Kjell Eriksson: Offenes Grab

Kjell Eriksson: Offenes Grab

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Professor Bertram von Ohler ist bereits 84 Jahre alt, als er erfährt, dass er den Nobelpreis für Medizin erhält. Aus dem Berufsleben hat er sich längst zurückgezogen. Einsam lebt er in der großen Familienvilla, betreut von der Haushälterin Agnes Andersson, die selbst schon über 70 Jahre alt ist und seit 55 Jahren im Haus angestellt.

Seinem Nachbarn und ehemaligen Kollegen Dozent Gregor Johansson überbringt er die freudige Botschaft zuerst. Doch der teilt seine Freude nicht. Dass die Preisvergabe auch von anderen als ungerecht empfunden wird, bekommt Ohler hautnah zu spüren. Seine Widersacher überschütten ihn in der Presse mit Kritik. Das gewohnte Leben des alten Mannes wird durcheinander gebracht. Mit der Ruhe ist es vorbei.

Im Buch werden die Gedanken und Befindlichkeiten Bertram von Ohlers festgehalten. Der missgünstige Nachbar wird ebenfalls im Auge behalten. Auch Dozent Gregor Johansson verstrickt sich in seinen Überlegungen und Grübeleien. Die Vergangenheit wird für beide wieder lebendig.

Und dann ist da noch dieser Gärtner, der bei den Lundquists nebenan arbeitet. Karsten Haller beobachtet ebenfalls genau. Er hat eine ganz eigene Meinung über Betram von Ohler, hält nichts von dem alten Mann, verachtet ihn geradezu. Im Buch wird diese Figur sehr geheimnisvoll dargestellt. Haller, obwohl eigentlich ein Fremder, weiß mehr, als er zunächst offenbart. Was er im Schilde führt, bleibt ungewiss.

Selbst Agnes, die Haushälterin, fängt an, die Dinge zu hinterfragen. Die aufkommende Unruhe im Haus und die Nervosität von Ohlers und seine wiederaufkeimende Unberechenbarkeit, die er im Alter ein Stück weit abgelegt hat, rauben ihr nun wieder die Ruhe. So sehr, dass sie an das Unmögliche denkt, nämlich in den Ruhestand zu gehen. Auch diese Figur hat Potenzial. Man sollte die alte Frau nicht unterschätzen.

Der eigentliche Krimi beginnt sehr spät. Und noch nicht mal, als Betram von Ohler Todesdrohungen erhält. Zumindest hält er den auf dem Gartenzaun aufgespießten Totenkopf dafür. Und auch ein auf das Haus geworfener Stein beunruhigt ihn.
Ann Lindell rückt mit ihre Kollegen Sammy Nilsson an. Für die beiden ist klar, dass Kritiker und Neider nun mal auf den Plan gerufen werden. Einen echten Fall sehen die beiden hier nicht. Die Ermittler kommen diesmal ein bisschen kurz. Nicht nur, dass sie erst im letzten Drittel des Buches auftauchen, es gibt einfach nichts Aufsehenerregendes zu tun.

Das Buch ist deswegen nicht unbedingt langweilig. Der Schreibstil ist gut und so liest man die Seiten ganz gut weg, um dann doch später noch so richtig überrascht zu werden. Im Verborgenen entwickelt sich nämlich etwas, was man nicht vorhersehen kann. Es geht um ein gut gehütetes Familiengeheimnis, das, wenn es ans Tageslicht käme, Folgen für den Nobelpreisträger und natürlich seine Familie haben würde. Tödlich spannend wird das Buch mit einem Mal. Die Ereignisse laufen aus dem Ruder und dann geschieht doch tatsächlich noch ein Mord!

Rezension von Heike Rau

Kjell Eriksson
Offenes Grab
Ein Fall für Ann Lindell
320 Seiten, broschiert
Dtv – Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423213396
ISBN-13: 978-3423213394
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Martha Gellhorn: Reisen mit mir und einem anderen – Fünf Höllenfahrten

Martha Gellhorn: Reisen mit mir und einem anderen – Fünf Höllenfahrten

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Als Reisen noch Abenteuer versprachen.

