Jean-François Mallet: Mini-Cocottes

Jean-François Mallet: Mini-Cocottes

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Mini-Cocottes sind kleine ofenfeste Schmortöpfchen aus Keramik oder Gusseisen. Praktischerweise dienen die kleine Töpfchen gleich als Essgeschirr. Die Vielfalt an Gerichten, die man darin zubereiten kann, ist groß. Im Buch findet man passende Ideen für die Alltagsküche, aber auch für festliche Anlässe wie Partys.

Unter „Eier, Gemüse und Käse“ findet man „Eier mit Tomate, Parmaschinken und Balsamessig“ und unter „Schinken und Wurst“ „Apfel-Blutwurst-Pie mit Zimt“ mit einer Blätterteigkruste. Dieses Gericht kann man auch gut Gästen servieren.
In der Rubrik „Fleisch“ gefällt besonders gut der „Kalbfleisch-Schmortopf mit Oliven“ und unter „Fisch &Krustentiere“ der „Kabeljau mit Pesto und frischem Spinat“.
Unter „Gemischte Mini-Cocottes“ findet man unter anderem Gerichte für eine „Mini-Cocottes Party“.
Auch süße Desserts oder Kuchen lassen sich in den kleinen Töpfchen zubereiten. Darunter „Clafoutis mit Kirschen und Limettenschale“ oder „Apfel-Backpflaumen-Kompott mit Armagnac“.

Zu jedem der Gerichte gibt es einen kleinen einführenden Text. Man erfährt, was man geschmacklich erwarten darf und wie man ein Rezept nach eigenem Geschmack verändern kann. Man hat also oft auch Variationsmöglichkeiten.
Die Rezepte sind sehr einfach nachzuvollziehen, auch weil die Gerichte im Grunde einfach gehalten sind. Raffinesse entsteht durch besondere Zutaten und die Würzung. Einige Rezepte sind auch für Vegetarier geeignet oder entsprechend abwandelbar. Viele der Gerichte sind vom Kaloriengehalt als leicht zu bezeichnen.

Die Rezepte sind immer für vier Personen ausgelegt. Angegeben sind die Zeiten, die man zum Zubereiten und zum Garen braucht. Die Zutatenliste steht der Kochanleitung gegenüber. Alles ist übersichtlich gestaltet und gut nachvollziehbar.

Dass die Gerichte in den kleinen Töpfen schön anzuschauen sind, sieht man auf den Fotos, die es zu jedem Rezept gibt. Immer darf man von oben direkt in die Cocottes sehen. Selbst was sehr einfach in der Zubereitung ist, sieht ausgesprochen gut aus. Damit ist das Kochbuch auch für Anfänger geeignet. (Ich habe in kleinen Auflaufformen den „Nudel-Schinken-Auflauf“ und die „Kirsch-Clafoutis“ ausprobiert. Das war wirklich kinderleicht und trotzdem sehr lecker!)

Rezension von Heike Rau

Jean-François Mallet
Mini-Cocottes
Feines aus kleinen Töpfen
62 Seiten, gebunden
Egmont Vgs
ISBN-10: 3802537181
ISBN-13: 978-3802537189
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Colin McAdam: Fall

Colin McAdam: Fall

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Milieustudie aus einem Nobel-Internat in Kanada.

Noel und Julius sind Eliteschüler in einem noblen College in St.Ebury in Kanada. Sie gehören zu den letzten drei Klassen, in denen Jungenüberschuss herrscht. Ihre Fantasien gelten den wenigen Mädchen und hier besonders Fall, einer der reizvollsten und schönsten Töchter aus gutem Hause. Alle befinden sich voll im Übergang von der Jugend zum Erwachsensein. Die Pubertät beherrscht mit allen ihren Nöten das Denken und Fühlen der Jungen und Mädchen.

In einer sehr eigenwilligen Sprachmodulation erfasst Colin McAdam mit seinen knappen, betörenden und von Unsicherheit gekennzeichneten Worten den Ton der Jugendlichen. Man lebt gedrängt in Mehrbettzimmern und kommt sich so näher, als manch’ einem lieb ist.

