Nina Blazon: Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel

Nina Blazon: Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel

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Kristina und Jan müssen die Weihnachtsferien mit ihrer Tante Sara verbringen, weil ihr Vater auf Geschäftsreise ist. Allerdings ist die Wohnung der Vianellos nach einem Wasserrohrbruch kaum bewohnbar. Da Tante Sara die Kinder aber auch nicht in ihrer Berliner WG unterbringen kann, gehen die drei zur Urgroßmutter nach Venedig, die in einem alten Palazzo mit Hotelbetrieb wohnt. Gäste gibt es in der Weihnachtszeit keine im Hotel.
Es wird ein gruseliges Weihnachtsfest. Ein Gewitter sorgt für angespannte Stimmung und dann wird das alte Haus auch noch von einer geisterhaften Erscheinung heimgesucht. Es ist ein fremdes Kind, das allerdings keiner der Erwachsenen zu sehen scheint. Kristina und Jan sind aber überzeugt von seiner Existenz. Auch weil sie bestohlen werden.
Die Geschwister entdecken durch einen Zufall einen geheimen Innenhof. Nur durch das Fenster über einer verschlossen Tür ist dieser zu sehen. Die Tür zu öffnen, ist unmöglich. Auch von außen gibt es keinen Zugang. Das geheimnisvolle Kind kennt allerdings eine fast unsichtbare Lücke in der Mauer draußen. Kristina und Jan, für die dieses Loch zu klein ist, sehen es hineinschlüpfen. Die beiden legen sich auf die Lauer. Ins Netz geht ihnen allerdings ein kleines Mädchen aus der Nachbarschaft. Pippa Pezzi wird von ihrem Cousin Luca verteidigt, obwohl sie das gestohlene Skateboard bei sich hat.
Dennoch, das fremde Kind existiert. Es kommt zu einer Begegnung der unheimlichen Art, als Kristina das Kind verfolgt. Die Großmutter spricht vom Fluch der toten Tage, von den Pestkindern und einer alten Familienlegende, die bis ins Jahr 1355 zurückgeht und mit Urahnin Violetta zu tun hat, die Tante Sara so ähnlich sieht.

Die Geschichte erzählt von einer alten Familienlegende, die wieder auflebt und in der Gegenwart zu einem Ende gebracht werden muss. Ein Fluch soll gebrochen werden, um das Schicksal, das sich auf dramatische Art und Weise sonst zu wiederholen droht, zu brechen.
Das Ganze spielt in Venedig, das zu einem geheimnisvollen, unheimlichen und vor allem magischen Ort wird. Es gelingt der Autorin sehr gut, diesen Eindruck zu vermitteln.
Es fällt allerdings nicht leicht, die Geschichte anzunehmen oder sich darauf einzulassen. Sie ist ohne Frage spannend, aber auch sehr kompliziert und vielschichtig aufgebaut. Zugang zu den Figuren zu bekommen, ist anfangs auch nicht ganz einfach, vielleicht, weil dem Einzelnen zu wenig Aufmerksamkeit zukommt. Im Laufe der Geschichte verändert sich dieser Eindruck mehr in eine positive Richtung, wenn man anfängt die Geheimnisse zu durchschauen und etwas mehr Klarheit in die Geschichte kommt. Auch der Schreibstil wird mit der Zeit flüssiger. Es gibt viele atemberaubend spannende Szenen, Augenblicke voller Magie, undurchschaubare Momente und leider auch einige Längen. Es ist kein ganz einfach zu lesendes Buch und doch hat die Geschichte etwas Faszinierendes.

Rezension von Heike Rau

Nina Blazon
Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel
384 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570154750
ISBN-13: 978-3570154755
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Elizabeth George: Im Angesicht des Feindes

Elizabeth George: Im Angesicht des Feindes

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Mehr als 700 Seiten Spannung und englischen Charme präsentiert die amerikanische Bestsellerautorin in diesem Krimi.