Martha Gellhorn war Kriegsberichtserstatterin und zu ihrer Zeit eine bekannte Schriftstellerin. Sie wurde zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts in St.Louis geboren. Abenteuerlustig, gewitzt und ein wenig exzentrisch wie so viele ihresgleichen aus den „Roaring Twenties“ führte sie ein aufregendes Leben, das sie in die wichtigsten Kriegs- und Krisengebiete Mitte des letzten Jahrhunderts führte. Sie nennt ihre Reisen auch „Höllenfahrten“, und das waren sie wohl auch.

Von 1940 -1945 war sie mit dem ebenso das Reiseabenteuer suchenden Ernest Hemingway verheiratet, dessen erste Frau ebenfalls aus St.Louis/ USA (s. „Madame Hemingway“) stammte.

1941 reiste Martha Gellhorn nach China. Die zivilisationsverwöhnte Frau konnte dem Dreck, den Menschenmassen und der Fremdartigkeit dieser fernen Welt kaum standhalten. Ihren Begleiter nennt sie „UB“, was für unwilligen Begleiter steht. Unter diesem Namen verbirgt sich ihr Mann E. Hemingway, der ihr mit großer Geduld zur Seite stand. Ihre Launen und Verzweiflungen in dem völkerreichen Staat sind eine wahre Zumutung. Doch unermüdlich sucht Martha Gellhorn den Reiz des Neuen, der sie durch das Riesenreich der Chinesen führt. Vom Krieg zwischen Japan und China berichtet sie dem Chefredakteur der Zeitschrift „Collier“, den sie als charmant und liebenswürdig beschreibt.

Man folgt der Autorin auf ihren Reisen, erleidet mit ihr die Unbilden und kann sich dem Charme der schmissig geschriebenen Erzählungen nicht entziehen. Immer neue Kriegsgebiete gilt es zu erkunden, und ihre Erzählweise ist eruptiv, ehrlich und vermittelt hautnah ihre schmerzhaften Erfahrungen. Sie fühlt sich verführt, ständig neue Herausforderungen zu suchen. Naturschönheiten kann sie mit großem Entzücken beschreiben und gibt doch zugleich ihrer Verzweiflung über die kargen und entbehrungsreichen Unterkünfte Ausdruck.

In einem Nachwort von Sigrid Löffler hört man, wie sehr sie die Natur genoss, sofern sie noch unbeleckt vom Tourismus Einsamkeit und Stille bot.

Wer Ruhe und Zeit hat, wird sich mit Martha Gellhorn auf die Reise begeben und erstaunt sein, was man alles bei der Lektüre durch ihre Augen erlebt.

Dem Dörlemann Verlag ist es zu verdanken, dass wieder einmal ein schon fast vergessenes Werk, das zum ersten Mal 1978 erschienen ist, neu entdeckt werden kann.

Martha Gellhorn
Reisen mit mir und einem anderen
Fünf Höllenfahrten
544 Seiten, gebunden
Dörlemann Verlag
ISBN-10: 3908777615
ISBN-13: 978-3908777618
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DAME KÖNIG AS SPION – Gewinnspiel zum Kinostart

DAME KÖNIG AS SPION – Gewinnspiel zum Kinostart

DAME KÖNIG AS SPION – ab 02.02.2012 im Kino

Furioser Agententhriller mit absoluter Top-Besetzung nach dem berühmten Bestseller von John le Carré.