Noel bleibt der Benachteiligte, der die schöne Fall nicht für sich gewinnen kann, weil diese Julius, den smarten und klugen Diplomatensohn des US Botschafters, bevorzugt. Was für ein Ränkespiel betreibt Noel, der Eigenbrötler und Bücherfreund seinem Freund Julius gegenüber?

Aus unterschiedlichen Perspektiven beschreiben Noel und Julius ihre Erlebnisse und Gefühle. Hinter den beinahe surrealen Assoziationen, die von der Liebe, von den Körpern und Gerüchen der anderen und von ersehnten Begegnungen handeln, spürt man die drängenden Wünsche nach sexueller Annäherung und Erfüllung. Zugleich wird das Internatsleben mit seinen Bedrückungen und Beengungen gezeigt. Die Söhne und Töchter der mehr oder weniger gut gestellten Diplomaten sind dem System von Lernen und Frust ausgesetzt, das zu unwirklichen Handlungen führt. Dass sich in den letzten Teil des Romans unaufdringlich ein Kriminalfall einschleicht, macht die Geschichte spannend. Lange Zeit bleibt man alleine den vagen Erlebnissen und Assoziationen der Schüler überlassen, die zwar atmosphärisch ausgeprägt sind jedoch keinen wirklichen Handlungsstrang versprechen. So bleibt der Eindruck, dass wir es hier mit einer aussagekräftigen Milieustudie zu tun haben, die nicht jedem in seiner leicht gekünstelten Darstellungsvielfalt gefallen wird.

Colin McAdam
Fall
392 Seiten, gebunden
Verlag Klaus Wagenbach
ISBN-10: 3803132339
ISBN-13: 978-3803132338
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Jutta Meurers-Balke und Tünde Kaszab-Olschewski (Hrsg.): Grenzenlose Gaumenfreuden

Jutta Meurers-Balke und Tünde Kaszab-Olschewski (Hrsg.): Grenzenlose Gaumenfreuden

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Am Beispiel der Claudischen Kolonie beim Altar der Agrippinenser, also dem heutige Köln und der Umgegend, soll die provinzialrömische Küche beleuchtet werden. Der Forschungsstand ist hier sehr gut.

Zunächst werden das Gebiet und der zeitliche Rahmen umrissen. Ausführungen über das Leben der einheimischen Bevölkerung werden gemacht.
Näher erforscht wurde die Ernährung, wobei auf schriftliche Quellen zurückgegriffen wurde, wie etwa antike Rezeptsammlungen, darunter das Apicius-Buch „Über die Kochkunst“ mit seinen nahezu 500 Rezepten, das in überlieferter Form aus dem 4. Jh. n. Chr. stammt.
Welche Erkenntnisse aus der Römerzeit gezielte Forschung, Ausgrabungen und die Auswertung von Funden brachte, wird im Buch sehr ausführlich dargestellt, wobei hier insbesondere zwei Teilgebiete der Archäologie, die Archäozoologie und Archäobotanik zum Tragen kommen.

Kapitel für Kapitel wird erzählt, wann Mahlzeiten in welchem Umfang von den Provinzbewohnern eingenommen wurden und wo und in welchem Umfeld gespeist wurde. Der Bogen wird gespannt von einfachen Haushalten bis hin zu wohlhabenden. Man erfährt, welches Koch- und Tafelgeschirr es gab und wie die Küchen eingerichtet waren. Vorstellbar wird auch die Lagerung und Vorratshaltung der Lebensmittel gemacht.

Der Hauptteil des Buches ist den Lebensmitteln gewidmet. Hauptnahrungsmittel war das Getreide neben Hülsenfrüchten. Man erfährt, welche Gemüse- und Salatsorten auf den Tisch kamen, welche Obstsorten und Nüsse. Erklärt wird, was an Fleisch, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte herangezogen wurde. Man liest antike Rezepte und erfährt, wie Speisen gewürzt wurden. Man erfährt auch viel über verarbeitete Lebensmittel, wie etwa Käse. Teilweise wurden Nahrungsmittel importiert. Auch hierzu liest man Näheres. Des weiteren wird sich mit den Getränken beschäftigt.

