Katzen!

Katzen!

Katzen sind als Haustiere sehr beliebt. Es ist besonders ihr eigenwilliger Charakter, der so fasziniert. Erwägt man die Anschaffung einer Katze, will man sich natürlich genau über die kleinen Raubtiere informieren. Das vorliegende Buch ist eine gute Grundlage dafür.
Die Autoren beschreiben zunächst die Herkunft der Katze, berichten über ihre faszinierenden Fähigkeiten, beschreiben, wie Katzen sind und zeigen die Vielfalt der Rassen. Erklärt wird ganz genau, auf was der zukünftige Katzenhalter sich einlässt, welche Bedürfnisse Katzen haben und welche Anforderung erfüllt werden müssen.

Ist der neue Mitbewohner, ob nun direkt vom Züchter oder auch aus dem Tierheim, erst einmal zu Hause angekommen, gilt es sich mit ihm anzufreunden. Die Autoren zeigen auf, wie Katzen sich eingewöhnen und wie man dabei helfen kann. Dazu ist es nötig, das Tier zu verstehen, seine Lautäußerungen und seine Körpersprache deuten zu lernen, damit das Miteinander gut klappt. Entscheidungshilfe gibt es auch bei der Wahl, ob die Katze eine Wohnungskatze oder ein Freigänger werden soll. Hier gibt es auch sehr schöne Tipps für die Einrichtung eines abgegrenzten Gartens oder Balkons.

Die Beschäftigung mit der Katze nimmt natürlich viel Zeit ein. Spielen ist wichtig für die Katze, die ihren Jagdtrieb ausleben möchte. Wer will, kann seiner Katze ein tolles Spielparadies mit vielen Klettermöglichkeiten in der Wohnung einrichten. Natürlich wird der Leser auch in Sachen Futter ausführlich beraten. Neben grundsätzlichen Informationen werden im Buch sogar Kochrezepte vorgeschlagen.

Der Informationsgehalt des Buches ist sehr hoch. Nach grundsätzlichen Erklärungen ist noch lange nicht Schluss. Egal ob die Katze krank ist oder durch ihr Verhalten auffällt oder es sonst irgendwelche Probleme gibt. Die Autoren haken diese Dinge Punkt für Punkt ab. Die Texte sind wunderbar zu lesen. Außerdem ist das Buch sehr gut durchstrukturiert. Es gibt ein Register, so dass man auch mal schnell etwas nachschlagen kann. Die Texte sind mit vielen Katzenbildern illustriert. Sie sind aber nicht nur schmückendes Beiwerk. Man kann hier sehr viel über das Verhalten von Katzen ablesen. Sehr gut gefallen haben auch die Kinderseiten. Kinder werden angeregt sich aktiv um das Haustier mit zu kümmern. Es werden tolle Spiele vorgeschlagen und es wird gezeigt, wie Katzenspielzeug gebastelt werden kann.

Rezension von Heike Rau

Eva-Maria Götz, Birgit Gollmann, Anna Laukner:
Katzen!
Alles über Katzen-Charaktere, Wohngefühl und
Gourmet-Menüs
192 Seiten, broschiert, 190 Farbfotos
Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart
ISBN 978-3-8001-5489-0
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Matthias Sodtke / Steffen Butz: Chaos im Kinderzimmer

