Amy Plum: Von der Nacht verzaubert

Amy Plum: Von der Nacht verzaubert

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Die Schwestern Georgia und Kate leben nach dem Tod ihrer Eltern bei den Großeltern in Paris. Auf unterschiedliche Weise versuchen die beiden mit ihrem Schmerz fertig zu werden. In einer schlaflosen Nacht gehen die Schwestern zusammen am Ufer der Seine spazieren. Sie beobachten etwas, für das sich auch im Nachhinein keine Erklärung findet. Wer sind diese Jungs, die hierbei eine Rolle spielen. Kate hat sie schon einmal gesehen. In einem Café. An einen von ihnen, muss sie immer wieder denken.

Bald beschäftigt Kate ein weiteres seltsames Vorkommnis. Ohne die Warnung eines Mädchens, wäre sie bei einem Besuch im Café ums Leben gekommen, als eine Verzierung aus der Fassade direkt auf den eben von ihr verlassen Tisch herabstürzt. Erst später wird klar, dass Vincent etwas mit ihrer Rettung zu tun hatte.

Im Musée Picasso sieht Kate Vincent wieder. Über den Vorfall an der Seine will er nicht sprechen. Dennoch lässt sie eine Verabredung zu. Danach geschieht so vieles, was Kate verunsichert und zweifeln lässt. Vincent bleibt ihr rätselhaft und geheimnisvoll. Und so beendet sie schweren Herzens die noch nicht einmal richtig begonnene Liebe. Aus dem Kopf bekommt sie ihn nicht.

Als sie bei Recherchearbeiten für die Schule ein Foto von Vincent in einem Zeitungsartikel entdeckt, ist sie noch viel ratloser. Denn die Abbildung ist vierzig Jahre alt. Doch nach und nach fügt sich alles zu einem Bild und Kate versteht. Vincent ist kein normaler Mensch. Er ist, wie er später selbst sagt, ein Revenant.

Die Liebesgeschichte um Kate und Vincent wird als sehr romantisch beschrieben. Trotz der ganzen anfänglichen Schwierigkeiten, weiß man sofort, dass die beiden zusammengehören. Was die Anziehungskraft zwischen den beiden ausmacht, wird von der Autorin sehr stimmungsvoll beschrieben.

Vincent ist kein Werwolf und auch kein Vampir. Es ist schwierig die Revenants zu beschreiben. Die Autorin hat hier etwas Neues erschaffen. Das ganze Ausmaß wird sicher erst in der Fortsetzung bekannt. Dass die guten Revenants skrupellose Gegenspieler mit bösen Absichten haben, macht die Sache spannend. Hier läuft ein Jahrhunderte alter Kampf, der noch längst nicht beendet ist. So hat das Buch auch düstere und gefährliche Szenen, auch Kampfszenen, aufzuweisen.

Die Charaktere, nun ja, sind ein wenig zu geschliffen. Teilweise wirkt das Verhalten von Kate und Vincent etwas aufgesetzt. Und auf die gängigen Klischees verzichtet die Autorin natürlich auch nicht. Manches ist einfach zu schön, um wahr zu sein. Dennoch wird man gut unterhalten und hat seinen Spaß beim Lesen.

Rezension von Heike Rau

Amy Plum
Von der Nacht verzaubert
Aus dem Amerikanischen von Ulrike Brauns
400 Seiten, gebunden
Loewe Verlag
ISBN-10: 3785570422
ISBN-13: 978-3785570425
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Stefan Merrill Block: Aufziehendes Gewitter

Stefan Merrill Block: Aufziehendes Gewitter

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Psychogramm einer desolaten Paarbeziehung.

Der siebenjähriger Stefan Merrill Block will Lastwagenfahrer werden! Das beschließt er nach einer Fahrt und Unterhaltung mit einem Lastwagenfahrer, der die Familie zum Haus der Großmutter fährt.
Was erwartet ihn dort?
Das verrottete Haus der Großmutter liegt an einem See im Wald. Dort verbrennt die Großmutter gerade die Briefe ihres Mannes Frederick.
So beginnt eine irrwitzige Familiengeschichte, die von einer starken Großmutter und einem ziemlich verrückten Großvater handelt.

Was war passiert?
Frederick hat angetrunken an einer viel befahrenen Straße exhibiert und ist dafür in eine Heilanstalt für Geisteskranke eingewiesen worden. Was er nicht weiß: weil er von der Polizei eingewiesen wurde, hat er nicht die Selbsteinweisung unterschrieben. Er kann so nur mit Einwilligung des leitenden Psychiaters entlassen werden. Dieser ist nicht gewillt, die Entlassung zu befürworten.