Als Täter für das plötzliche Verschwinden ihrer zehnjährigen Tochter Charlotte hat die konservative Politikerin Eve Bowen sofort einen Verdacht. Es kann nur der Vater von Charlotte sein, mit dem sie vor über zehn Jahren während eines Parteikongresses ein kurzes sexuelles Verhältnis gepflegt hatte. Sie war damals noch keine Berühmtheit, er war nur ein kleiner Journalist. Heute ist er der Chefredakteur einer der größten Zeitungen Englands und als solcher bemüht, die konservative Regierung zu stürzen. Für Eve Bowen ist es sonnenklar, dass Dennis Luxford eine Kampagne gegen sie fährt. Dabei schreckt er offensichtlich nicht vor seiner eigenen Tochter zurück. Selbst mit der Nachricht, dass Charlotte tot aufgefunden wurde, ändert sich nichts an ihrem Verdacht gegen den Chefredakteur.

Erst mit dem Tod des Mädchens treten die bekannten Ermittlerfiguren Inspector Lynley und Seargent Barbara Havers auf die Bühne. Umfassend lässt Elizabeth George sehr viel Raum für ihre Hauptfiguren. Obwohl es sich beim vorliegenden Roman nicht um den ersten mit diesen Figuren handelt, so ist man als Leser zwingend auf die vorhergegangenen Romane angewiesen, um sich in die Beziehungen zwischen den Figuren hineinzufühlen. Über Freunde und Familie wird man bestens in Kenntnis gesetzt. Die Bilder der Familien entstehen vor dem inneren Auge. Dazu gehören die Ängste vor dem Heiraten, vor einer Beziehung zu einem Mann, die unsensible Art, auf die Nöte der Freunde einzugehen.

Es macht Spaß, die Leute kennenzulernen und die Haupthandlung scheint in den Hintergrund zu treten. Trotz der immer überraschenden Wendungen, die sie vollzieht. Rasend schnell vergeht die Zeit beim Lesen und ein Stück England wird einem dabei auch noch näher gebracht. Besonders die Gegend in Wiltshire um Salisbury und Marlborough.

George, Elizabeth
Im Angesicht des Feindes
735 Seiten, broschiert
Goldmann
ISBN-10:3442441080
ISBN-13:978-3442441082

© Detlef Knut, Düsseldorf 2012

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Dagmar Reichel: Komm zum Kaffeeklatsch

Dagmar Reichel: Komm zum Kaffeeklatsch

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Freunde zum Kaffeeklatsch einladen? Eine Backparty feiern? Das sind gute Ideen und mit dem vorliegenden Buch sind diese Aktivitäten auch ganz einfach umzusetzen. Hier werden nämlich nicht nur Rezepte vorgestellt. Es geht nicht nur um das Genießen, sondern auch um das Einladen und Dekorieren.

Es gibt im Buch klassische Rezepte zu Zimt- und Zuckerkuchen, Marzipantorte, Spritzgebäcktörtchen, Pfirsich-Crumple oder Waffelherzen.
Besonders sind die Rezepte zu den bunten Macarons, den Gugelhüpfchen, den Cake-Pops, der beerigen Eistorte und der Herbstwelle mit Hagebutte.
Ganz nach Belieben kann man also eine Torte machen oder einen Kuchen backen, einfach so oder für festliche Anlässe oder auch Kleingebäck für ein Buffet zusammenstellen oder direkt während einer Backparty mit Freunden in der Küche werkeln.

Mit im Buch sind auch Vorschläge für Getränke. Das kann natürlich Kaffee oder Tee sein, aber auch Tee-Punsch, Chai oder Moccaccino. Gern darf auch ein Likör gereicht werden. Voll im Trend liegt man mit Bubble Tea. Im Winter kommt ein Glühwein gut an, im Sommer vielleicht eine Limonade mit selbst gemachtem Sirup.

Eine Kaffeetafel oder ein Büfett kann auf einfache Weise dekoriert werden. Es gibt wirklich tolle Ideen im Buch, die ganz einfach umgesetzt werden können. Die Vorschläge regen die Kreativität an. Auch mit einfachen Mitteln und bereits Vorhandenem kann stilvoll dekoriert werden. Manchmal sind es wirklich nur Kleinigkeiten, die zum Blickfang werden.

Mit dem Buch kann man also eine Feierlichkeit oder einen Kaffeeklatsch mit Freunden perfekt planen. Es gibt sehr viele Anregungen. Schon beim Durchblättern wird man inspiriert. Die Rezeptanleitungen sind übersichtlich gestaltet und gut nachvollziehbar. Der Zeitbedarf ist mit angegeben.