Der Text wurde mit Fotomaterial zu archäologischen Funden, Rezepten aus dem oben erwähnten Buch und Beiträgen von Gastautoren ergänzt. So ist ein interessantes, gut vorstellbares Bild der damaligen Essgewohnheiten entstanden, gut nachvollziehbar für historisch interessierte Leser, auch ohne Vorkenntnisse gut zu lesen.

Rezension von Heike Rau

Jutta Meurers-Balke / Tünde Kaszab-Olschewski (Hrsg.)
Grenzenlose Gaumenfreuden
Römische Küche in einer germanischen Provinz
168 Seiten, gebunden
Verlag Philipp von Zabern
ISBN-10: 3805342411
ISBN-13: 978-3805342414
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Monika Peetz: Die Dienstagsfrauen

Monika Peetz: Die Dienstagsfrauen

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Schicksals- und Trostgemeinschaft

Fünf Frauen reffen sich seit 15 Jahren, seit sie sich in einem Französischkurs getroffen haben, jeden Dienstag in ihrem französischen Lieblingslokal in Köln. Sie sind diesseits und jenseits der vierzig, sind erwachsen geworden und haben sich die Flügel abgestoßen. Von der reichen Apothekergattin über die erfolgreiche Staatsanwältin, der im Heim bei Mann und Kindern gelandeten Ärztin bis zur Designerin und Judith, der kürzlich verwitweten Freundin, krönen sie ihr Zusammensein jedes Jahr mit einer Kurzreise. Dieses Mal will Judith in Erinnerung an ihren Mann Arne auf dem Jakobsweg wandern, und alle machen mit!

Wie es dabei zugeht, das erzählt auf unterhaltsame und leichte Weise Monika Peetz, die jedem Charakter eine eigene Note verleiht. So versetzt man sich in eine Frauengesellschaft, die in ihrer jetzigen Verfassung und dem beruflichen Status nach wohl kaum zusammen gefunden hätten, denn sie sind alle sehr verschieden. Entgegen der allgemeinen Hoffnung auf ein paar Tage Freiheit, reichen die Fangarme des täglichen Allerleis mit Kindern, Mann und Beruf bis weit in die Wanderung hinein. Nun zeigten sich aber auch die Verschiedenartigkeiten der Protagonistinnen, die selber nicht vom Alltag lassen können und auf jeden Hilferuf von zu Hause mit Unruhe regieren.

Je länger sie laufen, je schmerzhafter die Fersen und je unbequemer die Nächte in Gemeinschaftssälen desto intensiver fällt die Bilanz aus über das eigene Leben, das  nicht immer so verlaufen ist, wie man es einst erhofft hatte.

Einerseits beruflicher Erfolg und andererseits missglückte Ehen bilden den Tenor, aus denen sich die Handlung und die Gespräche der fünf speisen.

Monika Peetz bietet eine erheiternde und lockere Lektüre, die nicht ohne Ernsthaftigkeit ist. Gut vorstellbar sind diese Frauenschicksale, von denen jedes seinen eigenen Reiz besitzt. Wie sich alles am Ende fügt, das gibt der Erzählung eine Würze, die für einen humorvollen und glücklichen Ausgang sorgt.

Das Buch wird verfilmt und im ersten Programm ausgestrahlt.

Monika Peetz
Die Dienstagsfrauen
320 Seiten, broschiert
Kiepenheuer & Witsch
ISBN-10: 3462042556
ISBN-13: 978-3462042559
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Rita Falk: Winterkartoffelknödel

Rita Falk: Winterkartoffelknödel

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Die heimelige Weihnachtsfeier zu Hause im bayerischen Niederkaltenkirchen wird vom Gebimmel des Diensttelefons unterbrochen. Es nutzt alles nichts, Dorfpolizist Franz Eberhofer muss ran. Frau Dechampes-Sonnleitner ist es, die Erbin vom Sonnleitnergut, das ewig leer stand und nun scheinbar saniert werden soll. Sie behauptet, Angst zu haben, weil jemand ums Haus schleichen würde.
Tatsächlich findet Eberhofer Spuren. Er weiß sofort, dass diese Quadratlatschen zum Flötzinger, dem Gas-Wasser-Heizungs-Pfuscher, gehören. Offensichtlich ist der auf das Schupfendach geklettert, um in ein Fenster zu sehen.