Ähnlich wie in der Geschichte „.. Einer flog über das Kuckucksnest“ wird hier von einem Fall berichtet, der durch das Labyrinth einer Institution der Psychiatrie führt.

Frederick ist manisch- depressiv. Seine Frau Katharine hat früh bemerkt, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Doch sie hat es bisher immer verstanden, die Ausfälle ihres Mannes zu entschuldigen oder zu vertuschen. Jetzt, anlässlich eines gemeinsamen Wochenendes mit Freunden, muss sie sich der Wahrheit stellen, dass Frederick krank ist und der Hilfe bedarf.

Damit beginnt der Bericht einer unglaublichen Geschichte. Still gestellt und der Willkür eines ehrgeizigen Anstaltsleiters ausgesetzt erfährt Frederick die ganzen Schrecknisse der Institution „Psychiatrie“. In dieser Einrichtung wird dem Patienten die letzte Würde geraubt, und er fühlt sich der infamen Behandlung von Ärzten ausgesetzt, die zuweilen selber nicht frei sind von psychischen Störungen.

Ihres Willens beraubt gehört ein hohes Maß von Intelligenz der Patienten dazu, sich in die Strukturen der Institution hineinzuversetzen, um einen Ausweg aus der Kasernierung zu finden. In großartigen Szenen stellt uns der Bericht vor die Wahl: sich auf die Seite des eitlen und ehrgeizigen Dr. Canon zu stellen oder mit Wut und Empörung auf die Zumutung der Behandlung zu reagieren.

Äußerst feinsinnig und tiefenscharf werden die psycho-dynamischen Beziehungsmuster zwischen Gesunden und Kranken analysiert. Die Trennlinie zwischen beiden ist selten klar sondern eher fließend in ihrer Unergründlichkeit.

Stefan Block versteht etwas von den zwischenmenschlichen Abartigkeiten und ihren Abgründen. Sein Roman ist der wahren Familiengeschichte seiner Großeltern entnommen und wirkt überzeugend und eindringlich in ihrem Wahrheitsgehalt. Intelligent, witzig und mit der nötigen Distanz vermag er Zusammenhänge aufzuzeigen, die den Leser stark anrühren. Eine Familiengeschichte wird in der Rückschau lebendig, in der es Liebe, Hass, Krankheit,  menschliches Versagen und immer wieder auch Hoffnung gab.

Einmal mehr zeigt ein amerikanischer Erzähler seine herausragende Fähigkeit, aus dem wahren Leben eine faszinierende Studie zu machen. Stefan Merrill Block steht mit diesem Roman in der Tradition anderer bekannter amerikanischer Autoren wie Jeffrey Eugenides, Jonathan Franzen, Richard Powers, Elizabeth Strout und noch vielen anderen. Ein gelungenes Meisterwerk von poetischer Aussagekraft mit sachlichem Hintergrundwissen ist dem Autor Stefan Merrill Block gelungen.

Stefan Merrill Block
Aufziehendes Gewitter
384 Seiten, gebunden
Piper, März 2012
ISBN-10: 3492054536
ISBN-13: 978-3492054539
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Annabel Karmel: Koch mit! – Schritt für Schritt

Annabel Karmel: Koch mit! – Schritt für Schritt

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Ab einem bestimmten Alter können Kinder gut mit bei der Zubereitung von Mahlzeiten helfen. Dabei etwas über gesunde Ernährung zu lernen, bietet sich an. Außerdem macht es Spaß mit der Familie zu kochen und zu essen.

Mit dem vorliegenden Kochbuch kann ein Anfang gemacht werden. Insgesamt werden 50 Rezepte vorgestellt. Auf den ersten Blick sieht man an kleinen Symbolen, welche Zubereitungsschritte Kinder alleine ausführen können und wo ein Erwachsener helfen sollte oder ganz übernehmen muss. Geeignet ist das Buch, so ist es vom Verlag angegeben, für Kinder ab sechs Jahren. Das ist auch meine Einschätzung.

