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Schlagwort: Andreas Hutter

Abenteuer Mongolei

Abenteuer Mongolei

Für Veronika Mesarosch soll ein lang gehegter Traum in Erfüllung gehen. Sie ist beeindruckt von der Mongolei, wollte schon immer mit dem Pferd durch dieses Land reiten, einmal selbst wie ein Nomade leben. In Andreas Hutter hat sie einen Partner gefunden, der ihre Leidenschaft teilt. Durch bereits erlebte Abenteuer wissen die beiden, dass sie ein gutes Team sind.

Die Vorbereitungen für dieses Unternehmen sind aufwändig. Und dennoch ist es eines Tages geschafft. Veronika Mesarosch und Andreas Hutter sind startklar. Los geht es im Westen des Landes, im Altai-Gebirge. Die Pläne sehen vor, dass die beiden durch die Wüste Gobi reiten, um zum Hangaj-Gebirge zu kommen. Danach soll die Reise durch typisches mongolisches Hügelland und weiter zur bewaldeten Nordmongolei hin zum Ziel, dem Hövsgöl-See, gehen.

Sieben Monate dauert die Reise und ist damit jahreszeitenübergreifend. Vom Sommer bis in den Dezember hinein. Beide Autoren erzählen von ihren Erlebnissen. Andreas Hutter übernimmt den ersten, Veronika Mesarosch den zweiten Teil. Sie erzählen vom Kauf der Pferde, ihren Schwierigkeiten mit den Behörden. Sie wandern mit ihren Pferden durch Sümpfe, üppig bewachsene Berghänge hinauf, bezwingen die Wüste, reiten durch karge Landschaften und dichte Lärchenwälder und durch kleine Dörfer. Sie lernen Menschen und Traditionen kennen und genießen die Gastfreundschaft der Nomaden. Sie lernen die Sprache (Während Andreas Hutter in den sieben Monaten nur ein paar Worte lernt, versteht Veronika Mesarosch die Sprache schon nach ein paar Wochen recht gut.), und die Traditionen kennen, werden mit unberechenbaren Wetter fertig, erleben Hochstimmung, aber auch Rückschläge und beweisen trotz mancher Streitpunkte Durchhaltevermögen.

Beide schreiben voller Sensibilität für das fremde Land. Sie beschreiben perfekt, was sie gesehen haben, lassen dabei ihren Gefühlen viel Raum. Ihre Beschreibungen von Land und Leuten sind voller Tiefgang. Und auch die Fotos begeistern, sind sie doch die perfekte Ergänzung zum Geschriebenen. Dargestellt werden oftmals die Menschen, die dem Paar begegneten, aber auch die kargen Landschaften, die dennoch voller Schönheit und unglaublicher Weite sind. Über das perfekt eingefangen Spiel des Lichts in so manchen Fotos, welches die Farben zum Leuchten bringt und für eine einzigartige Stimmung sorgt, kann man nur staunen. Den Leser wird dies mit Sehnsucht erfüllen und für Fernweh sorgen.

Über die Autoren:
Andreas Hutter wurde 1964 geboren. Er ist Fotograf, Autor und Reiseleiter. Nach kleinen Abenteuern folgten ausgedehnte Kletter-, Kanu-, Pferde-, und Hundeschlittentouren nach Nordeuropa, Nord- und Südamerika, Asien und Afrika.
Veronika Mesarosch wurde 1965 geboren. Sie ist als Tänzerin und Kindergärtnerin ausgebildet, machte aber dann ihr Hobby, das Reiten, zum Beruf. Die Reitpädagogin unternahm mit Andreas Hutter viele Abenteuerreisen. Das Paar leb in Luzern.

Rezension von Heike Rau

Andreas Hutter / Veronika Mesarosch
Abenteuer Mongolei
Zu Pferd durch das Land Dschingis Khans
128 Seiten, gebunden, mit zahlreichen Fotos
Verlag J. Neumann-Neudamm, Melsungen
ISBN: 3-7888-1032-7
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Einsames Ziel – Yukon

Einsames Ziel – Yukon

Im Februar 1990 starten Andreas Hutter, Franz Six und Anton Stadler nach einer Vorbereitungsphase mit ihren Hundeschlitten im Süden des Yukon- Territoriums, von Ross River quer durch die Mackenzie Mountains nach Fort McPherson. Unglaubliche 1500 Kilometer in drei bis vier Monaten. Keine Menschenseele würde ihnen in dieser Zeit begegnen. Es ist eine gewagte Unternehmung, eine unglaubliche Herausforderung, die die drei Männer mit ihren sechzehn Huskies in Angriff nehmen wollen.