„Komm zum Kaffeeklatsch“ ist wirklich ein außergewöhnliches Backbuch!

Rezensionen von Heike Rau

Dagmar Reichel
Komm zum Kaffeeklatsch
Einladen, dekorieren, genießen
144 Seiten, gebunden
Franckh-Kosmos Verlag
ISBN-10: 3440132862
ISBN-13: 978-3440132869
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Alain Claude Sulzer: Aus den Fugen

Alain Claude Sulzer: Aus den Fugen

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Abgebrochene Melodie…

Aus den Fugen geraten scheint die Welt der Protagonisten in diesem Roman. Wie strahlenförmig steuern die Schicksale der handelnden Personen auf die Auswirkungen eines Eklats zu, als dessen Folgen sich das bürgerliche Leben mit allem Sein und Schein offenbart.

Die Besucher eines Konzert des berühmten Pianisten Marek Olsberg in der Berliner Philharmonie erleben eine heftige Überraschung, als dieser kurz vor dem Ende der Hammersteinsonate von Beethoven fluchtartig das Podium verlässt, ohne das Konzert zu beenden.

Esther ist mit ihrer vom Ehemann verlassenen Freundin Solveig zu dem Konzert verabredet. Weitere Protagonisten besuchen ebenfalls das Konzert. Johannes, Sophie und ihre Nichte Klara, Claudius und Nico und noch andere mehr sehen sich plötzlich mit einem unbefriedigenden und abgebrochenen Abendprogramm konfrontiert. Sie werden nach und nach in ihren jeweiligen momentanen Lebensphasen skizziert und anlässlich des abgebrochenen Konzertabends tun sich Abgründe auf, von denen man nichts ahnte. Da wird die Untreue eines Ehemannes offenbar, der die Abwesenheit der Frau zu einem eigenen Liebesevent genutzt hat. Ein anderer gibt den Besuch des Konzertes nur vor, um sich seinen Liebesabenteuern zu widmen. Wieder ein anderer sucht Abwechslung mit einem Begleitservice. Die Begegnung mit einer hübschen jungen Dame zeigt unerwartete und ungeahnte  Schicksalsfügungen.

Immer wieder ist es die Liebe, Untreue, Verrat, Verlust und das Misstrauen, die den ganz gewöhnlichen Alltag von Menschen unterhöhlen, die nach außen hin ein geordnetes bürgerliches Leben führen.

Alain Claude Sulzer behandelt in seinen Romanen wiederholt das Thema Homosexualität. Auch hier spielt sie eine Rolle.

Sein Kunsttrick der Gleichsetzung eines Musikstücks mit den „Fugen“, in denen sich das Leben bewegt, ist gekonnt und überzeugend entwickelt. So wie das Klavierstück bricht auch die Geschichte dieser Menschenschicksale urplötzlich ab. Man hat einen Ausschnitt mit bekommen, der die Tragik ungeklärter Verhältnisse aufzeigt, ohne zu erfahren, wie es mit allen weiter geht. Jean Claude Sulzer ist ein guter Erzähler, der den Tiefen menschlicher Schicksale folgt und damit Parabeln auf das Leben entwickelt, die in ihrer individuellen Geschichte Parallelen zu menschlichen Schicksalen überhaupt aufweist.

Alain Claude Sulzer lebt als freier Schriftsteller in Basel und wurde mit einigen anerkannten Preisen für seine Romane ausgezeichnet.

Alain Claude Sulzer
Aus den Fugen
231 Seiten, gebunden
Galiani Berlin, August 2012
ISBN-10: 3869710594
ISBN-13: 978-3869710594
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Tim Binding: Ship Ahoy

Tim Binding: Ship Ahoy

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Hat er? Oder hat er nicht? Und wenn, seit wann ist es Mord, wenn einer, den man aus dem Weg haben will, fast von allein von der Klippe stürzt? Solange man nichts nachweisen kann, bleibt es beim Mordverdacht. Zumindest hat sich Al Greenwood einen besonderen Ruf damit erworben.