Unterteilt ist das Kochbuch in verschiedene Rubriken.
Unter „Kleinigkeiten“ findet man eine Tomatensuppe, die Grimassen zieht, ein Omelette mit Füllung, Gemüserohkost mit froschgrünem Dip oder mit Käse gefüllte Reisbällchen.
An „Hauptgerichten“ gibt es unter anderem lustige Kartoffelmäuse, kleine Pita-Pizzas, natürlich Spagetti mit Tomatensoße und auch leckere Fischpäckchen.
In der Rubrik „Fruchtiges“ findet man verschiedene Frucht-Shakes, Fruchtspieße mit Mango-Dip und Fruchteis am Stil.
Im letzen Kapitel gibt es eine Auswahl an „Kuchen und Keksen“, darunter Schmetterlingstörtchen und einen Plätzchen-Zoo.

Die Auswahl an Gerichten gefällt sehr gut. Die Fotos sind in der Aufmachung für Kinder sehr ansprechend. Vieles ist hübsch dekoriert.
In der Zubereitung sind die meisten Gerichte einfach gehalten. Man kann Kinder, auch wenn man für die ganze Familie kocht, gut mit einbinden.

Der Aufsteller ist praktisch. Man findet auf der einen Seite den Namen des Rezeptes, eine kleine motivierende Info für das Kind, die Zutatenliste und ein Foto des fertigen Gerichts. Auf der anderen Seite sieht man dann die Zubereitungsanleitung Schritt für Schritt erklärt. Die Fotos zeigen Kinder bei beim Kochen. Man hat also nicht alles auf einen Blick. Wenn man noch mal nach den Zutaten schauen will, muss der Aufsteller gedreht werden.

Insgesamt gefällt das Kochbuch ausgesprochen gut. Es spricht Kinder und Eltern an und ist gut zu verwenden. Es ist auch nicht zu streng, was gesunde Ernährung betrifft. Kinder mögen nun mal auch gerne Süßes und das wird nicht ausgespart im Buch. Vielmehr ist es das Gesamtkonzept, das überzeugt. Die Rezepte sind abwechslungsreich und auch auf den Geschmack von Kindern abgestimmt. Es gibt genügend Anregungen, mal etwas Neues auszuprobieren.

Rezensionen von Heike Rau

Annabel Karmel
Koch mit! – Schritt für Schritt
96 Seiten, Aufsteller mit Ringbindung
Dorling Kindersley Verlag
ISBN-10: 3831020086
ISBN-13: 978-3831020089
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Brigitte Melzer: Die Fluchweberin

Brigitte Melzer: Die Fluchweberin

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Am Rande des Dartmoor Nationalparks liegt das Internat Holbrook Hill. Es erinnert an ein Spukschloss. Raine McDaniels ist jetzt hier Schülerin. Sie hat eine bewegte Vergangenheit. In Holbrook Hill hofft sie ein wenig zur Ruhe kommen zu können. Doch eine Schülerin kann es nicht lassen, Raine immer wieder zu schikanieren. Kim ist eifersüchtig, weil ihr Freund Max zunächst ein Auge auf Raine geworfen hat, bevor er sich für sie entschieden hat. Nach einer erneuten Konfrontation, verliert Raine die Beherrschung und verpasst Kim mit einem Fluch einen Ausschlag ans Kinn. Dabei wollte Raine ihre Fähigkeiten hier nicht nutzen. Es ist viel zu gefährlich verbotene Magie anzuwenden.

Dabei hatte Max nie eine Chance. Raine lässt niemanden an sich ran. Ihre Freunde Mercy, Ty und Lily sind nur Tarnung, damit die Lehrer keinen Verdacht schöpfen. Der neue Schüler Skyler Matthews lässt sich allerdings nicht so einfach abweisen. Dass Raine ihm zugewiesen wurde, um ihm die ersten Wochen an der neuen Schule zu erleichtern, lässt ihn immer wieder ihre Nähe suchen. Und zu ihrem eigenen Erstaunen findet Raine nach und nach Gefallen an ihm.

Max hat seiner misstrauischen Freundin Kim mittlerweile ein Medaillon als Liebesbeweis geschenkt. Als Raine es in die Finger bekommt, kann sie nicht anders. Es ist reiner Selbstschutz. Sie nutzt das Schmuckstück für einen mächtigen Fluch, der bei Kim, die weiterhin keine Ruhe gibt und immer gemeiner wird, zu einer Sinnesänderung führen soll.

Tatsächlich verhält sich Kim danach anders. Freundlich begegnet sie ihren Mitschülern und auch Raine. Doch bald bekommt Raine zu spüren, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Sie hat etwas in Gang gesetzt mit ihrem Fluch.

