt ein Roman daher, dessen Handlung in Moskau im nachkommunistischen Russland angesiedelt ist.

Nick, ein englischer Anwalt, arbeitet in einer Dependance seiner Kanzlei in Moskau. Diese beschäftigt sich mit internationalen Geldgeschäften.
Er ist schon etwas älter, und ihn haben die Abenteuerlust und der Heimatfrust in die Fremde verschlagen.
Hier in der aufstrebenden russischen Gesellschaft mit ihren zahlreichen mafiösen Strukturen hat ihn die Liebe erwischt. Doch kann man den beiden Schwestern Mascha, seiner vermeintlich großen Liebe, und Katja trauen?

Unheimlich ist der Kosak, ein verschlagener und windiger Typ, der immer zur rechten Zeit auftaucht, um Nick aus der Patsche zu helfen oder den Eintritt in einen besonderen Nachtclub zu ermöglichen. Er führt nichts Gutes im Schilde!

Nick gerät unschuldig und naiv in ein Verbrechen, das nur in diesem Land und in dieser Stadt so vorstellbar ist. Mascha und Katja mit einer Tante, die keine ist, sind die Drahtzieherinnen in einem dubiosen Korruptionsdrama.

Anhand der Geschichte von Nick wird einmal mehr erfahrbar, wohin Korruption, Machthunger, Armut und materielle Gier ohne staatliche und gesetzliche Kotrollen führen können. Russland mit all’ seinem Charme, seinen anarchistischen Lebenswelten und dem Leben als Glücksspiel mit Wodka, Mord und Totschlag erfährt in dieser Geschichte eine adäquate Darstellung.
Fast könnte man Mitleid bekommen mit Nick, der so naiv wie einfältig ist und nicht ahnt, welchen Intrigen er aufsitzt in dieser undurchsichtigen und rücksichtslosen Gesellschaft.

Mit eindringlichen Bildern beschreibt Milier das Klima, die Wohnungen, die Begegnungen und die äußeren Charaktere seiner Figuren. Man meint den eisigen Winter und das prickelnde Feuer kalter Luft auf der Haut zu spüren. Die Dunkelheit und die verstaubten Reste ärmlicher Wohnunterbringungen tun ein Übriges, um den Leser ganz in die Atmosphäre des russischen Winters eintauchen zu lassen.

Millier schreibt packend, einfühlsam, drastisch und warmherzig, wie es einem Ausländer in Russland ergehen kann, einem Land, in dem so ganz andere Regeln herrschen als in dem vergleichsweise biederen London oder dem verhältnismäßig angepassten Bürgertum der westlichen Welt.

Großartig gelungen ist das Debüt des jungen englischen Schriftstellers A.D. Milier, der für verschiedene angesehene Buchpreise, u.a. Booker-Preis, vorgeschlagen war.

A.D.Milier
Die eiskalte Jahreszeit der Liebe
288 Seiten, gebunden
S. Fischer Verlag, August 2012
ISBN-10: 3100490193
ISBN-13: 978-3100490193
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Die Wand – Gewinnspiel zum Kinostart

Die Wand – Gewinnspiel zum Kinostart

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DIE WAND – ab 11. Oktober 2012 im Kino!

Die vielfach ausgezeichnete deutsche Schauspielerin Martina Gedeck (BELLA MARTHA, DAS LEBEN DER ANDEREN, DER BAADER MEINHOF KOMPLEX) brilliert in DIE WAND in einer außergewöhnlich intensiven Rolle inmitten einer unbeugsamen Natur. DIE WAND beruht auf dem gleichnamigen literarischen Meisterwerk von Marlen Haushofer, das in 19 Sprachen übersetzt wurde und eines der 50 Lieblingsbücher der Deutschen und Österreicher ist. Drehbuchautor und Regisseur Julian Roman Pölsler hat den Roman für die große Leinwand inszeniert und zeigt uns, welches innere und äußere Abenteuer eine Frau bestehen muss, die von der Welt abgeschnitten alleine in den Bergen überlebt.

Kurzinhalt von „Die Wand“:
Eine Frau (Martina Gedeck) schreibt in einer Jagdhütte ihre Geschichte auf, um sich nicht in Einsamkeit zu verlieren: Mit einem befreundeten Ehepaar und deren Hund ist sie vor über zwei Jahren in die Berge Österreichs gefahren. Ein Wochenendausflug. Als das Ehepaar am ersten Abend von einem Besuch im Dorf nicht zurückkehrt, macht die Frau sich auf die Suche. Mitten in der Natur stößt sie gegen eine unsichtbare Wand, eine unerklärliche Grenze, die sie vom Rest der Welt trennt. Die Frau ist auf sich selbst gestellt. Irgendwie muss sie überleben und sich mit ihren Ängsten aussöhnen, die sie immer wieder zu überwältigen drohen. Abgeschnitten vom Rest der Welt wird sie vor die unausweichlichen Grundfragen des Lebens gestellt.