Matthias Sodtke / Steffen Butz: Chaos im Kinderzimmer

Dieses Buch direkt bei Amazon bestellen!
Der Bärenvater kann es nicht fassen. Im Kinderzimmer seines Sohne sieht es aus, als hätten fünf wilde Affen eine Party gefeiert. Alles ist mit Spielzeug aller Art vollgebaut. Der Boden ist fast nicht mehr zu sehen. Sofort fordert er seinen Sohn Ole auf, das Chaos zu beseitigen. Wenn der Vater in diesem Ton mit Ole spricht, dass weiß der Bärensohn, dann ist es ernst. Trotzdem widerspricht er. Er sagt ihm, dass das Kinderzimmer ein Dinosaurier-Urwald ist. Und dieser kann nicht aufgeräumt aussehen. Das macht Vater Brumm sprachlos. Der Sohn hat nämlich recht. In einem Dinosaurier-Urwald kann es nicht zugehen, wie in einem gepflegten Stadtpark. Aber manchmal ist Ordnung unumgänglich. Der Bärenvater regt seinen Sohn zum Nachdenken an. Ole soll sich einmal vorstellen, welchen Eindruck eine unordentliche Zeitung auf ihn machen würde, wo alle Artikel kreuz und quer durcheinanderwirbeln. Ole gibt seinem Vater recht, aber schon hat auch er ein neues Beispiel parat, was für die Unordnung spricht. Der Bärenvater soll sich vorstellen, wie der Nachthimmel aussähe, wenn der Mond seine Sterne am Himmel alle aufräumen würde.

In diesem Buch liefern sich Vater und Sohn einen Schlagabtausch, der einmal für und dann wieder gegen das Halten von Ordnung spricht. Kleine Kinder können so lernen, wann Ordnung oder Unordnung sinnvoll sind und wann unmöglich. Sicher fallen den Kindern, für die dieses Buch gedacht ist, noch mehr Beispiele ein.
Die Geschichte bietet sich als Gesprächsgrundlage für Kinder und deren Eltern an. Und vielleicht kommt tatsächlich das ein oder andere Kind zu der Einsicht, dass es sein Kinderzimmer aufräumen muss. Ole tut es zum Schluss schließlich auch und der Vater hilft.
Das Buch ist durchgehend illustriert. Alle Vorstellungen über Ordnung und Unordnung von Vater und Sohn wurden zu spannenden Bildern verarbeitet, die farbenfroh und detailreich sind. Besonders die Mimik der beiden Bären spricht für sich!

Rezension von Heike Rau

Matthias Sodtke / Steffen Butz
Chaos im Kinderzimmer
30 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert
ab 5 Jahren
Lappan Verlag, Oldenburg
ISBN: 978-3830311256
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Das Schweigen

Das Schweigen

Jan Costin Wagner Das Schweigen Eichborn Verlag
ISBN 3821807571

Wir befinden uns in einem kleinen Ort in Finnland.
Ein Mord ist geschehen.
Die Tat liegt 33 zurück und nun scheint sie sich identisch wiederholt zu haben. Den Mörder von damals hat man nie gefunden.
Ein Mädchen ist auf dem Weg zum Sportunterricht verschwunden. Man findet ihr Fahrrad, die Sporttasche und Blutspuren.
Wie jeder gute Krimi beginnt auch dieser mit Mord, Ermittlungen und einer Vielzahl betroffener Personen.
Das beeindruckende Geheimnis um den Täter geht in eine spannende Erzählung über.
Indizien weisen auf einen Mordfall hin, die Leiche des Mädchens ist noch nicht gefunden.
Kimmo Joentaa, Kommissar aus dem Vorgängerroman Eismond, rotiert, um zu schnellen Ergebnissen bei den Ermittlungen zu kommen. Ketola, ein gerade pensionierter Kommissar, der vor 33 Jahren bei der Suche nach dem Mörder an der 13 jährigen Pia Lehtinen beteiligt war, wird noch einmal eingeschaltet, um bei der Aufklärung dieser Wiederholungstat mit zu helfen.

Dabei lernen wir die Familien der Opfer beobachten,
ahnen, wer der mögliche Täter sein könnte und dürfen raten, wie dieses Verbrechen zustande gekommen sein mag.

Die einzelnen Szenen in den Familien, auf dem Kommissariat und bei der Suche im Archiv zum weit zurückliegenden Mord bestimmen das Klima, in dem der Roman geschrieben ist.