Die „Lady Di“ ist ein beliebtes Kreuzfahrtschiff. Al und seine Freundin Emily arbeiten hier immer wieder für eine Zeit. Sie gibt Malkurse und er den Kettensägenbildhauer. Das ist sehr beeindruckend. Bei einer seiner Aktionen geht allerdings etwas schief. Abgelenkt durch einen Zeitungsfoto verliert Al die Kontrolle über die Kettensäge, die postwendend auf Mrs Durand-Deacon losgeht und diese zwingt, über Bord zu springen.
Und was stand in der Zeitung? Was hat Al so aus dem Konzept gebracht? Seine Ehefrau oder vielmehr Exfrau ist aus dem Gefängnis ausgebrochen.
Selbstverständlich wird Audrey versuchen bei Al unterzuschlüpfen. Kaum sind er und Emily wieder zu Hause, taucht sie auf und fordert Hilfe ein. Dabei hätte Al sie lieber schnell wieder aus dem Weg. Da war doch die Klippe in der Nähe, wo man so leicht runter stürzen kann, wenn man auch nur für einen Moment unaufmerksam ist.

Als ob das alles nicht reicht, fängt Mrs Durand-Deacon wegen gewisser Vorkommnisse an, Al zu erpressen. Sie würde gerne ihren Ehemann Gerald aus dem Weg haben. Ein nicht verurteilter Mörder, wäre doch genau der Richtige für diesen Job. Gerald ist ein Schmetterlingsliebhaber. Zufällig gibt es ein seltenes Exemplar oben an der Klippe.

„Ship Ahoi“ ist eine sehr gelungene Krimikomödie. Hier überzeugt nicht nur die haarsträubende Handlung, sondern auch die urkomischen Figuren, allen voran Al Greenwood. Er ist ein Angeber der Sonderklasse und ein Hochstapler. Er redet viel und gerne. Das meiste davon ist Mist. Aber diesen Mist bringt er eben überzeugend an den Mann oder die Frau. Er fällt auch nicht auf, denn allgemein als normal geltende Menschen, tauchen in diesem Krimi nicht auf.

Das Buch ist unglaublich witzig und damit sehr unterhaltsam. Man amüsiert sich beim Lesen vortrefflich, wenn man diese Art Humor mag. Es gibt keine Längen. Der Krimi ist durchweg gut gemacht, nachvollziehbar trotzt aller Absurdität und ausgesprochen spannend.

Rezension von Heike Rau

Tim Binding
Ship Ahoy
Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
368 Seiten, gebunden
Mareverlag
ISBN-10: 3866481683
ISBN-13: 978-3866481688
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On the road – unterwegs, Gewinnspiel zum Kinostart am 04.10.12

On the road – unterwegs, Gewinnspiel zum Kinostart am 04.10.12

ON THE ROAD – UNTERWEGS ist ein atemloses Roadmovie über die Suche nach dem Glück, nach Freiheit, nach der großen Liebe und dem ultimativen Rausch des Lebens – hochkarätig besetzt mit Garrett Hedlund, Kristen Stewart, Kirsten Dunst, Sam Riley u. v. m. Offizieller Kinostart ist der 4. Oktober 2012. Weitere Informationen zum Film auch auf www.ontheroad-derfilm.de.

Kurz nach dem Tod seines Vaters lernt der junge Schriftsteller Sal Paradise (SAM RILEY) den gleichaltrigen, charismatischen und lebenshungrigen Dean Moriarty (GARRETT HEDLUND) kennen. Kurzerhand reißt Dean Sal aus der Arbeit an seinem Roman und seiner lethargischen Trauer und nimmt ihn mit auf einen langen Trip Richtung Westen. Stets die nächste Etappe vor Augen begeben sich die beiden in den Taumel des bloßen Seins, leben vom immer letzten Dollar, berauschen sich an der unendlichen Weite der Landschaft, den Drogen, dem Sex, dem Jazz und ihren wilden Gedanken. Auf ihrer Reise stoßen sie auf neue Wegbegleiter und kehren ein bei alten Bekannten: Darunter sind Deans große Lieben Marylou (KRISTEN STEWART) und Camille (KIRSTEN DUNST), der unverwechselbare Old Bull Lee (VIGGO MORTENSEN) und seine Frau Jane (AMY ADAMS) sowie der gebildete und nachdenkliche Carlo Marx (TOM STURRIDGE).