Der Flötzinger wird zur Rede gestellt, verharmlost die Tat allerdings. Er wollte nur mal einen Blick auf die Sahneschnitte werfen. Also wird Eberhofer darüber hinwegsehen, aber nur, wenn der Flötzinger zuerst bei ihm die Heizung macht. Im bisher halbwegs ausgebauten Saustall, wo der Eberhofer nun wohnt, ist es nämlich kalt.

Eberhofer muss sich noch um anderes kümmern, dabei war sein Leben eben noch von Langeweile geprägt. Bei den Neunhofers hat das Sterben angefangen. Mittlerweile ist nur noch der Hans da. Den Vater hat ein Stromschlag niedergestreckt, dabei ist der Elektromeister gewesen. Die Mutter hat sich wegen ihrer Depressionen im Wald erhängt und jetzt hat es den Bruder erwischt. Bei der geplanten Erweiterung des Hauses, ist er vom Dachstuhl erschlagen worden. Der übriggebliebene Neunhofer weckt sein Misstrauen. Hat der mutmaßliche Dreifachmörder doch jetzt ein neues Auto und damit ein Motiv.

Zur Sicherheit sieht sich der Eberhofer, nach dem er die Scheibe vom Kellerfenster eingeschlagen hat, im Neunhoferhaus einmal um. Es sieht schlimm drinnen aus, da kann man nichts finden.
Nachts kommt dann ein Anruf vom Neunhofer, weil bei ihm eingebrochen worden sein soll. Wer soll das denn gewesen sein?
Immer komischer wird die Geschichte. Sein Vorgesetzter hält die ganze Geschichte vom Dreifachmord für Verfolgungswahn und schickt ihn zum Psychologen.

Aber Eberhofers Misstrauen bleibt. Irgendwas ist offensichtlich seltsam an der Geschichte. 50.000 Soll der Neunhofer für das Haus bekommen haben, auf dessen Grundstück nun eine Tankstelle soll, und sich davon das Auto gekauft haben. An anderer Stelle ist allerdings von 500.000 die Rede. Da ist wirklich was oberfaul!

Franz Eberhofer ist ein Dorfpolizist, wie er im Buche steht. Sein Leben ist gähnend langweilig. Kein Wunder also, wenn er sich auf den erstbesten vermeintlichen Fall stürzt. Er ist überzeugt, einer großen Sache auf der Spur zu sein, nur will außer ihm keiner ein Verbrechen sehen. Doch Eberhofer meint, sich auf seinen Instinkt verlassen zu können.

Als Figur wird der Eberhofer seht schön herausgestrichen. Sein Privatleben wird von allen Seiten beleuchtet. Es ist ein bodenständiges Leben in einer merkwürdigen Familie mit Vater und Bruder. Die Großmutter hält mit ihren Kochkünsten die Familie zusammen. Sie lenkt auch das eine oder andere Mal ordentlich vom Eberhofer ab. Sie ist sehr frech, resolut und unglaublich stur. Wer nicht mitspielt, wird schon mal kräftig ans Schienbein getreten.

Der Schreibstil ist originell. Die Autorin lässt den Eberhofer selbst erzählen, so wie im der Schnabel gewachsen ist: umgangssprachlich und mit bayerischem Dialekt. Der Eberhofer schweift beim Erzählen gerne mal ab. Was kein gutes Licht auf ihn lenkt, wird verdrängt.

Man wird gut unterhalten. Im Grunde spiegelt das Cover sehr genau wieder, was man vom Buch erwarten kann. Die Geschichte ist witzig. Locker und flüssig liest sich das Buch. Das Landleben wird sehr schön typisch, mit viel Ironie und Augenzwinkern, dargestellt. Was Eberhofer im Laufe seiner Ermittlungsarbeiten entdeckt, dürfte nicht nur ihn selbst, sondern auch den Leser überraschen. Beide oben erwähnte Erzählstränge kommen nämlich zusammen.