Der furiose Agententhriller DAME, KÖNIG, AS, SPION bringt George Smiley, die zentrale Figur im Spionage-Universum des Bestseller-Autors John le Carré, nach langer Zeit wieder auf die Kinoleinwand. Gary Oldman (The Dark Knight) spielt den einsamen und brillanten Agenten, der in den eigenen Reihen ermitteln muss. Der pensionierte Top-Spion George Smiley (Gary Oldman) wird 1973 überraschend wieder aktiviert: An der Spitze des britischen Geheimdiensts MI6 gibt es einen Maulwurf, einen Spion im Dienste des sowjetischen KGB. Smiley soll ihn enttarnen. Fünf Männer stehen auf der Liste der Verdächtigen. Aber wer von ihnen ist der Verräter, der das ganze Land in Gefahr bringt? Bei seinen verdeckten Ermittlungen helfen Smiley nur sein Verstand, sein Instinkt und ein paar alte Freunde, auf die er sich noch verlassen kann. Schnell begreift er: Wer immer der Maulwurf ist, er hat einen brillanten Plan – und er kennt Smileys größte Schwäche. Alle Informationen zum Film finden Sie auf damekoenigasspion.de

Gewinnspiel zum Start von DAME KÖNIG AS SPION
Zum Kinostart des Agententhrillers DAME KÖNIG AS SPION nach John le Carré am 2. Februar 2012 verlosen wir zwei exklusive Filmpakete, bestehend aus je einem Buch zum Film aus dem Ullstein Verlag und einem Filmplakat. Wer gewinnen möchte, der/die verfasse einen kleinen Agenten-Reim hier unter diesem Beitrag als Kommentar. Einsendeschluss ist der 10.02.2012!

Kino-Trailer DAME KÖNIG AS SPION:

Gene Stone: Warum manche Menschen nie krank werden… und wie auch Sie in Zukunft gesund bleiben

Gene Stone: Warum manche Menschen nie krank werden… und wie auch Sie in Zukunft gesund bleiben

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Manche Menschen scheinen tatsächlich nie krank zu werden. Bis in hohe Alter bleiben sie gesund und munter. Und sogar jede Erkältungswelle geht spurlos an ihnen vorbei. Wie kann das sein? Dieser Frage ist Gene Stone nachgegangen. Er hat fünfundzwanzig Personen befragt, die sich über eine ausgezeichnete Gesundheit freuen können. Und diese geben ihre Geheimnisse preis.

Manchmal ist es ein Nahrungsergänzungsmittel wie Bierhefe oder Vitamin C, oder auch die Nutzung von Heilpflanzen. Es kann auch ein bestimmtes Ernährungskonzept sein, bei dem es gilt sich kalorienarm zu ernähren oder auf tierische Produkte zu verzichten. Auch Bewegung bringt Gesundheit, durch Dehnübungen oder auch ein Lauftraining. Bestimmte Orte, genannt Blue Zone, versprechen eine höhere Lebenserwartung. Für mache ist es die Einhaltung bestimmter Hygieneregeln, für andere der Verzicht auf übermäßige Sauberkeit. Dem einen tut ein Mittagsschläfchen gut, dem anderen die kalte Dusche am Morgen.

Der Autor hat die Gesundheitstipps überprüft, so dass man dem Buch auch entnehmen kann, inwieweit der Erfolg der Ratschläge durch medizinische Forschungsergebnisse belegt werden kann. Manchmal sind es aber auch sehr persönliche Tipps, die als hilfreich empfunden werden, ohne dass sich eine fundierte Erklärung dafür finden lässt.
Alle hier vorgestellten Personen verfolgen also sehr verschiedene Gesundheitskonzepte. Sie haben aber eins gemeinsam. Sie sorgen gut für sich und tun aktiv etwas für ihre Gesundheit.

Wird man selbst immer wieder von gesundheitlichen Problemen geplagt, kann man sich umsehen und Ratschläge, die einem vorteilhaft für die eigene Gesundheit erscheinen, ausprobieren. Auch der Autor hat das getan und dies und jenes ausprobiert, einiges übernommen und anderes nicht.
Auch wenn man selbst über eine gute Gesundheit verfügt, kann man sich von dem Buch inspirieren lassen. Es ist immer wieder interessant zu lesen, wie andere Menschen es mit ihrer Gesundheit halten. Eigenverantwortung zu übernehmen, scheint in jedem Fall hilfreich zu sein.