Basierend auf dem gleichnamigen Kultroman von Jack Kerouac, der zum Manifest einer ganzen Generation wurde, erzählt der Film von der ungewöhnlichen Freundschaft zweier junger Männer, die sich gemeinsam auf eine abenteuerliche Reise quer durch die USA begeben. Walter Salles, Regisseur von so erfolgreichen und preisgekrönten Filmen wie CENTRAL STATION, DARK WATER – DUNKLE WASSER und DIE REISE DES JUNGEN CHE, inszenierte ein atemloses Roadmovie über die Suche nach dem Glück, nach Freiheit, nach der großen Liebe und dem ultimativen Rausch des Lebens. Als ungleiche Reisegefährten – Alter Egos der Beat-Legenden Neal Cassady und Kerouac selbst – sind Garrett Hedlund (TRON: LEGACY) und Sam Riley (CONTROL) zu sehen. Charakterstar Viggo Mortensen (EINE DUNKLE BEGIERDE, TÖDLICHE VERSPRECHEN) brilliert als dubioser Hippie-Guru, der Drogenpapst William S. Burroughs nachempfunden ist, Newcomer Tom Sturridge (RADIO ROCK REVOLUTION) als Schöngeist, der an Beat-Poet Allen Ginsberg erinnert. Die starken Frauen an ihrer Seite sind Kristen Stewart (DIE TWILIGHT SAGA, SNOW WHITE & THE HUNTSMAN), Kirsten Dunst (MELANCHOLIA, MARIE ANTOINETTE) und Oscar®-Kandidatin Amy Adams (THE FIGHTER, JULIE & JULIA).

Zum Gewinnspiel:

Gewinne zum Kinostart von ON THE ROAD – UNTERWEGS am 4. Oktober 2012 eins von drei Filmpaketen bestehend aus dem Hörspiel „Unterwegs“ von Jack Kerouac aus dem Random House Audio Verlag und einem Filmplakat! Wie? Ganz einfach: Klicke auf “Gefällt mir”, “Tweet” oder “Google+” hier unter diesem Beitrag und verfasse einen kleinen Kommentar, warum du das Paket gerne gewinnen würdest. Das war´s schon. Dann wird ausgelost. Einsendeschluss ist der 31.10.2012!

Trailer zu „On the road – unterwegs“:

Shilipi Somaya Gowda: GeheimeTochter

Shilipi Somaya Gowda: GeheimeTochter

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Vor der Unfruchtbarkeit.

Wie schwer es für junge Frauen ist, wenn sie erfahren müssen, dass sie keine Kinder haben können, darüber liest man in diesem Roman.

Zwei Familien, eine indische und eine amerikanische, bilden den Plot zur Erzählung.

In Indien sind Töchter nicht willkommen. Das muss die einfache Frau von Jasu erkennen, als er ihr das erste Kind, ein Mädchen, fortnimmt, und sie nicht weiß, was mit dem Kind geschehen wird. Als sie eine zweite Tochter bekommt, flieht Kavita nach Mumbai und lässt das kleine Würmchen in einem Waisenhaus. Vergessen kann sie ihre beiden kleinen erstgeborenen Mädchen nie! Später bekommt sie einen Sohn, den sie behalten darf.

In Kalifornien lebt Somer mit ihrem Mann Krishnan, einem in Amerika ansässig gewordenen Inder. Sie ist bitter enttäuscht, als sie nach zwei Fehlgeburten keine weiteren Kinder mehr bekommen kann. Mit 32 Jahren ist das ein schwerer Schicksalsschlag! Sie ist Kinderärztin und hat ein erfülltes Berufsleben. Doch zu einer Familie gehören für sie Kinder! Nach langen Überlegungen entschließt sie sich mit ihrem Mann, ein indisches Kind zu adoptieren. Man wird nicht erstaunt sein, als schließlich Asha, die dem Waisenhaus überlassene zweite Tochter von Kavita, in Somers Armen landet. Geschickt fügt die Autorin unterschiedliche Gegebenheiten zweier Kulturen und Kontinente zusammen.