Dabei gelingt es Costin Wagner, dem gefeierten Star eines neuen Genres von Kriminalromanen, psychologisch ausgefeilte Szenen still und überzeugend zu inszenieren.
Ängste, Hoffnungen, Verzweiflung und das Gefühl des Versagens und der Schuld sind die Stimmungsträger dieses Buches. Dazu die Schicksale der Hauptkommissare, deren persönliche Lebenserfahrungen sie im Ertragen von Schmerz und Kummer für die tragischen Seiten des Lebens sensibilisiert hat.
Jeder trägt schwer am eigenen Versagen, keiner ist frei und unbeschwert im Genießen des Augenblicks. Nur in dem Ferienhaus der Familie des Immobilienmaklers Korvensuo mit seinen fröhlichen Kindern und seiner netten Frau Marjatta scheint es ausgeglichen, freundlich und bürgerlich – friedlich zuzugehen. Er spielt einen besonderen Part in diesem Drama.

Fein modelliert werden die kleinsten Regungen registriert, die sich im Zusammenspiel der Menschen ergeben.
Ob es der psychisch kranke Sohn von Ketola ist, die unbeschwerte Party bei der Familie des Immobilienmaklers, bei dessen Regungen und Empfindungen man erschauern möchte,–ist er womöglich in die Morde verwickelt?—oder die vage Hoffnung von Eltern, die noch nicht wahrhaben wollen, dass der Tod der Tochter wahrscheinlich ist.
Mit feinsten Affekten haben wir es hier zu tun.
Grandios lässt der Autor seine Figuren sich umkreisen je nach Verfassung in Verzweiflung, Wut, Hoffnung, mal ein wenig näher an der Wahrheit, dann wieder tief im Dunkeln tappend.

Die Erzählung steuert dramatisch auf das Ende zu, während der Leser unruhig wartet, dass sich ihm endlich die Wahrheit offenbart!

Das raffinierte Zusammenspiel der Figuren macht den Roman zu einem Ereignis! Menschliche Abgründe tun sich auf und
in der Lösung der Geschichte offenbart sich die Frage nach Schuld und Sühne.
Jan Costin Wagner hat für seine ersten beiden Krimis Preise eingesammelt. Mit diesem Roman wird er seinen Erfolg festigen und weit über Deutschland hinaus zu Ruhm gelangen!

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Goodbye Istanbul

Goodbye Istanbul

Esmahan Aykol Goodbye Istanbul
Diogenes ISBN 3257065698

Die junge Türkin Ece hat eines Tages genug von ihrem Leben in Istanbul!
Sie verlässt die Stadt und fährt nach London.

Hinter sich lässt sie einen Vater, der nach einem Unfall und Verlust eines Armes die ganze Familie tyrannisiert und eine unzufriedene Mutter, die nicht glauben kann, dass die Tochter ein Studium ins Auge fasst.
Tamer, den sie liebt und mit dem sie eine Liaison hat, bleibt allen Beteuerungen zuwider verheiratet, so dass sie keine Zukunftsaussichten mit ihm sieht.
Am schwersten aber wiegt der Verlust des Großvaters: mit ihm fühlte sie sich eng verbunden. Er hinterließ ihr, ohne dass die übrige Verwandtschaft davon wusste, ein beträchtliches Vermögen, mit dem sie einst ihr Leben selbständig in die Hand nehmen soll.

Esmahan Aykol entwirft das Bild einer modernen Stadt Istanbul, in der Frauen studieren und ein freizügiges Leben im Geheimen leben konnten.

In London aber sieht die Welt nicht besonders rosig für Ece aus. Nun lernt sie die Tücken des Andersseins kennen.
Als Türkin hat sie geringe Chancen, in eine gehobene Berufsanstellung zu kommen.
So wird sie erstmal Tellerwäscherin in einem coffee-shop.
Ece trifft eine Reihe von Landsleuten, die aus den verschiedensten Gründen ihr Land verlassen haben. Dabei offenbaren sich ihre Nöte und Armut, die sie bedenklich stimmen. Was ist aus den rosigen Vorstellungen geworden, mit denen sie in den Westen aufgebrochen war?

Die Autorin bringt mit dieser Erzählung eine interessante Gegenüberstellung des Lebens in der Türkei und der großen, in demokratischen und konservativen Traditionen verhafteten Metropole Londons ins Spiel. In dieser Stadt bleiben Fremde fast immer Fremde ohne besondere soziale Aufstiegschancen.