Rezension von Heike Rau

Rita Falk
Winterkartoffelknödel
Ein Provinzkrimi
240 Seiten, Klappenbroschur
dtv – Deutscher Taschenbuchverlag
ISBN-10: 3423248106
ISBN-13: 978-3423248105
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Vivienne Bolton: Natürlich leben

Vivienne Bolton: Natürlich leben

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Vivien Bolton lebt naturverbunden. Alte Traditionen werden gewahrt. Mit ihrem Buch, das durch das ganze Jahr begleiten soll, möchte sie etwas davon weitergeben. So ist das Buch nach Jahreszeiten gegliedert und beginnt mit dem Frühling.

Frühlingsblüher werden ins Haus geholt und als Blickfang arrangiert. Zubereitet wird außerdem ein „Lammbraten mit Rosmarin und Knoblauch“. Man kann Frühlingsgemüse dazu servieren. Mit den ersten Kräutern, die wachsen, kann man Löwenzahnblattsalat oder Brennnesselsuppe zubereiten. Aus den Holunderblüten wird eine Limonade gemacht.
Auch Haushaltstipps gibt es. Es ist ja die Zeit des Frühjahrsputzes. Verwendet werden natürliche Mittel und Haushaltsmittel. So besteht der Fensterreiniger aus Branntweinessig und Wasser. Die Möbelpolitur wird aus Olivenöl und naturreinem Zitronenöl bereitet.
Auch Gartenarbeit steht an. Salat wird ausgesät, Kartoffeln gepflanzt und Kürbispflanzen werden herangezogen.

Im Herbst beispielsweise, zur Apfelernte, werden Apfelringe hergestellt und kandierte Äpfel zubereitet. Auch wie man Äpfel lagert, erfährt man. Es gibt Zucchinikuchen und Kürbispie, verschiedene Wildgerichte und eine „Altmodische Hühnersuppe“. Dazu passt das selbstgebackene „Einfache Weißbrot“. Natürlich wird Verschiedenes für den Winter haltbar gemacht. Auch Marmelade wird gekocht. Und sollte eine Erkältung zugeschlagen haben, kann man diese mit „Zwiebel-Honig-Hustensirp“ kurieren.

Jede Jahreszeit hat ihre Besonderheiten. Und so gibt es im Buch zahlreiche Haushaltstipps, die helfen, sparsam zu wirtschaften. Was die Natur zu bieten hat, wird genutzt. Manches bekommt man kostenlos oder kann es im Garten anbauen.

Man findet im Buch zahlreiche Rezepte zu saisonalen Gerichten, erfährt wie man ohne chemische Reinigungsmittel, das Haus putzt, wie man die Wäsche pflegt und Flecken entfernt. Auch die Herstellung von Heilmitteln aus der Natur, die beispielweise bei Erkältungen angewendet werden können, wird gezeigt. Auch verschiedenen natürliche Kosmetikartikel wie Hautcremes werden vorgestellt.
Es gibt auch schöne Dekorationsideen für die Wohnung, wie zum Beispiel ein Blüten-Potpourri oder auch eine ansprechende Weihnachtsdekoration. Feiertage finden im Buch natürlich auch Beachtung.

Das Buch kommt in einer sehr passenden Aufmachung daher. Die Fotos wirken edel und bestechen dennoch durch ihre Einfachheit. Das passt sehr gut. Die Ansichten der Autorin, die ihre Tipps und Ratschläge auf eine sehr persönliche Art und Weise weitergibt, kommen so sehr schön zur Geltung.