Raine ist eine sehr sympathische Hauptfigur. Die Geschichte ist direkt aus ihrer Sicht geschrieben. Man versteht ihr Bedürfnis, sich abseits zu halten und Kontakte zu vermeiden. Die Magiepolizei ist wachsam und hat ihre Augen überall. Niemand darf erfahren, dass sie verbotene magische Fähigkeiten hat. So handelt sie meist sehr überlegt, scheut jedes Risiko. Das macht sie glaubwürdig in ihrer Art zu handeln.

Als Skyler die Szene betritt, werden Raines Pläne durcheinandergewirbelt. Von Anfang an lässt er sie nicht mehr aus den Augen. Seine anhängliche Art wirkt allerdings unpassend. Skyler wird als Figur also etwas merkwürdig dargestellt. Dass das seinen guten Grund hat, erfährt man erst später. Dann erst wird das Buch richtig spannend.

Nach diesen anfänglichen Irritationen, die doch etwas auf den Lesegenuss drücken, nimmt die Geschichte also an Fahrt auf. Was dann im letzten Drittel erst richtig zur Geltung kommt, ist die Stimmung. Man spürt das Finstere, das Bedrohliche. Was die Autorin an Spannung anfangs verpasst hat, kommt nun am Ende des Buches zum Tragen. Da baut die Autorin bildgewaltige Szenen ein, die beeindrucken und die vergessen lassen, dass der Anfang doch ein wenig langweilig war.

Rezension von Heike Rau

Brigitte Melzer
Die Fluchweberin
383 Seiten, gebunden
Verlag Carl Ueberreuter
ISBN-10: 3800056623
ISBN-13: 978-3800056620
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Franziska Franke: Sherlock Holmes und die Katakomben von Paris

Franziska Franke: Sherlock Holmes und die Katakomben von Paris

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Zwar bereits im letzten Jahr erschienen, aber deshalb nicht weniger spannend.

Während die Kriminalautorin Franziska Franke an ihrem nächsten Sherlock-Holmes-Roman strickt, der zum 125-jährigen Jubiläum von Sherlock Holmes noch in diesem Jahr erscheinen soll, lese ich derweil den dritten Band. Dieses Mal wird nicht in Florenz ermittelt, sondern es geht nach Frankreich. Zunächst nach Montpellier, anschließend ins mondäne Paris. Leser der Sherlock-Holmes-Bücher wissen bereits, dass sich der große Meisterdetektiv auf der Flucht vor seinem erbitterten Gegner Professor Moriarty befindet, bzw. sich vor diesem versteckt hält. Aus diesem Grund hält sich Holmes außerhalb Englands auf und gibt sich als Norweger namens Sigerson. Seit längerem verbindet ihn eine Freundschaft mit dem englischen Buchhändler David Tristram, der ihm bei seinen Ermittlungen gerne zur Seite steht und ein ebensolches Bild wie Dr. Watson abgibt. Tristram ist es übrigens auch, der den eigenartigen Fall, der mit Holmes und dessen Großmutter zu tun hat, in dem vorliegenden Roman erzählt.

Tristram besucht seinen Freund Holmes, der sich im südfranzösischen Montpellier aufhält und sich um seine Bienen kümmert und sich chemischen Experimenten widmet. Holmes wurde das Tagebuch seiner aus Frankreich stammenden Großmutter zum Kauf angeboten. Der Anbieter ist ein Antiquar aus Nimes. Homes und Tristram begeben sich dort hin, denn selbstverständlich muss Holmes dieses Tagebuch haben. Doch der Verkäufer des Tagebuchs, der den Antiquar lediglich zur Vermittlung eingeschaltet hatte, erscheint nicht zum vereinbarten Zeitpunkt. Einen Tag später erfahren die beiden, dass der Verkäufer, ein Anwalt, in Paris tot aufgefunden wurde. Aller Wahrscheinlichkeit nach Mord, die Pariser Kriminalpolizei vermutet einen Serienverbrecher, der seit geraumer Zeit in Paris sein Unwesen treibt. Doch die Spur zum Tagebuch scheint abhandengekommen zu sein. Aber sie bringen in Erfahrung, dass darin der Ort eines Versteckes zu einem Schatz enthalten sein kann, den Marie Antoinette vor ihrem Gang zur Guillotine bewerkstelligte.