Wenn es zu schlimm kommt, dann erinnert sich Ece des Großvaters, und da wird ihr warm ums Herz.
Sie weiß ihrer Cousine Aylin viele schöne Geschichten zu erzählen, die ihr der Großvater, ein angesehener Silberschmied, überliefert hat.

Die Legende von Vostan scheint direkt der biblischen Geschichte von Jakob und Rahel zu entsprechen. Man vernimmt mit Erstaunen, dass die uralten Geschichten unterschiedlicher Völker und Religionen Ähnlichkeiten aufweisen.
Mit den Erzählungen Eces wird die Türkei als ein orientalisches Land ins Bild gerückt, das im krassen Gegensatz zu dem modernen London steht.

Wie Aykol ihre Themen angeht, das geht zu Herzen. Die eigenwillige und trotzige, zugleich liebevolle Heldin wirkt sehr präsent. Man stellt sich eine starke Persönlichkeit vor, die ihr Glück und das Vergessen in der Fremde sucht. Die Bemühungen, Erinnerung und Vergessen in ein adäquates Verhältnis zu bringen, zeigt die Willenskraft und Intelligenz der Protagonistin. Reflektiert und klug sucht sie ihren Weg.
Die Gegenwart wird von der Vergangenheit und einer innerlich erwärmenden Beziehung zwischen Großvater und Enkelin überblendet.

Der Bogen ist weit gespannt: von Istanbul, seiner Geschichte und dem Leben dort nach London, wo die Integration von Fremden schier unmöglich erscheint. Ausländer bleiben unter sich und bilden einen eigenen Kosmos in der Stadt.
Europa und der Orient sind im Format dieser Erzählung lebhaft als Gegensätze auszumachen

Aykol präsentiert eine starke Erzählung, in der die Charaktere mit markanten Eigenschaften in Erscheinung treten.
Schicksale dieser Art bilden nicht die Ausnahme in unserer Zeit. Man sollte das Buch lesen!

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Die Frau im Mond

Die Frau im Mond


Mit dem zweiten Roman der Autorin des Romans “ So lange der Haifisch schläft“ hat Milena Aus erneut eine kleine und feine Erzählung vorgelegt.

Die Geschichte spielt in Sardinien. Aus ruhigen und zarten Anfängen wird außergewöhnliches kleines Werk.

In einer Hommage an ihre Großmutter erzählt die Enkelin als Erzählerin ihre Geschichte.

Auf Sardinien scheinen die Uhren stehen geblieben zu sein.

Das junge Mädchen, das die Großmutter einst war, hat Pech in der Liebe. Alle möglichen Kandidaten laufen immer wieder davon. Ob es daran liegen mag, dass sie ihnen Liebesbriefe und erfundene Geschichten schreibt?
Von ihrer Familie wird sie als leicht verrückt eingeschätzt und auch so behandelt.
1943 kommt ein Witwer auf der Flucht vor dem Krieg auf die Insel und als Untermieter zu den Eltern.
Sehr schnell macht er der jungen Frau, die schon nicht mehr ganz jung ist, einen Heiratsantrag. Aber sie liebt ihn nicht!
Als sich heraus stellt, dass auch er sie nicht liebt, lassen sich beide auf eine Ehe ein, die mehr brüderlich-schwesterlich angelegt ist als etwa auf die große Liebe. Er erledigt seine Bedürfnisse in einem Bordell.
Als sie ihn eines Tages beim Rauchen einer Pfeife beobachtet, macht sie ihm den Vorschlag, das Geld für das Bordell zu sparen, denn sie könne für seine Bedürfnisse statt der Huren deren Aufgaben übernehmen.
So entwickelt sich ein sonderbares Verhältnis, das auf rationaler Ebene alle wichtigen Funktionen erfüllt. Nur die Liebe bleibt auf der Strecke!
Unsere liebenswerte Heldin sucht in ihren Träumen weiterhin nach der einzigen und wahren Liebe!