Rezension von Heike Rau

Vivienne Bolton
Natürlich leben
Traditionelles Wissen für Küche, Haus und Garten
Fotos von Catherine Gratwicke
176 Seiten, gebunden
Thorbecke Verlag
ISBN-10: 3799535675
ISBN-13: 978-3799535670
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Benoît Molin: Raffiniertes im Löffel

Benoît Molin: Raffiniertes im Löffel

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Raffiniertes serviert man auch dementsprechend. Etwas ganz Außergewöhnliches ist es, die kleinen Köstlichkeiten direkt auf einem Löffel anzurichten. Dann kommt das Besondere daran gut zur Geltung. Die Rezepte im vorliegenden Buch sind direkt so konzipiert. Trends aus der Sterneküche haben hier Beachtung gefunden.
Im ersten Kapitel findet man „Herzhaftes im Löffel“. Unter anderem „Vorspeisenplatte mit Fischbällchen, Riesengarnelen, Lachskuchen“, „Thunfisch-Carpaccio“, „Mille-feuilles mit Zwiebeln und Sardellen“ oder
„Kaninchenrillettes“.
Im zweiten Kapitel gibt es Rezepte zu „Süßes im Löffel“. Man hat die Wahl zwischen „Apfeleis mit kandiertem Basikikum“, „Panna cotta mit Kokos“, „Fruchtgratin“ und vielem mehr.

Die Rezepte lassen sich gut nachvollziehen. Sie sind aber teils sehr aufwändig, auch hin und wieder sehr kompliziert und damit besonders für versierte Hobbyköche geeignet, die ihren Gästen etwas ganz Außergewöhnliches anbieten wollen. Besonders schwierig ist das perfekte Anrichten. Wenn man die Fotos anschaut, sieht man den künstlerischen Anspruch. Man muss sich davon aber nicht abschrecken lassen. Es gibt durchaus auch Gerichte, die mit weniger Aufwand herzustellen sind. Der Schwierigkeitsgrad ist angegeben. Verwendung finden immer wieder auch erlesene Zutaten, die natürlich entsprechend verarbeitet werden müssen, um das Geschmackserlebnis perfekt zu machen.

Schade, dass es kein Glossar gibt. Manche im Buch verwendete Begriffe sind nicht so leicht nachvollziehbar für Hobbyköche. Auch eine kleine Einstimmung auf jedes Rezept, um eine Vorstellung davon zu bekommen, was sich dahinter verbirgt und was geschmacklich zu erwarten ist, wäre schön gewesen.
Ob man nun Ideen für ein Büffet sucht oder Rezepte für kleine Appetithäppchen für einen Abend zu zweit oder ein besonderes Dessert für Gäste zaubern möchte, um seine Kochkünste vorzuführen, man wird fündig im Buch. Insgesamt gibt es Rezepte zu 40 Löffelgerichten.

Rezension von Heike Rau

Benoît Molin
Raffiniertes im Löffel
93 Seiten, gebunden
Egmont vgs
ISBN-10: 380253722X
ISBN-13: 978-3802537226
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Wolfgang Brunner: Kim Schepper und die Kinder von Marubor

Wolfgang Brunner: Kim Schepper und die Kinder von Marubor

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Wenn man in Wolfgang Brunners Buch zu lesen beginnt, wird man in ein modernes Märchen, in eine Fantasiegeschichte hineingezogen. Was vom Titel her so ähnlich klingt wie „Die fünf Freunde“ oder „TKKG“, ist eine ungewöhnliche Mischung aus Kinderkrimi, Fantasy und Science-Fiction.

Schnell sieht man sich beim Lesen an der Seite von Kim Schepper, einem dreizehnjährigen Mädchen, welches am Grab ihre kleineren Bruders trauert. Der elfjährige Tom ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen, so heißt es … Doch schon auf der Beerdigung kommt Kim in Kontakt mit einem Klassenkameraden ihres Bruders. Der lädt sie ein, den Friedhof mit ihm zur mitternächtlichen Zeit zu besuchen. Kims Neugier wurde geweckt. Bei diesem Besuch erfährt sie von weiteren Kindern, die angeblich ihre Geschwister bei einem Unfall verloren. Auch der Klassenkamerad Julian trauert um seine Schwester. Kim erfährt, dass die Geschwister in Wirklichkeit gar nicht tot sind. Sie leben zwar nicht mehr, aber sie sind auch nicht tot. Ihr Zustand ist „geringlebend“, also irgendwo zwischen Leben und Tod. Auf dem Friedhof können die Kinder ihre gering lebenden Geschwister treffen, mit ihnen sprechen und agieren. Die Geringlebenden sind für die Lebenden nicht unsichtbar. Sie nennen sich die Kinder von Marubor. Bislang wissen diese Kinder, dass sie Teil eines Experiments waren, welches die Firma „Kirkos Marubor“ unterhalb des Friedhofs und auf einer nahegelegenen Insel durchgeführt hat. Offizielles Ziel des Experiments ist, das Leben der Menschen zu verlängern, inoffizielles Ziel allerdings, für den Inhaber der Firma in Wirklichkeit die Weltherrschaft zu erlangen. Dieses Experiment war jedoch missglückt, was die Testpersonen in diesen Schwebezustand des Geringlebens versetzte. Um das Experiment und dessen Unfall zu verschleiern, waren an der Oberfläche die Unfälle für die Kinder inszeniert worden.