Rezension von Heike Rau

Gene Stone
Warum manche Menschen nie krank werden… und wie auch Sie in Zukunft gesund bleiben
368 Seiten, broschiert
Heyne Verlag, München
ISBN-10: 3453602080
ISBN-13: 978-3453602083
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5 FREUNDE – Gewinnspiel zum Kinostart

5 FREUNDE – Gewinnspiel zum Kinostart

5 FREUNDE – Die berühmteste Bande der Welt kommt ab 26. Januar 2012 ins Kino

Generationen von Kindern und Erwachsenen kennen ihre Namen und haben ihre Abenteuer verschlungen. Allein von Enid Blytons FÜNF FREUNDE wurden mehr als 100 Mio. Bücher weltweit verkauft. Jetzt kommen sie endlich ins Kino! Wir begleiten den 5 Freunde Kinostart mit einem kleinen Gewinnspiel!

Die FÜNF FREUNDE George (VALERIA EISENBART), Julian (QUIRIN OETTL), Dick (JUSTUS SCHLINGENSIEPEN), Anne (NEELE MARIE NICKEL) und Timmy, der Hund, verbringen zum ersten Mal ihre Ferien zusammen. Und schon schlittern sie in ein aufregendes Abenteuer. Bei einem Ausflug an den Strand machen sie in einer alten Schmugglerhöhle eine brisante Entdeckung: Georges Vater Quentin (MICHAEL FITZ), ein berühmter Erfinder, soll entführt werden! Der Professor hat sich auf einer Felseninsel ein Labor eingerichtet und forscht dort an einer neuartigen Energiegewinnungsmethode. Irgendjemand hat es offensichtlich auf seine wertvollen Forschungsergebnisse abgesehen! Doch weder die Polizisten Peters und Hansen (ARMIN ROHDE und JOHANN von BÜLOW) noch Georges Mutter Fanny (ANJA KLING) glauben den Kindern. Als eines Abends die mit Quentin verabredeten Lichtsignale von der Insel ausbleiben, machen sich die Fünf Freunde selbst auf die gefährliche Jagd nach den Gangstern, um Quentin zu retten. Die Spuren führen sie zu zwei verdächtigen Tierfilmern (ALWARA HÖFELS und ELYAS M’BAREK) und einem mysteriösen Touristen (ANATOLE TAUBMAN), der sich als Agent der Regierung ausgibt. Schließlich stoßen die Fünf Freunde auf einen Geheimgang, der unter dem Meer verläuft, und decken eine Verschwörung auf, die ihnen schier den Atem verschlägt. Alle Informationen zum Film finden Sie auf fuenf-freunde.com.

Gewinnspiel zum Start von 5 Freunde:
Wer je eines von zwei Filmpakete, bestehend aus dem Buch zum Film aus dem cbj Verlag, einem Soundtrack zum Film aus dem Europa Verlag und einem Filmplakat gewinnen möchte, poste bitte auf unserer Leselupe Facebook Fanpage einen kleinen Beitrag mit den Namen seiner vier besten Freunde auf Facebook. Zeig uns dein persönliches „5 Freunde Team“!
Einsendeschluss ist der 31.01.2012

Trailer „5 Freunde“:

Kevin Brooks: Schlafende Geister

Kevin Brooks: Schlafende Geister

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John Craine ist Privatdetektiv. So bekommt er von Helen Gerrish den Auftrag, deren Tochter Anna ausfindig zu machen. Auch die Polizei ist über das Verschwinden der jungen Frau informiert. Detektive Chief Inspector Mick Bishop ist mit dem Fall betraut, gibt sich aber nicht besonders engagiert.
John Craine bringt von Anfang an dem Vater Misstrauen entgegen, der sich merkwürdig abweisend und unbeteiligt gibt. Durch Zufall entdeckt der Privatdetektiv im Bad der Wohnung Annas ein Versteck. Es dauert nicht lange, bis er weiß, dass die junge Frau drogenabhängig ist und auf den Strich geht oder zumindest ging, sollte sie noch leben.