Können doch Töchter in Indien leicht zur untragbaren Belastung werden, wenn man an die üppigen Hochzeitsbeigaben denkt, die eine Verheiratung dort kostet. Hier sind ökonomische Strukturen am Werk, die den Familien oft keine Wahl lassen, ein Kind zu behalten oder es wegzugeben. Auch werden häufig gerade feminine Föten abgetrieben.

In Amerika geht es um ganz andere Fragen wie z.B. die, wie sehr die gesellschaftliche Anerkennung auch von reichem Kindersegen bestimmt wird.

In dieser Weise bringt die in Amerika lebende Autorin Shilpi Somaya Gowda zwei gesellschaftliche Phänomene in die Diskussion, die ökonomische, gesellschaftliche und auch psychologische Fragen von Rang behandeln. Den unterschiedlichen Kulturen mit ihren Ritualen und einem ausgedehnten Familienleben in Indien steht die eher kühle und distanzierte Mentalität amerikanischen Gesellschaftslebens gegenüber.

S. Somaya Gowda hat plausibel und eingängig die Konflikte beider Familien aufgegriffen und zu einem spannenden und informativen Ganzen zusammen gefügt. Da gibt es Missverstehen, Abneigung, Liebe und die Suche nach der wahren Identität, die ans Herz rühren und den Horizont erweitern über die Vielfalt menschlicher Schicksale.

Der leicht erzählte Roman behandelt ein Thema, zu dem es in der Wissenschaft und in einschlägigen Magazinen unfangreiches Hintergrundwissen gibt. Die Koppelung der reichen amerikanischen Familie mit indischem Hintergrund und der armen Familie in den Slums von Mumbai geben der Geschichte die exotische Färbung, die das Ganze zu einem interessanten und abwechslungsreichen Schmöker macht. Fein ausgesponnen und liebevoll gezeichnet werden gesellschaftliche Verknüpfungen hier wie dort erkennbar.

Shilipi Somaya Gowda
Geheime Tochter
448 Seiten, broschiert
Kiepenheuer & Witsch, August 2012
ISBN-10: 3462044451
ISBN-13: 978-3462044454
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Jamyang Norbu: Sherlock Holmes – Das Mandala des Dalai Lama

Jamyang Norbu: Sherlock Holmes – Das Mandala des Dalai Lama

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Mittlerweile gibt es eine kaum überschaubare Zahl von Sherlock-Holmes-Geschichten weltweit. Das vorliegende Büchlein ist eines von vielen, bei denen zu erkennen ist, wie sehr eine Schriftstellerin oder ein Schriftsteller Freund und Liebhaber von Arthur Conan Doyle und dessen Romanfigur ist. Mit viel Sorgfalt hat sich der tibetische Autor auf das Thema eingelassen und in seinen Grundzügen einen klassischen Sherlock-Homes-Roman geliefert, der in Indien und Tibet beheimatet ist. Doch so manches passt in diese Region und so wurden auch gleich die Romanfiguren von Rudyard Kipling einbezogen. Dessen Romane (u. a. „Das Dschungelbuch“) spielen ebenfalls in diesen geografischen Breiten und seine Figuren haben maßgeblichen Beitrag an den neuen Abenteuern des Meisterdetektivs.

Wir befinden uns in Bombay des Jahres 1891. Eine blutüberströmte Leiche im Taj-Mahal-Hotel versetzt nicht nur die Polizei in höchste Alarmbereitschaft. Doch dann stellt sich heraus, dass der Mordanschlag eigentlich dem ominösen Sigerson galt. Doch das wiederum ist das Pseudonym des inkognito reisenden Sherlock Holmes. Zusammen mit dem Ich-Erzähler Hurree vom indischen Geheimdienst, dem quasi die Rolle des Dr. Watson zufällt, macht er sich auf die Jagd nach dem Täter. Sie führt beide nach Tibet, wo sie einer Verschwörung gegen den Dalai Lama auf die Spur kommen.