Gewinnspiel zum Kinostart von „Die Wand“
Wer eines von 3 Filmpaketen – bestehend aus je einem Buch zum Film aus dem List Verlag, zwei Freikarten und einem Filmplakat – gewinnen möchte, drücke auf „Gefällt mir“, „Tweet“ oder „G+“ hier unter diesem Beitrag und schreibe einen kurzen Kommentar, warum er/sie gewinnen möchte. Fertig! 🙂 Dann wird ausgelost. Einsendeschluss ist der 31.10.2012!

Trailer – Die Wand

Andy Puddicombe: Mach mal Platz im Kopf – Meditation bringt’s!

Andy Puddicombe: Mach mal Platz im Kopf – Meditation bringt’s!

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Wir sind immer beschäftigt. Die Zeit rennt dahin und wir mit. Wer Familie hat und im Berufsleben steht, ist kaum frei von Stress und Sorgen. Es fällt unendlich schwer, zur Ruhe zu kommen. Besonders im Kopf toben die Gedanken einfach weiter. Andy Puddicombe, ehemaliger buddhistischer Mönch, hat sich mit diesem Phänomen, das nicht selten ernsthafte gesundheitliche Probleme nach sich zieht, beschäftigt. Meditation, in den Alltag einbezogen, ist eine Möglichkeit, den Kopf wieder frei zu bekommen.

Der Autor bringt in seinen Texten seine Lebenserfahrung und seine Ansichten mit ein. Es geht also nicht allein um Meditation, wenn man so will, sondern zum Großteil auch um Psychologie. Die Zeit lässt sich nicht anhalten, Anforderungen müssen erfüllt und Probleme geregelt werden. Es ist die Art, wie wir das tun, die uns zu schaffen macht. Und da setzt der Autor an. Wir denken viel zu viel über Unwichtiges nach, über Dinge, die wir nicht ändern können. Wir verstricken uns in einem Strudel aus unnützen Gedanken und finden keinen Weg heraus.

Achtsamkeit ist das Zauberwort. Denn im Grunde bestimmen wir, was wir denken, auch wenn es den Anschein hat, dass sich unsere Gedanken irgendwie verselbstständigt haben. Meditation bringt zumindest zehn Minuten Ruhe in den Alltag. Denn um mehr als zehn Minuten täglich bittet uns der Autor nicht. Zu lernen, für diese Zeit, ruhig zu sein und sich auf sich selbst zu besinnen, ist ein guter Anfang, der den Kopf frei macht für mehr.
Es ist ein Prozess, der in Gang gesetzt wird. Man lernt wieder, achtsamer zu sein, sich auf Wesentliches konzentrieren zu können und nicht mehr so streng mit sich selbst zu sein.

Der Autor gibt sich lebenserfahren und einfühlsam. Daraus resultiert seine Überzeugungskraft. Was er deutlich machen möchte, packt er in Bilder und Geschichten, so dass alles, was er sagt, sehr gut verständlich und nachvollziehbar wird.

Rezensionen von Heike Rau

Andy Puddicombe
Mach mal Platz im Kopf – Meditation bringt’s!
Aus dem Englischen von Ursula Richard
288 Seiten, Klappenbroschur
Knaur MensSana
ISBN-10: 3426657066
ISBN-13: 978-3426657065
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Jess Jochimsen: Krieg ich schulfrei, wenn du stirbst?

Jess Jochimsen: Krieg ich schulfrei, wenn du stirbst?

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Sehr humorvolle Geschichten eines Vaters im Zusammenleben und bei der Erziehung seines Sohnes Tom. Der größte Teil der Geschichten macht Spaß beim Lesen, wohl jede Mutter oder jeder Vater erkennen viele Szenen aus dem eigenen Leben, es wird kaum jemanden geben, der sich nicht in einer der Geschichten wiedererkennt.