Irgendwen scheint zu stören, dass die Ermittlungsarbeit John Craines von Erfolg geprägt ist. Brutal wird er zusammengeschlagen.
Bishop weiß, von dem, was Craine herausgefunden hat. Doch den Eltern hat er die Wahrheit vorbehalten, weil er glaubt, dass Anna nicht gefunden werden will.
Craine dagegen macht weiter. Immer wieder wird seine Arbeit auf unglaubliche Weise behindert. Und dann wird er auch noch von Bishop persönlich bedroht. Das gibt Craine schwer zu denken. Aber er zieht es nicht in Betracht aufzugeben. Sein Neffe Cal, ein sehr fähiger Hacker, hilft ihm, Licht ins Dunkel zu bringen. Doch vielmehr geraten beide in einen tiefen Sumpf aus Korruption und Machtmissbrauch bei der Polizei.

John Craine macht seine Arbeit, sonst nichts. Die Vergangenheit lässt ihm keine Ruhe. Er trauert um seine Frau, die vor 17 Jahren brutal ermordet wurde. Das lässt ihn nicht zur Ruhe kommen, zermürbt ihn förmlich. Möglicherweise klammert er sich trotz der Warnungen von Mick Bishop, der um seine Vergangenheit weiß, an den Fall Anna Gerrish, weil er nichts zu verlieren hat. Warum genau Bishop die Ermittlungsarbeiten so vehement behindert, ist allerdings anfangs unklar. Ein Netz aus Lügen breitet sich über Craine aus, das kaum zu durchdringen ist. Was da hineingewoben wurde, schickt ihn direkt in die Vergangenheit zurück. Das spart nicht einmal den Mord an seiner Frau aus, der wieder gegenwärtig wird. Da hat einer wirklich geschickt die Fäden in der Hand und versucht John Craine auf unfassbare Art manipulieren zu wollen.

Der Krimi ist in allen Einzelheiten sensationell gut aufgebaut. Man wird in eine perfekt strukturierte und durchdachte Handlung hineingeführt. Dies zusammen mit dem Schreibstil macht das Buch zu einem Knüller.
Der Autor lässt Craine die Geschichte aus seiner Perspektive erzählen, so dass man dem Privatdetektiv als Leser sehr nahe kommt. Dabei gibt Craine nicht den Held. Er ist ein einsamer, unglücklicher Einzelgänger, der seine Erinnerungen mit Alkohol aus dem Hirn zu verbannen versucht. Man kann ihn dennoch verstehen. Er ist trotzdem ein sympathischer Typ. Und er kommt im Laufe des Falls wieder etwas in die Gänge.

Der Krimi ist damit ein sehr intensives Leseerlebnis. Man wird gefangen genommen von diesem Buch und vor allem von John Craine, der als Privatdetektiv über sich hinausgeht.

Rezensionen von Heike Rau

Kevin Brooks
Schlafende Geister
400 Seiten, broschiert
Deutsch von Uwe-Michael Gutzschhahn
ISBN-10: 3423213299
ISBN-13: 978-3423213295
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Carola Clasen: Tote gehen nicht den Eifelsteig

Carola Clasen: Tote gehen nicht den Eifelsteig

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Wer die Krimis von Carola Clasen kennt, der weiß, dass man um den Humor darinnen nicht herum kommt. Charmanter Humor, der nicht durch die Vordertür hereinpoltert, sondern ganz feinsinnig zwischen den Zeilen zu entdecken ist. So auch in dem aktuellen Krimi „Tote gehen nicht den Eifelsteig“ aus dem KBV-Verlag.