Doch nicht nur menschliche Figuren bekommen in dieser Geschichte einen Platz eingeräumt. Besonders neckisch: Die Kinder, die sich bei der Aufklärung der Machenschaften und des Experiments auch die Hilfe von erwachsenen Personen hinzuholen, werden bei ihren Forschungen in den Gewölben von einer Fledermaus begleitet, die sich, anders als in aktuellen Vampirszenarien, nicht von Blut ernährt, dafür aber umso genüsslicher Kaugummi kaut.

Ein amüsanter und nett gestalteter Kinder- und Jugendroman, der einem ähnlichen Plot bereits o. g. Kinderbücher folgt. Dabei ist er der erste einer bislang auf fünf Bände angelegten Romanreihe. Die Geschichte ist unheimlich interessant und überaus verständlich und nachvollziehbar geschrieben. Mit etwas weniger textlichen Wiederholungen, hätte die Geschichte nicht an Substanz verloren und die Spannung wäre nicht zu sehr mit Überlängen strapaziert worden.

Wolfgang Brunner
Kim Schepper und die Kinder von Marubor
351 Seiten, broschiert
NOEL-Verlag
ISBN-10: 3940209511
ISBN-13: 978-3940209511

(c) Detlef Knut, Düsseldorf, 2010
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Katja Reider und Jutta Bücker: Rosalie und Trüffel – Kalender 2011

Katja Reider und Jutta Bücker: Rosalie und Trüffel – Kalender 2011

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Schweine bringen Glück, sagt man. Und wenn es zwei sind, bringen sie doppelt Glück. Wildschwein Trüffel und seine Freundin, das rosafarbene Schweinemädchen Rosalie, begleiten durch das Jahr 2011.
Ein Kalender muss aber auch praktisch sein. Dieser, vor allem in dezentem rosa gehaltene, ist das. Jede Woche geht über eine Doppelseite. Die Spalten für jeden Tag sind übersichtlich gegliedert und groß genug für Notizen aller Art. Außerdem hat man noch ein extra Feld für besondere Eintragungen.

Jede Woche wird man mit einer kleinen Zeichnung von Rosalie und Trüffel überrascht, die sich oft sehr verliebt zeigen. Manchmal gibt es einen Spruch dazu, eine kleine Erinnerung, einen Hinweis auf Wissenswertes und so kleine Dinge, die aufheitern. Das kann zum Beispiel ein einfaches Rezept sein. Natürlich findet man Feiertage verzeichnet oder andere besondere Tage im Jahr, wie etwa den Frühlingsanfang oder die Umstellung der Uhren auf Sommerzeit bzw. Winterzeit.

Hinten im Buch findet man dann einen Kalender mit Blick schon mal auf das Jahr 2012, einen Schulferienkalender, eine Liste mit hilfreichen Internetadressen nach Themen geordnet und ein Adressen- und Telefonnummernverzeichnis zum Ausfüllen. Auch einige freie Seiten für Notizen gibt es. Ganz hinten im Buch ist eine kleine Tasche, zum Beispiel zum Aufbewahren für Zettelchen.