Das Buch dürfte nicht nur für die Liebhaber von Detektivgeschichten interessant sein, sondern auch für jene, die nicht genug von der faszinierenden Landschaft bekommen können. Denn der Autor scheint zudem noch Liebhaber von Karl May zu sein. Ist nicht allein die Figur des Sherlock Holmes generell oberlehrerhaft, so trifft dies auch oft für Karl May, bestimmt aber für Jamyang Norbu zu. Norbu erzählt über viele Seiten von den tibetischen Sitten und Rituale, und beschreibt mit unendlicher Ruhe weite Landschaften. Das klingt etwa so: „Inzwischen hetzten wir in vollem Galopp über das Schneefeld, doch die Angreifer holten langsam auf. Uns was das Schlimmste war: Sie rückten unserer Nachhut zu Leibe, also mir. Ich trat meinem Pony kräftig in die Flanken, um es zu noch größerer Eile anzutreiben.“ Wohlbemerkt, es handelt sich nicht um Karas Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar, sondern um Sherlock Holmes mit seinem Gefährten Hurree.

Insgesamt ist der Roman, was Aufbau und Sprache angeht, ein klassischer „Sherlock Holmes“. Für manchen Leser weist er jedoch etwas Überlängen auf, wenn ihn Landschaften und Buddha nicht interessieren. Hervorzuheben sind die äußerst präzisen bibliografischen Details der Schriftsteller Doyle und Kipling im Anhang des Buches. Wer eine Übersicht all derer Werke sucht, wird hier fündig. Zusätzlich enthält das Buch diverse Adressen tibetischer Unterstützer.

Für den Sherlock-Holmes-Fan ein Muss.

Norbu, Jamyang:
Sherlock Holmes – Das Mandala des Dalai Lama
Bastei Lübbe
ISBN-10: 3404151283
ISBN-13: 978-3404151288

© Detlef Knut, Düsseldorf 2012

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Klaus Nonnenmann: Die sieben Briefe des Doktor Wambach

Klaus Nonnenmann: Die sieben Briefe des Doktor Wambach

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Doktor Hubert Wambach genießt seinen Ruhestand. Das Leben des ehemaligen Obervertrauensarztes ist von den immer gleichen alltäglichen Verrichtungen geprägt. Jeden Tag spaziert Dr. Wambach zum Grab seiner Frau, bis er eines Tages auf seinem Weg die kleine Louise trifft. Die Fünfjährige ist verzweifelt. Ihre Puppe Rapunzel ist verschwunden. Dr. Wambach ist betroffen und auch ein bisschen hilflos. Die kleine Louise tut ihm leid. Er fragt sich, wie er das Mädchen trösten kann. So schreibt er einen Brief auf einen Werberezeptblock. Es soll so aussehen, als schreibe Rapunzel an ihre Puppenmutti Louise. Mit dem Schreibstil ist er allerdings nicht zufrieden. Für ein Kind ist das nichts.
Dr. Wambach scheint sich ohnehin tüchtig verzettelt zu haben. Als er mit Louise im Hotelcafé Rheinterrasse sitzt, macht die zufällig vorbeikommende Mutter Louises eine gewaltige Szene. Wie kommt ihre Louise dazu hier mit einem fremden alten Mann auf der Terrasse zu sitzen und Kakao mit Sahne zu löffeln?

Das Leben des Doktor Wambach geht zu Ende. Der Tag ist bestimmt von Eintönigkeit. Wie immer. Aber das Alter fordert nun mal seinen Tribut. Wambach ist dennoch zufrieden. Mehr braucht er nicht. Er genießt die Ruhe und das gute Essen von Frau Gutöhrlein, die ihm momentan den Haushalt führt. Der Autor betrachte die Gewohnheiten des alten Mannes mit Traurigkeit, die geschickt, aber doch nicht vollständig, hinter Ironie verborgen wird.
Die kleine Louise bringt wieder Leben ins Haus. Der alte Mann und das kleine Mädchen werden schnell Freunde. Sie kommen nicht drauf, dass ihre Freundschaft auf andere, auch auf die Eltern von Louise, befremdlich wirken könnte. Wie kann ein alter Mann nur so naiv sein? Man kommt ihm dennoch mit Wohlwollen entgegen oder man übernimmt die Sympathie, die der Autor dem Doktor entgegenbringt. So verzeiht man auch die Briefe, die alles andere als kindgerecht sind. Aber Louise mit ihren fünf Jahren, blendet ohnehin alles aus, das sie sich nicht erklären kann. Die Briefe sind viel wertvoller für Dr. Wambach selbst, der mit ihnen noch einmal Erinnerungen an sein gelebtes Leben wachruft. Die Zeit läuft schließlich für ihn ab und das mit jedem Tag und jedem Kapitel im Buch. Vielleicht ahnt er es.
Man liest das kleine Büchlein mit Vergnügen, auch wenn es wehmütig macht. Die Neuauflage ist in Leinen gebunden. Die Erstausgabe erschien im Jahre 1959.