Den Anfang nimmt das Desaster in der „Klinik am Wald“. Hier ist der Posten des Chefarztes demnächst neu zu besetzen. Die beiden Oberärzte, die bis dato enge Freunde aus der Schulzeit waren, streben diese Stelle an. Der Verwaltungsdirektor und der Noch-Chefarzt mögen keine Entscheidung zwischen den beiden Bewerbern treffen. Was liegt da schon näher, sie den beiden selbst zu überlassen. Aber selbst bei so langjährigen Freunden ist eine friedliche, im Gespräch getroffene Einigung schwer vorstellbar. Also einigen sich beide auf einen Wettstreit: Wanderung auf dem Eifelsteig, einem 330 Kilometer langen Wanderweg von Aachen bis nach Trier, quer durch den Nationalpark Eifel. Einer von ihnen startet in Aachen, während sich der andere in Trier auf den Weg macht. Auf halber Strecke sollten sie sich über den Weg laufen. Die zurückgelegte Strecke ist mit Hotelbelegen und Fotos nachzuweisen. Als sie dieses Wettrennen vereinbaren, ahnt keiner, dass ihr Weg mit Leichen gepflastert sein wird. Die Verwicklungen nehmen ihren Lauf.

Ein Eifelkrimi, der sich dieses Mal der gesamten Eifel annimmt und in welchem die bereits bekannte Protagonistin Hauptkommissarin Sonja Senger unentwegt auf dem Strohhalm kaut, weil sie sich gerade das Rauchen abgewöhnen will.
Ein Eifelkrimi, der Spaß macht auf mehr. Sowohl, was das Lesen angeht, als auch das Wandern in der Eifel. Für ersteres steht mit „Die Eifel sehen und sterben“ schon der nächste Clasen-Krimi in den Startlöchern.

Carola Clasen
Tote gehen nicht den Eifelsteig
262 Seiten, broschiert
KBV-Verlag, Hillesheim
ISBN-10: 3942446057
ISBN-13: 978-3942446051

© Detlef Knut, Düsseldorf 2012
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Hans Zippert: Die 55 beliebtesten Krankheiten der Deutschen – Im Selbstversuch getestet

Hans Zippert: Die 55 beliebtesten Krankheiten der Deutschen – Im Selbstversuch getestet

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Das Buch ist Mogelpackung und der Titel ein Lockvogel. Man kann es nicht anders sagen. Der Autor hat sich nicht extra für dieses Buch Blasenentzündungen, Parasitenbefall, Hämorrhoiden, Sehschwäche, Flugangst, Wechseljahresbeschwerden oder Altersstarrsinn zugelegt, auch wenn diese Krankheiten im Inhaltsverzeichnis stehen und als Überschriften für die Texte herhalten müssen. Es ist ohnehin Unsinn zu glauben, man könne sich eine Krankheit einfach zu zulegen, die kommen von ganz allein, auch wenn natürlich Fördermöglichkeiten bestehen.

Hans Zippert versucht uns mit seinem Buch seine alten satirischen Texte, bereits veröffentlicht auf den Blogseiten der Zeitschrift „Cicero“, unterzujubeln. Diese jetzt noch mal in einem Buch versammeln zu müssen, schreibt er seiner Krankheit „Verlustangst“ zu. Da ihm klar war, dass diese Kolumnen auch in Buchform kaum einer lesen würde, hat er diesen reißerischen Titel für seine Texte missbraucht, um wenigstens einen Verlag zu überzeugen. Es ist eine Wiederholungstat, denn das Buch erschien schon einmal (Edition Tiamat, 2008). Wobei die vorliegende Auflage auch einige neue Texte enthalten soll.

Tja, und so muss man sich mit den mal mehr, mal weniger lustigen Texten auseinandersetzen. Wobei es auch reicht, sie einfach nur zu lesen. Es geht um dies und das aus dem Alltag eines beruflich schreibenden Familienvaters, der Sorge hat, zu sterben, bevor die Steuererklärung gemacht ist, an Verschwörungstheorien arbeitet, es mit seiner Tierliebe übertreibt, der Morgengymnastik mag, unter eingebildeten Krankheiten leidet und eben einfach zu viel denkt und das alles auch noch aufschreiben muss.