Das Buch sieht nicht nur ausgesprochen hübsch aus, es macht auch einen stabilen Eindruck. Die Kalenderseiten sind fest gebunden und gut zu blättern. Ein kleines rosa Bändchen kann man einlegen und findet so immer schnell zur aktuellen Woche. Sollte man etwas zwischen den Seiten liegen haben, kann dies nicht verloren gehen. Das Buch ist mit einem Magnetverschluss gut zu verschließen. Der Kalender ist klein, aber nicht zu klein, und sehr handlich. Damit sollten kein Termin und keine wichtige Notiz in Vergessenheit geraten.

Rezension von Heike Rau

Katja Reider und Jutta Bücker
Rosalie und Trüffel
Kalender 2011
144 Seiten, gebunden, mit Magnetverschluss
Sanssouci Verlag
ISBN-10: 3836302527
ISBN-13: 978-3836302524
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Mario Ludwig: Invasion – Wie fremde Tiere und Pflanzen unsere Welt erobern

Mario Ludwig: Invasion – Wie fremde Tiere und Pflanzen unsere Welt erobern

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Nandus in den Wäldern Mecklenburg-Vorpommerns? Freilebende bunte Papageien in Großstädten wie Köln? Man mag es kaum glauben! Doch tatsächlich gibt es eine Reihe fremder Tiere, die sich bei uns ansiedeln. Auch Pflanzen sind auf dem Vormarsch, wie zum Beispiel der Riesen-Bärenklau, der eigentlich im Kaukasus beheimatet ist.

Insgesamt werden im Buch 31 Tier- und Pflanzenarten beschrieben. Das geschieht aber nicht auf eine trockene Art und Weise. Viel mehr legt der Autor auch Wert darauf, seine Leser zu unterhalten.
So liest man zum Beispiel vom Taubenschwänzchen, das aufgrund seines Aussehens gerne zunächst für einen Kolibri gehalten wird. Das Taubenschwänzchen ist kein Vogel, sondern ein Schmetterling, den man immer öfter auf dem Balkon entdecken kann, der aber auch in Parks und Gärten unterwegs ist. Der Wanderfalter kommt aus dem Mittelmeerraum zu uns und überwintert nun hier sogar häufiger, in hohlen Baustämmen beispielsweise. Ob der Klimawandel Ursache ist?

Weniger erfreulich ist die Ansiedlung der Beifuß-Ambrosie, die eigentlich in Nordamerika beheimatet ist. Wahrscheinlich kam sie mit einer Schiffsladung amerikanischer Kleesaat zu uns, trat zunächst nur vereinzelt auf, bevor sie sich dann aber doch etablierte. Vielleicht liegt es am Futter für Vogelhäuschen, das mit Ambrosia-Samen verunreinigt sein kann. Dann wächst die Pflanze in Gärten. Die Beifuß-Ambrosie ist ein starker Allergieauslöser und kann sogar Asthma auslösen. Kein Wunder also, dass man bestrebt ist, die Pflanze zu vernichten.

Die Porträts der Tiere und Pflanzen sind sehr ausführlich gehalten. Man erfährt woher diese kommen und auf welche Weise sie sich bei uns eingerichtet haben. Beleuchtet werden auch ökologischen und ökonomischen Folgen, die deren Ansiedlung bei uns hat. Andererseits wird man aber auch mit interessanten Geschichten und Kuriosem unterhalten.

Ein Inhaltsverzeichnis gibt es nicht. Dafür aber eine Karte, an der man sich gut orientieren kann. Hier findet man die Tiere und Pflanzen, die im Buch Einlass gefunden haben, mit Seitenangaben. Man erfährt schon einmal vorab, wo ursprünglich ihre Heimat war und welche Route sie vermutlich genommen haben, um zu uns zu kommen. Aufgezeigt werden neben Auswanderergeschichten nach Deutschland aber auch einige andere spannende.
Der Text wird von interessantem Bildmaterial begleitet.

Rezension von Heike Rau

Mario Ludwig
Invasion – Wie fremde Tiere und Pflanzen unsere Welt erobern
190 Seiten, 51 Farbfotos
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN-10: 3800169479
ISBN-13: 978-3800169474
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