Sprachgewandt im Stile der klassischen Sherlock-Holmes-Bücher erzählt Franziska Franke äußerst spannend von den Ermittlungen in Paris, die bis in die Katakomben unterhalb der Riesenmetropole führen. Für den klassischen Holmes-Liebhaber ist das Buch einfach ein Muss. Neben dem kriminalistischen Spürsinn beim Rätseln und Spekulieren erfährt der Leser Altbekanntes und auch Neues aus dem Leben des Meisterdetektivs, was von akribischer Recherchearbeit und tiefes Wissen um Sherlock Holmes seitens der Autorin zeugt.
Empfehlenswert in jedem Fall, besonders aber für Liebhaber dieses speziellen Subgenres.

Franke, Franziska
Sherlock Holmes und die Katakomben von Paris
360 Seiten, broschiert
KBV-Verlag, Hillesheim
ISBN-10: 3942446197
ISBN-13: 978-3942446198

© Detlef Knut, Düsseldorf 2012
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Eine Million Menüs – Jede Menge Vorspeisen, Hauptgerichte und Desserts zum Kombinieren

Eine Million Menüs – Jede Menge Vorspeisen, Hauptgerichte und Desserts zum Kombinieren

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Klappt man das Buch auf, fällt sofort die besondere Aufmachung der Seiten auf. Man findet hier stabile Klappkarten untereinander aufgereiht. Oben sind die Vorspeisen, in der Mitte die Hauptgerichte und unten die Desserts. Diese Karten lassen sich einzeln beliebig umschlagen, so dass man ein Menü mit Vorspeise, Hauptgericht und Dessert zusammenstellen kann und dieses dann eine ganze Doppelseite mit Bildern auf der rechten und Rezepten auf der linken Seite füllt. Dabei zeigen die Bilder meist einen auf einem Teller angerichteten Ausschnitt des Gerichts. Man sieht also hier gleich, ob ein ausgewähltes Menü optisch gut zusammenpasst.

Beim Kombinieren muss man natürlich ein bisschen aufpassen. Was man beachten sollte, damit die Menüfolge stimmig wird, findet man im Kapitel „Wie man ein Menü plant“. Variationsmöglichkeiten werden hier aufgezeigt.
Mit diesen in acht Unterpunkten gemachten Vorschlägen im Hintergrund, kann man sich dann von den Rezepten inspirieren lassen und eine entsprechende Zusammenstellung heraussuchen. Hilfreich ist dabei, dass die Rezepte auch in unterschiedliche Kategorien unterteilt sind.

Eine Menüzusammenstellung könnte zum Beispiel aus folgenden Gerichten bestehen: Feta-Erbsen-Salat mit Brunnenkresse-Mayonnaise als Vorspeise, Pasta mit Lachs und Rösttomaten als Hauptgericht und Dattelküchlein mit Karamellsauce als Dessert.

Insgesamt gibt es 270 Rezepte, so dass man eine wirklich große Auswahl an Gerichten zur Verfügung hat und sehr viele Menüfolgen nach Lust und Laune zusammenstellen kann. Lieblingsmenüs kann man hinten im Buch in einer Karte eintragen und hat so bewährte Menüfolgen immer wieder zur Hand.

Die einzelnen Gerichte sind alltagstauglich und relativ einfach nachzukochen. Allerdings sind die Rezeptanleitungen wenig ausführlich. Wenn man kochen kann und die üblichen Arbeitsabläufe kennt, sollte man aber gut damit zurechtkommen.

Rezension von Heike Rau

Eine Million Menüs
Jede Menge Vorspeisen, Hauptgerichte und Desserts zum Kombinieren
192 Seiten, Spiralbindung
Dorling Kindersley Verlag
ISBN-10: 3831021139
ISBN-13: 978-3831021130
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Zülfü Livaneli: Roman meines Lebens

Zülfü Livaneli: Roman meines Lebens

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Leben und arbeiten unter den Bedingungen politischer Repression.

Schon in seinem Roman „Glückseligkeit“ konnte man von Zülfü Livaneli einiges erfahren zur Befindlichkeit und zu den Lebensumständen in der Türkei während der letzten vierzig Jahre.

In dieser Romanbiographie steht er selbst im Mittelpunkt seiner Erzählung.

Livaneli ist als bekannter Liedermacher, Komponist, Sänger, Filmemacher und Schriftsteller zu Berühmtheit gelangt. Er berichtet, wie problematisch das Leben in der von verschiedenen zivilisatorischen Einflüssen geprägten Türkei auch heute noch ist.