Diese kurzen satirischen Texte helfen schon ein wenig über die gekonnt gemachte Täuschung hinweg. Trotzdem, wenn man was anderes bekommt, als erwartet, und auch noch dafür bezahlt hat, ist das immer eine Enttäuschung. Es wird Leser geben, die das genauso sehen.

Rezension von Heike Rau

Hans Zippert
Die 55 beliebtesten Krankheiten der Deutschen – Im Selbstversuch getestet
192 Seiten, broschiert
Heyne Verlag, München
ISBN-10: 3453590252
ISBN-13: 978-3453590250
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Laurence Gonzales: Lucy

Laurence Gonzales: Lucy

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Nur durch Flucht kann die im Kongo arbeitende Primatologin Jenny Lowe den Rebellen entgegen. Sie schafft es zu Donald Stones Hütte. Er wurde umgebracht. Doch seine Tochter ist am Leben. Jenny nimmt die 15-jährige mit sich. Die beiden fliehen zum Fluss, werden von einer Familie in einem Holzboot mitgenommen und schaffen es so bis ins nächste Dorf. Hier kann Jenny einen Kontakt zur britischen Botschaft in Kinshasa herstellen. David Meece organisiert die Ausreise und nimmt Jenny und Lucy mit nach London. Von hier aus reisen beide nach Chicago, wo Jenny in einem Vorort ein Haus hat.
Lucy, die im Dschungel bei ihrem Vater und den Bonobos aufgewachsen ist, bekommt all das zu sehen, über das sie bisher nur in Büchern gelesen hat. Sie muss sich an die Stadt erst gewöhnen.
Jenny ist aufgefallen, dass Lucy ein ganz besonderes Mädchen ist, das über erstaunliche Fähigkeiten verfügt. Bis ihre Familie mütterlicherseits ausfindig gemacht worden ist, will sie Lucy bei sich behalten. Erst die mitgebrachten Tagebücher Donald Stones, öffnen ihr die Augen.

Lucy ist das Ergebnis eines Experimentes, das ihr Vater durchgeführt hat. Sie trägt die Gene von Mensch und Menschenaffe ins sich. Lucy ist mit diesem Wissen aufgewachsen, ohne zu ahnen, welche Konsequenzen dies haben wird, auch wenn ihr Vater, der später bereut, was er getan hat, sie versucht hat, darauf vorzubereiten. Man nimmt Teil an Lucys Versuch, sich mit Jennys und später auch mit Amandas Hilfe, die ihre beste Freundin wird, ein normales Leben aufzubauen. Es ist interessant zu lesen, wie Lucy, die ohne Kontakt zu anderen Menschen, außer ihrem Vater, über unsere Gesellschaft denkt, was sie mit ihrer scharfen Beobachtungsgabe und ihren guten Instinkten wahrnimmt.
Der Wendepunkt kommt, als Lucy aufgrund einer Krankheit, die eigentlich nur Tiere bekommen können, ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen muss. Ihre Gene sind daraufhin kein Geheimnis mehr.

Die Geschichte, die der Autor mit diesem Buch durchspielt, ist sehr spannend gemacht. Man kann sich der widersprüchlichen Gefühlte, die es auslöst, nicht entziehen. Ist Lucy ein Mensch oder ein Tier? Auch mit dieser Frage beschäftigt sich die Geschichte und man kann sich vorstellen, dass die Meinungen der Menschen im Roman, weit auseinander gehen. Die Geschichte dieses unglaublichen Experiments wird von vielen Seiten beleuchtet.

Teilweise ist es schwer, hier zu folgen. Manches ist nicht ganz schlüssig, anderes wirkt zu realitätsfern, zu unglaublich. Zum Ende hin wird der Roman immer dramatischer und emotionsgeladener und darf sich zurecht Thriller nennen. Die Geschichte geht zu Herzen, man fiebert mit, denkt mit, kommt nicht umhin zu versuchen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Es ist ein Buch, das lange nachwirkt.