Sie sollte ihr 1950 bei einem Kuraufenthalt begegnen.

Der Reduce, wie sie ihn nennt, ist ein versehrter Kriegsheld.
Als sie ihn sieht, ist es um sie geschehen. Er und kein anderer vermag ihre Liebe zu wecken!

Neun Monate nach dieser Begegnung kommt der Vater der Erzählerin zur Welt und entwickelt sich zu einem angesehenen Pianisten.
Nach einem Sprung in die Zukunft ist die Erzählerin, Tochter des Pianisten und einer Flötistin, ihrer Großmutter in inniger Liebe verbunden. Sie beobachtet und erzählt, wie sich alles weitere zugetragen hat.

So Geschichte wirkt mit ihren simplen Sätzen naiv und einfach. Sie ist mit ungewöhnlichen Gedanken und Einfallsreichtum ausgestattet.
Wie die Ehe auf einer Ebene fremd und scheu, auf der anderen handfest und sexuell praktisch vollzogen wird, das ist schon bemerkenswert!
Die Großmutter schreibt verschämt Gedichte. Niemand als der Liebaber und die Enkelin dürfen davon Kenntnis nehmen.
Wie sich aber die Liebe zwischen dem Reduce und ihr abspielt, das ist ein Zauberwerk. Die Musik, die sie durch ihn kennen und lieben gelernt hat, bleibt ihr Geheimnis. Sie erreicht aber, dass sie im Sohn ihren Widerklang findet.

Das italienische Leben, die knorrigen und fest gefügten Formen sardischen Familienlebens werden in liebevollen und poetischen Worten erzählt.
Die große Liebe, der die Hauptfigur anhängt, und die in der Figur des Reduce verkörpert wird, ist von einer solchen Innigkeit und Sehnsucht, dass man ganz mitfühlt und sehr gut versteht, wie im alltäglichen Leben alle Träume zerplatzen.

Das Leben spielt verrückt, und verrückt sind zuweilen auch die fantasiebegabten Menschen. Skurril, phantastisch und eigenwillig ist die Konstruktion des kleinen Romans.
Hinter dem schmalen Band vermutet man zunächst keine so amüsante und gut angelegte Lebensgeschichte.

Man lasse sich überraschen von dem Reiz der Erzählung und von dem sehr überraschenden Ende!

Mit dem letzten Satz der Geschichte möchte man Milena Agus zurufen: schreiben Sie weiter!

Milena Agus
Die Frau im Mond
Eine sardische Familinegeschichte
ISBN:3455400779
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Ich räum nicht auf!, sagt der kleine Fuchs

Ich räum nicht auf!, sagt der kleine Fuchs

Eigentlich wollte der kleine Fuchs mit Zottel und Daxi im Baumhaus spielen. Aber draußen regnet es. Also geht der Kleine in seine Spielecke, um zu malen. Die Farbstifte kann er jedoch nicht finden. Mama Fuchs weiß auch nicht, wo sie sind und rät, danach zu suchen. Aber das macht der kleine Fuchs gar nicht gerne. Mama Fuchs findet die Farbstifte unter dem Bett. Damit sie das nächste Mal nicht wieder unauffindbar sind, rät sie ihrem Kind, diese nach Gebrauch aufzuräumen. Der kleine Fuchs scheint das nicht gehört zu haben. Nach dem Malen spielt er mit der Eisenbahn, belädt sie und lädt wieder ab. Bald liegt überall etwas herum. Als Mama Fuchs versehentlich auf ein Spielzeug tritt, ist seine Empörung groß. Dabei hat der kleine Fuchs doch selbst alles liegen lassen.
Erst nach Aufforderung durch die Eltern und deren Mithilfe räumt der kleine Fuchs auf. Und das auch nur, weil er mit Zottel und Daxi nun, nachdem es aufgehört hat zu regnen, zum Baumhaus will. Das Einweihungsfest muss vorbereitet werden. Die Feier wird ein voller Erfolg. Nur hinterher will wieder keiner aufräumen.