Livaneli ist ein aufgeklärter Europäer, der sich mit den politisch prekären Verhältnissen in seinem Land nicht anfreunden konnte. Zu viele Freunde und Kollegen sind ihm im Laufe der Jahre durch sich wiederholende politische Umbrüche verloren gegangen. Er selber saß mehrfach im Gefängnis und verbrachte 11 Jahre im Exil in Schweden, später in Frankreich und zuletzt in Griechenland. Die Liebe zu seinem Land und ihren Menschen aber ist ihm immer geblieben. Er sieht die Licht- und die Schattenseiten, die durch unterschiedliche Mentalitäten und krasse Strukturen verdeutlicht werden. Wie immer sind es gerade die in der Öffentlichkeit stehenden Künstler und Intellektuellen, die unter autoritären Regierungen um ihr Leben fürchten müssen. Gehört doch zu ihrer Profession die kritische Reflexion, die gerade von Autokraten gefürchtet wird.

Zülfü Livaneli berichtet von Freunden, Politikern und Kollegen, die sich den Vorschriften ihrer Regierungen nicht beugen mochten und so in ihrer Lebensform beeinträchtigt wurden. Seine Erzählweise ist intensiv und leidenschaftlich und zeigt ihn als engagierten Künstler, der neben der eigenen Kunst immer auch das Leben in der Türkei im Blick behält. Warmherzig und liebevolle zeichnet er die Bilder derer, die ihm am Herzen liegen.

Im Laufe seines Lebens schloss er zahlreiche Freundschaften mit bekannten Komponisten, Schriftstellern und Künstlern im In-und Ausland. Eine beeindruckende Zuneigung und Arbeitsgemeinschaft verband ihn mit Mikis Theodorakis, mit dem er die Feindschaft zwischen der Türkei und Griechenland zu überwinden trachtete. Illustre Namen tauchen in seinen Erinnerungen auf und man gewinnt den Eindruck, dass er wirklich eine Art Kosmopolit wurde.

Das Leben schreibt die interessantesten Romane. Das von Zülfü Livaneli gelebte Leben gehört zu den wirklich lesenswerten dieses Genres.

Er zeigt uns ein Stück türkischer Gegenwartsgeschichte.

Die Abneigung in der EU, die Türkei in ihre Gemeinschaft aufzunehmen, wird verständlich, wenn man von den Repressionen gegen anders Denkende und von der strengen islamischen Ausrichtung des Staates liest.

Der mit zahlreichen nationalen und internationalen Auszeichnungen und politischen Aufgaben bedachte Autor Zülfü Livaneli lebt seit 1984 wieder in der Türkei.

Zülfü Livaneli
Roman meines Lebens
Ein Europäer vom Bosporus
364 Seiten, gebunden
Klett-Cotta, Februar 2011
ISBN-10: 3608938958
ISBN-13: 978-3608938951
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Bruce Whatley: Nick und das Land der Nasen

Bruce Whatley: Nick und das Land der Nasen

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Nick aus dem Land der Nasen hat eine ganz gewöhnliche Nase. Die anderen haben ganz unterschiedliche Nasen, mit denen sie auch ganz tolle Dinge machen können. Es gibt lange Nasen, kurze, dicke und dünne, verdrehte und auch verstopfte Nasen und sehr bewegliche. Auf einer langen dünnen Nase kann man zum Beispiel die Wäsche zum Trocknen aufhängen. Eine flache und stabile Nase kann man zum Sägen benutzen und mit einer Nase, die weit nach oben zeigt, kommt man auch an Hochgelegenes. Eine in sich verdrehte Nase kann man unter anderem als Musikinstrument nutzen.

Nicks Nase ist zu nichts zu gebrauchen. Sie ist einfach nur da. Dabei kann selbst Nicks Hund mit seiner Nase etwas Besonderes, nämlich Bälle balancieren. Nicks Oma dagegen weiß, wozu die Nase ihres Enkels taugt. Sie meint, dass er eine Nase für Unglück hätte. Was immer das heißt. Nick kann mit der geheimnisvollen Aussage seiner Oma nichts anfangen.

Doch dann eines Tages, als Nick gerade in der Stadt unterwegs ist, beginnt seine Nase zu jucken. Nick riecht Pfeffer. Und dass Pfeffer für Nasen gefährlich ist, weiß jeder. Nick gelingt es, die anderen, die bis eben noch völlig ahnungslos waren, zu warnen. Vielleicht können sich seine Nachbarn ja noch vor dem Pfeffersturm retten!