Rezension von Heike Rau

Klaus Nonnenmann
Die sieben Briefe des Doktor Wambach
155 Seiten, gebunden
Unionsverlag
ISBN-10: 3293004504
ISBN-13: 978-3293004504
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John Green: Das Schicksal ist ein mieser Verräter

John Green: Das Schicksal ist ein mieser Verräter

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Das Leben, die Liebe und der Tod.

Diese Geschichte ist traurig. Doch wie sie erzählt wird ist bezaubernd, einfühlsam, echt und ehrlich.
Worum geht es?
Zwei Jugendliche begegnen sich in einer Selbsthilfegruppe für Krebskranke.

Hazel ist sechzehn Jahre alt und unheilbar an Krebs erkrankt. Sie will nicht in diese Gruppe, denn innerlich ist sie voller Rebellion und Auflehnung gegen ihr Schicksal. Als sie Augustus dort trifft, der sie anstarrt, ist es sehr bald um sie geschehen. Sie verliebt sich in diesen hübschen und aufmerksamen Jungen, der nur noch ein Bein hat. Das andere musste als Folge eines Knochenkrebses amputiert werden. Wer nun glaubt, er habe es mit einer gefühlsduseligen und rührseligen Geschichte zu tun, der irrt gewaltig!

Augustus ist ein Rebell wie Hazel und ironisch dazu. Auf der Ebene sachlicher und häufig zur Komik neigender Aussagen nähern sich die beiden in ihrer frühen Pubertät befindlichen Jugendlichen einander an. Sie können Mitleid und  Beileidsbekundungen nicht ausstehen. Eher wird übertrieben und gewitzelt, ohne je oberflächlich zu sein.

Die Dialoge zeugen von umwerfender Aufrichtigkeit, sarkastischem Hinnehmen und Wahrheitsliebe. Zugleich erlebt man eine Liebesgeschichte von rührender Hingabe und Anhänglichkeit im gemeinsamen Erleben von existenzieller Not und der Gewissheit der Begrenztheit des eigenen Lebens.

Selten wohl hat man in dieser Weise über Jugendliche mit Krebserkrankungen gelesen. Die Geschichte ist frei erfunden und zeigt doch eine außerordentliche Fähigkeit, sich in die Gefühlswelt der Kranken einzufühlen. Eltern und Kinder sind jeweils schwer getroffen. Die Peinlichkeiten und Frustrationen der begleitenden Umstände zu bewältigen, ohne zu verzagen, werden in dieser Geschichte überdeutlich dargestellt.

Ein ungewöhnliches Abenteuer verbindet zuletzt die beiden so schwer Kranken. Liebevoll, drastisch, traurig und zugleich froh genießen Hazel und Augustus ihre Liebe, und keiner weiß, wie lange sie auf Erden währen wird.

Auf dem Umweg über das Interesse an einem gemeinsam gelesenen Buch gelingt dem Autor John Green die feinfühlige Geschichte dieser Annäherung zweier schwer erkrankter junger Menschen. Mit unvergleichlichem Humor und Verständnis erzählt John Green seine Geschichte von Liebe und Tod, von Trauer und abenteuerlichem „Vorerleben“, wenn das Leben so früh enden muss.

Das als Jugendbuch deklarierte Kunstwerk wird jedoch besonders Erwachsene anrühren, so wie Jugendlich es nur bei dem nötigen Ernst für die Endlichkeit unseres Erdendaseins verstehen werden.

Der Autor John Green wird im Klappentext zu Recht mit Philip Roth und John Updike verglichen. Er lebt in Indianapolis/USA.

John Green
Das Schicksal ist ein mieser Verräter
288 Seiten, gebunden
Carl Hanser Verlag, 2. Auflage, Juli 2012
ISBN-10: 3446240098
ISBN-13: 978-3446240094
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