Das Unordnung im Leben eher hinderlich ist, wird im Buch auf eine sehr anschauliche Art und Weise gezeigt. Dabei muss man aus dem Aufräumen gar keine große Sache machen. In die kleine Geschichte sind Tipps eingebaut, die Kindern das Aufräumen erleichtern. Gut geht es, wenn man große Kisten für oft verwendetes Spielzeug bereitlegt und die Eltern helfen. Gemeinsam, ob nun mit den Eltern oder den Spielfreunden, geht es zudem schneller und macht sogar Spaß. Zudem erspart es zeitaufwändiges Suchen. Was beim kleinen Fuchs klappt, sollte auch bei Kindergartenkindern klappen. Die kleine Geschichte verhilft schnell zu mehr Einsicht.
Kleine Kinder werden das Buch mögen. Es ist ganz wunderbar illustriert und mit dem kleinen Fuchs können sie sich identifizieren.
Die kleine Geschichte ist von angenehmer Länge und lässt sich gut vorlesen. Da die Bilder sehr aussagekräftig sind, können Kinder das Buch aber auch gut alleine ansehen. Es macht Spaß, die Geschichte zu verfolgen und die vielen Details zu entdecken.

Rezension von Heike Rau

Christine Georg / Manfred Mai
Ich räum nicht auf!, sagt der kleine Fuchs
30 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert
Ravensburger Buchverlag
ISBN: 978-3473323654
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Die Magd und die Königin

Die Magd und die Königin

Rose gerät nach einer Vergewaltigung in Verruf. Das Leben wird für sie zur Qual. Ihre Herrin Elain weiß ebenfalls nicht mehr ein noch aus, soll sie doch mit einem Mann verheiratet werden, dem sie mit Abscheu begegnet. Hals über Kopf fliehen die beiden. Erst unterwegs kristallisiert sich ihr Ziel heraus. Sie wollen zum Hafen, dorthin wo die Pilger nach dem Heiligen Land sich versammeln, um sich einzuschiffen zu lassen. Nach Marseille soll es gehen und dann mit der Flotte des Königs direkt nach Palästina.
Die Vorkommnisse auf ihrem Weg führen dazu, dass die beiden jungen Frauen in jämmerlichen Zustand in Hull ankommen. Doch sie geben nicht auf und schaffen es bis nach Messina. Kurz nach ihrer Ankunft stürmt Richard Löwenherz die Stadt wegen seiner Schwester Johanna, die hier nach der Ermordung ihres Gatten gegen ihren Willen festgehalten wird.
Doch Johanna hat in ihrer Verzweiflung bereits die Initiative ergriffen und ist geflohen. Sie irrt auf der Suche nach einem Versteck auf einem verlassenen Friedhof umher. Ausgerechnet hier trifft sie auf Rose und Alain, die sich ebenfalls hier vor den Soldaten und Plünderern verborgen halten.

Vor einer imposant gezeichneten Kulisse spielt die Geschichte dreier ganz unterschiedlicher Frau, die doch eins gemeinsam haben. Sie kämpfen um ihre Freiheit und sind bereit, dafür einen hohen Preis zu zahlen.
Man wird sofort hineingezogen, in diese sehr bildhaft gezeichnete und aufwändig recherchierte Geschichte. Auch der Schreibstil der Autorin ist ein Grund dafür. Die Sätze, eingebettet in die historischen Hintergründe, fließen nur so ineinander und man kann ganz wunderbar abschalten.
Die Charaktere, insbesondere Rose, Elain und Johanna, sind sehr tiefgehend, besonders in ihren Gefühlen, beschrieben. Beim Lesen lebt man förmlich mit ihnen als in allen Belangen eingeweihter Zuschauer. Wobei die Charaktere in den Nebenrollen der Geschichte aber nicht weniger gut beschrieben sind.
„Die Magd und die Königin“ ist ein wunderbar erzählter, fesselnder Schicksals-Roman. Unbedingt lesen!