Das Buch ist witzig. Die Figuren mit ihren unterschiedlichen Nasen anzusehen, dürfte Kindern viel Spaß machen. Die Illustrationen sind sehr fantasievoll und in ihrer Art einzigartig. Die Geschichte dazu gefällt gut und lässt sich leicht vorlesen.

Jeder im Nasenland hat das Talent, mit seiner Nase etwas Besonders zu machen. Nur Nick hat seine besondere Fähigkeit noch nicht erkannt. Und davon erzählt das Buch. Das kann man auch in übertragenem Sinne sehen und mit dem eigenen Kind einmal erörtern, wo es seine Besonderheit sieht oder ob diese vielleicht noch nicht entdeckt ist.

Rezension von Heike Rau

Bruce Whatley
Nick und das Land der Nasen
40 Seiten, gebunden
Lappan Verlag
ISBN-10: 383031177X
ISBN-13: 978-3830311775
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Cornelia Schinharl: Vegetarisch gut gekocht! – Das Grundkochbuch

Cornelia Schinharl: Vegetarisch gut gekocht! – Das Grundkochbuch

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Wie man dem Buch entnehmen kann, sind zehn Prozent der Bevölkerung Deutschlands Vegetarier. Die Autorin erwähnt hier aber noch einmal die unterschiedlichen vegetarischen Ernährungsformen, die es gibt.
Aber auch wer einfach nur weniger Fleisch und Fisch essen möchte, kann die vorgestellten Gerichte in seinen Speiseplan einbauen.

Zunächst werden die Grundlagen der vegetarischen Küche aufgezeigt. Erklärt wird kurz, was zu beachten ist, damit eine gute Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen sichergestellt ist. Dazu gibt es Einkaufstipps. Dabei wird herausgestrichen, wie vorteilhaft es ist, regional einzukaufen und auf Bio-Produkte zu achten. Ein Saisonkalender wird zur Verfügung gestellt.

Den Anfang machen „Vorspeisen und Snacks“. Man findet hier unter anderem „Melonen-Carpaccio mit mariniertem Mozzarella“ und „Lauwarmen Chinakohl mit Sesamtofu“.
Es folgen „Salate und Rohkost“, darunter „Blattspinat mit Sprossen und Senf-Vinaigrette“ und „Linsensalat mit Ofentomaten und Datteln“.
Eine weitere Rubrik bilden „Suppen und Eintöpfe“. Hier kann man beispielsweise unter „Thai-Suppe mit Kokosmilch und Gemüse“ oder „Kartoffelgulasch mit Pilzen“ wählen.
Von Interesse sind natürlich auch die „Hauptgerichte für jeden Tag“, darunter „Tofubällchen mit Apfel-Gurken-Gemüse“ und „Getreidebratlinge mit Gemüsewürfeln“. Auch an Festtage wurde gedacht. Dann könnten „Zwiebel-Frittata mit getrockneten Tomaten“ oder „Spitzkohlrouladen mit Maronen und Orangensauce“ auf den Tisch kommen.
Unter „Süßes für jeden Tag“ findet man „Milchreis mit exotischen Früchten“ und Kokosmousse mit Sirup-Orangen“.

Man sieht es auf den ersten Blick! Was man hier an Rezepten hat, geht weit über ein Grundkochbuch mit Alltagsgerichten hinaus. Viele Rezepte sind ausgesprochen kreativ in der Zusammenstellung der Zutaten, bzw. haben eine raffinierte oder auch exotische Note. Das steht ein bisschen im Widerspruch zur bevorzugten regionalen Küche. Es ist auch eher selten eine schnelle Küche. Für viele Rezepte braucht man Zeit und auch etwas Erfahrung im Kochen. Dafür kann man dann aber auch Besonderes genießen.

Es gibt eine kurze Einführung in die vegetarische Ernährung und auch einige Themen-Seiten, aber eine spezielle Warenkunde zu verschiedenen Zutaten hinsichtlich ihrer Inhaltsstoffe vermisst man. Unter den Rezepten angegeben sind Nährwerte in kcal pro Portion. Vegane Gerichte erkennt man auf einen Blick an einem kleinen Symbol.

Besonders interessant dürfte das Buch für Vegetarier sein, die neue und frische Rezepte suchen, die sich inspirieren lassen wollen. Zutaten werden hier teilweise sehr interessant kombiniert. Gewürze und Kräuter spielen eine große Rolle.

Sehr ansprechend ist die Gestaltung des Buches. Die Fotos von Alexander Walter und seinem Team sind wie immer brillant.