Entstanden ist ein Buch, das begeistert und einen tiefen Eindruck hinterlässt. Die drei Männer kämpfen sich durch den Schnee. Nicht selten wird ihnen alles abverlangt, gelangen sie an die Grenzen ihrer Kräfte. Dennoch sind sie nicht schnell genug. Der Frühling kommt und mit ihm die Schneeschmelze. Doch aufgeben wollen die Männer nicht. Sie bauen ein Floß, um doch noch ihr Ziel erreichen zu können.

In diesem Buch werden nicht nur die spannenden Momente der abenteuerlichen Reise dargestellt. Es geht auch um die vielen Kleinigkeiten, die die Männer fast zur Verzweiflung brachten. Dennoch bewahrten sie sich ihren Humor. Egal ob es um die Sinnlosigkeit des Gebrauchs von normalen Besteck geht. (Eine Säge eignet sich zum Zerteilen der tiefgefrorenen Nahrungsmittel viel besser.) Oder warum man bei einer arktischen Hausmaus kein Erbarmen zeigen darf. (Das Tier vermehrt sich rasend schnell und kann so zur ernstzunehmenden Gefahr für die Vorräte werden.) Auch die zwischenmenschlichen Problem, die eine Isolation mit sich bringt, werden nicht verschwiegen. Doch diese Männer können auch mal ihre Fehler zugeben und über sich selbst lachen. Mit ihrem Sinn für Ironie meistern sie so mache brenzlige Situation. Ihr ausgeprägter Humor zeigt sich auch immer wieder in den Fotos. Da ist Tonis Todessprung mit dem Kinderbob zu nennen oder die Bilder, die ihn in Reihe bei -20, -30, -40 und schließlich restlos vermummt bei -50 Grad Celsius zeigen.
Atemberaubend sind die Naturaufnahmen. Dazu gehören die Nordlichter mit ihrem einzigartigen Farbenspiel oder die Stimmung nachts am Feuer. Aber auch die Veränderung der Natur im Verlauf der vielen Wochen wird greifbar. Sehr interessant sind auch die vielen Fotos von den Huskies, die eine sehr wichtige Rolle gespielt haben. Das wird auch immer wieder im Text deutlich gemacht. Die Bilder von einer Begegnung mit Wölfen oder dem toten Bären, der beinahe zur tödlichen Gefahr geworden wäre und doch auch Nahrung bedeutet, werden dem einen oder anderen Leser sicher Schauer über den Rücken jagen.
Auch mit Sachinformationen sparen die Autoren nicht. So gibt es Informationen über Tiere, Karten, Beschreibungen von Schneeschuhen, Schlitten und Schuhen, aber auch Ausrüstungslisten und mehr. Die ganze Unternehmung wird so viel besser vorstellbar. Dazu tragen die Autoren auch mit ihrem Schreibstil bei. Hier zum Abschluss ein Zitat von Andreas Hutter von Seite 60: „Das monotone Gehen, die absolute Ruhe mit einem Licht, das die ganze Gegend in einen gleichförmig weißen Schleier hüllte, der nirgends durch störende Objekte beeinträchtigt wurde, floß in mich hinein wie Musik, von der wir nur träumen, die wir aber niemals hören können. Eingenommen von der Schönheit der Natur merkte ich kaum, wie die Zeit vergangen war.“

Rezension von Heike Rau

Andreas Hutter / Franz Six
Einsames Ziel – Yukon
Mit dem Hundeschlitten durch die kanadische Wildnis
2. Auflage
122 Seiten, gebunden, mit zahlreichen Fotos
Verlag J. Neumann-Neudamm, Melsungen
ISBN: 3-7888-0772-5
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