Rezension von Heike Rau

Tessa Korber
Die Magd und die Königin
478 Seiten, gebunden
Eichborn Verlag
ISBN: 978-3821857862
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Ein Gebet für die Verdammten

Ein Gebet für die Verdammten

Irland, im Jahre 668. Auf der Burg in Cashel herrscht Trubel. Die Hochzeit der Schwester des Königs steht kurz bevor. Abgesandte aller fünf Königreiche werden erwartet.
Überschattet wird das Ereignis dann jedoch von einem Einspruch, den Abt Ultán von Cill Ria, gegen die Trauung erhebt. Er ist der Meinung, dass Brüder und Schwestern, die dem Neuen Glauben dienen, nicht heiraten dürfen. Der Einspruch Erhebende hält sich für einen großen Reformator.
Dass er zeitgleich mit den Angelsachsen, Landsleuten von Eadulf ankommt, scheint auch kein Zufall zu sein.
Besorgniserregend scheint auch die Tatsache, dass der Wahrsager Fidelma und Eadulf nahe legt, vorsichtig zu sein.
Brehon Baithen, Ratgeber in Gesetzeskunde und Verfahrensfragen wird vorgeschickt, um mit Abt Ultán zu sprechen. Doch der Abgesandte der Abtei Ard Macha ist tot. Gerade noch hat der Richter jemanden weglaufen sehen. Der Mörder ist Muirchertach Nár von Uí Fiacharcha, der König von Connacht.
Dass die Dinge nie so einfach laufen, weiß Schwester Fidelma nur zu genau. Deswegen nimmt sie den Fall auch sehr ernst. Der Beschuldigte nimmt nämlich sein Recht war, sich einen Anwalt auszusuchen und wählt Fidelma, die mit Eadulf zusammen ermittelt.

Keine Frage, der Fall ist spannend, aber eben auch sehr verzwickt. Und doch ist es eine Freude, zu verfolgen, wie Fidelma und Eadulf ermitteln. Fidelma versteht es mit Worten zu schießen. Gekonnt manövriert sie Verdächtige mit Fangfragen ins Abseits. Eadulf geht es da viel gemächlicher an. Er hält sich im Hintergrund, denkt anders als Fidelma, bringt den Fall aber gerade dadurch immer mal wieder entscheidend voran. So sind es besonders die ausgefeilten Dialoge, die an diesem Fall faszinieren.
Wieder wundert man sich über das Paar Fidelma und Eadulf, die ja heiraten wollen. Das Liebe sie verbindet, ist nicht erkennbar. Nur eine tiefe Freundschaft ist spürbar und das, wo die beiden doch bereits einen gemeinsamen Sohn haben.
Der Spannungsbogen ist in Ordnung. Besonders im letzen Drittel des Buches kann man kaum mehr aufhören mit lesen. Zu viele Mutmaßungen hinsichtlich des Täters stehen im Raum. Allerdings ist viel Konzentration erforderlich, da es Mühe macht, die vielen Personen mit ihren schwierigen irisch/keltischen Namen auseinander zu halten. Immer wieder muss man vor zur Liste blättern, um nachzuschlagen.
Aber es lohnt sich. Das Ende ist wirklich eine Überraschung!

Rezension von Heike Rau

Peter Tremayne
Ein Gebet für die Verdammten
Historischer Kriminalroman
Aus dem Englischen von Irmhild und Ott Brandstädter
Aufbau Taschenbuch Verlag
ISBN: 978-3746623320
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Matthias Sodtke: Übung macht den Meister

Matthias Sodtke: Übung macht den Meister

Dieses Buch direkt bei Amazon bestellen!
Als Nulli, der Hase, in die Vorratskammer schaut, findet er nur noch eine einzige Möhre in der Holzkiste vor. Dieses gibt es dann zum Frühstück, während Priesemut, der Frosch, sich auf sechs Fliegen freuen darf. Er bietet Nulli einen seiner Brummer an, doch der lehnt ab. Lieber will er heute zum Rübenacker gehen. Das ist interessant für Priesemut. Er bietet sich als Erntehelfer an. Die Karotten sind gut gewachsen und erntereif.