Rezension von Heike Rau

Cornelia Schinharl
Vegetarisch gut gekocht! – Das Grundkochbuch
Fotos von Alexander Walter
224 Seiten, broschiert
Franckh-Kosmos Verlag
ISBN-10: 3440132366
ISBN-13: 978-3440132364
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V. K. Ludewig: Ashby House

V. K. Ludewig: Ashby House

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Die Schwestern treffen gerade noch vor dem Ausbruch des Sturms ein. Ein passender Empfang. Ashby House ist unheimlich und nicht gerade komfortabel. Der zweite Stock ist nicht bewohnbar. Die Zeit scheint hier stehen geblieben zu sein. So gut es geht, richten sich die beiden Frauen ein. Aber die Starfotografin Lucille Shalott und ihre Schwester Laura sind freilich anderes gewohnt. Für Lucille, die einen Unfall überstanden hat und nun im Rollstuhl sitzt, soll Ashby House in der der Nähe von St. Just dennoch ein geheimer Rückzugsort sein.

Mit Steerpike kommt ein wirklich gut aussehender Butler ins Haus. Seine Vampirzähne entgehen Laura allerdings nicht. Die nach Mottenkugeln riechende Köchin Rose Marsh sieht aus, wie einem Horrorfilm entsprungen. Ein übergroßer Hund scheint sich zum Bewacher des Hauses aufspielen zu wollen. Doch Laura schließt ihn sofort in ihr Herz.

Der Umgang zwischen den Schwestern ist rüde. Die Stimmung ist dementsprechend. Während Lucille versucht, sich zu erholen, sieht Laura sich im Haus um. In der Bibliothek macht sie einen seltsamen Fund, Kinder betreffend, die einmal hier gelebt haben müssen.
Nächtliche Geräusche, die aus dem zweiten Stock kommen, wecken bald das Interesse von Laura. Zusammen mit Steerpike macht sie sich dorthin auf, um den Geheimnissen des alten Hauses auf die Spur zu kommen. Auch hier gibt es Hinweise auf die einstige Anwesenheit von Kindern, dabei soll keiner des damals hier lebenden Geschwisterpaares Kinder gehabt haben.

In einem scheinbar leeren stockdunklen Raum verschwindet Steerpike spurlos. Nur einer Rettungsaktion Lauras ist es zu Verdanken, dass er aus dem seltsamen Zimmer wieder herausfindet. Er ahnt gar nicht, wie viel Glück er damit hat. Denn wenig später wird Lucille vom Turmzimmer verschluckt. Ihr kann niemand helfen.

Es ist alles beisammen. Ein schauerliches Spukhaus in einer unwirklichen Gegend an der Küste Cornwalls, eine weltberühmte Fotografin, eine ungeliebte Schwester, ein Butler mit Vampirzähnen, eine Köchin, die nach Mottenkugeln riecht, ein riesiger Hund und ein interessanter Mann aus dem Dorf mit undurchsichtigen Absichten, in den Laura sich verliebt. Das hat doch schon mal was!

Man liest auch gut hinein und wird bald gefangen genommen von der doch schon einigermaßen gruseligen Geschichte. Als die Starfotografin dann verschwindet, nimmt die Handlung ordentlich Fahrt auf. Auch weil das Spukhaus nun zeigt, was es zu bieten hat, um seinem Ruf gerecht zu werden.

Was wirklich gut gefällt, ist der Schreibstil des Autors. Hier ist besonders der unterschwellige Humor herauszustreichen, der aber nicht das Gänsehautgefühl überlagert, sonder vielmehr für gute Unterhaltung sorgt. Die Figuren werden mit ein bisschen Ironie betrachtet und müssen einige Seitenhiebe wegstecken. Das trifft vor allem die verwöhnten Schwestern Shalott. Interessant sind auch viele Dialoge, die man auch gut und gerne als Wortgefechte bezeichnen könnte. Es geht also sehr lebendig zu.

Am Ende übertreibt der Autor ein wenig. Die Auflösung des Schauerromans erscheint doch sehr an den Haaren herbeigezogen. So ein Hauch Glaubwürdigkeit sollte doch eigentlich stehen bleiben. Hier ist der Autor dann doch etwas über das Ziel hinausgeschossen.

Rezensionen von Heike Rau

V. K. Ludewig
Ashby House
320 Seiten, broschiert
Dtv – Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423213515
ISBN-13: 978-3423213516
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