Rezensionen von Heike Rau

Laurence Gonzales
Lucy
Deutsch von Britta Mümmler
432 Seiten, Klappenbroschur
Dtv – Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423248904
ISBN-13: 978-3423248907
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Eva Goris und Claus-Peter Hutter: Der Duft-Code – Wie die Industrie unsere Sinne manipuliert

Eva Goris und Claus-Peter Hutter: Der Duft-Code – Wie die Industrie unsere Sinne manipuliert

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Alles duftet! Die Zahnpasta nach Pfefferminze, der Lufterfrischer nach Sauberkeit, der Weichspüler nach Meeresprise, die Duftkerze nach Apfel und Vanille und das Geschirrspülmittel nach Zitrone. Man könnte diese kleine Aufzählung beliebig fortsetzen.

Eva Goris und Claus Peter Hutter haben sich einmal mit dem Thema beschäftigt. Die Medaille hat nämlich zwei Seiten. Düfte und Aromastoffe haben eine bestimmte Wirkung. Das weiß man auch aus der Aromatherapie. Der Mensch ist also durch Düfte beeinflussbar und eben auch, möglicherweise ohne sein Wissen, manipulierbar. Das ist den wenigsten Menschen klar.

Die Autoren sprechen nicht umsonst von Duftterror, denn überall werden Düfte eingesetzt. Geschäfte werden beispielsweise beduftet, Büroräume und Hotels.
Daneben können Düfte auch Nebenwirkungen haben und Allergien verursachen. Empfindlichen Menschen werden Düfte auch schnell unangenehm. Leichtfertig sollten diese also nicht eingesetzt werden, auch nicht zu Hause. Aber wer denkt schon darüber nach? Dabei machen Aromen nicht mal vor unserem Essen halt.
So duftet und schmeckt der Joghurt herrlich nach Erdbeeren, obwohl kaum Erdbeere enthalten ist. Geschmacksaromen findet man neben Geschmacksverstärkern in vielen Fertigprodukten.

Spannend und informativ ist das Buch, das viele Aspekte, Düfte betreffend, aufgreift. Es geht den Autoren nicht darum, diese zu verteufeln. Denn Düfte faszinieren uns, sind oft angenehm, wecken Erinnerungen oder versetzen uns in Stimmung. Riecht dagegen etwas schlecht, löst das Alarm aus, und schützt uns beispielsweise davor, verdorbenes Essen aufzunehmen. Nicht zuletzt werden auch zwischenmenschliche Gefühle durch Duftmoleküle beeinflusst. Diese Sensibilität für Gerüche wollen wir nicht verlieren.

All diese Themen und viele mehr beleuchten die Autoren näher. Die Texte sind spannend und unterhaltsam zugleich. Man kommt ins Staunen, in welcher Art und Weise und vor allem in welchem Umfang künstliche Düfte heute genutzt werden und das sehr sorglos. Es scheint hier keine Grenzen zu geben. Und das ist dann doch schon ein wenig besorgniserregend. Oder ist das übertrieben?

Jeder kann sich selbst seine Meinung bilden. Dazu haben die Autoren recherchiert und zusammengetragen, was Produzenten und Anwender sagen, was Experten und Verbraucherschützer meinen und auch Vertreter aus der Politik befragt, ob Handlungsbedarf gesehen wird. Fest steht, der Verbraucher hat zu wenige Informationen. Mit dem Buch ändert sich das. Gut ist in diesem Zusammenhang das letzte Kapitel des Buches. Die Autoren zeigen hier, wie man den Umgang mit Düften wieder in halbwegs normale Bahnen lenken kann, soweit man es selbst in der Hand hat.

Rezension von Heike Rau

Eva Goris und Claus-Peter Hutter
Der Duft-Code
Wie die Industrie unsere Sinne manipuliert
288 Seiten, gebunden
Wilhelm Heyne Verlag, München
ISBN-10: 3453200012
ISBN-13: 978-3453200012
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