Priesemut packt einen Büschel Möhrengrün und zerrt. Da macht es Knack und der Frosch landet mit dem Grün auf seinem Allerwertesten. Die Möhre ist in der Erde geblieben. Nulli stemmt die Pfoten in die Seiten. Ein Möhre muss man mit Gefühl ziehen, erklärt er Priesemut. Doch als Nulli zeigen will, wie das geht, passiert ihm vor lauter Anstrengung etwas unglaublich Peinliches. Und das, wo Priesemut direkt hinter ihm steht. Der bricht vor Schreck wieder sein Rübenbüschel ab. Nulli, statt sich zu entschuldigen, schimpft mit Priesmut und macht ihn mit seiner Besserwisserei ordentlich zur Schnecke. Beleidigt zieht der Frosch ab.

In der kleinen Geschichte geraten Nulli und Priesemut wieder mal aneinander. Ursache sind die Möhren, die sich nicht so leicht ernten lassen, wie gedacht. Da hilft nur geduldiges Üben, doch das müssen Hase und Frosch erst erkennen. Diese Situation lässt sich natürlich auch auf viele andere beziehen. Damit ist die Geschichte lehrreich, aber ohne belehrend zu wirken. Das liegt daran, dass sie mit sehr viel Humor erzählt wird. Und auch die witzigen Bilder sehen Kinder sicher gerne an. Klar, dass auch Erwachsene ihre Freude an dem Buch haben, selbst bei mehrmaligem Ansehen.

Rezension von Heike Rau

Matthias Sodtke
Nulli & Priesemut
Band 14: Übung macht den Meister
27 Seiten, gebunden
ab 3 Jahren
ISBN: 978-3830311232
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Schöne Ferien!

Schöne Ferien!

„Schöne Ferien!“ richtet sich an Jugendleiter ab 16 Jahren, aber auch an Gruppenleiter und Lehrer die Klassenfahrten begleiten wollen. Das vorliegende Buch ist eine Neubearbeitung der ersten Ausgabe, die vor zehn Jahren erschienen ist.
Das Buch erzählt aber nicht einfach die Geschichte einer erlebnisreichen Gruppenreise mit den möglichen Hürden, sondern fordert vom Leser Aktivität. Im Verlauf der Reise muss man als Begleiter immer wieder Entscheidungen treffen. Es ist wie ein Spiel, entscheidet man richtig, verläuft die Reise gut bis zum Schluss. Entscheidet man falsch, können die Ferien auch mal ganz schnell zu Ende sein.

Im Verlauf dieses Rollenspiels kann man sehen, ob man im Falle eines Falles richtig entscheiden würde. Was ist zu tun, wenn ein Schüler zur angegebenen Zeit nicht am Abfahrtsort erscheint? Welche Regeln sind den Kindern und Jugendlichen abzuverlangen? Darf in der Ferienfreizeit geraucht werden? Ist Alkohol erlaubt. Oder was ist zu tun, wenn ein Handy verschwunden ist und was, wenn jemanden das Heimweh plagt. Dürfen Pärchen ein gemeinsames Zimmer beziehen?

Diese Fragen und noch viele weitere werden im Buch beantwortet. Und das sehr anschaulich. Wo immer es nötig ist, wird auf geltende Gesetzestexte hingewiesen. Wert wird natürlich auch auf ein gutes Gruppenklima gelegt und auch die Zusammenarbeit mit den anderen Betreuern wird beleuchtet.
Da alle Informationen als Spiel vermittelt werden, macht es natürlich sehr viel Spaß, sich hier als Reisebegleiter für Ferienreisen weiterzubilden. Die Texte sind einfach geschrieben und damit sehr gut verständlich. Weitere Erkundigungen kann man unter www.juleiqua.de einholen.

Rezension von Heike Rau

Gerit Kopietz / Jörg Sommer
Schöne Ferien!
Mit Illustrationen von Waltraud Haarlammert
Institut für Jugendleiter und Qualifikation e.V.
Neuauflage 2007
ISBN: 9783000216176
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