Bedauerlicherweise kippt dieser Spaß im dritten Drittel der Geschichten. Nahezu jede Geschichte muss ab da dafür herhalten, dass der Autor mit den bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen in Deutschland abrechnet. Politiker, Manager und Griechen, alle kriegen ihr Fett ab. Der erhobene Zeigefinger kommt aus seinen Höhen nicht mehr herunter. Die Sprache des Erzählers ist nicht mehr kindgerecht und die Geschichten haben auch nichts mehr mit dem Sohn zu tun, dessen Name nur noch plakativ hingeworfen wird. Der hintere Teil ist leider der verzichtbarste Teil des ansonsten überaus unterhaltsamen Buches.

Zwischendurch tauchen Widersprüche in der Familie des Erzählers auf. Meist durchweg geht man als Leser von einem alleinerziehenden Vater aus. Das wird verstärkt, als er berichtet, mit einer Freundin nicht ins Kino gehen zu können. Anschließend wird dann von Ehefrau und Mutter gesprochen. Hier ist zwischen den Geschichten keine Homogenität gegeben. Die Plausibilität leidet darunter.

Jochimsen, Jess
Krieg ich schulfrei, wenn du stirbst?
160 Seiten, broschiert
dtv, München
ISBN-10: 3423347155
ISBN-13: 9783423347150

© Detlef Knut, Düsseldorf 2012

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John Harvey: Schrei aus der Ferne

John Harvey: Schrei aus der Ferne

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Ruth lebt, nach dem sie sich von Simon getrennt hat, mit Andrew zusammen. Die beiden haben eine gemeinsame Tochter. Beatrice ist zehn Jahre alt. Um ihre Tochter Heather trauert Ruth immer noch. Sie verschwand während eines Campingausfluges, den sie mit ihrer Freundin und deren Familie unternommen hatte. Heather wurde später tot in einem alten Minenschacht gefunden, während die Freundin von einem in der Nähe lebenden Einsiedler gerettet werden konnte. Was genau passiert war, konnte nie zweifelsfrei nachvollzogen werden. Ihre Ehe mit Simon ist daran zerbrochen.

Dennoch ist Ruth glücklich in ihrer zweiten Beziehung, soweit man das sagen kann. Sie versucht ihr Leben zu leben, auch wenn die Gespenster der Vergangenheit ihr auch nach fünfzehn Jahren oft bedenklich naherücken.

Als Beatrice nach ihrem Flötenunterricht verschwindet, beginnt der Albtraum neu. Die Kleine sollte von ihrem Vater abgeholt werden, stand aber nicht wie erwartet vor dem Haus des Lehrers. Da Andrew sich verspätet hatte, ist es möglich, dass Beatrice sich alleine auf den Weg gemacht hat. Doch sie taucht nicht wieder auf.

Detective Inspector Will Grayson und seine Kollegin Helen Walker werden mit dem Fall betraut. Dass zwei Mädchen einer Mutter, wenn auch mit großem zeitlichem Abstand verschwinden, kann kein Zufall sein. Also wird auch Trevor Gordon, der Ermittler von damals, hinzugezogen.

Für Will Grayson sind noch andere Entführungsfälle von Mädchen relevant. Er hat einen ganz bestimmten Verdacht. Ohne Beweise kann er allerdings nichts tun. Er hält die Augen offen und übt Druck auf die betreffende Person aus. Damit handelt er sich aber im Gegenzug eine Bedrohung seiner Familie gegenüber ein. Nach und nach verschärft sich die Lage bis sich dann die Ereignisse überschlagen.

Der Krimi überzeugt durch einen guten Aufbau. Vergangenheit und Gegenwart werden parallel beleuchtet. Ob ein Zusammenhang zwischen dem damaligen und dem heutigen Fall besteht, wird dem Leser aber nicht offenbart. Man kann, wie zunächst auch die Ermittler, nur Vermutungen anstellen. Das macht die Sache spannend. Mit der Zeit kommen Puzzleteile zusammen. Manche erweisen sich als hilfreich, andere Hinweise enden in einer Sackgasse. Einiges ist nicht greifbar, obwohl augenscheinlich.

An Dramatik ist der Krimi kaum zu überbieten. Fesselnd und routiniert schreibt der der Autor die Geschehnisse fort. Den handelnden Personen kommt dabei sehr viel Aufmerksamkeit zu. Das Privatleben der beiden Ermittler spielt eine große Rolle. Besonders Will hat es irgendwann nicht mehr in der Hand, seine Familie herauszuhalten. So bleibt das Buch bis zum Schluss ausgesprochen spannend.

Rezension von Heike Rau

John Harvey
Schrei aus der Ferne
Deutsch von Sophie Kreutzfeldt
544 Seiten, broschiert
Dtv – Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423213922
ISBN-13: 978-3423213929
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